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Letzte Mel-nngen Filchner wieder nach Asien unterwegs Filchner nach Zenttal-Asien abgereist. Berlin. 16. Iuli (Radio). 'Zur selben Zeit, wo Sven Hedin seine Forschertätigteil in Zentral-Asien zum Abschluß bringt, verläßt Wilhelm Filchner Europa, um seine Arbeiten dort fortzusehen. Dor sieben» Iahren.hatte die anglo-indische Regierung auf Lhassa die Mitteilung von Filchners Tod erhalten. H/s Iahre später traf der Totgesagte in Indien ein, nachdem er von Moskau kommend Dinkiang ostwärts bis nach Kansu und von dort aus Tibet in Südwest- und Westrichtung durchquert hatte. Auf dieser seiner letzten geophysikalischen Expedition war es Filchner gelungen, die lückenroichen erdmagnetischen Karten dieser Gebiete zu verbessern und zu vervollständigen. Die von ihm in Kansu und Smkiang aus geführten Messungen sind von wesentlicher Bedeutung für die Verbesserung und Er gänzung unserer noch sehr unsicheren Kenntnis von der Grosze und Verteilung der Säkularvariation im westlichen China. Durch eine in Tibet ausgeführten Messungen ist rewiesen, daß Tibet verhältnismäßig störungsfrei ist. Daraus läßt sich chließen, dasz das magnetische und chwere Urgebirge in Tibet in großer Stärke unter der Erdoberfläche liegt, dasz es also vorläufiger praktischer Auswertung entzogen ist. Diese Feststellung ist auch für die Weltwirtschaft von Interesse. Die neue geophysikalische Expedition Filchners steht in engstem Zusammenhang mit der ersten. Sie hat den Zweck, die lineare Verteilung seiner Messungen zu einer flächenhaften zu erweitern. Hierzu ist die magnetische Ver messung eines nordsüdverlaufenden Quer schnittes durch die zentralasiatische Hochebene erforderlich. Im Notfälle ist eine ostwest verlaufende Metzkette in der Nähe des Nord absturzes des tibetanischen Hochplateaus vor gesehen. Da sich Filchner auf seiner letzten, unter den ärmlichsten Verhältnissen durchgeführten Ex pedition schweren körperlichen Schaden zu gezogen hat, begrüßt er es, daß er diesmal etwas besser ausgerüstet ist und über etwas größere, wenn auch immer noch recht be scheidene Mittel verfügt. Filchner wird es sicher gelingen, auch diesmal die anstrengen den wissenschaftlichen Arbeiten programmge mäß durchzuführen. Der Forscher hofft auch diesmal auf das Wohlwollen und die Unter stützung der anglo-indischen und chinesischen Regierung, die ihm auf seiner letzten Expe dition so außerordentlich wertvolle Hilfe hatte angedeihen lassen. Filchners erstes Zwischenziel ist Britlsch- Indien, wo er erdmagnetische Anschlußmes sungen durchzuführen gedenkt. Günstiger Verlauf der deutsch-französischen Wirtschaftsverhandlungen. Berlin, 16. Iuli (Radio). Die deutsch-französischen WirtschaftSver- Handlungen, die seit 3 Wochen in Berlin stattfinden, «nehmen einen günstigen Ver lauf. ES ist Ende der vorigen Woche eine grundsätzliche Einigung über die allgemeinen Linien eines Abkommens zustande gekommen, das unter Berücksichtigung der Interessen beider Länder eine für beide Teile tragbare Lösung der wesentlichen Fragen gestattet, die den Gegenstand der Verhandlungen bil den. Dazu gehört insbesondere auch die Frage des Zinsendienstes der Dawes- und Bounganleihe. Dr. Goebbels