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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 06.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189906060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990606
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-06
- Tag 1899-06-06
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Monat
1899-06
-
Jahr
1899
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^ W 7^. E schrieb««: »Durch dt« Verhaftung dir Paty de Clin»'- habe» Sie «wen Druck auf die Richter auSgeübt. Wir erkläre», daß wir vor »Nicht» Mückfchrecke». um die Nation zu vertheidigeu. Wen» cS Wahr ist, daß DreyfuS »ugerecht des Verrathes augeklagt gewesen ist, find Sie der Hinptschiikdi'ge. An dem Tage, wo Sie dem Syndikate gehorchen und die Bcifolgung gewisser Generale aiiordne» sollte», werden wir in der Kammer Ihre sofortig« Verhaftung und Versetzung in den Anklagezustand verlangen." Spanien. Die spanischen Gefangenen auf den Philippinen sind »och immer nicht erlöst; sie leite» vielfach große Qualen durch Hunger und Durst. Da dir Frieden-Verhandlungen zwischen den Nordamerika««!» und Aguinaldo wieder abgebrochen wurde», hat sich die spanische Negierung, wie ans Madrid geineldct wird, von Neuem mit der französischen Negierung in Bcrdinduiig gesetzt» u»> die Vermittelung der letzteren behufs Bclrciuiig der tzianischen Gefangenen zu erlangen. Man glaubt in Madrid, er werde Frankreich gelingen, eine gemeinsame Vermittelung der Groß mächte in der Angelegenheit zu Stande zu bringen. Umschatt im La «de. — Dresden. Unter dein Vorsitz des Oberbürgermeisters Beutler trat am Sonnabend Mittag 12 Uhr im Saale der Stadt verordnete» ein« größere Anzahl von Bürgcrineistern und Vertretern von Großstädte» aus ganz Deutschland zusanimen, welche den prinzipielle» Beschlüssen wegen einer Ordnung für die Ausstellung von Einrichtungen und Anstalten deutscher Städte im Jahre 1903 zu Dresden zustimmte. Man forderte 25 Städte auf, Delegirte in dm großen Ausschuß znr Berathnng de- Weiteren abzuordnen. Die Ausstellung geschieht »ach Gruppen. Die Kosten werden i» allgemein: und örtliche geschieden. Der Garantiefond wird in Dresden gesammelt. Oberbürgermeister von Porsch-Mttnche» dankte Namen» der Ber« sammlung Herrn Oberbürgermeister Beutler und der Stadt Dresden für das Entgegenkommen. — Börlln bei Wurzen. Am 3. d. M. fand ein Arbeiter des hiesigen Rittergutes in der Düngergrube eine» Sack, der eine KindeS- leiche enthielt. Ter Verdacht, das Kind beiseite geschafft zu haben, lenste sich auf eine Magd, die auf dem Rittergute in Diensten ist. Es wurde auch bald ermittelt, daß dieselbe vor mehreren Tagen heimlich geboren hatte. Die Behörde ordnete die Sektion der Leiche an, während die unnatürliche Mutter sofort dem Amtsgerichte ein geliefert worden ist. — Frohvurg. Aus der Bahnfahrt von Lobstädt nach Frohbirrg ist am l. Juni ei» Packet, enthaltend eine Anzahl Spar kassenbücher und 4 Stück Aujfig-Teplitzer Eisenbahn-Prioritäten zu 3'/, Prozents 1000 Mk. mit den Nummern 8612,8613,8614 und 8615 und 10 Stück königl. ungarische Staatseisenbahn-Prioritäte» zu 4 Prozent, davon 3 Stück a 100 Gulden mit der Nummer 5158, 2 Stück a 100 Gulden mit der Nummer 1498, je ein Stück mit de» Nummern 5228 und 4610 