53 Du scheinst ihr Freund, du bleicher Mond da droben Und mir ein Feind! Mein Werk will Finsterniß — Du läßt die Anmuth zwiefach aufersteh'n Und fügst zu Rosenhauch dein lieblich' Silber, Auf daß die Huld mich lähme. Mond, ich frage Nach deinen Zaubern nichts, so lang' dein Licht Des Busens holde Wölbung nicht durchforscht Und bis zum Herzen leuchtet. Wahrheit will ich! Wie sie der Schlaf verklärt! O Menschenblülhe, Dich küssen hieße nichts. Zu holdern Quellen, Zu ihrer duft'gen Seele drängl's mich hin. Sie könnte mein sein — mein, und doch nicht mein — Das eben schmerzt. Was ist die bare Liebe? Die Brunst des Thier's, natürlich zwar dem Blut, Doch schnöd' und unnatürlich für die Seele, — Das Herz will seinen Aulheil. Auf! An's Werk. Pfui, solcher Gangart! Hast du je, Kambyses, Den Fuß nicht voll gesetzt auf diese Erde? Kam's dahin, daß dein Wille schleicht, statt schreitet. In scheuer List und schlauberathner Ohnmacht? Wohin! Wohin will mich der Argwohn drängen? Kehr' deine Schritte rückwärts. Nein! Nein! Nein! Ich muß den Schleier lüften, muß ihn lüften! Mein Herz erliegt den Zweifeln! Still, sie spricht. — Sie lispelt, wie die Palme. Ist kein Wort Herauszudeuten? Näher — näher — näher. Kambyses dringt bis nahe an Chareels Lager, immer horchend plötzlich schrickt er zurück, bedeckt sein Antlitz und kommt nach vornen.