bei der Eröffnung der Reichs festspiele 1934. Heidelberg, 16. Juli (Radio). Reichsminister Dr. Goebbels traf am Sonn tagabend gegen 20 Uhr mit dem Flugzeug auf dem Mannheimer Flughafen ein, wo er von dem Leiter der Landesstelle für Volksaufklä rung und Propaganda, Pg. Franz Moraller, sowie dem Oberbürgermeister der Stadt Hei delberg, Pg. Dr. Neinhaus, begrüßt wurde. Dr. Goebbels und seine Begleitung begaben sich anschließend im Kraftwagen nach Heidelberg, wo der Minister bei seiner Ankunft begeistert begrüßt wurde. In Anwesenheit des Schirmherren, Reichs ministers Dr. Goebbels, wurden am Sonntag abend die Neichsfestspiele 1934 mit dem „Nrgöh" eröffnet. Heinrich George, der sich mit Albert Florath in die Spielleitung teilte, stellte eine hervorragende Rahmenaufführung in die hei matliche Kulisse des Hofes des Heidelberger Schlosses. Seiner meisterhaften Darlegung des Götz von Berlichingen standen ebenbürtig diö Leistungen der zahlreichen übrigen Kräfte zur Seite. Der Aufführung des „Götz von Ber lichingen" wohnten außer Dr. Goebbels auch der Reichsstatthalter Wagner mit der gesamten badischen Regierung sowie der Reichsjugend- führer Baldur von Schirach bei. Ern voll besetzter Kraftomnibus verunglückt. Friedrich st adt (Schleswig-Holstein), 16. Juli (Radio). Ein Kraftomnibus aus Marne, der mit 34 AuSflüglern besetzt war, geriet in Friedrichstadt durch Platzen eines Vorderreifens ins Schleudern. Der Wagen überschlug sich und stürzte mit den Rädern nach oben in den mit Wasser gefüllten Ehausscegraben. Die Bergungsarbeiten ge stalteten sich außerordentlich schwierig, da die Verunglückten durch die Fenster de- um gestürzten Wagens herausgeholt werden muhten. Bis zum Eintreffen von Aerzten und Sanitätern leistete eine Straßenbau kolonne die erste Hilfe. Cs wurden 6 Schwer verletzte und 10 Leichtverletzte geborgen. Die übrigen Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon. Don den Schwerverletzten ist eine Frau bereits auf dem Transport ins Kran kenhaus gestorben. Weitere Schwerverletzte konnten bereits wieder aus dem Kranken haus entlassen werden. Die Fahrgäste stam men zum größten Teil aus Hamburg, Al tona und Elmshorn. Ter Einsturz des Oppelner Rathaus, turmes. Oppeln, 16. Juli (Radio). Zu dem Einsturz des 60 Meter hohen Wahr zeichens der Stadt Oppeln (vergleiche auch die Meldung „Aus aller Welt") ist er gänzend zu melden, daß der Turm völlig in Trümmer gegangen ist. Das Mauer merk bedeckt weithin die Ringstraße. Ein amtlicher Bericht besagt: Bei den seit Wochen betriebenen Erneuerunas- arbeiien an der Westseite des Rathauses, wobei auch einige Stellen des Turmes freigelegt wurden, zeigten sich zunächst nur zwei alte, zur Ruhe gekommene Risse, die zu Befürchtungen keinen Anlaß gaben und ständig beobachtet wurden. Erst am Frei tag gegen Mittag, in der Nacht zum Sonn tag und am Sonntagnachmittag bildeten sich plötzlich neue Risse im Mauerwerk in etwa sechs bis acht Meter Höhe über dem Erdboden. Trotz sofort eingeleiteter um fangreicher Abstützungsmaßnahmen stürzte der Turm am Sonntag gegen 21 Uhr in sich zusammen. Die dort beschäftigten Handwerker konnten im letzten Augen blick auf Warnung ihre Arbeitsstätten verlassen, so daß niemand zu