120 Auf allen Gassen flüstert ein Geheimniß Von einem Mord an Smerdes. Anführer des Volks. Starb er hin, So ist er aufcrstandcn von den Todten. Er sitzt zu Babylon auf Cyrus Thron. Anführer der Wachen. Auf Cyrus Thron? O daß Du Wahrheit sprächest! Kein Edlerer kann Cyrus Erbe sein! Die"Wachen verlassen ihre drohende Stellung. Anführer des Volks. Mit eignen Augen sah ich seine Hoheit, Mit eigner Stirn berührt ich seinen Thron, Mit eignen Lippen küßt' ich seinen Purpur, Mit eig'ncm Ohr vernahm ich all das Jauchzen, Und das Frohlocken in der Königsstadt, Von der's wie Sturmfluth ausgehl in die Lande. Wer sich verborgen vor Kambyses Grimm, Eilt fröhlich heim zu seinen Feuerstätten; Die Greise werden jung, die Weiber hemmen Die Thränenfluth und singen Lobgesänge; Das Wild flieht von den Feldern in die Berge, Da wo es sonst gehaust. Aus Schutt und Trümmern, Erheben sich in altem Glanz die Götter, Die Tempel füllen sich und Hallen wieder Von brünstigen Gebeten, und mit Macht Reißt ein gewalt'gcr Strom die Herzen fort Und taucht sie in die Wirbel seiner Fluthcn! O könnte hier die Schwungkraft holder Kunde Erlahmen? Nein — es leuchten Eure Augen,