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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 10.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189902107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990210
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-02
- Tag 1899-02-10
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Monat
1899-02
-
Jahr
1899
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»ikttW» Kchisttze» M KttEktY eim» «»tzekttstkjchm Kais«,, thume. MK Rnßksn» M es am wnkhvsWs», wem» Jravkeich Repa»«» «mbt. unke, de, Voraussetzung atterdings. bah M der RepolM sieti»- und ^«dMte Znstäude herrschen. PEsche Rrrttdschatt. Chemnitz. 9. Februar IS9S. D-tttsches Reich. — D« „Rordb. All» Ztg." schrei»»: .Zn »em Falle Arsns lM bi« „Franksnrter Zeitung" »»seren, Dementi gegenüber an »er Behauptung fest, daß das Kultusministerium den Plan. Arons wegen der Zugehörigkeit zu der sozialdemokratischen Partei zu bi-zipliniren, ausgegcben habe und auf Umwege» gegen ihn vor- zugcheu beadßchtige. Ti« Behauptung steht aber, wie >vir in Wieder holung unseres neulich«» Dementis bemerken, mit den thatsächlichen Verhältnissen in Widerspruch, oder, deutlicher gesprochen, ist von An fang bis zu Ent« unrichtig. Um mit unseren Milthcilungcn »och etwa« weiter zu gehen, als sonst bei anhängige» Sachen üblich ist: die einleitenden Schritte, die das Disziplinarverfahren gesetzlich er fordert» sind schon längst crsokgt, und so wird die Frage, ob die Angehörigkeit zur soziakdcmokralischen Partei mit der Stellung eines tlmversitätskchrers vereinbar ist, in der durch da» gesetzmäßige Ver fahren gegebenen Zeit ihren endgkltigen Abschluß" finden," — Daß Graf v. Caprivi bei seiuer schlichten soldatischen Natur nicht ohne Humor war, dasür spricht folgende Anekdote, die de« Vorzug hat, nicht gut erfunden, sondern wahr zu sei». Als Generalmajor v. Caprivi Brigadekommandcnr in Berlin war, ver- kehrte er, der Junggeselle, viel im Haufe ciues seiner Regiments kommandeur», des Grafe» N. Eines Abends sp.,t gingen Caprivi uud Gras R. durch die Wilhelmstraße beim Reichskanzlerpalais vorbei, hinter dessen Fenstern noch viele Lichter brannten, dadurch anzeigend, »aß Fürst Bismarck noch a» der Arbeit saß. Die beiden Herren sprachen über die schwere und verantwortungsvolle Thätigkcit des Reichskanzlers, und dabei warf Herr v. Caprivi lächelnd nnd zu de» Bismarck'iche» Fenstert» hinaufdeulend die Worte hin: „Der muß ei» dumme« Kerl sei«, ter mal dessen Nachfolgerschaft übernimmt!" Noch nicht zehn Jahre waren vergangen, da war General v. Caprivi Reichskanzler geworden. Graf und Gräfin R. gralulirten ihm und erhielten dem »Hann. Courier" zufolge uach wenigen Tagen eine Visitenkarte, auf die der General-Reichskanzler nebst einem flüchtigen Dank die Worte geschrieben hatte: «Nu» weiß ich, wer der dumme Kerl ist!" — Nachdem der Bundesrath i» letzter Zeit mehrere Vor lagen an den Reichstag hat gelairgen lassen, werten noch einige GesetzentwjuM vom Bnndcsrath dem Abschluß entgcgengeftihrt Das FleschbcschaWsetz und noch einige Postvorlagen sollen