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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 13.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189901134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990113
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-13
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Monat
1899-01
-
Jahr
1899
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WWMWMWMWW Epankr »Ahrend der Zeit ihrer Herrschaft so aus de» Philippinen I übrigen Porstwerthzeichen durch di« Posiaupakte» an da- Vublikui» gehaust, daß eine schwere Buße gerechtfertigt erscheint, aber die abgeden zu kaffen. Leiden der spanischen Gefangenen gehen weit über diese Buße hinaus und können vcn einer zivilisirten Macht nicht ruhig wit angesehen werden. Die Amerikaner hätten sich auch vielleicht nicht zu den Mißhandlungen, die vor ihren Auge» den Gefangenen zugcfiwt wurden, ruhig verhallen, wenn sic nicht von dem Wunsche geleitet gewesen wären, cS nicht mit den Ausständischen zu verderben. Vielleicht trug gerade dieser Beweis der Schwäche dazu bei, den Trotz der Aufständischen auch gegenüber den Amerikanern zu steigern. Die Erhebung auf Jlv-Jlo, die Flucht Agninatdos, die Bildung eines vollständigen philippinischen Kabinels, die Erncnnnng sogar eines Gesandten für einige europäische Höfe: all dies sind Zeichen, daß die Philippinen nicht daran denken, an der Stelle der spanische» Herrschaft da» amerikanische Jvch ans sich zu laden Kann man «S den Philippinen verübe n, wenn sie von einer amerikanischen Herrschaft Nichts wisse» wollen? Sie haben unter der spanische» Herrschaft genug gelitten, um nicht von Widerwillen gegen die weiße Rasse erfüllt zu sein, und sie haben heldenmüthig genug gekämpft, um die Selbstständigkeit verdient zu haben. Sie sind viel- leicht auch nicht im Unrecht, wen» sie meinen, daß diese jahrelangen Kämpfe ein größeres Recht auf die Herrschaft über die Philippinen verleihen, als der unblutige Sieg über einige spanische Holzschifse. Eie sind vielleicht auch f-rner nicht im Unrecht mit der Muthmaßung, baß die „Befreier* den Besitz der Philippinen nur benutzen wollen, um die eigene Tasche zu fülle». Haben doch die Amerikaner bereits angeordnet, daß in den von ihnen faktisch besetzten Häfen die Einfuhr aus anderen Staaten nur gegen Zahlung von Abgabe» gestattet werden soll. Damit wird der Handel auf den Philippinen für die Bereinigten Staaten so gut wie monopvlifirt und die Eingeborenen Verlieren den Bortheil, der ihnen ans einem freie» und gleichen Wetlbeiverbe aller importirenden Staaten erwachsen würde. Die Philippiner sind anscheinend zuni bewaffneten Widerstande gegen die amerikanisch« Oberherrschaft fest entschlossen. Nicht minder fest sind di« Amerikaner aber entschlossen, diesen Widerstand unter allen Um standen z« brechen: daran lassen die Jnstrukio»e», bieder Präsident Mac Kinlrh dem General Otis ertheilt hat, keine» Zweifel. Die Philippiner wüsten sich klar darüber sei», daß ein Verzweiflungskamps gegen die Vereinigten Staaten etwas ganz Anderes bedeutet, als ein Guerillakrieg gegen einen so morsche» Staat, wie Spanien. Auf der anderen Seite aber mästen die Amerikaner sich darüber klar sei», daß die Besiegung der Philippiner schwieriger sei» wird, als der Kampf gegen Spanien, bei de», sie sowohl auf den Philippinen, wie a»f Cnba die Aufständischen anf ihrer Seite hatten. Sie werden es jetzt vielleicht zu bereue» haben, daß sie durch die Lieferung von Kanonen nud Gewehren die Philippiner zu viel gefährlicheren Gegnern gemacht haben, als sie es vor den, Ausbruche des spanisch- amerikanischen Krieges in ihrem Unabhängigkeitskampfe