Suche löschen...
Illustriertes Tageblatt : 07.08.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480541256-193408079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480541256-19340807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480541256-19340807
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Illustriertes Tageblatt
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-08
- Tag 1934-08-07
-
Monat
1934-08
-
Jahr
1934
- Titel
- Illustriertes Tageblatt : 07.08.1934
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
glänzen, wie eherne Mauern, die Stahlhelme über harten, ernsten Sot-atengestchtern. Knir- schenk fährt die leere Garglafette vor. Unruhig scharren die sechs Rappen, die die Sarg lafette ziehen, so, daß die Lafette mehrmals um das Rondell vor dem Schloßportal yerum- geführt werden muß. Auf dem Rasenplatz vor der Freitreppe stehen zwei Mustttorps des Jnf.-RegtS. 8. Links vom Gchloßetngang steht die Ehrenkompanie des Jnf.-RegtS. 3 auS Deutsch Eylau. An -er Allee bis zum Gut-- eingang bildet eine zweite Kompanie Spalter. Nach Beendigung der Familienfeier im Schloß flammen in rötlich-gelbem Schein in weitem Umkreis Tausende von Fackeln auf. In ihrem flackernden Licht leuchtet die hellgelbe Front des Schlosses hell auf. In diesem Augenblick erscheint in Generals uniform Ministerpräsident Göring. Er begibt sich in das Schloß und legt einen herrlichen Kranz mit schwarzweißroter Schleife am Sarge nieder. Dann Offnen sich die Flügel deS Portals zum letzten Male für den greisen Gutsherrn von Neudeck. Rechts und links vom Portal rauschen in flat terndem Scheine der Fackeln die ruhmreichen Fahnen der drei Regimenter, mit denen der Feldmarschall besonders eng verbunden war. Die ehemaligen Jnf.-Regt. S1, 147 sowie das 8. Garde-Regt. zu Fuß. Der Kommandeur der Trauerparade, Generalmajor Modrig, gibt das Kommando: „Präsentiert das Gewehr!" Unbe weglich stehen, von den Fackeln umloht, die Kompanien. Acht Offiziere tragen den mit der KriegS- flagge, dem Helm und dem Degen des Feld marschalls bedeckten Sarg heraus und setzen ihn vor dem Portal nieder. In diesem Augenblick rauscht es, gespielt von den beiden Musikkorps, empor durch die Nacht und Fackelglanz: „Befiehl du deine Wege." Es folgt der Zapfenstreich der preußischen In fanterie, die schmetternden, mutigen Klänge, die dumpfen Wirbel der Trommeln. Die feierlich getragenen Weise» bilde» i« dieser Stunde eine eigenartige Helden» sinfonie, in ihrer soldatische« Kraft ergrei, fcnder als Trauermarsche. Dan brechen die Musikkorps ab. Hinter den Bäumen klingt der Zapfenstreich der Kavallerie auf, gespielt vom Trompeterkorps Ler 2. Abt. Les Art.-Regts, 1. Das Trompeterkorps ist in einiger Entfernung aufgestellt. So rauschen die Klänge wie ein Gruß von den Schlachtfeldern Ostpreußens aus dem Dunkel des Parks hervor. Dann wirbeln dumpf die Trommeln. Das alte Kommando hallt durch die Nacht: „Helm ab zum Gebet." Feierlich klingt wie ein letztes Bekenntnis aus diesem von der Vorsehung so wundersam gesegneten Leben der alte Choral auf: „Ich bete an die Macht der Liebe." Feld bischof Dohrmann spricht, schlicht und solda tisch: „Nun nehmen wir Abschied von dem Vater und Herren dieses Hauses, indem wir das letzte Vaterunser beten." Ter Feldkischof sprich! dann den Segen — ein Augenblitk unaussprechlichen Schmerzes. Dann flammen plötzlich gewaltige