Umfassende Beschreibung der Sächsisch-Baierschen Staats-Eisenbahn von Leipzig bis an die baiersche Grenze mit Einschluß der Göltzsch- und Elsterthalüberbrückung
Titel
Umfassende Beschreibung der Sächsisch-Baierschen Staats-Eisenbahn von Leipzig bis an die baiersche Grenze mit Einschluß der Göltzsch- und Elsterthalüberbrückung
eingegangen, welche der von der Königlich Sächsischen Hohen Staatsregierung deshalb zusanuncnberusenen technischen Com mission zur Prüfung vorgelegt wurden. Da sich nun unter den cingeganzencn Prcisarbeiten überhaupt kein Project befand, dessen unveränderte Ausführung die Commission empfehlen zu können glaubte, wurde von derselben aus 4 der eingegangenen Concurrenzarbeiten ein Plan für diese Thalüberbrückungen zu- sammengcstellt und der ausgesetzte Preis von 1000 Thlrn. wurde den Verfassern der vierProjecte mit zweimal 300Thlr. und zweimal 200 Thlr. zugctheilt. Nach der erfolgten definitiven Feststellung des Brücken- projects wurde auch sogleich das Ausheben der Pscilergründe zur Göltzschthalübcrbrückung in Angriff genommen und es konnte schon Mitte Mai 1846 der Grund von 14 Baugruben daselbst von den dazu Seiten der Regierung besonders abgevrdneten Technikern untersucht werden, letztere fanden dieselben dnrckge- hends von festen Felsen und erklärten, daß darauf die Pfeiler un bedenklich mit der vollständigen Sicherheit gegründet werden könn ten, worauf dann am 29. Mai 1846 in der Baugrube des Pfei lers No. 16b. mit großer Feierlichkeit der Grundstein gelegt wurde, welches Fest durch die gleichzeitige Eröffnung der Bahn strecke von Werdau nach Reichenbach und der günstigen Wit terung noch besonders erhöht wurde. Die später ausgehobe nen Fundamentgruben haben mit einer einzigen Ausnahme ein mit den oben erwähnten gleiches Resultat ergeben. Die er wähnte Ausnahme trifft nämlich die Baugrube des zwischen den Pfeilern 161». und 17». weggclasscnen Pfeilers. Hier fand sich bei dem Grundgraben in einer Tiefe von etwa 9 Ellen unter der Thalsohlc an dem stromabwärts gelegenen Ende eine mit Thonadern, Alaun- und Kicselschiefer gelegene durchzogene Thonschieferbank, während der übrige Theil einen anscheinend festen, jedoch nach einigen Tagen durch den Zutritt des Was sers und der Luft in eine weiche thonige Masse sich verwandelnden Alaunschiefer enthielt. — Es wurden nun Bohrlöcher ange setzt und die fortgesetzten Bohrversuche ließen nur vcrmnthcn, daß günstigen Falls in einer Tiefe von 45 bis 46 Ellen un ter der Thalsohlc ein fester Felscngrund gesunden werden könne.