gegen die Spanier gewesen waren. Trotzdem kann der AuSgang eines Kampfes zwischen den Amerikanern nud den Philippinern nicht zweifelhaft,sein »nd der Sieg der Amerikaner wird ein um fo rascherer fein, je rnergifcher sie von Anbeginn an die Ausstandsverfuche und Selbstständigkeitsgelüste unter drücke». Aber der Sieg wird nur ein Waffenstillstand fein: daran kann di: Unfähigkeit der Amerikaner, fremde Raffe», mit Gerechtigkeit «nd Mjlde zu behandeln, keine» Zweifel kaffen. Sie werden mit den Philippinern umspringen wolle», wie sie mit ihren Negern und Indianern «mgegangeu sind und noch heute umgehen. Der Unter schied ist nur der, daß sie in den Vereinigten Staaten der farbigen Bevölkerung gegenüber die große Mehrheit bilden, während sie auf den Philippinen immer nnr eine kleine Minderheit gegenüber den 7 Millionen Eingeborenen bilden werden. So tvird wohl dar blutige Kapitel der philippinischen Ausstände nicht so bald abgeschlossen sei», und dann tverdrn es die Amerikaner vielleicht bedauere daß sie sich »icht mit Luzon begnügt haben. Politische Rundschau. Chemnitz» 12. Januar 16SS. Deutsches Reich. — Zur Feier des SV. Jahrestages ,der Ernennung beS Kaisers Franz Joseph zu», Inhaber des Kaiser- Fra» z-RegimentS wurde am Mittwoch Vormittag in der protestantischen und oer katholische» Garnisonkirche in Berlin ei» Gottesdienst abgehalten. Ersterem wohnte» der Kaiser, sowie der österreichisch-ungarische Botschafter v. Szögyeny.Marich »nd der Feldmarschall-Leutnaut v. Steininger bei. Nach de», Gottesdienste führte der Kaiser das Regiment nach den, Lustgarten, wo eine Parade über das Regiment abgenommen wurde. Stach dem Präsentirm rsch und dem Abreiten der Front überreichte v. Steininger die Medaillen bänder für die Fahnen des Regiments und Medaille» für die Offiziere. Hierauf hult von Steininger eine Ansprache an die Truppen. Sodann verlas Oberst v. Schwarzkoppen ein Handschreiben des Kaisers Franz Joseph. Daraus hielt der Kaffer eine Ansprache, die mit «inen, Hur,ah auf de» österreichischen Kaiser endigte. Stach de», Vorceimarsch des Regiments ritt der Kaiser mit Feldmarschall- lentnant v. Steininger und allen Offizieren nach dem Schlosst — Die „Nat.-Ztg." schreibt: Dem Besuch, den der Kaiser am Sonntag dem französischen Botschafter Marquis de Noailles abstattcte, wird von dem Berliner Korrespondenten des „Figaro" die Bedeutung eines politische» Ereignisses.beigemessen. Hinzngefügt wird, daß in ösfiziösen Kreise» ein Ausspruch des Kaisers verbreitet werde, wonach dieser i» lebhaften Ausdrücken seine Sympathie für Frankreich gegenüber den englifchen Drohungen kun - gcgebc» habe. Obgleich der Korrespondent erklärt, daß er keine Bürgschaft für die angebliche Aeußerung des Kaisers übernehmen könne, muß doch daraus hingcwiesen werden, daß durch die englisch- deutsche Konvention über Südafrika jeder Konflikt zwischen Dentsch- la»d und England in den in Betracht kommeiiden Gebieten ausge schlossen ist. An wohlunterrichteter Stelle wird denn auch mit aller Tesliinmtheit angenommen, daß von irgend welcher Parteinahme Deutschlands für Frankreich gegen England nicht die Rede sei» kan». — Die Ceutrumsfraktiou des Reichstages war am Freitag Abend zusammciigetreten, um zur Militärvorlage Stellung zu nehmen. Tic Berathung währte 4 Stunden. Als vorläufiges Er- gctniih ist zu bezeichnen, daß die Fraktion gegen die unbedingte An nahme ist und Abschwächungen wünscht. — Das Reichs-Postamt ist mchrsache», aus den Kreisen des Handels und der Industrie knndgezebenen Wünschen auf Einführung von Briefmarke» in höheren Wcrthbeträge», als bisher «uSgegcbcn sind, näher getreten. Dabei ist eine vollständige