Schaden kam. Ueber Ursache und Schuldfrage wird eine Untersuchungskommission zu befinden haben, die am Montag ihre Tätigkeit aus genommen hat. Zurzeit kann von einem Verschulden nicht gesprochen werden. Munitionslager bei Bukarest in die Lust geflogen. Bukarest, 16. Iuli (Radio). Am Montag wurden die Bewohner von Bukarest durch eine heftige Explosion geweckt. Viele Fensterscheiben zerbrachen, - Tüven und Fensterläden sprangen > auf. Auch die Reisenden in den Zügen verspürten die Erschütterung. Erst nach einiger Zett erfuhr man durch Feststellungen der Behörden, daß es sich um die Explosion eines.Munitions lagers in der Umgebung von Bukarest handele. Die Explosion ist offensichtlich auf Entzündung durch die starke Hitze zurück zuführen. Einige Soldaten der Wach- maünschaft wurden durch Sprengstücke verletzt. Ferner trugen eine Frau und ein Mädchen auf einem Felde Verletzungen davon. Maisfelder fingen durch Funkenflug Feuer und brannten ab. Die „Vestea" bringt eine phantastische Meldung über ein geheimnisvolles Flugzeug, das über das Munitionslager weggeflvgen sei; von Bord des Flugzeuges sollen angeblich „flammende Körper" abgeworfen worden sein. Dor einem gemeinsamen Vorgehen der fran zösischen Kommunisten und Marxisten gegen den Faschismus. Päris, 16. Iuli (Radio). Der National rat der Sozialistischen Partei hat am Sonntag eine Entschließung angenommen, in der er das Angebot der Kommunistischen Partei für eine gemeinsame Aktion gegen Faschismus und Krieg annimmt und es dem Verwaltungsausschuh der Partei überläßt, den Wortlaut des Abkommens zu formu lieren und es zu unterzeichnen. Der National rat hat beschlossen, der Kommunistischen Partei bereits jetzt die Veranstaltung gemeinsamer Kundgebungen für den 20. Iahrestag der Kriegserklärung vor zuschlagen. Der Nationalrat hat außerdem beschlossen, der zweiten Internationale seine Forderungen mitzuteilen und sie auf zufordern, bei der dritten Internationale anzufragen, ob sie zu einem gleichen Schritt in internationalem Rahmen entschlossen sei. Die vom Generalsekretär der Partei, Faure, eingebrachte Entschließung enthielt gewisse Bedingungen. Die Kommunisten hatten nämlich gefordert, daß sämtliche bis zum Terror führende Mittel angewendet werden sollten. Die Sozialisten hingegen verlangen, daß "jede ungesetzliche Handlung unterbleibt und fordern, daß die Unabhängigkeit der Partei.gewahrt bleibt. Die Komintern fordert zur Unterstützung der Streikenden in San Franzisko auf. Moskau, 16. Iuli. Die Streiklage in San Franzisko findet in Moskau großes In teresse. Die amerikanische Sektion der Ko mintern fordert die Arbeiter in einem Auf ruf zur weiteren Unterstützung der Streiken den auf. Llvtrllob unä unerwartet verschick am 8c»nn- adenä trüb 7 UNr nach kurzer, schwerer Krankheit mein lieber, guter 8obn, Lrucler unä 8cbwsger ^rbettsäienstkreiwilliger iin Lager koxäork 154/5 irn blübcnäen ^Iter von 24 Zabren. Dresclen-beubeu, cken 15. Zuli 1954. In tieter?rauer: >äa ven».ttentr8cbel, Annelie» ttentrsckel Marie ttentrscbel, Max 8ckneiäer, vor» Kocli unä Angehörige. Oie kinasokerung findet am ötitt^vooh, cksin 18. Iuli, nachmittags /«Z Obr, irn Krematorium ru l'olkevitx statt. Aus amtlichen Bekanntmachungen