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Ausgabe L nrtt: M Elblal-Mendpofl der So«, „d Fele» «am» » Pfg.. Sächsische Dresden-«., Mariensiraße «, Fernspr 28790/Dreov«».«lasewitz, Tolkewitz« Str. 4, Fernspr SI S07 verlagoort: Dresden Telegr-Adr.: Stolle-Berlag ^934 Montag, de« 43. Oktober Ar. 241 Di« sechmmü gespaltene Miütmetazeile <4« mm dr.) oder deren Ran» dostet 1« Pfg^ ebychließlich »Dre»d- n« Rene Brest«* SV Pfg.: die viermal gespaltene Fernsprecher ausgenommen werden, wird Keti ubernoannen. Insertionrbeträge find soic -- scheine« d« «nzetge fällig. Rabattanspruch erlischt: bet Klage, Zahlungseinstellung oder Konkurs de« Auftrag geber«. Erfüllungsort sür Lieferung n. Zahlung: Dresden. eile <72 mm breit) oder deren Kießlich „Dresdner Reue Preste* „cn wird die Höhe des Satz, tr Lricheinen der Anzeigen an bestimmten Plätzen, ebenso für Anzeigen, welche durch ausgenommen werde», wird keine Garantie " " " 'ort bei Gv- tiirschlitßlich 3b Pfg. Trägerloh»; l i^ogen monatlich M. L— ohne fingnaudte Manuskript« und Bild« Garantie übernommen. — Für Fäll« höherer Kewalt, Streik, Krieg utw. besteht kein Anspruch ans Lieferung oder Nachlieferung der Aeitmw od«r Mckrrjlattung des Lesegeldes. — Benag: Linnen, Landgraf Nächst W. Stolle. Dresden, Marieaftr. 2S, Fernsprecher Dresden Nr 28790 u. Freital i. Sa., K^mdergstrahe 2—4, Sammel»Nummer Freital 288b. Pointart, »er Man«, »er Deutsch!««»» tiefste Demütigung herbeiführte, hat das Zeitliche gesegnet W WM les .WlUM FMlkiA senberg sprach. Er führte u. a. aus: Tie Ve Die Aehnjahrfeier d— «SDFV. («tntzlhel») i» Dresden Borgeschichte eröffnete seine erste Tagung, die alle deutschen und -ahlreiche ausländische Bor geschicht». nnd Altertumsforscher in Halle zu» sammeoführt, mit einer großen öffentliche» Frankreichs Regierung ist wieder vervollständigt I« Berla»se »eS frauzsstsch«« Minister, »ts wurde a« Gennabe«» der bisherige Pari», 1». Oktober (Radios. Der frühere ftaozösische Miuifterpräfideut »»t StaatSpräst, bat Raymond Psi-car» ist am Montag um M Uhr i» seiner Pariser Wohuuug plötzlich Borbe«. Poincar» hat ei» Alter »an 74 Jah. n, erreicht. ES wachte ihm nichts au», auf Deutschland monatelang einen erpresserischen Druck auSM- itben. Die deutsche Wirtschaft brach zusammen, die Mark sank in» Bodenlos«, und französische Soldaten und Beamte hausten im rheinisch»west fälischen Industriegebiet. Starrsinnig hielt Poincart an seiner Politik -er produktiven Pfänder* fest, auch -arm noch, als sich längst die Sinnlosigkeit dieses Rnhrabeuteuar» h«. mal» um den Ramen de» frangöstsche» Staat» manueS. Im Frühjahr 1924 kam in Frankreich da» Links tartell anS Ruder. Poincart zog sich vor übergehend vom politischen Leben zurück. Aber seine Abneigung gegen Deutschland äußerte Poineark in unzähligen Volksversammlungen. Seine S,««tagSredeu, mit bene« er damals die Welt überraschte, erlangte» ei»e traurige Berühmtheit. AlS auch in Frankreich der Währungsverfall eintrat, und niemand den KurSversall -e» Kraut curfzuHalten vermocht«, rief man Poineart zu- rück. Damals vollbracht« der lothringische Ad vokat sein Meisterstück. Sein Appell an das national« Verantwortungsgefühl ber Franzosen hatte einen vollen Erfolg. Poincark gehörte zu den heiß umstrittenen Staatsmänner» Europa«. Lothringer von G«. turt, hatte er st, seiner frühesten Jugend ein hartes Vorurteil gegen den deutschen Nachbarn M Erbschaft mitbekommen. Er erprobte als pvotat seine Kräfte, ehe er fich mit der Politik ^ksaßte, 1887 kam er als Deputierter in die Kammer. Als er 1898 zum erstenmal ein Mi» Mrrawt bekleidet«, zeigt« er schon ein festes römisches Profil. Obwohl er nicht eigentlich Kationalist war, unterhielt er zu den revanche- Wgen Politikern der Rechten die besten Veziehungen. PoincartS große Stunde kam, aS er 1»1» »IS Präsident der Republik t» b«S Elyste ei», zog. Der Weltkrieg drohte, »ad Potncart Bg ihm »icht aaS de« Weg«. Der Haß gegen alles Deutsch« »erbot «S ihm, et»ea »«zeitige« Friede« mit De«ts<hla«d »« fachen. Mit zäher Beharrlichkeit setzte er I «Kes darei», De»tschla»d »iederzartagea and „seine»* Friede» z» diktiere». »Der November 1918 sah ihn am Ziel seiner )Süm-e. Sein repräsentatives Amt zwang ihn «taz«, sich im Hintergrund -er politischen Schau» «bühne zu halten. Andere Staatsmänner verhau» > beiten für Potnoart. Aber man spürte -och «überall, daß -er Seist d«S Versailler Frieden». iurtrageS dem Geiste -es Präsidenten der fran- 'Mchen Republik entsprach. » Zweimal trat Raymond Poineart später in» »Ak Rmnpenlicht -er Geschichte. »D —r eS, »er 19« al» Miaisterpräfideat , Ines 8»»d«S die verantwort»«« für de» > R»hret»br»ch übernahm Damals sta»d der fühle Adookat a»f dem Höhep»»kt set»«r Macht. viel von dem ehemaligen Präsidenten -er Re publik gehört. D«S de»tsche Volk kann es Poi««art »ie »ergeste«, daß er es war, »er es i« de» A»g«sttage» 1914 z« der furchtbare» Ex. plofio» komme« ließ. Den Totengräber Europas nannten unvorein genommene Geschichtsschreiber diesen franzö sischen Advokaten. ES scheint, -aß dieses harte Urteil inS Schwarze trifft. griffe einer allgemeinen Weltgeschichte und eines allgemeine« für alle Zeiten gültigen Weltzieles, wie wir eS in der Christianisierung oder in dem humanistischen Erziehungsideal haben, sind heute wankend geworden. DaS Erlebnis »eS deutsche» Volkes sagt, daß eS im Sr»»de gar kei«e Weltgeschichte i» j««em Si»«e gibt. Es gibt »»r ei»e Geschichte »er Völker »ad Raste». ES ist kein Relativismus, was durch unser« Betrachtung in die Geschichte hineingetragen wird. Wir haben nur einen anderen Blick gewonnen für das heutige Leben sowohl als auch für die sernerliegenden Zeiten der Se- schichte. Damit ist ein entscheidendes Wort ausgesprochen: Die Weltgeschichte muß heute neu geschrieben wcrden! — SeschichtSwiflen- schäft ist nicht in dem Sinne exakte Wissen schaft wie etwa die Physik. Sie setzt sich zwar zusammen aus exakten Forschungen, «ber nach dem Forschen seht bei ihr die Wertung ein. — Ich glaube, daß die deutsche Nation, die in der Weltgeschichte große Forscher her- vorgebracht hat, das Recht hat, zu erklären, daß mit der geistigen Wiedergeburt auch die Geburtsstunde einer deutschen GeschichtSbe- trachtung geschlagen hat. Der Staat hat dl« Ausgabe, der Borge» schickte elue Zentrale zu schasseu, «m die Ergebulffe ihrer Arbeit iu streug miste», schaftlicher, aber bewußt deatscher Art ei». heitlich z« gestalte» «u» alle» Volks« ge»»ste» ,» »ermittel». Wir gtauben ferner, daß die nationalsozlaNsts- ich Bewegung nicht nur de» Begin» ei»er «e»ea Si«»geb»«g der Seschichte festzustellen, sonder» auch den Auftrag zu erteile» hat, eine ne»e »«schichte Deutschland» zu schreibe». A»- faug 1988 wird elue umfangreich«, streug Ivis, sevschaftlich begründete, aber ebe«s» klare Se schichte «rscheiue», dle nicht »U de» Ctmber» und Teutonen anfä»gt, sonder» einig« tausend Jahre frühere Seschichte, di« Gestaltung grv i« S^aer »»» politischer Kämpf« s», der Dle Wettgeschlchte muß heute neu geschrieben werden M der geistigen Wiedergeburt der Nation hat auch die Geburtsstunde einer nenen deutschen Geschichtsbetrachtung geschlagen Die Stabilisierung d«S Frank gelang. Land« ans »d landab »nrde Poiacart als der Retter Fraukrrtchs gepriesen. Auch sei«« früheren politischen Gegner versagten ihm nicht ihre Hochachtung. Mit einem leisen Bedauern sahen sie im Sommer 1929 Poincart aus dem Ministeramt scheiden. Schwer« Krank heiten spielten dem alternden Mann arg mit. 1929 nahm er seinen endgültigen Abschied von der Politik. Seit jener Zett hat man nüht mehr ßerinm berufe». Der Bürg« Reims »«h Abtze»rb»ete ! MadikalfpaiaUftf Kher»»«« tarraut« H»S I»»e»«t»ifter »iuifter «hör»» ß»t de« « Leitte» sei»e» RLchtritt a». M sei«« Ausgab, z» erreicht«»». Der M«isterpräst-ent «ah« ße» RLtttrttt «», Re Neuhesetz»»» de» I»sttg«s»ssters»«» Der nnter Führung von Professor Dr. l Kundgebung, auf der Reichsleiter Alfred Rc- Reiuerth gegründete Reichsbund für deutsche senberg sprach. Er führte u. a. aus: Tie Be-