Magnesiüm- fackeln auf und überstrahlen ein Bild von unver geßlicher heroischer Größe. Die Lafette fährt von rechts vor die Stufen des Portals. Wieder ein kurzes Kommando: „Präsentiert das Ge wehr!" Die Fahnen senken sich, der Sarg des Zm Dunkel dl heiliges ostpn Aoch nie war- ei Nun haben die Reichswehrsolbaten, die den Weg vom Gutshaus von Neudeck zum Park tor umsäumen, ihre Fackeln entzündet. Nun beginnt unsere Fahrt durch den flammenden Weg, durch die Nacht, in der das Volk Ost preußens Abschied nimmt vom Generalfelb- marschall. Auf der Straße stehen die Ehren kompanien angetreten, steht die Lafette, auf die -er Sarg des verewigten Reichspräsiden ten gehoben werden wird. Links und rechts sind die Straßen abermals umsäumt von Reichswehrsoldaten mit Fackeln. Zwei Kilo- meter vor Neudeck: Hier steht die Motorbatte rie, stehen die Schwadronen der Reichswehr, stehen die Kraftfahrformattonen, die nun den Sarg übernehmen und ihn durch ostpreußisches Land auf dem flammenden Weg durch die Nacht geleiten werden zu jener Stätte, wo er den größten Sieg seines Lebens errang. Durch wundervolle ostpreußische Landschaft führt unsere Straße. Sterne stehen am Himmel. Durch dunkle Wälder geht die Fahrt, dann wieder durch Dörfer, a« Felder« vorbei, auf deneu die Ernte steht, der Hindenburgs letzte Gedanke« »alte«, die Ernte für das Balk, von der Lebe« «>d Sein des Volkes adhängt. Die Straße ist mit Tannengrün bestreut, mit weißem Sand und mit Blumen. All die ver schwenderische Pracht der ostpreuhischen Gär- ten ist auSgeschüttet auf diese Straße. Weiße Dahlien, dann wieder rote, grün und blau und gelb leuchtet eS. An der Straße ein ein zigartiges unendliches Spalter der Menschen. Im Vordergründe die SA., deren blut- getränkte Styrmfahnen am 80. Januar 1033 Generalselbmarschall von Hindenburg segnete, als er dem Führer die Macht übergab. Diese Sturmsahnen stehen nun am Wege «nd sen ken sich zum letzten Male vor dem großen Toten. Dann wieder PO., die Ortsgruppe» der NSDAP, mit ihren Fahnen, Hitlerjugend, Bund deutscher Mädel, Arbeitsdienst, Deut scher Lustsportverband, die Feuerwehren, die Förster, der Kyfshäuserbunb Beamtenverbänbe, Reichsbahnbeamte, Postbeamte in ihren Uni formen. Die ganze Vielgestaltigkeit des Le- bens spiegelt sich an dieser Straße. Kleine Mädchen in weißen Kleibern, dann wieder tiesverschleterte Frauen. Feldmarschalls wird auf die Lafette empor gehoben. Unter den Klängen des Chorals: „Jesus, meine Zuversicht" formiert sich die Trauerparade und rückt in einem Spalter von Fackelträgern und anderen zur Landstraße Freystadt—Deutsch Eylau, wo sich die berittenen Truppenabteilungen in den Trauerzug ein gliedern. Das Dunkel der Nacht zwischen den hochragenden Bäumen der Allee, der Schein der Fackeln, der sich weithin durch das schweigende Land zieht, die Stahlhelme und Gewehrläuse, die mächtigen Klänge der Trauermusik, die den Zug begleiten, das unbewegliche militärische Spalter — alles -aS vereint sich zu einer stolzen Sinfonie dieses großen heldischen Lebens, dessen Inhalt uns als ein unsterbliches Vermächtnis verbleibt. An der Spitze der Trauerparade marschiert das Trompeterkorps der 2. Abt. LeS Art.-RegtS. Nr. 1. Es folgt die 2. Schwadron des Reiter- Regts. 2, dann die Ehrenwachkompanie vom 2. Batl. des Jnf.-Regts. 