und 3 Stück a 500 Gulden mit den Nummern 09667, 07033 und 07190 nebst TalouS und Konpons, abhanden gekommen. — Döbeln. Wegen SiltlichkeitsvergehenS wurden zwei 16jährige Fortbildungsschüler verhaftet und in das Amtsgerichts» gesängniß eingeliesert. — Waivheim. Beim Schiehen nach Maikäfern mittelst einer Schußwaffe traf ein junger Stuhlbauergrhilfe in Schweilershain feinen tn der Nähe stehenden Kollegen in den Unterleib. Schwer verwundet fand der Verletzte im Krankenhause zu Watdheim Aus «ahme, wo er gestorben ist. — Meitze«. Ungeheure Stennnassen, weit über 1000 Kubik meter, haben sich von einem Steinbrnche an der Leipziger Straße losgelöst und sind herabgestürzt. Glücklicherweise hat der Sturz während der Nacht stattgefuuden, wo Niemand zu Schaden kommen konnte. — Pegan. Am vergangenen Freitag ertrank beim Baden in der noch stark angeschwollcnen Elster der achtjährig« Schulkuabe Hermann Kurt Seibt aus Pegau. — Schönheide. Der Bau der Heilstätte „Karolagrün", welche ausschließlich zur Aufnahme armer lungenkranker Frauen dienen soll, wird nunmehr begonnen werden. Die Ausführung des Plans er fordert zwar 425,000 Mk., zur Deckung dieser Summe sind erst 230,000 Mk. vorhanden, allein der unternehmende Verein zur Be gründung und Unterhaltung von Volksheilstälten für Lungenkranke im Königreich Sachse» hofft auf Förderung des guten Werkes durch wohlwollende Menschenfreunde. Der Bauplatz für „Karolagrün" liegt mitten im Walde in geschützter Lage und ist 3,600 Im groß. Der Bau wird nach de» Plänen des Herrn Architekten Tscharmann in Leipzig ausgesührt, welcher auch die so segensreich wirkende Heilstätte „Albertsb.rg" im Vogtlande erbaut hat. Das Grundstück soll mit einem Hauptgebäude für die Kranken, einem Beamtenhaus mit dem Burea», einem Hans für die Küche und die Zentrale der Heizniigsaiilage und einigen Schuppen und sogenannten Liegehäuseni bebaut werde». Das in schlichic», aber ansprechenden Formen gehaltene Hauptgebäude besteht aus einem 40 Meter langen Mittelbau, an den sich zwei Flügel von 28 Meter Breite anschließc». Jnsgesamml sind in der Heilstätte in 27 Zimmern 121 Velten sür Kranke vorgesehen. Um dem ganzen Hanse ein freundliches äußeres Ansehen zu gebe», wird das Manerwerk weiß verputzt und die Fenster werden mit grünen Lüden geziert werde». Im Jahre 1900 hvfft man den Ban zu Vvllenden und alsdann die erste Heilstätte für weibliche Lnngenlranke in Sachse» zu eröffnen. — Grünhain« Die Dicnstmagd Eva Skvpp aus Gumperts- reuth ist am 30. Mai aus der hiesige» Strafanstalt entsprungen. — Mhlan. Wegen eines vor kurzer Zeit im Limbcichcr Gebiet an einem 15 jährigen Mädchen verübten Verbrechens ist am Donnerstag der hier wohnhafte frühere Gasthansbesitzer und komptoirist Robert Eckhardt durch die hiesige Gendarmerie im benachbarten Friese» verhaftet und dem königlichen Amtsgericht zu Reichenbach zugeführt worden. — Reichenbach. Die mechanische Weberei der in Konkurs gerathene» Firma Franz Todt in Schönbach bei Neumark ist von den Herren Hofmann und Claßnitz aus Chemnitz sür 125,000 Mk. erworben worden. Sie wollen eine Zanella-Weberei einrichte». Die Ge bäude waren mit 190,000 Mk. belastet. — Der Stadtralh hat beschlossen, die zur Stärkung der Wasserleitung aus der Galgcnleith: vorgenominene» Bohrungen nicht sortzusetzen, da die Erfolge de» Erwartungen nicht entsprochen haben. Die Beschaffung ausreichenden Wassers wird sür Reichenbach noch lauge eine schwierige Frage bilde». Lokales. — Militär-Jnbaliden-Priisttnas-Geschäst. Das dies jährige Jiivalidcn-PrüfnngS-Geschäst im Anshebungsbezirkc Chemnitz' Stadt findet laut Bekanntmachung des Bezirkskcmmandvs l Chemnitz vom 12.