Die Amtshauptmannschaft Pirna gibt bekannt: Arbeitnehmerzählung. Am 1. August findet eine Arbeit nehmerzähluna und eine Erhebung über die in gewerblichen Betrieben beschäftigten Schwerbeschädigten statt. Die Zähl blätter gehen den zählpslichtigen Betrieben durch die Orts behörden zu und sind vom 2. August an ausgefüllt zur Ab holung bereitzuhalten. Gleichzeitig sind Abschriften der Heim arbeiterverzeichnisse nach dem Stand vom 1. August 1934 bei der Gemeindebehörde einzureichen. Die Amtshauptmannschaft Pirna gibt bekannt: Hirtenbrief. Der gemeinsame Hirtenbrief der katholi schen Bischöfe, der im Anschluß an die letzte Konferenz der deutschen Bischöfe in Fulda verfaßt worden ist und am 1. Full 1934 von den Kanzeln -er katholischen Pfarrkirchen verlesen werden sollte, enthält Ausführungen, die geeignet sind, die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gefährden und das An sehen der Regierung und der Beivcgung wie auch die von ihnen verfolgte Politik herabzusetzen. Das Ministerium des Innern hat daher angeordnet, die Veröffentlichung des Hirtenbriefes zu unterlassen. Das Amtsgericht Pirna gibt bekannt: Auf Blatt 778 des Handelsregisters für den Landbezirk Pirna ist heute die Firma Erzgeb. Hartpapierwaren-Fndustrie Heinz Tolzmann in Berggießhübel, früher in Hermsdorf (Sächsische Schweiz), und als ihr Inhaber der Ingenieur Heinz Georg Erich Tolzmann in Berggießhübel eingetragen worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung von Spulenkörpern und Stanzteilen aus Preßspan und Hart lackpappe, sowie von Formstücken für die Elektrotechnik und Radioindustrie. Kauft bei unseren Inserenten! Saubere MMW für Fabrtkkontor in DreSden- Leuben sofort «esucht. 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Schlachtwertes 1. sunge 32—34 60 2. ältere 28—30 56 d) onstige vollfleischige 1. junge 24—27 71 ) 2. ältere —— 6) fleischige — — ä) gering genährte s Hollsteiner Weide-Rknder — E— 330 8. Bullen: jüngere, vollfleischige höchsten Schlachttoertes 30—32 54 d) sonstige vollfleischige oder ausgemästete 27—29 51 e) fleischige 24—26 49 ä) gering genährte 21-23 47 399 O.KÜH«: »l jüngere, vollfleischige höchsten Schlachtwerter 27—30 52 d) sonstige vollfleischige oder ausgemästete 23—26 48 e) fleischige 18—22 46 6) gering genährte 10—16 35 s) Husumer — — 73 v. Färsen (Kalbinnen): a) vollfleisch., ausgemält. höchst. Schlachtwerler d) sonstige vollfleischige 30—32 57 23-28 51 48 L. Fresser: mäßig genährtes Jungvieh — — l382 2. Kälber: ») Doppellender — — b) beste Mast- und Saugkälber 32—37 56 e) mittlere Mast- und Saugkälber 26—31 48 6) geringe Kälber 22—25 48 «) geringste Kälber 18—21 39 1095 3. Schafe: u) beste Mafilämmer und jüngere Masthammel 1. Weidemast — 2. Stallmast 42—45 87 d) mittlere Mafilämmer, ältere Masthammel und aut genährte Schafe 30-40 82 e) fleischiges Schafvieh 32—35 82 6) gering genährte Schafe und Lämmer 28-30 77 3608 ä. Schwein«: a) Fettschweine über 300 Pfd. 44—45 66 d) vollfl. Schweine von 240—300 Pfd. Z. 42—43 55 c) vollfl. Schwein« von 200—240 Pfd. Z 41—52 56 ck) vollfl. Schweine von 160—200 Pfd. 39-40 55 o) fleischige Schweine o. 120—160 Pfd. Z k) fleischige Schweine v. uni. 120 Pfd. L 8) Sauen — 36—38 53 — 39-42 54