78 O Hab' ich doch den Morgen kaum gesehen, Und schon soll ew'ge Nacht mir wieder dämmern! jDsammenit. Kind, jauchze, daß Du nie den Tag gesehen! Nichts ist das Leben als ein langes Sterben, Mit jedem Tag giebt's eine Hoffnung auf. Und was es Hohes kennt, sind nichts als Träume. — Geh' geh, mein Sohn. Laß Dir die wilden Locken Zur Seite streichen. Schaue hell und freundlich Dem finstern Freund in's Antlitz. Gute Nacht. Die Wächter mit den Knaben ab. Aambyses. Dein Schauspiel ist mißlungen. Dachtest Du Mit blut'ger Wollust mir das Herz zu füllen. So gingst Du fehl. Fast bin ich weich gestimmt. jDrexaspes. Herr, ich erfass' es nicht! Die Stute wiehert. Wenn ihr ein Knecht das Muttcrfüllen geißelt. Und dieser König schickt mit Trostesworten Den Liebling in den Tod. Doch ist mein Schauspiel Noch nicht zu Ende. Sieh, ein neuer Zug Drängt sich durch's Thor. Sclavinnen sind's, auch Chareel Wird unter ihnen sein. Aambyses. Die Königstochter? Prexaspes. Hast Du's entdeckt, das königliche Mädchen? (Lhareel und ein Zug Sclavinnen treten auf.