—14. Juni im Garnisonlazarcty — Feldstraßc 13 — statt. Es gelangen hierbei sammlli'chc im hiesige» Bezirke wohnhaften I». validen und Unterstützungs-Empfänger zur Vorstellung, welche n. bis Ende Oktober 1899 anerkannt sind, I,. svlche, die »m Gewährung einer höheren Pension nachgrsucht »»d o. diejenigen, welch« früher als Invalide anerkannt waren, sür selddienMhig erklärt worden sind und infolge Nenanslrelen» d«S alten Leiden- um Wkrderbewillignng von Pension gebeten habe». Die i» Betracht kommenden Mann schaften werde» seitens des erwähnten Bezirks-Kommandos zur ärztlichen Untersuchung zu einem bestimmte» Tag und Zeit beordert werden. Sollten Invaliden der unter a bis a bezeichnet«» Kategorien bi» 6. d. M. »och nicht ii» Besitze de» Gestellungsbefehls sei», habe« sie sich umgehend im Bezirks-Kommando I Chemnitz, Kaserne, Ein gang Zschopauerstraße — Zimmer 90 — zu melden. — Strasjenfperrnngen. Wegen Einlegung von Wasser- leitiiiigsröhrci, wird die Zwönitzstraße von der Annabergcrstraße in der Richtung »ach Erfenschlag, wegen Negulirung des Straßen- oberbaucs die Zwickauerstraße i» der Strecke zwischen der Stoll- l'crger- und Reichsstraße von heute Montag an und wegen Neu- iflasterung die Annabergcrstraße i» der Strecke zwischen der Beckerbrücke und der Apollostraße von morgen Dienstag an bis auf Weiteres für den Durchgang-fahr- »nd Rcitvcrkehr, die Zwickauer- traß« betreffend für Diirchgangsfahrveckchr in der Richtung nach Kappel gesperrt. Die in letzterer Richtung verkehrenden Geschirre haben ihren Weg über die Stollberger- und Neefestraße zu nehmen. — Das Aichamt blei >t heute Montag und morgen Dienstag wegen Reinigung der Geschäftsräume desselben geschlossen. —* Gestohlene Fahrräder. Am Sonnabend Nachmittag zwischen 4—>/zb Uhr ist hier ein Pneumatik-Rover, noch sehr gut, «vtraßrnrenner, Marke „Presto", Firma Günther n. Komp. Chemnitz, schwarz lackirtcS Gestell, vernickelte Speichen, stark ge bogene Lenkstange» mit Korkgriffen, brauner Ledersattel, braune drei eckige Tasche, die Kothschützer aus gelbem Holz, Nickelglocke und neue Acetylenlaterue, Namensschild, im Monogramm: „I. von Nieczuja-Wicrzieki," Nummer 4580, gestohlen worden. An demselben Tage wurden au» einer Hausflur in der Zwickauerstraße ein Rover, „Winklhofer u. Jänicke", Nummer 24,258, fast neu, mit vernickelten Speiche», sogenannte», Prucksattel» auf dem Hinteren Schutzblech der käme W. C. Hofmann, Werth 250 Mk., serner am 31. v. M. ein Pneumatik-Rover von Nestler u. Skadock, Distanz-Modell 66, Nummer 4440, schwarz lackirtcs Gestelle, rothe Felgen, stark gebogene Lenkstange, eingedrückte Stelle am vorderen Theil der oberen Ber- biiidungsstattge, brauner Sattel mit leerer Tasche, mit Namensschild Louis Hirsch, Kaufmann, Neefestraße 36, Werth 250 Mk., gestohlen. Von den frechen Diebe», bez. von d. n gestohlene» Nädern fehlt noch jede Spur. —* Lebensmüde. Eine 76 Jahre alte, in