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»vrtzEN stattsand, HrwrgtN, einmal «In and«»«» Gericht zu gebe«, jed«nM» wollte er sich darum bemühen. Damit ging di« Zeit hin und Köhler hatte de» ganzen Tag lei» mitwirlrnde« Wesen gesehen, als er de» Abends in de» Seal trat. Der B«r«in war vollzählig versammelt, nur die Künstler sehlten die kamen erst, wen» der erste Theil verklungen, zu», Vorschein. Brausend setzte da» Orchester «in. Jubelnd fiele» die Stimmen im Sleichklang ei«. »Gieße Athene, gieße Athene", sangen sie mit solcher Gewalt, daß der Kalk von der Decke fiel und man gleich sehen konnte, Das Athene gießen werde. Dan» traten die Künstler zwei Herren und eine Dame, auf's Podium und verneigten sich in de» Saal. »Wer ist der bartlose Herr?" fragte Köhler seinen Nachbar den Provisor aus der Elephantenapotheke. »Kennen Sie de» nicht?" antwortetc der schalkhast. »Sehen Sir ihn doch an!" Köhler konnte nichts Hervorragendes bemerken und sagte das seinem Nachbar. „Aber kennen Sie den» unser» berühmten K. nicht, denselben, mit dem Sie im „Lohengrin" austraten?" Köhler glaubte i» die Erde sinke» zu müssen. — Sein »Ah" klang so gedehnt, das; ihn der Provisor mitleidig ansah. „Fehlt Ihnen was?" fragte er. „Ich hibe auf einmal entsetzliches Zahnweh", stöhnt« der Referendar, der nur den einen Gedanken fassen konnte: »Fort, ehe «s zu spät ist." „Wenn die Panse beginnt, hole ich Ihnen ein Mittel", tröstete Ihn der Ahnungslose. Endlich verhallte der letzle Geigenton, die Posannenbläser wischten die nasse Stirn und auf dem Podium entstand ein lebhaftes Durch «inander. »Jetzt oder nie", dachte unser Referendar. Schon wollte er enteilen, da fühlte er sich am Rockzipfel fest- gehalten. Zornig fah er sich um. „Verzeihen Sie, Herr Referendar", hörte er die freundliche Stimme des jovialen Direktors sagen, der mit dem Künstler vor ihm stand. „Hier bringe ich Ihnen unferen Meister, der Ihre Bekanntschaft erneuern möchte." „Habe ich Sie wirklich schon einmal gesehen und mit Ihnen gespielt?" begann K.... zweifclnd. »Ich kann mich selbst jetzt, wo ich Sie vor mir sehe, nicht besinnen!" „So erlaube» Sie, daß ich Ihre», Gedächtniß zu Hilfe komme", rntgegiiet« der Referendar, als er sah, daß er nicht entrinnen könne, schnell gefaßt. „Sie sangen im »Lohengrin": »Seid mir gegrüßt, Ihr Edlen von Brabant". Und sehen Sie, Einer von diesen Edlen, der war ich." Sprach - u»d verschwand. Mit offenem Munde sah ihm der Künstler nach „Das ist ei» Tausendsassa", sagt« er dann, in lautes Gelächter ausbrechend. „Holen Sie mir den Herrn her, den muß ich näher kenne» lernen." Köhler aber kam nicht mehr. Er blieb ein paar Tage unsicht bar und erzählte dann Jedem, der es hören wollte, wie leid eS ihm gethan habe, gerade zur Zeit der Anwesenheit seines großen Freundes behindert geivesen zu sein. Vermischtes. — Sin Trauerspiel in» Bärenkäsig. Die Besucher der Kleyberg-Menagerie in Petersburg waren kürzlich Zeugen eines Ent setzen erregenden Schauspiels. Der Thierbäudigcr Charles Patti war soeben dabei, ein Bravourstück inmitten der wilden Bestien zu pro- duziren, als einer seiner Zöglinge, ein riesiger Bär, ihm plötzlich den Gehorsam verweigerte. Das zornige Thier warf seinen Dresseur zu Boden, trat mit den Tatzen ans ihm herum und begann, dem Be dauernswertsten mit den Zähnen das Fleisch vom Körper zu reißen Seinen Tod vor Augen sehend, nahm Patti die letzte Kraft zu sammelt und stieß feinen Vorderarm, so stark er konnte, in den Rachen deS Bären. Dieser aber warf sein Opfer zum zweiten Mate zu Bode» und machte sich daran, ihm den Leib anszureißen. Vergebens versuchten die anwesenden Wärter, den Bären von dem vor Schmerz Vergehenden wegzubringen. Erst nach vielen Bemühunge» gelang «S ihnen, mittels eiserner Gabeln die aufgeregte Bestie an die Gitter- stäbc zu drängen, so daß man de» halbtodten Patti aus dem Zwinger herausziehcn