demnächst im Plenum auf die Tagesordnung gesetzt werden. Die im Rcichsautt des Innern auSgearbritrte Novelle zur Gewerbeordnung betreffend den Schutz der Angestellten im Handclsgewerbe wird später den Bundesrath zu beschäftigen haben, da noch nicht olle verbündete» Regierungen ihr Gutachten über dieselbe abgabe». — Der Chesredalteur der „Kieler Ztg." Herr Nieper erkürt in einer Zuschrift an die „Nord-Ostsee-Ztg.", daß die ihm von dem Kopenhagener Blatte „Jorposten" zugeschriebene Aeußerung, des ver nünftigen Deutschlands Gutmüthigkeit werde ^rn die 160,000 Nord fchlcswigcr au Dänemark zurückgebeu, eine »infame Verleumdung" sei. Ausland. Oesterreich-ttugattl. Das Wiener Landesgericht hat die Weiterverbreitnng der in Leipzig erscheinenden Broschüre: „Die Trennung deS Dreibundes" verboten, sowie die Vernichtung der koirfiSzirteu Exemplare augeordmt. — Großes Aussehen macht der unerwartete Rücktritt des Bürgermeisters von Eger Dr. Gschier. Als Grund wird die Beanstandung des jüngsten Beschlusses betreffend das Bismarck- Deukmal vcrmuthet., Frankreich. Wie aus Paris gemeldet wird, befürchten die nationalistischen Blätter, die Kriminalkammcr werde den Parlamciits- verhandlunge» über das Reoisionsgesc tz zu lorkomnien nnd in der Angelegenheit Dreyfus ein entgiltiges Urtheil fällen. Dem »Echo de Paris" zufolge werde der Präsident Mazeau nach voll ständigen, Abschluß der Enquete die Akten verlangen und sie bis nach Erledigung der Verhandlung des Rcvisionsgcsctzcs behalte». Es ver kantet, der Kanzleichef am Kaisalionshvfe Menard, welcher Qnesnciy de Beaurepaire über die Vorgänge in der Kriminaltämmer unter richtete, werde gemaßrcgelt werde». Schweden «nd Norwegen. Man schreibt der „Pol. Corr" aus Stockholm, 7. Februar: Seit Langem schon machen sich in den drei skandinavischen Ländern Bestrebungen geltend, um die Negierungen zu veranlassen, bei den Großmächten die uöthigen Schritte cinzuleilen, um die Neulralisirung Schwedens, Norneg ns und Tänemaiks zu erlangen. Die Regierungen dieser Staaten haben sich diesen Bestrebungen gegenüber sehr freundlich verhalten, dieselbe» jedoch gleichzeitig als «nrealisirbar bezeichnet. Die Neutralisirungswnnsche haben somit zu keine», greifbaren Resultate geführt. Dieser Tage nun haben 24 Mitglieder der schwedischen zweiten Kammer in derselben eine Pe tition ei »gebracht, in welcher verlangt wird, daß der Reichstag den König auffordere, die Initiative zu Unterhandlungen zwischen den drei skaudivasche»', Ländern über eine Ucbercinknn'i zu ergreife», durch Welche eine gemeinsame Erklärung an die übrigen Mächte vereinbart werde» soll, daß Schweden, Norwegen und Dänemark prinzipiell und permanent neutral bleiben wollen. In der Petition wird darauf hingewicse», d.