Folge Alters- schwäche nicht mehr zurechnungsfähige Frau stürzte sich in der ver gangenen Nacht gegen 1 Uhr in einem unbewachte» Augenblick drei Stock hoch aus ihrer an der Nvßlerstraße gelegenrn Wohnung auf die Straße hinab u»d fand sofort den Tod. — Im Küchwald wurde gestern gegen Abend ei» junger Mann, wie sich heute früh hat fest- stellen lassen, ein 26 Jahre alter Expedient von hier, erhängt auf- gesunde». WaS den Betreffende» in den Tod getrieben, hat sich bis jetzt mit Sicherheit nicht feststellen lassen. —* Festgenonnncn wurde» ein Dienstknecht aus Leipzig, welcher vom Amtsanwalt zu Grimma wegen Unterschlagung, und ei» Schlosser ans Rabenstein, welcher vom hiesigen Amtsgericht behkcfs Strafverbüßung steckbrieflich verfolgt worden war. kommen wird, aber auch in einen, solche« Falle gilt die Position ds» Grafe» Thun für verloren. Wie«. A»f einer Aulomohikwasen-S-oziersahrt, welche d«v Maschiilenfabrikant Caruitz« mit seiner Freu und zwei Kinde» Kl die Umgebung unternahm, exploditte die Meschin« «ns eine bisher unaufgeklärte Weise. Caruitz«» wurde schwer verwundet, eine» ber Kinder sofort getötet. Budapest. Ans der Station Polgardi entgleiste der Schnellzug; 3 Kondukteure wurden schwer verletzt. Auch sollen eitrige Passagiere verwundet sein. Parts. Gestern Nachmittag fuhren Präsident Loubtt und Dnpuy zum Rennen nach Anteil, woselbst man sie mit den Rufen „Panamal Nieder mit LoubetI" empfing. ES handelte sich u« vorbereitete feindlich« Kundgebungen der Royalisten und Antisemiten unter der Führung eines Komitees der Palriotenliga; di« Demon stranten hatte» sich unter der Tribüne Lonbet's versammelt. Bo« anderer Seit« wurde Loubet beim Eintritt in seine Loge mit Hoch rufen auf sich und die Armee begrüßt. In diesem Augenblick« ent stand ein Gedränge unterhalb der Tribüne. Zivilagenten der Polizei versuchten, den Platz zu säubern, wobei es zu furchtbaren Schlägereien kani. Christiani schwang wüthend seinen Stock, allerdings, wie er später anssagte, um sich gegen die Agenten zu wehren. Die Szene spülte sich aber in einer Weise ab, daß man auch zn einer ganz anderen Annahme kommen konnte. Loubet ergriff den Stock Christiani'S und hielt ihn fest, bi» ihm ein Agent densklben abnahm, Daß die Angelegenheit für durchaus ernst angesehen wird, geht daran» hervor, daß sich noch während der Rächt di« Minister in der Wohnung Dnpuy'» versammelte«. Bei der Abfahrt wurde Loubet beworfen, ein Agent wurde am Kopfe verwundet. Dnpuy wird morgen strengste Maßregeln gegen die Royalisten anordnen. Pari-» Ganz Pari» ist infolge der Vorkommnisse in Anteil äußerst empört. Es macht sich «ine große Erregung gegenüber der Pariser Aristokratie bemerkbar, welch« Urheber jener Skandale war. Man spricht von Gegenkuiidgebungen, die heute Abend zu Ehren de» Präsidenten der Republik, Loubet, veranstaltet werden sollen. Die Zahl der in Gewahrsam gehaltenen Verhaftungen beträgt immer noch 60, darunter mehrere Grafen und Marquis. Christiaiu wird wahrscheinlich eine Zuchthausstrafe von 5 Jahren erhalten. Im Uebrigen versichern die Verhafteten steif und fest, sie hätten nur Hochrufe auf die Armee auSgestoßen, aber keinerlei aufrührerische Reden geführt. Die Zahl der Belastungszeugen ist so groß, daß ei» Theil dieselbe» nicht vernommen