konnte. Nun begann der letzte Akt des unvorher gesehenen Dramas. Mit einem Lasso in der Hand betrat ein zweiter Dresseur den Thierkäfig. - Ein einziger geschickter Wnrf, ei» kräftiges Anziehen, und die Schlinge umschloß den Hals des Bären. Ein wohlgeziclter Pistolenschuß durch den Krpf machte dem Leben der Wilden Bestie ein Ende. Wunderbarer Weise hatten die in dem selben Zwinger befindlichen anderen wilden Thicrc, ein zweiter Bär, zwei Wölse und ein Schakal, sich ganz ruhig verhalte» und »nr scheu aus ihren Ecken heraus den furchtbaren Vorgang beobachtet. Der Dresseur Patti ist schrecklich zugerichtet, und die Acrzte geben die Hoffnung auf, ihn am Leben zu erhalten. s — Der Mord an Professor Bondi. Wie wir bereust gemeldet haben, ist Professor Bondi in Nom von einem Schwind fiichtigen aus der Straße erdolcht worden. nke außerhalb seines Palastes gesehen und unierhält sich fast un unterbrochen mit den darin befindlichen Telephonanlagen. Gchlachtviiymarr« ln» Schlacht- «nd Vtehyos »« Eyeninttz. am 15. Juni 18S!>. Austrieb: 13 Rinder, 380 Kälber, — Schafe, 443 Landschweln«. Das Geschäft war i» Kälber» gut, i» Schweine» langsam. . A r « i se. Vchsenr Marl L. voll fleischige,anSgeniSstele, höchste» SchlachtwerthrS bis z» 7 Jahren — 3. jung« fleischige, nicht auSgemästete — ältere anSgcmästet« ... — 4. mäßig genährte junge — gut genährte ältere — 5. gering genährte jede» Alters — - V«a«n: 1. voltfleischige höchsten Schlachtwerthe» — L. mäßig genährte länger« »nd gut genährt« ältere — 3. gering genährt« — Kühe nn» «albe» (Färsen): 1. vollflrischige, a»rgt»iästetc Kalbe» höchste» Schlachnverlhe» . . — L. vollfleisch., ansgem. Kühe höchst. SchlachtwerthrS bis zu 7 Jahren — 9. ältere aiisgem.Kühe u- lvenig. gut eutwick. jllng. Kühe ».Kalb«, — 4. mäßig genährt« Kühe und Kalben — ö. gering genährte Kühe »nd Kolbe» .... — Kälber: I. feinste Mast- (Vollmilch-Mast) mid beste Saugkälber .... 43-48 L. miitlrre Mast- „nd gute Saugkälber 4g—45 3. geringe Saugkälber ^ 4 . . 40—42 4. ältere gering genährte Kälber (Fresser) — Schafe: 1. Mastlä,inner «nd jüngere Masthammel ... . . 4 . . . — 2. ältere Masthammel — 3. mäßig genährte Hauunel und Schafe (Merzschase) — . . Schwein«. 1. vollflcisch. der sein. Rassen n. derenKreuznng. I. Alt. b. z. 1'/« Jahren 47—49 fleischige 45^-46 ü. gering entwickelte, sowie Sane» und Eber 40—44 Die Preise verstehe» sich fgr 50 Kilogr» bet Rinder» für Schlachtgewicht, de, Kälber« und Schaft» für Lebendgewicht, bet Schweinen für Lebendgewicht unter Gewährung von 20—22L Kilogr. Tara kür ,e 1 Schwein. In nächster Woche wird der Kleinviehmarkt am Mittwoch, -en 21» V. M», abgehalten. LitterarifcheS. Tic Sienrasttzeni« nn» ihre Behandlung. Ein Rathgeber für Nervenkranke. Von Dr. irrsst. Ralf Wichmann, Nervenarzt in Wiesbaden. Mit 9 Abbildungen. 2. verbesserte Auslage. Preis 2 Mark. Verlag von Otto Salle in Berlin W. NO. — Ein Buch von berufenster Seite, von dem durch sein« für Laien bestimmten Schriften »Lebensregeln für Neurastheniker" und „Die Wasserku en im Hause" bekannten Nervenarzt, liegt hiermit bereits tu 2. Auslage vor. Dasselbe befaßt sich speziell mit der Nervenschwäche und Nervosität und girbt die Wege an, aus denen sich eine Heilung durch einem Jeden zugängliche natürliche Mittel erzielen läßt. In eingehender, einen» ^eden verständlicher Weife gelangen zunächst kurz die Ursachen der Nerven- .chwäche, alsdann deren Behandlung und Heilung durch die verschiedenste» Formen zur Besprechung — durch naturgemäße Ernährung, durch das Klima, durch Bäder mit und ohne Zusätze, durch Einpackungen, Wickelungen, Ab reibungen n. s. w., durch Heilgymnastik und Massage, Elektrizität, psychisches und hypnotisches Verfahre», Medikamente. Dieses leicht faßliche Buch, das aus langjähriger »ervenärztlicher Praxis hervorgegangen ist und von maß gebender ärztlicher Seite als »uistergilNg nnd