3 mit den Fahnen. Hinter den Fahnen geht der Chef des Stabes der 1. Division, Oberst Hoepner, der aus einem Kissen den Marschallstab Hindenburgs trägt, gefolgt von Offizieren mit den Ordenskissen des Marschalls. Von sechs Rappen gezogen, folgt dann die Sarglafette. Sechs Offiziere vom Art.-Regt. 1 führen die Zügel. Hinter dem Sarg gehen die Angehörigen und nächsten Freunde des verewigten Feldmarschalls. Dann folgt die Generalität des Reichsheeres, an der Spitze Gruppenkommandeur 1. Generalleutnant von Rundstedt und der ostpreußische Wehrkreis kommandeur Generalleutnant von Brauchitsch. Hinter der Generalität marschieren die Mufik- korps. Die Reste der zur Trauerparade kom mandierten Teile des Jnf.-Regts. 3 und eine Batterie des Art.-Regts. 1 bilden unter Füh rung des Kommandeurs der Trauerparade, Generalmajor Modrig, den Schluß des Zuges. Langsam rückt die Trauerparade zwischen kilometerlangen Spalieren fackeltragender SA. und SS. in Richtung Heinrichsau vorwärts. Dumpf klingt der Tritt der Kompanien, die Räder der Protzen und Lafetten und die Hufe der Pferde klappern auf der Landstraße. Der Mythos, der den Feldmarschall mit dem Heer des großen Krieges verband, wird in dieser Nacht lebendig. Es ist, als ob ein Geisterheer den Sieger von Tannenberg zu den alten Schlachtfeldern heim geleitet,' es ist, als ob in dieser unfaßbaren ge waltigen Stunde noch einmal vor dem ganzen deutschen Volke alle Tragik und Große unserer opferreichen Geschichte lebendig werden sollte, deren Verkörperung der tote Feldmarschall ist. Nach zwei Kilometern wird die erste Trauer parade von einer zweiten Trauerparade abge löst, die aus einer motorisierten Abteilung und einer Kraftrad-Schützenkompanie besteht. Noch einmal präsentiert die erste Trauerparade das Gewehr und der Sarg des Feldmarschalls wird von Offizieren von der ersten Lafette auf eine Motorlafette übergeführt. An einem ununter brochenen Spalier fackeltragender ostpreußischer Menschen entlang bewegt sich nun in etwas be schleunigter Fahrt der Trauerzug in Richtung Tannenberg. I» allen Dörfern läuten die Glocken. Ost preußen geleitet seinen Feldmarschall zur letzten Ruhe an der Stätte seines größten Sieges. r Nacht durch i Toler so geehrt A» einer Stelle stad goldgelbe Aehre« «»d roter Moh« auf di« Straße gestreut. Dazwischen die letzte« blaue» K»r«n »!««««. AuS dem Dunkel der Nacht tauchen Reiter auf, Gendarmertebeamte, die die Straße sichern. An allen Straßenkreuzungen überall eine Fülle von Autos, aus allen Teilen Deutsch. landS fast. Alle Gaue und Landschaften haben ihre Menschen entsandt, und alle sind beteiligt an diesem letzten, hundert Kilometer langen flammenden Spalier, wie eS wohl die Welt noch nicht gesehen hat. Eine feierliche mystische Stimmung liegt über dem Ganzen. LautloS und ruhig ist alles. Man hört kaum ein Wort. Aller Gedanken sind beim toten Hindenburg. Man fühlt es instinktiv, baß er in diesen Her zen fortlebt, daß sein Geist immer über dem deutschen Volk schweben wird. In Deutsch- Eylau grüßen von allen Häusern schwarz- verhängte Fahnen. Trauergirlanden sind über die Straßen gezogen. Die ganze Straße ist dicht bedeckt mit Blumen und Grün, und das Spalier der Menschen ist viele Gliederungen tief. Auf dem Marktplatz sind Ehrenformatio nen der SA. und SS. angetreten. Hinter Deutsch-Evlau nimmt unS die Nacht wieder auf. Und wieder geht die Fahrt durch Dörfer, durch Flecken, durch Wälder und Fel ber. An einer Stelle tritt Rotwild