Umge staltung :cs Freimarkcnwesens in Erwägung gezogen worden. Die Schaffung hö,erer Postmarkcnwerthe, als sie jetzt dem Publik»,» zu gänglich sind, bedingt aber eine Art der Herstellung, die einen wirk same», Schutz gegen Nachahmungen und Fälschungen bieten muß und deshalb „och einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Bis dahin ist die Poslverwaltnng außer Sande, d,e gegenwärtig im inneren. Postbetrieb gebräuchliche» Marke» im Bctrage von 2 Mark gleich den — Wie verschieden- Blätter mittheiten, soll sich der Gouverneur von Denlsch-Ostafri'ko» Generalmajor Liebert, in der Versammlung der Ablheilnng Berlin der deutsche» Koloniqf-Gesellschast über de» Bo« einer Eisenbahn über Kilossa nach dem Nyassa See und dann weiter bis a» den Südpunkt des Tanganhika-S-e's weit positiver geäußert habe», als aus den bisher über diese Versammlung gebrachten Berichte» ersichtlich ist. Er soll gesagt habe», die Bahn sei bereits durch di« Unterstützung einiger deutscher Finanzleute gesichert. — Die Strafkammer i» Brannschweig verurtheilte den Redakteur des sozialdemokratische» „Volksfreund" Heymann wegen zweier öffentlicher Bele digungcn des Staalsministcrs von Otto zu einer Gesängnißstrafe von fünf Monaten. Ausland. Oestevveich-Unga««». Die Zeitung „Politik" meldet aus Rcichenberg: Der oberste Gerichtshof hat auf einen Antrag als Nevisionsinstanz entschieden, daß die Parteien bei allen Gerichten Böhmens berechtigt seien, sich der deutschen, wie auch der tschechischen Sprache als der üblichen Landessprache» zu bedienen. Ferner wurde in der Entscheidung ausgeführt, daß auch das durch die neuen Zivilprozeßgesetze in Geltung gebrachte Prinzip der Unmittelbarkeit und Mündlichkeit des Verfahrens die volle Gleichwerthigkcit beider Landessprachen bei sämmtliche» Gerichten erheische, sowie daß die Spcachenvrrordnung vom 24. Februar 1898 den Gebrauch beider Landessprache» vor Gericht durchaus innerhalb jener Grenzen erhält, die für diesen Fall schon in der kaiserlichen Entschließung vom 8. April 1818, also in einem heute noch geltenden Gesetze, gezogen wurde» Frankreich. Das Pariser Zuchtpolizeigericht verurtheilte Zola in contumaciam zu 100 Franks Geldstrafe und 500 Franks Schadenersatz, weil er den Redakteur des „Petit Jorn.", Judet, beschuldigt hatte, sich in seiner Polemik gegen den Vater Zola's gefälschter Dokumente bedient zu haben. Der Redakteur hatte 1000 Franks Schadenersatz verlangt. Spanien. Angesichts dcs bevorstehenden Ausbruches der Feindseligkeiten zwischen den Nordamerikanern und den Filipinos widerrief die spanische Negierung alle Befehle, welche die Heimsendung der aus der Inselgruppe »och vorhandenen Trichpe» betreffen. Auf jede» Fall sollen dieselbe,» noch so lange dort ver bleiben, bis die spanischen Gefangenen aus der Gewalt der Tagalen befreit sind. Auch hat die Regierung in Erwägung gezogen, die Mitwirknflg neutraler Mächte zur Beschützung und Befreiung der auf den Philippinen befindlichen Spanier zu ersuchen. Nmschait im Laitde. — Wohm,„gsgeldznsch«ffe fii, die sächsisch,,, Staats beamte»,. Dem im Herbst zusammentreteiiden Landtage wird von der königlich sächsischen Staatsregierung eine Vorlage, betreffend die Wohuungsgeldzuschüffe für die sächsischen Staatsbeamte», zugehen Besonders die zahlreichen Eistnbahnbeomtenfaimlien, welche am An fänge dieses Jahres infolge der Neuorganisation der Staatseisen bahnverwaltung „ach Dresden versetzt worden sind, haben die theuren Wohnungsmiethen und den Mangel a» kleinen Wohnungen sehr empfunden. Biele mußten in die ebenfalls sehr theuren Vororte, die ziemlich weit weg von ihrer Arbeitsstätte liegen, ziehen und eine große Anzahl