„ Nicht nur einzelne Personen, so sagt ohn- l <>efähr Herder, denn ich »reproduzier größten- i theils aus dem Gedächtnis, — überleben sich, s sondern auch Schulanstaltcn. Ihr Körper sieht , dann zur Schau da, wenn die Seele längst entsio- j hen ist; oder, sie schleichen als Schatten umher i zwischen lebenden Gestalten. Einst waren sie so l nüzlrch und in ihnen lagen Keime zu großer Ent- , Wickelung. Alles hat indeß sein Ziel. Tie Form, , die noch dasieht, hat sich überlebt. Ach! in wel- i chcs Jahrhundert ruft sie uns zurück! — zu welch i einem fremden Geschmack längst ver'» chener Zei- t ten! — Sie sieht da ein Institut der Vor- > zeit mit ihrer ganzen Einrichtung! — Sie folg- ! re nicht dem Genius der Zeit und wußte sich r nicht mit ihm zu verjüngen und entbehrt da- k her größteutheils ihrer jetzigen Brauchbarkeit. Ja, r was geboßren ward, muß sterben. Freilich stirbt s Wißcnfchaft und Kunst nicht! sie sind ewiger Na- r kur und einer Erweiterung ins Unermeßliche fähig! sterblich aber sind ihre Formen. Unsre altfundir- ken Schulen stellen u»6 ein lebendiges Bild dieser r Ueberlebung dar! — die nicht mehr dem Zeitgeist t anpaßen, versetzen uns in abgelebte Jahrhun« « derte." j r „Also Wunsch und Sehnsucht nach V er j ü n- , gung! Keine gewaltsame Revolution! s Sondern eine stille, geräuschlose Reform , mit Absicht, Ziel und Ordnung! Keine tödtende l Gewaltsamkeit, sondern Nachahmung des stillen ' Ganges der Natur, welche schlummernde Kräfte l > wek't, Keime entwickelt, das Alte verjünget und l den oft scheinbaren Tod in neues Leben verwandelt. Gewiß ist der Zeitpunkt nahe, wo endlich bei al- >