85 Lmerdes. Ja, Herr! Mir strömt ein Jubel durch das Herz, Und wenn mein Wort stockt, ist cs, daß der fremde, Liebwerthc Gast mir eben noch zu fremd, — Ich darf mein Auge frei zu ihr erheben? Ich darf dem stillen, liebliche» Gedanken, Der doch so schwer mir auf dem Herzen lag, Erlösung schaffe»? Darf ihm Sprache leih'»? Du schweigende Verehrung, loh' zum Himmel In Heller Liebesfülle! Dn bist frei, Ich darf Dein seliges Gehcimniß offen In alle Welt hinausschrei'n! Darf ihr sagen: Ich liebe diese königliche Jungfrau! Ich liebe Dich! — Wie klingt das Wort so klanglos Für meine Gluth. O daß die lichten Götter Kein Wort mir Icih'n aus ihrer ew'gen Sprache, Auf daß mein Herz auf einem leichtern Fittig Die Wirbel dieses Frühlingssturms durchsteure! Ich liebe Dich! Gieb Antwort, fühlt Dein Herz Nur einen Bruchtheil meiner jungen Gluth? Du schweigst? O schweige nur! Es spricht Dein Herz In goldner Zeichensprache für die Lippe; Es gießt sein Morgenlicht Dir auf die Wangen Und schickt in jungfräulichen, ros'gcn Flammen Sein dämmerndes Geständniß an den Tag, Und an die Wimper hing es seine Schleier Der lieblichsten Verwirrung! Du bist mein! Chareel lehnt ihr Haupt innig an Smerdes. Sinerdes, erregt durch das Klirren der Fessel, führt Chareel vor Kambyses.