der Zuerreiniung eines Preises Werth bezeichnet wurde, dürste auch in seiner neue» Auflage der so großen Zahl von Nervenleidenden ein sicherer Wegweiser zur Wiedererlangung ihrer Gesundheit sein; dasselbe ist durch jede Buchhandlung wie auch direkt durch den Verlag von Otto Salle in Berlin VV. 30 zu beziehen. Vera.ilwortliH für reu redaktionellen Theil: Julius Theib: der Verleger: Beide in Chemnitz. für den Jnseratentheil: (Für Aufbewahrung und Nttcksendilug ,licht erbetener Manuskripte wird nicht gebürgt. lolSl-kUwVMllSIlt. Wegen vollständiger Auslösung «eines Geschäftes, das ich seit 35 Jahren betrieben» verkaufe ich sümmtliche Borräthe in Posamenten, Trieotagen, Stimulus- nnd Weitzwaarerr unter Einkaufspreis, um kii kürzester Zeit mit meinen großen Lägern zu räi,inei». — Hauptsächlich empfehle ich sämmtliche Artikel für die Damenfchiieiderei in nur bewährten Qualitäten. tz»I >»ISIIII, innere JohaNtttSstrohe 19. lüilWii - filiimrii in allen Größen von »«»„wollenen und banntwolleneu Stoff,tt «Mpsthlttt dilltgst Notker L LwNM. Umsonst! nicht, -tr, IvlNtbMIg, dmn >>»r für » Mk. versende ich »ege» Rachmchmc Au« grobe Iiochseme Coocert-AeeordZIther mit 6 Mauunlen, 20 Saiten, elegant au»e gestatte,, wundervoll im Ton »ad i» einer Stuudo zu erlcrucu. 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Feder haftet und einem Verhör unterzogen wurde, sagie er Foigeides: 1 » ZifferblaU »Seit mehreren Jahren leide ich an Schwindsucht, ich kann nicht > I « EpUM» arbeiten und habe Nichts zum Leben." „Warum crmvlc«uu Sie -1 » L-eckstcin Londi?" fragte man ihn. „Ich mußte mich rächen", war b»e t « Lvchsw,» cynische Antwort; „leider ist mein Verlangen u chr ganz >r> Er- i Mil! i>vilsWiiSt1!«isw»<illtttz. Mnng gegangen. Durch meine Hände sollten auch Lirelirr Bullen, der Oberwächter Angelilli und die Schwester Va'.eurir.a stc-lLe,.. ^ ^ Eie habe» mich verfolgt und bi» auf's Blut gereinigr. Sur urr- Rs^T^ weigerten mir den Wein, gaben mir s l iechte- Brot nrL dürrer HU HA, Fleisch. Als ich dagegen prvtestirte, brachte man mich j« ' andere» Saal, »nd der Haß gegen mich wurde größer A x ich rvc, i «ine Operation bei einem Verhör die Wahrheit über di« Lecpr ^ brachte man mich in den Saal, wo die culst.ckcnden Kranin, Urgr-u. i um mich schneller los zu we.dcn. Ende rbiai besand ich noch befer und wollte sort. Man entließ mich wieder von Neue,». Ich hailr j Fieber, dir Arzt verweigerte aber meine Aufnahme ohne Armuch;- t«ugniß, die Stadt jagte mich fort. Jetzt wußte ich, was ich ihun mußte. Am Vormittag traf ich Bvndi nicht an, am Nachmittag aber wußte er dran glauben." — Der Mörder gehörte, wie sich bald heraussteltte, zn den schwierigsten Kranken. Er hatte stets mit ten anderen Patienteu gegen das Pflegepersonal kvmplotlirt. Einmal mishandelte er eine Schwester mit einem Stuhlbein in furchtbarer Weiie. Vor zwei Jahren stachelte er die Lungentranke» zur Ermocdmig einec Schwester auf, die dann wirklich auf offener Straße mit einem verrostete» Nagel getüdlct wurde. — Ter kranke Lchah. Ans Sebastvpol wird gemeldet, daß, nach de» Miltheilungen eines ans Teheran dort cingctrofsenen russischen Offiziers, der Schah von Persien körperlich nnd geistig uiedergebroche» nnd unscihig sei. die Staatsgeschäste weitcrznsührcn. Er leide au Abnahme der Gedächtnißkrast und an Halluzinationen. So soll er vor Kurzem, sich für gänzlich verarm» haltend, besohle» habe», die Vergoldung des Throusaales „nd einen Theil seiner Gärte» zu verkaufen, was natürlich nicht befolgt wurde. Er wird Zur Mer der Mmk-FiWing Kchr MM I. empieiii« ivlr klar kllliilellsedwvvk, kLdvellwiwpel. Vs-ppe» Liläer in I-edellsgrüsse eie. ei' - I4l ura cl I ! kivUMLNltl 7. illl gMk I,srW !8s. KrüvävllK 1883. kioumvi'lit V. Lksmnilr klSIlt- LlI88tLtt»l>gelI. frsneo-i-islvkung kür Lkvmniir unck Umgag-nck mit mvinvn vigvnvn vosokirrsn. 1874. 4ü«8ritu,1«t 18V4p