ß cs, sowie die Verhältnisse einmal liegen, von der größten Bedeutung sei» würde, wenn nicht nur die Regierungen der drei Länder ihre frühere» Fricdcnskundgcbuiigen wiederholten, sondern wen» auch die Volksvertretungen Schwedens, Norwegens und Däne marks gleichzeitig in solcnnesier Weise crllärlcu, daß sie im Falle eines Krieges unter keiner Bedingung für oder gegen eine fremde Macht Partei nehme» wolle». Tie Urheber der Petition streben durchaus nicht irgend welche Neulralilätsgarantien von Seiten der Großmächte an, weil solche bedeutungslos waren nnd sich eventuell selbst als gefährlich erweise» können; ihnen ist es hauptsächlich darum zu thun, daß die Nachbarn der skandinavischen Reiche zur Erkcnntniß kvmmeii, daß die drei Reiche sich an etwaigen Streitig keiten anderer Staate» unter keiner Bedingung betheiligen wollen. Bulgarien. Die Leichenfeier für die Fürstin Marie Luise hat am Mittwoch in Sofia ftattgcfnndcn. Der Zug setzte sich unter Kononenschüssen und Glockcngeläule in Bewegung. Ten, Leichen wagen folgten z» Fuß Fürst Ferdinand, Erzherzog Leopold Salvator von Oesterreich, König Milan von Serbien, Herzog Siegfried in Bayern, sowie die Vertreter Rußlands, Nuniäniciis, der Türkei und Herzog» von Parma. In der katholische» Kirche wurde die Leiche durch de» Ethisches Meuini einaesegnet. Heute wird sie *»ch Philippopel überführt werden. UmichckN im — Rochkitz. Rach halbjährigem Brrwaiflfei» hak die Stabt Rochkitz einrn neuen Pfarrer, die Ephorie einen »«neu Superintendenten erhalle». Bei scinor Einweisung gedachte Oberkonsistorialrath l>-, Kohtjchüttcr deS er schlitternden Aergernisse«, das nach so kurzer Zeit die Einweisung eine« »enr,» Superintendenten ü» Rochkitz «öthlg uurchc. An« de» durch Herne Diakonus Zimmermann verlesenen Auszeichnungen über ku» Lebcusgang des Herr» Superintendenten Zi«»,ermann ersah man, daß er am 1k. Juli 1850 in Chemnitz als Soh» des Diakonus Zimmermam, geboren ist. Nach Besuch der Fürflenschnle zu St. Afra in Meißen hat er 1869 die Universität Leipzig bezogen, die er im September 1870 verließ, um als Krieger an der Belagerung von Paris theilzunehmrn. Dort am Typhus erkrankt, kam er 1871 in die Heimath zurück, nahm sein Studium wieder auf, bekleidete dann IV- Jahr die Stell« eines Hauslehrer in Hamburg, trat später in das Leipziger Predigerkolleginm ein und übernahm 1676 sein erstes geistliches Amt als Diakonus zu Dippoldiswalde. 1879 wnrde er Archidiakonu« zu LeiSnig und 1685 Pfarrer zu Hohenstein. Seit 1880 wirkte er als Vereins geistlicher der inneren Mission zu Dresden. — Glaucha». Selbstmord beging am Montag der allgemein beliebt« Gntsdesitzer Borninchen in Zirgrlheim. Man sau» den Mann »ach längerem Suchen auf seinem Heudoden al» Leiche vor. Um so mehr ist die Frau des Selbstmörders zu bedauern, da sie erst am Tage vorher ihre», Gatten das sechste Kind geschenkt hatte. Bou de» Kindern ist »och kein» konsirmirt. Ei» Bruder de« Manne«, anch Gutsbesitzer und in Hartha wohnhaft, verfiel vor etwa 5 Monaten in Wahnsinn. — Awitkau» Am Mittwoch wurde eine stellenlos« Kellnerin ans Chemnitz, die von nicht weniger als drei Behörden — theiks als Beschuldigte, theils als Zeugin — gesucht wnrde, beim zweck lose» Umhertreiben in der Bahnhofsvorstadt hier angehatle» nnd dem königl. Amtsgerichte zugeführt. — Am selbe» Tage stellte es sich von einem Fleischer aus Kämmerswalde, den man »eben ver schiedenen andere» Personen beim Bettel» betraf, heraus, daß er von der