an die Straße. Ohne Scheu vor den Menschen bleibt eS minutenlang stehen, als wollte eS Abschied nehmen vom Schirmherr» de» deutschen Wal- deS, vom größten deutschen Jäger und Heger, denn der „Alte vom Preußenwald" hat den Wald und bas Wild geliebt wie wenige. Am Kelbherruhügel »»* Fröge«»« ist alle» vorbereitet. Dort wird noch einmal der Tote Rast machen, an jener Stelle, von der auS er die größte Schlacht der preußischen Geschichte gelenkt hat. Als wir auf der Straße nach Osterob« durch den Wald fahren, fallen plötzlich vor u«S silberne Funken vom Simmel. Acht, neu», zehn Sternschnuppen hintereinander jagen durch die blauiamtene Nacht, jagen gner über die Straße und verschwinden im Norden. An anderer Stelle wiederum, an einer Koppel, kamen die Pferde, edle Tier«, an di« Straße heran und steckten ihre Köpf« über das Gatter, als die Lafette mit dem Sarge vorübersuhr, es war, als wenn sie den Ernst und die Größe der Stunde fühlten, so neigten die Tier« ihre Köpfe tief herunter. Dorf um Dorf durchfahren wir und hinter uns knattern di« Motoren der Kraftradkolon nen, di« den Trauerzua eröffnen. Daun folgen bi« Panzerwagen und darauf die Motor kanonen. Ui»« L«fett« trägt de» Sarg »es teure» Tot«». Immer wieder ziehen sich Girlanden von Baum zu Baum, mit Kränzen sind sie ge schmückt, von denen schwarze Schleifen hängen, und an manchen Stellen hat man Frücht« d«s Feldes hineingeflochten. I» Osterode flankieren flammende Pylon« die Straß«, di« Laternen sind schwarz verhängt, ebenso viele Fenster, hinter denen lange Talg- lichte brennen: ein düsterer und doch über wältigender Eindruck. In vielen Schaufenstern steht das Bild des Reichspräsidenten, mit Blu men umkränzt, von Fahnen umgeben. Ganz Osterode ist aus den Beinen. AuS der ganzen Gegend sind Zehntausend« hierher gefahren, Sin zom Tanne Hohenstein, 7. August. Am Zelbherrnhügel Gegen 2 Uhr nachts hat -er Trauerkondukt Reichenau erreicht und wenig später, während das Dunkel sich zu lichten beginnt, und ein strahlender Sommcrmorgen heraufdämmert, geht es am Felüherrnhügel von Frögenau vorbei, jenem Hügel, von dem auS Paul von Hindenburg die Tannenbergschlacht leitete. Aus der Dämmerung schälen sich allmählich Re Konturen des Gedenksteins. Gleich darauf folgt der Trauerkondukt, um einen Augenblick an jener Stelle zu verweilen, wo Deutschlands größter Feldherr seinen berühmten Steg errang. Auf der Straße zwischen Hohenstein und Paulsgut hat sich zwischen der Eisenbahnkreu zung und Hohenstein inzwischen der Trauer kondukt aufgestellt, der hier von motorisierten Formationen den Sarg des großen Toten übernehmen soll. An der Spitze ein Musikzug eines Reiterregimentes, dann zwei Schwadro nen, darauf der Musikzug eines Infanterie regimentes, die Fahnenkompanie mit den ruhmreichen alten Negtmentsfahnen und da hinter dann, schwarz umkleidet, die Lafette, die den Sarg zum Tannenbergdenkmal tragen soll. Sechs Rappen sind davorgespannt, jeder ge führt von einem Offizier. Darauf folgen wie derum zwei Kompanien Infanterie, ein Ba taillon Marine-Infanterie und zwei Batterien der reitenden Abteilung des Artillerie Regi mentes 1. Ein schöner Sonnenaufgang Gegen den frühen Morgen wird es kalt. Die Formationen treten weg, da die Ankunft des Trauerkonduktes sich erheblich verzögert hat. An der Straße haben sich inzwischen eine große Zahl von Menschen eingefunden, ins besondere