dieser Familien will sich noch nach weiter gelegenen Ortschaften, in denen noch billige Wohnungen zu haben sind, z. B. nach Kemnitz, Cossebaude, Rähnitz, Radebenl, wenden, um hier Unter- kommen zu finden. Demnächst tvird nun eine Deputation von Beamten beim königl. Finanzministerium vorstellig werden, um dem selben Vorschläge betreffs der sehnlichst erwartete» Zuschüsse zu machen. Die Beamtenschaft empfiehlt die Eintheikung der Wohnungsgeld-Zu schliffe in Servisklaffen und zwar nach folgende« Abstufungen: 1. ServiSklasi« II. 111. IV. I. Beanitmgrnppe leov Mk. 1200 Mk. SW Mk. 720 Mk. 600 2. ILM „ SM ,. 720 SM . 540 s. SM ,. «60 „ 540 480 „ 360 4. 540 ,. 432 „ 360 „ 300 „ 180 ö. , 240 .. 180 ,. , 144 „ 108 .. 60 Die Deputation will auch das königliche Finanzministerium darum bitten, daß der Jahresbetrag der WohnnngSgcldzuschüsse an die sächs. Beamten für alle sächsischen Orte und diejenigen außersächsischcn, in denen sächsische Beamte stationirt sind, ausgezahlt werde. Die Ab- tufung der fünf einzelnen Beamtengruppen und die Einreihung der ächsischen Orte in die einzelnen Servisklaffen müßte dann von der obersten Ministerialbehörde geschehen. Da diese Wohnuugsgeld-Zu- chüsse bei den RcichSbehörden schon lange cingcführt worden sind, o kann ma» auch unseren sächsische» Staatsbeamten diese kleine Er Höhung ihres Einkommens wünschen, und da auch die Regierung selbst schon ihre Geneigtheit in dieser Hinsicht zu erkennen gegeben, so dürfte die Einführung der Wohnungsgeldzuschüsse auch in Sachsen in absehbarer Zeit sicher bevorstehen. — Leipzig. Im letzten Herbst starb in Leipzig ein Mann, der wegen seiner Eigenthümlichkeiten weit bekannt war, der Rentner Ritter, ein ausgesprochenes Original. Er liebte es, in den ab getragensten Kleidern — gute besaß er überhaupt nicht — sich in die elegantesten Cafes »nd Restaurants zu setzen, dort vielleicht eine Taffe Thec oder Kaffee zv bestellen und dann mit einem Zwanzig markstück zu bezahlen, aus das er vom Kellner sich Nichts wieder herausgeben ließ. Auch die Droschkenkutscher hatten den alten Herr» gern, nahm er doch häufig ihre Dienste in Anspruch und zahlte fürstlich. Der Mann — er war russischer Untherthan — starb also, »nd das russische Konsulat kam seiner Pflicht nach, de» Erlaß für die Erben in seine Obhut zu nehmen. In dem Zimmer eines hiesigen Hotels, in dem der Verstorbene lange Jahre gewohnt hatte, fanden sich zwar allerhand alte Sachen, aber baares Geld oder Staatspapierc fanden sich nicht, abgesehen von Depotscheinen der Banken i» Frankfurt, Berlin »nd Petersburg, in welch letzterer Stadt Ritter auch ein großes Haus besaß. Nun war es aber bekannt, daß der Verstorbene die Gewohnheit gehabt hatte, einen große» Theil seines Vermögens stets in Wertpapieren bei sich zu tragen, und nach dem Verbleib derselben begannen jetzt die Nachforschungen. Die selbe» leiteten nach dem Thüringer Bahnhof, wo Ritter auch e!» ständiges Logis gemietet hatte. Man erfuhr ferner, daß Ritter mit der Familie des dortigen Büffetiers Dürre sehr befreundet gewesen war, und da erschien eines schönen Tages in der Wohnung des Ge nannten der russische Konsul Herr v. OstrowSly in Begleitung zweier Kriminalbeamten und verlangte von Dürre die Herausgabe der Wertpapiere, die er von Ritter in seinem Besitz habe. Dürre brachte auch »ach kurzem Zögern einen Kasten zum Vorschein, in dem sich die verlangten Papiere befanden. Er behauptete aber, dieselben von Ritter zum Geschenk bekommen zu haben. Bei der Prüfung des Inhaltes der Kassette stellte eS sich heran-, daß die Papiere einen Werth von einer halben Million Mark hatten. Auch die Koupon- tolonS waren noch vollständig