königl. Staatsannmltschast Chemnitz zur Fahndung ausge schrieben war. — Wie sehr man sich vor der Zudringlichkeit fremder Bettler zu hüten hat, sieht man daraus, daß eine in ihrer Wohnung auf der Reichcnbacher Straße allein anwesend« Frau von einem solchen in unverschämter Weise mit schamlosen Anträgen behelligt und obendrein auch noch gröblich beleidigt worden ist. Der freche Bursche ist verhaftet und der königl. Staatsanwaltschaft übergeben worden, da Letztere voraussichtlich im öffentlichen Interesse amtlich Wege» Beleidigung gegen ihn Vorgehen wird. — Lichtettsteitt. Wie jetzt erst bekannt wird, wurde am Freitag ein zur Zeit hier arbeitender Gärtner auf dem Wege von Heinrichsvrt nach hier von einem Hsndwerksburschei, angesprochen. Da der Erster« Nichts verabreichte, entwickelte sich ein Streit, bei welchem der Handwerks bursche de» Gärtner angriff und würgte. Der Angegriffene wehrte sich in seiner Angst mit dem Messer nnd schlug dem Attentäter in das Gesicht, worauf derselbe mit seinem Komplizen, einem zweiten ihn begleitenden HandiverkSburschen, die Flucht ergriff. Der Wegelagerer ist bereits als ein Fleischer Namens Mühle aus Schlesien erkannt nnd verhaftet worden. — OelSnitz. Ei» Schadenfeuer, nicht auffällig »ach außen hin, aber erheblichen Schaden verursachend, war am Mittwoch Morgen in der Schleizer Straße, in der Kortettfabrik von Max Bleicher Lr Co., entstanden. Etwa V-5 Uhr brannte es im dritte» Stockwerke, in der Wohnung des Feuermanns. Derselbe zog sich erhebliche Brandwunden zu, auch sind seine unversicherten Hadseligkeiten zum größten Theil vernichtet worden. Daun haben die Flammen ans das Stofflager übergegriffen uud dort argen Schaden verursacht. Den Besitzern der Fabrik erwächst auch dadurch erheblicher Verlust, daß das zum Lösche» verwandte Wasser in die unteren Lokalitäten eindrang und fertige Woare» beschädigte. — Mylau. Ein seit längerer Zeit hier wohnhafter, 55 Jahre alter Wollkäminereiarbciter Namens Spindler aus Kulmbach in Bayern ist am Dienstag gefänglich eingezogen worden, weil er im vorigen Jahre sich a» einem siebenjährigen Mädchen schwer ver gangen hat. Lokales. — Bou deu aus das Jahr 1890 ausgestellte» städtische» HauShaltPläuen werden Druckexemplare, soweit der Borrath reicht, auf Verlangen in der Stadtbnchhalterei im Rath Hause Flügel ll Zimmer 70 unentgeltlich abgegeben. — Zum Prüfttttgskomtutffar bei der diesjährigen Reife prüfung am hiesigen Realgymnasium ist vom Ministerium des Kultus und öffentliche» Unterrichts Herr Rektor Professor Or. Pflüger, zni» Prüfungskommissar bei der Reifeprüfung an der Realschule in Meerane Herr Konrektor Professor Or. Pabst hier ernannt worden. — Die Chemnitzer Kaufe»'«»«;, die am Montag und Dienstag in unseren Mauern tagte, war diesmal ungewöhnlich stark, stärker als in den meiste» frühere» Jahre» besucht. Aus alle», auch den culferutesteu Theile» des Landes waren Theiluchmer zahlreich erschienen. Als Vertreter des Laudeskonsistoriums wohnte Herr Ober- konsistvrialrath Clauß-Dresden der Versammlung bei. De» Haupt vortrag hielt Herr Pastor Or. Hölscher-Leipzig über: „Die Recht fertigung durch deu Glaube», unser Trost im Leben und Sterben." Die darauffolgende Besprechung leitete Herr 1'. Auerswald -Pvnickau ein, indem er über den Unterschied zwischen Rechtfertigung und täglicher Sündenvergebung sprach. Ein besonderes Interesse bot die dann folgende Aussprache über: „Die rechte Gemcinschciftsflcgc inner halb der Gemeinde und in der Landeskirche", welche Herr Vereins- geistlicher 1'. Wcidaner-Dresden einleitete. An seinen an werth vollen Anregungen außerordentlich reichen Vortrag schloß sich eine lebhafte Erörterung meist in zustimniendem Sinne, an der sich auch Herr Oberkonsistorialrath Clauß bcthciligte. Die Verhandlungen leitete mit gewohnter Umsicht der gegenwärtige Vorsitzende der Konferenz, Herr Superintendent Ka iser-Radebcrg. Im Anschluß an die Konscrenz fand am Dienstag Nachmittag 2 Uhr unter Vorsitz des U. Li». Lehmann-Planen bei Dresden die Generalversamm lung des Vereins „Evangelischer Gotteskasten im König reich Sachsen" statt. — KoukitvStvesei«. In den Konkursverfahren über das Ver mögen I. des Eisen- und KurzwaarenhcindlerS Fürchtegvtt Leberecht Thttmer, 2. des Inhabers einer lithographischen Anstalt, sowie Buch- und Steindruckerei Max Otto Diesel, Beide in Chemnitz, 3. der Glas- nnd Porzellanwaarenhändlerin Amalie Clara berehel. Arnold geb. Benedix ist Chemnitz-Altchemnitz, und 4. des Strumpsfabrikanten Friedrich Ernst Viertel, alleinigen Inhabers der Firma „I. E. F. Viertel" in Leukersdorf ist der Schluß termin ai»f den 8. März d. I. Vormittags 9 Uhr vor dem hiesigen königl. Amtsgericht anberanmt. — Dt« DrittN«, Bcktt» »mWHkttzl tzm» »mch«» «ch in Chemnitz eim Filiale zu erriHKm — Di« «tzeiunitzer »Men TPimmvei «sie«, -ach d«, Geschäftsbericht» des Bestandes aas da« 42. «esihaftchatzr, d« i» Allgemeine» nur Günstiges berichte» Lanu. im Jahr« kSSL «a» dem Maare »-Konto und smrstWu Ertongniffen »in«» Gewinn mm SOS. 143 Mk. 75 Pfg, nnd nuser Zuziehung des Gewinn-V«tr»gr» an 814 Mk. vor» 502,357 Ml. 7ö Pfg., wovon nach Abzug von 321,353 Mk. 89 Pfg. für Abschreibungen, Anteihezinse» NN» Jnhres- fpcsen »in «iE lleberschaßv«, 181,603 Ml 70 Mg. verbleibt. Davon sind 45,000 Ml als 3p»»ze»tige ordentliche Dividende auf das Aktienkapital, 6,789 M. 48 Pfg. als Sprozentige Tantiemen an Aufsichtsrath »nd Vorstand (von 135,788 Ml 76 Pfg.) und 6,789 Mk. 49 Pfg, — 5 Prozent zum Dividendea-Reserve-Amrds, zusammen 58^78 Nil 98 Psg. abzusetzen. Bon den somit ver bleibende» 123.024 Mk. 78 Pfg. empfiehlt der Vorstand, 120,000 zn 8 Prozent Superdividende verwenden und die reslirenöen 3024 Ml 78 Pfg. dem Spezial-Reserve-Fonds zuzuweiseu. Der Nechmtikgsabschltch begleicht sich in Aktiva und Passiva mit rund 6,550,682 Ml, da- Gewinn- nnd Verlustkonto in» Soll und Haben mit nahezu 502,958 Mk. Die Gcneralversammlung der Aktionäre des Unternehmens wird am 27. d. M. Nachmittags von V-3 Uhr ab int „Carola-HHeL* hier abychalteu. — DaS Jrddttä«»« LLjährtger Thätigteit bei der Firma Jrm scher ä- L»., Leinen- nnd Wojche^usstottungSgrschäf», Hot»- markt 8 Ister, d^Mg gestern Mittwoch die Wäschedirektrire