Bewohner weitentfernt liegender Dörfer, außerdem Abteilungen der NSKK. Nach einem außergewöhnlich schönen Sonnen aufgang gegen 4 Uhr trifft dann die Nachricht ein, daß der Trauerkondukt von Paulsgut herannaht und nm 4,80 Uhr vernimmt man von Ferne bas Knattern der Motoren. Von fern hört man die Pfiffe der Lokomotiven der Sonderzüge, die in immer dichterer Folge in den Bahnhof Hohenstein einlaufen. Um 4,48 Uhr ist dann der Trauerkondukt angclangt. Auf der rechten Seite stehen unter präsentier tem Gewehr die Infanterie-. Kavallerie- und Marineformationen. Daneben fahrt auf der linken Straßenseite der motorisierte Trauer konbukt, der von der Krastfahrabteilung I der motorisierten Abteilung deS Artillerie-Regi ment» 1 gestellt ist. Neben der Lafette hält der Mannschaftswagen, der die Motorlafette mit dem Sarg d«S toten Marschalls zieht, Bekanntmachung der Reichspropagandaleitung Die ReichSpropaga«daleitt»»s »er NSDAP, gibt bekannt: Die Durchführung »«» Wahl kampfe» zur BolkSabstimm»«» am 1». «»»»ft 1-84 liegt in »-« Hände« »er Reichs- pr»pasa»daleit««g der NSDAP, ««schrift: NeichSprvpasandalettung »er NSDAP., verli».«„ voßstr. , Telepho« «1, Jäger 0014. Dr. »,«»»«!», R-ichS»ropasa«»«leiter »er NSDAP Der Führer nach Ostpreußen geflogen Der Führer hat sich am Montagnachmittag im Flugzeug nach Ostpreußen begeben. Etwa 14L0 Mr startete in Berlin zunächst das Flugzeug mit Oberst von Hindenburg und Frau, dem Feldbtschof Dohrmann und den Staatssekretären Meißner und Funk nach Marienburg. Bald darauf erhob sich di« rüt« 2u. 82 des Ministerpräsidenten General Hermann Göring und dann da» Flugzeug des Führers, in dessen Begleitung sich Gruppenführer Brückner. Retchspress«- chef Gruppenführer Dr. Dietrich und Ober führer Schaub befanden. Di« Flugzeug« wurden in Marienburg von Ehren-Stürmen der SS.. SÄ. nnb des Deut schen Luflsvortverbandes empfangen. Gin« j Staffel auf Sportflugzeugen war außerdem den Apparaten entgegengeflogen, um sie um an dieser Stelle Abschied zu nehmen vo« Generalfeldmarschall. Ueber einer Straße ei« grobes Ehrentor, darauf die Worte: „Einen letzten Gruß! Die Sta-t Ostero-e ihrem Ehrenbürger." Und solche Ehrentore liessen wir noch viele. Immer wteber stehen auf ihnen letzt« Grüß« von Verbänden und von Orten. Reichenau ist vorbei. Wir sind schneller ge. fahren und haben den Trauerzua wett hinter uns gelaßen. Ueberall stehen hier die Men schen schon seit Stunden tn stiller Trauer und harren d«S Zuge». Bet Frögenau biegen wir von -er großen Straße ab und jetzt geht der Weg des Trauerzuge ¬ vorbet «» dem Ori T«»»e»»«rg mit der Ordeusktrchi Später führt der Weg vorbei am Feldherrn- hügel, wo «in D«nkmal daran «rtnnert, daß von -ies«r Stelle au» G«neralf«ldmarschall von Hindenburg -te Tannenbergschlacht leitete. Bei Lem Orte PaulSgut schwenkt der Zug wieder nach Norden ein, nach Hohenstein und von dort aus hinauf zum Tannenberg-enkmal. Wohl noch Stunden wirb es dauern, bis der Trauerzug -ort sein wird, aber schon ist alles in Erwartung. nberg - Denkmal darauf die acht Offiziere, die die Kissen mit den Orden, Helm und Degen und dem Feld marschallstab tragen. Die Uebernahme des Sarges Nur wenige Minuten dauert das Herüber geben des Sarges. Dann setzt sich unter dump fem Trommelwirbel der Trauerkondukt wie der in Bewegung. Nun tut Paul v. Hinden burg seine letzte Fahrt hinauf zu der Stätte seines