werden dürfte. Paris. Zn den Vorgänge» auf dem Rennplätze in Anteil wird weiter berichtet: Die Gräfin Castellane, geb. Gould »nd deren Schwager protestirten auf da» Heftigste gegen die Verhaftung deS Grafen Castellane, der sich ebenfalls in die Schlägereien verwickelt hatte; er wurde abgeführt, später aber freigelasse». Geradezu ge bändigt werden mußte der wie unsinnig losschlagende Graf Din. Man entriß ihm den Stock und brachte den Grafen, der seinerseits durch die erlittenen Hiebe in einem jämmerlichen Zustande war, »ach dem Kvmitat. Den Stock überreichte man Dnpuy, welcher von der Tribüne aus durch Zeichen die Komissare zum Dreinhauen ausfvrderte. Sowohl Loubet, wie seine Gattin blieben bei dem aufregendcn Schau spiel vollkommen ruhig. Konstantinopel. Nach amtlichen Berichten aus Dscheddah ist dort die Pest erloschen. ' Thatta-Thealer. Der arme Jonathan. Operette von H. Wittmanu und I. Bauer. Musik von Carl Millöcker. Die Leidensgeschichte deS hnngrigen Jonathan und sein berühmter Selbstmvrdmonvlog, sowie auch die zahlreichen Knallbonbons des findigen Impresario Tobias Qnickly habe» auch gestern ihre Schlagkraft a»s- geübt. Das Haus war sehr gut besucht und nahm a» den Abenteuern der einzelnen gut gezeichneten Figuren, unter denen die liebenswürdige Gestalt LeS Titelhelden besonders freundlich hervorragt, den lebhaftesten Antheil. Der individuelle Zug Herrn Snck füll«: mit eiiifachen, sparsamen Mitteln, die richtig angewendet und von liebenswürdigem Humor durchleuchtet sind, sein Ziel zu erreichen, kam seiner Darstellung des Jonathan auch gestern zu Gute. Frl- Wrada war eine Harriet von glänzenden Mitteln. Vor- tresslich hielt sich auch Frl. M a ck. die als Molly ganz »nd gar in ihrem Elemente war. Wie gewöhnlich stellte Herr Jüger als Vandergold in gesanglicher und schauspielerischer Beziehung seinen Mann. Ein amüsauter, beweglicher und pointenreichcr Impresario war Herr Haas, der nach dem elektrischen Couplet lauten Beifall fand. Das „bemooste Haupt" (Frl. We»khauS) verdient noch besondere Erwähnung. Das HauS blieb bis zun, Schlüsse in der beste» Stimmung. 6t—. Kleine Chronik. — Johann Stranß -j-. Johann Strauß, dessen Melodie» in der ganze» gesitteten Welt zündeten, ist am Sonnabend Nachmittag 4 Uhr 30 Minute» in Wie» gestorben. Er wurde als ältester Sohn des Hosballmusikdirektors gleichen Namens (Johann Strauß deS Aelteren) am 25. O tober 1825 zu Wien geboren. Der Verblichene fungirlc gleich seinem Vater als HofLallmusildirektor in Wien »nd unternahm große Konzertreisen durch aller Herren Länder. War er hierdurch, sowie durch seine Tauzkompositionen („An der schönen blauen Donau" rc.) schon belaunt geworden, so gelangte er durch seine Operctten-Kvmpositionen zn einer Popnlarilät, die einzig dastcht. Er kompvnirte: „Indigo" (1871), „Karneval in Nom" (1873), „Die Fledermaus" (1874), „Cagliostro" (1875), „Prinz Methusalem" (1877), „Blindekuh" (1878), „Das Spitzentuch der Königin" (1860), „Der lustige Krieg" (1681), „Eine Nacht in Venedig" (1883), „Der Zigeunerbcucon" (1885)7- „Cimplicius" (1887), „Ritter Pasman" (1892), „Jaknba" oder „Das Apfclfest" (1894). „Waldmeister" (1696), „Die Göttin der Vernunft" (1897). — Der Komponist litt an einer doppelseitigen Lungenentzündung. Strauß zog sich die Krankheit