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zur Bildung solcher Stände, die von ihren Mit gliedern wenigstens einen Anstrich von gelehrter oder doch feinerer Kultur verlangen, durch einen darauf gebauten harmonischen, richtig abgestuften und in einander eingreifenden Lehrplan gegeben wurde, daß sie, in richt-gerAbstufung, ein umfaßen- des, eingreifendes, harmonisches Ganze so bilderen, daß Prima das Seminar für Sekunde, Sekunda das Vorbereirungsinstitut für Prima sei) und diese würdig für den Universitätsbesuch und für die kul- tivirrcrn Stände vorbereite; ferner, daß dabei die erste, königliche Tugend des Schülers, ich meine, die Selbstthätigkeit und der häusliche Fleiß berücksichtigt würde u. s. w. Zur ersten Grundlage dieses Lectionplans selbst, habeich folgende scholastische Ueberzeugung gelegt: Das Studium der Sprachen, besonders, der alten klassischen, ist der Hauprgegen- stand auf gelehrten Anstalten. Denn nur durch sie, — werden sie anders zwekmäßig betrie ben, werden am sichersten die jugendlichen Seelen- kräsle harmonisch und ohne Einseitigkeit geübt, und das wesentliche Erfordernis zur ächten Auf klärung und zum gründlichen Studium jeder Wissenschaft befriedigt. Es ist ein höchst schädli cher Fehler vieler gelehrten Institute unsers Zeital ters, daß in ihnen die wissenschaftlichen Schulgcgenstän de so sehr vervielfältigt sind! Wozu immer besondere Kurse für Naturgeschichte, Mythologie, Technologie Ar chäologie, Altherthumswissenschaft, Anthropolo gie und Aesthetik? Manche dieser Studien kön nen sehr füglich mit den Sprachstudien in Ver bindung gebracht werden, z. B. Mythologie, Ar chäologie; Andere, wie Naturgeschichte, können