vorhanden, bis auf eine Summe von etwa 20,000 Mk., die Dürre abgetrennt und versilbert hatte. Dies« Summe halte er anf einer Dank niedorgelegt» wo sie vom russischeo Konsulat sofort mit Beschlag belegt worden ist. In dem Gewahrst» des Konsulat» befindet sich also jetzt das ganze Millionengcschenk des Sonderling». Der Büffekier Dürr« bleibt nun bei der Behaupt««,, Ritter habe ihn, die ganz« groß« Summe geschenkt, seine Frau da gegen sagt, das Geld sei ihn«» nur in Verwahrung gegeben. Da» Konsulat wird, seiner Verpflichtung gemäß, die halbe Million aus die Dauer von acht Monate» verwalte», während welcher Zeit Dürre de» unanfechtbaren Beweis für die erfolgte Schrick,mg erbrüten mnß. Kann er das nicht, dann wir, das Geld mit de» übrigen Hinter- laffenschaflc» an die rechtmäßigen Erbe» auSgefolgt werden. Man darf gespannt sein, ob es dem so fürstlich Beschenkten gelingen wird, de» Wahrheitsbeweis für seine Behauptungen zu erbringen. Ritter pflegte oft wie ein indischer Nabob zu zahlen, oft aber war er auch „knickerig" mit Wenige» Pfennigen — je nach der Laune des Sonderlings. — Li«,back). Kürzlich wurde hur ein M.»», Namens Göttlich Stendel im 85. Lebensjahre beerdigt. Der Man» hatte bereits seit 10 Jqhren feinen Sarg in seiner Schlaskammer stehen. L»ral«s. — Die ttalfonaMverale Partei in, KSttigreiche Sachse,» wird am Sonntag, den 29. d. M. in unserer Stadt eine Tagung der Vertrauensmänner abhaklen, für welche Herr Reichstags abgeordneter Bassermann de» Hauplvortrag zugesagt hat. Die Gelegenheit» eine» so hervorragenden Parlamentarier, der überdies eine führende Stellung in der Partei und der uativnalliberalen Fraktion dcs Reichstages einliimmt, über die politischen Aufgaben der Gegenwart zu hören, wird bei den günstigen Bahnverbindungen nach Chemnitz zweifellos Vcranlaffnng zu reger Theilnahme gebe». Die Versammlung findet Mittags 12 Uhr in, Gasthaus „Zur Linde" (Nenstädtrr Markt) statt. Da es sich lediglich »m eine Parteiver- anstaltung handelt, ist der Zutritt nur gegen Eintrittskarten gestattet, die von de» Vereinsvorständcii in de» einzelnen Wahlkreisen oder von der Geschäftsstelle der »aliunalliberalen Partei, Leipzig, Färber straße 12, II bezogen werden können. — DaS Fest der goldene«» Hochzeit konnten am ver gangenen Somttag der hiesige Burg« und Webermeister Carl Friedrich Winkel mann nebst Gattin geb. Beutler in voller körper licher und geistiger Frische feiern. Bus diesem Anlaß wurde dem Jubelpaare von Seiten des Kirchcnvorstandcs in der Kirche zu St. Pauli durch Herrn Pastor vr. Hoffman» in Gegenwart von einem Sohn, der Schwiegertochter nebst drei Enkelkindern unter er hebender Ansprache eine Prachtbibel feierlichst überreicht. Möge dem greisen würdigen Jubelpaare ein recht heiterer Lebensabend be- schicden sein. — Ko„kurswese». lieber das Vermöge» dcs Schuhmacher meisters „nd Schuhwaarenhändler- Carl Heinrich Lindner in Chemnitz (Bergstraße 34) ist unter dem 11. d. M. Nachmittags Uhr das Konkursverfahren eröffnet worden. Zu», Konkurs verwalter wurde Herr Kaufmann Otto Hösel hier (Aiinaberger- straße 40) ernannt. Forderungen ans diesem Konkurswesen sind bis zum 10. Februar an hiesiger Amtsgerirhtsslelle anzumelden. Zur Prüfung dieser Forderungen und zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Glänbiger- ansschujses u- j. w. ist auf den 23. Februar Vormittags 9 Uhr Termin vor dem hiesige» königl. Amtsgerichte Abth. v anberanmt. — Der hlefige LI. Fratte«ve»rin, der »unmehr 46 Jahre, lang seine segensreiche Wirksamkeit in unserer Stadt entfaltet und seit einigen Jahren unter der umsichtigen Leitung von Frau Anna Müth steht, hielt gestern Mittwoch Abend im entsprechend