sZii- schuriderin) Fräulein Helene Stelzer, dir sich allgemeiner Beliebt heit bei ihre» Kolleginnen und Näherinnen und hohen Vertrauens und dankbarer Anerkennung seitens der Firmeninhabcr erfreu!. — Wiu nette« 8iekk«me»vageu, gelenkt von einem hübsch gekleidete» Neger an« dem Neger-frei,wate Liberia nnd bespcwict mit eiium hübschen kleine» ZwergpEy «4t ein«,» Geschirr in den sächsischen Laniesfarbr», erregte gestern nnd heute in den Straßen unserer Stadt allgemeines Aufsehen. Es handelte sich nm eine Retlame der Sächsische» Malzkafseefabrik von Carl Müller in Allen-- bürg, welche den anch in unserer Stadt fast in alle» llvlonialwaareu- haneinttgen erhältlichen echte» sächsischen Malzkaffer hersteüt. — Der räehfelyajie Borgang km venuchvurtcn Alteir- dorf, dessen wir bereits vvc einigen Tagen gedachten, ist noch immer nicht aufgeklärt. Thatsache ist nur, daß die bei den Nabitzer'scheu Eheleuten in dem neucrbauten Eckhause Henriettenstraße 1 in Alten dorf als Uulermiether wohnende» Schmied Marti» Merz, Gärtner Joseph Weidet nnd dffse» Brnd«, der Branereiarbeiler Gottfried Weidet sammt ihren Wirthslenten am Donnerstag Abend von den von Letzterem in einem Kruge mitgebrachten, etwa I V» Liter einfachem Biere getrunken haben, worauf Elftere sich sodann in einen» besonderen Zimmer zur Rahe begaben. Als Frau Rabitzcr am Freitag früh ihre Untermielhec weckte, fand sie alle Drei, deu Muud inil Schauin bedeckt, regungs- und besinnuugslos im Bette liege». Der am schwersten erkrautte Merz wurde sofort nach dem hiesigen Stadt- krankcnhause übergeführt, woselbst er, ohne das Bcwnßtsciu wieder erlangt zu habe», verstorben ist. Die Gebrüder Wcidel, ein Paar kräftige junge Männer, scmden im Krankenhause in Altcheimutz Auf nahme und haben sich bereits soweit erholt, daß sie ihre Beschäftigung wieder ausnehmen konnten. Die Ursache der an diesen Dreien be obachteten ans Vergiftung hindentendeu Erscheinungen ist wohl schwerlich ans den Genuß des Bieres zurückzuführeu, da außer ihnen auch die Glieder der Rabitzer'sche» Familie von dem geringen Quantum ge»' trunken haben, ohne das geriirgste Unwohlsein zu verspüren. Anderer seits aber ist von ärztlicher Seite auch eine Vergiftung durch de» frisch — und zwar grün — getünchten Wände» des enge», nicht ge lüsteten Schlasraumes entströmte Dünste als unwahrscheinlich be zeichnet worden. Die Leiche des Merz ist in der Leichenhalle des neuen Friedhofes sezirt worden, doch wurde das Resultat »och nicht bekannt gegeben. —* Ein hoffnttttgsvokes Bürschchen. Ein 13 jähriger Schulknabe von hier kehrte gestern Mittwoch Nachmittag in der 5. Stunde in einer Schankwirthschaft der inneren Stadt ein und machte sich durch überflüssige Geldausgabeu bemerkbar. Als der Wirth hiervon Kemitniß erhielt, benachrichtigte er sofort die Kriminal polizei» welche den Knabcn, der inzwischen die Wirthschaft verlassen und sich auf die Straße begeben hatte, festnahm nnd ihn an Potizei stelle sistirte. Hier stellte sich heraus, daß der Bursche das Geld, 1 Mk. 50 Pf., kurz zuvor in der Leichstraße einem 9 jährige» Knabcn, der von dem Geld« Einkäufe besorgen