größten Sieges, die auch seine letzte Ruhestätte sein wird. Choräle klingen auf, Lieblingschoräle des toten Feldmarschalls: „Ach bleib mit deiner Gnade" und „Jesus, meine Zuversicht." Den ganzen Weg durch Hohenstein hindurch bis zur Höhe des Denk mals säumen Arbeitsdienst, SA. und SS. den lebten Weg. Dahinter steht, oft viele Glieder tief, die Bevölkerung, erschüttert. Das Entzünden der Opferfeun Schon seit etwa 5 Uhr hört man im Tan nenberg-Denkmal die herannahenden Klänge der Trauermusik. Das gibt das Signal zum Entzünden -er riesigen Opferpfannen auf dem flachen Terrain -er acht hohen Türme dcs Denkmals. Schwarze Rauchfahnen lodcrn zum wolkenlos blauen Himmel empor. Ter Morgenwind bauscht die langen schwarzen Fahnen, die von den Türmen herabhängen. 3m Zeldherrnlurm Nun schwenken die beiden Schwadronen links und rechts vom Eingangstor ein, zwisch^a ihnen hindurch nimmt die Fahnenkompam'" ihren Weg ins Denkmal hinein. Gedämpftes Kommandos erklingen. Der Sarg wird von der Lafette gehoben und von zwölf Offizieren des Heeres und der Marine in den Feldherrn- turm getragen. Von dort aus wird er nach der Träuerfeier in den dem Feldherrnturm gegenüberliegenden Marschallturm getragen werden, wo er seme endgültige Stätte findet. Der folgende Teil des Trauerkonduktes zieht die Chaussee weiter hinauf. Nachdem die Fah- nenkompanie« der Reichswehr den Hof des Tannenberg-Denkmals wieder verlassen hat, ruht das Denkmal wieder still in der Frühe LeS Morgens. Das weite Rund des Denk- malShofes ist leer. Die schwarzbezogenen Bänke sind unbesetzt. Lediglich einige SS- Abordnungen, die Absperrungen vornehmen, aesührt von Gruppenführer von dem Bach, Gruppenführer Erbprinz Waldeck und den Oberführern Kaul und Dr. Reiner befinden sich im Hof, dazu einige Reichswehrosfiziere und die Bauleitunq. Erst gegen 7 Uhr wer den die ersten Gäste erwartet, die dann nach und nach bis 10 Uhr den Denkmalshof füllen werden. nach Marienburg zu geleiten. Nach dem Ab- schreiten der Front der Ehrenformationen begab sich der Führer und Reichskanzler im Auto ins ostpreuhische Land hinein, um sich dann morgens nach Tannenberg zu begehen. Ueberall entbot die Bevölkerung stumm mit erhobenem Arm den deutschen Gruß. Ueber all wehen bi« Fahnen halbmast. Das weit« ostpreuhische Land hatte sich noch einmal spätsommerlicher Pracht geschmückt, an den^, Tage, an dein sein größter Feldherr unh, größter Sohn seine letzte Fahrt antreten wird.' „Hindenburgplatz" in Verlin Der Polizeipräsident von Levetzow hat mit (Genehmigung des preußischen Staats- Ministeriums und auf Anregung des Oberbürgermeisters der Hauptstadt Berlin den Platz „Bor dem Brandenburger Tor" in „Hindenburgplatz" umbenannt. Wetlerdvrhersag«. Zeitweise auffrischende Wurde aus östlichen Richtungen. Wechselhafte Bewölkung, örtlich Nebel, warm, Gewitter nicht ausgeschlossen. Sonst vorwiegend trocken. Druck und Verla«.- Clemen, Landgraf «acht., W Stoll« lSlolle-verlag), vr»,d«n und Freital. — Dauptlchriftletiung WilibUd Stole, Stellvertr »ermann Schlat« deid« tn Fi»i««i> Dr«»drn. verantworllich für AaMtt un» den geiamten irxi, autzer Spor» und «»richt. , v Mag Root«» «n Tharandt. Bilderdienfl Ntlidal» S«»>» Spor», und «»rlchtonachr chten: Erich Runj», d«id» in Frei»«: verantwortlich für drn «nz, a»n- teil: «uno Lohr««^ Lreodan. DL VN. iSdt »Mi.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)