ge schmückten Saale der „Linde" die diesjährige Bescheerung seiner Pfleglinge ab. Es kennten diesmal 45 meist hochbrtagte und ge brechliche Frauen und 42 Kinder (20 Knaben und 22 Mädchen, darnnter je 8 Konfirmanden) mit Gaben, b flehend in vollständiger Kleidung für letztere und verschiedenen Kleidungsstücken für erster^ Stvlleu u. s. >v. ersreut werden. Diese Leistung des II. Frone«» Vereins ist um so mehr anzuerkennen, als die meisten Mitglieder desselben selbst nicht gerade allzu reichlich mit irdischen Glücksgüter» gesegnet sind und der Verein deshalb auf die' werfthätige Beihilfe von Gönnern und Freunden seiner menschenfreundlichen BcstrebuiWN angewiesen ist. Die unter zahlreicher Betheiligung der Mitglieder und sonstiger Thcilnchmer abgehaltene schlichte, aber erhebende Feier selbst wurde durch den Vortrag einiger dem Anlaß entsprechender Ge säuge seitens eines Quartetts vom Kircheuchore zu St. Petri eröffnet und geschlossen. Die Ansprache an die Spender der Gabcn» bez. an die zu Beschenkende» hielt Herr Diakonns Franke von St. Johannis, welcher in zu Herzen gehende» Worten die göttlich« und men chtichc Liebe hervorhvb, welche in diese», Akte werkthätiger Hilfsbereitschaft ihren schönsten Ausdruck findet. Nach Beendigung der schlichte», aber für die zahlreichen Anwesenden erhebenden Feier, für deren glückliches Gelingen der dem 11. Fraueuvcreine uuK schon nahezu 30 Jahre treu dienende Vereinsbote Herr Viertel im Name» des Vereins unter herzlichen Glückwünschen für das neu begonnene Jahr allen edlen Gebern bestens dank e, hielt ein fröhliche- Tänzchen die Mitglieder nud deren Angehörige bez. Gäste „och einige Stunden vereint. Man mag über öffentliche Beschcernnge» denke«, wie man will, jedenfalls haben die Theitnehmer der gestrigen Veran staltung eine» bl-ibeiiden Eindruck mit hinweggeuommen. — Der Bereit» für Be»ei»»fachte Stenografie (Einigungs- sysiem Stolze-Schrey), der seit Kurzem unter der Leitung des Herrn Kaufmann Karl Grübe! steht, hielt gestern Abend in seinem mit einem Christbaume gefchmnckien BereinSlokale im „Prälaten" niiter zahlreicher Bctheiligung von Mitgliedern und Gästen, darunter anch eine größere Anzahl Dame», sein Christbanmvergnügen ab. F»k Unterhaltung der Erschienene» wurde durch die launigen Darbiet ungen des Salonkomikers Herrn Müller und durch Zithervorträge der Herren Gebrüder Franz bestens gesorgt, womit Trinksprüch« und allgemeine Gesänge abwechsrlten. Den Schluß bildete die Bor» loosung meist recht »etter Gewinne. — Sehenswerthe Schaufenster-Dekorativ»». Di« Dekoration in den Schaufenstern erfordert einen gewissen Knnstsinn, der sich darauf richten mnß, das Auge des Paffanten durch ein« geschmackvolle Farben-Znsammenstellung und Ausstattung aus die Ausstellung im Schaufenster zn lenken. In dieser Hinsicht ist di« Ausstattung in den Schaufenstern der Firma Nother 8c Knntze in Chemnitz sowohl dekoralio, wie in Bezug >-»f Solidität der Au-siellungSmobilicii als wirklich prächtig zu bezeichnen. Dies« Aus stellungen bieten Verlobten und Ehegatten die besten Fingerzeige, wi« und womit man sein Heim nicht nur praktisch und geschmackvoll sondern anch mit gediegenen, preiswürdigen Mobilien anSstatten kann. Gerade jetzt ist Interessenten Gelegenheit geboten, sich durch' die Besichtigung der Schaufenster der Firma Roth er 8c Knntz« zu überzeugen, in welch' sicherer und doch technisch vollendeter Weift», dieselbe die immerhin schwierige Ausgabe gelöst hat, Dekorationen fih Räumen an solchen Stellen zu schaffen, wo die Anbringung nach) früheren Erfahrungen Schwierigkeiten bereitete. Das au» de»
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