z», als er am Pfingstsonntag bei der Aufführung der „Fledermaus" in der Hofvper die Ouvertüre dirigirte, sich dabei sehr anstrengte und erhitzte und hierauf sofort bei kühlem Wetter das Haus zu Fuß verließ. — Ertrunken. Im Dorf Muslcha im kasan'fchen Gonverne- meut begaben sich ein Lehrer mit neun Schülern und zwei Schülerinnen per Boot zur benachbarten Kirche, um vor dem Examen ein Gebet abzuhalten. Das Boot schlug um, und sämmtliche Insassen ertranken. Drahtnachrichten nnd letzte Metdnnaett. Chemnitz, den 5. Juni 1899. B r « slan. Beim gestrigen Verkaufsreniien stürzte Frei herr v. Honncnberg so unglücklich, daß ei» Bruch der Wirbelsäule erfolgte. Der Tod trat auf der Stelle ein. E t Ving. Wie die „Elb. Ztg." meldet, sprach sich der Kaiser mißbilligend über die Arbeitswohnungen auf seinem Gute i» Kabinen ans. Der Kaiser sagte wörtlich: „In Kabinen muß »och Manche- anders werde»; ich meine besonders die Arbeiterwohimngen, das scheint überhaupt noch ein Uebel hier im Osten zn scinl Der schöne Kadiner Knhstall ist ja ein wahrer Palast gegen die Arbeiter wohnungen! Man muß darauf sehen, daß eine Arbeiterwohnung keinem Schwciiicstallc gleichtl" Wie n. Der „Mvntagsrevne" zufolge komme» die ungarischen Minister am Mittwoch »ach Wie». Man glaubt, daß es zwischen ihnen und den österreichischen Minister» z» einem Kompromiß Vk". rr 1'r 1'. o rri i lli für den redaktionellen TheN: JttlruS Theiß; für den Jttseratentheil: der Verleger: Beide in Lhemnitz. - Familieniiachrichteii. Geboren: Ein Sohn Herrn Franz Kühn in Chemnitz. Berlobt: Frl. Elsa Müller in Erlau mit Herrn Alexis Altenbnrg in Chemnitz; Frl. Milda Steinbach mit Herrn Paul Przibil in Chem nitz; Frl. Hedwig Zeunert mit Herrn Karl Steinert in Chemnitz. GestorbS»: Herr Lehrer Carl Ernst Vollprecht, 53'/, Jahr alt (Beerdigung Dienstag Nachmittag 3 Uhr); Herr Ernst Paul Eydam, 29 Jahre alt (Beerdigung Dienstag Nachm. '/z4 Uhr, neuer Friedhof); eine Tochter: Hainichen, 11 Monate alt, Herrn Oskar Tctzucr; sämnttlich in Chemnitz. WW^Werschnell».viIl.Stellttttg finden will, verlange pr. Postkartedle „llsiilsiilis ttstüliresiilis!" in Eßlingen. erhalten svlv. Finne». Off. u.k. K.M an stlüIoMii AlkMieiit A///LS ^ om/>ksä/snr- uco/'tts, Ai//a 6c,a/,7ä/sn /SSX20S ?/ärcä 72 775X2SS?/ÜLoä /S 2SSXSSS ?/äLoä SS slaoik nsns /»s/rsnc/s Ssrrms Ho/Hs/' Säsmn/e-, »0N0/I5i>. 22. kolsl-älisverllsiil. Wegen vollständiger Auflösung meines Geschäftes, das ich seit 35 Jahren betrieben, verkaufe ich sämmtliche Vorräthe in Posamenten, Trieotagerr, Strumpf- und Weißwaaren unter Einkaufspreis, um in kürzester Zeit mit meinen großen Lägern zu räumen. — Hauptsächlich empfehle ich sirmmtliche Artikel sür die Damenschneiderei :» nur bewährten Qualitäten. innere JohanniSstratze iS. Inodsn Vsrvanäten unä Ilsicanntsn 2»r trsurixsn Hacln'ioüt:, äass rwssrs iniiigstgsiiebte skoodbor im 8. üsbonszalcra naoii 6 vöoiisntliclisn Lia»lcsnla§er Lonntag ckon 4. lluni Naab mittags 6 Ilür sankt ent- soülakön ist. Oie Lesräigung orkolgt ^iittvooü äsn 7. Ormi Naotunittags 3 lOkr von äer Lsüausnng ans statt. Dies roigsu im tiskston Lolimsras um stillos Lsileiä bittonä an 8 vKönau, ävu 4. 1899 Viv trauernäe b'amilis 't'1»vl><1«r K1v88 unä D - I f -AS
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