sollte, ans dem Hand korbe gestohlen hatte. Dem Kleinen, der nrittlerweile von dem Dieb stähle Anzeige erstattet hatte, konnte ein Theil des noch im Besitze des Diebes befindlichen gestohlenen Geldes wieder zurückgegcbcn werden. —* Bou de* Krimittulpvtizei festgenomme» wurde eine Kelln ri» aus Dresden, welche in der vergangenen Nacht einem Geschäftsreisenden ein Geldtäschchen mit 15 Mk. entwendete. Die Diebin hatte bei ihrer Ergreifung das Geld noch im Besitz. —* I» VaS Sktvesthans Vesüvdert wurde ein Tischler- geselle, welcher sich gestern Abend in einer Schankwirthschaft der Schillervorstadt ungebührlich benahm nnd dem herbeigerufeiien Schutz mann auf dem Wege zur Polizeiwache erhebliche» Widerstand leistete. — Ebendahin kam ei» Handarbeiter, welcher gestern Abend in der 11. Stunde in einem Hanse der Grenzstraße, woselbst er eine» Besuch abgestattet hatte, in Folge reichlichen Genufses von Brannt wein mit feinen» Gastgeber in Streit gerieth und dabei so erhebliche» Lärm verübte, daß die Hausbewohner zusammen gelaufen waren. —* Vo» einem Eifenbtchttzttg überfahren «m» gelöster wurde gestern Nachmittag auf dein Uebcrgang an der Zschopancr- slraße ein Hund (Pinscher). Der Kadav:r wnrde auf Anordnung des sofort benachrichtigten Besitzers i» der Nähr der Nnfallstrlle vergraben. Stadt-rhcater. Chemnitz, den 9. Febnmr 1899. „Faust". Trauerspiel in ll Akten von W. v- Goethe. Wenn eS gilt, die gewaltigste Offenbarung des größten Genius nnscrc« Bolkes a»f den weltbcdenicnde» Brettern znm Leben zn gestalten, dann ist es heilige Pflicht, daß Regie und Mitwirkende Mrs daran setzen, um die'« Ausgabe gerecht zn werden. Gewiß wäre cs nnbillig, von einer Provinzial- bütme mehr verlangen z» wollen, als sic leiste» kann, oder zn erwarten, daß hinsichtlich der Besetzung der so zahlreichen Rollen dieses klassischen Werkes durch die Kräfte eines mittleren Theaters allen Ansprüchen genügt werden könne. Daß indeß nniere städtische Bühne bei einer Fanskansstihrnng sehr Schönes nnd BcmerkeuSmertheS zn leisten vermag, hat sie gestern glänzend bewiese». — Die Regie (Herr Fischer) hatte eS verstanden, -ne Inszenirniq der großartigen Schöpfung wirksam zu gestalten, mit heiligem Crnst war sie an die Wiedergabe der herrlichen Dichtung herangetrete». Wenn anch noch einige kleine Unebenheiten (eS sei hier au das erste Auftreten Gretchens mch an die Schlußszene erinnert) z» Tage traten und auch einige Szenen, besonders) die in der Hexenküche, welcher die phantastisch« und groteske Komik abgin« noch einen recht nüchternen Eindruck inachlen, 4o war doch da» Ganze v»W durchaus befriedigender Wirkung. Einen besonders gefällige» Eindruck hinter», ließ die geschickt angeordnete und buntes Leben entfaltende Massenszene in» Ostertage vor dem Thore. Auch die lärmende Szene in Aimibach'« Kes« war lebendig und entbehrte nicht der irisch«, hinreißenden Ursprünglichkeilt in der Aestwmrtwirknng. De» .Dank deSeDnbWumS bat.sich die ninsichtige LertMa vor Aste» f rmch damit verdient, daß str beMtH temc^«« diekn Pansen di« durch »»
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