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— —'—-— - - - s? - M6 ÄII7'. und >7 H/y - Inserat« «erden bi« Rachm. 3 Uhr V für die nächste Nr. angenommen." i Ilir. Dienstag, den 3. Deeemver N rm. tage) ierauf »rdert, D.B. König ihre». 7 4 nih. punkt die er- vorigen zesunhen st -bend rrten exten Mt Groß- c. ick inse« r. unteren Meldung Mit er- s. -lief nach wr^Gtar- len Per« Nachricht. H. Frau. N!- .4 nm iüü,,- n-r ni »i» Freiberg, 4. Deeember 1865. I ' ' ' - « ... Ein Stillstand, wie er bisher noch nicht dagewesen, kennzeichnet die Sackgasse , in welche Graf Bismarck mit seiner schleswig- holsteiMchen Politik gerathen ist. Um in dieser fatalen Lage nur etwas zu thun, führt man. den jämmerlichsten Krieg in Schles wig gegen die Presse, gegen die Vereine und gegen die unschuldigen Bilde« des Herzogs. So kann es unmöglich bleiben; auf irgend eine Weise muß der Knoten gelöst werden — friedlich oder gewalt sam l Nach der „Kreuzztg." ist. an eine friedliche Lösung der Frage nicht zu denken; sie sagt: -„Es ist unmöglich, zurückzuweichen; was wir bis jetzt gethan haben, ist so präjudiriell, .daß uns keine andere Wahl bleibt, als Alles ay Alles zu setzen." Auf Hrn. v. Bismarck und das ganze jetzige Regiment angewendet, sind diese Sätze von unwidersprechlicher Wahrheit; für den preußischen Staat und daS preußische Volk gelten sie allerdings nicht. Staat und Volk aber haften darum nicht weniger für die Schuld der Regierung, so lange und so weit, ql- sie sich nicht thatsächlich davon lossagen. Noch ist für Preußen die Möglichkeit vorhanden, dem BiSmarck'schen Regiment in der elften Stunde ein gebieterisches Halt zuzurufen. Bleibt die Stimme des VMS unerhört, oder käme ihr rrgend ein verzweifelter Entschluß des Herrn v.Bismarck zuvor, dann freilich bliebe nur dem preußischen Volke selbst übrig, auch seinerseits „Alles an Alles zu setzen". Denn daß ein Bruch des europäischen Frieden», im ParoxiSmus der Annectionspolitik begangen, dem preußischen Staate nur di« Wahl lassen würde zwischen tödtlicher Niederlage oder entschlossener Selbsthilfe durch da« Volk, darüber - Wird wohl kein verständiges Urtheil mit sich selbst uneins sein. An eineifriedliche Lösung zu glauben, bietet die gegenwärtige Sachlage wenig Anhaltepunkte. Die Verstimmung zwischen Wien und Berlin nimmt allmählig den Character offener Feindseligkeit an. So namentlich in den preußischen Bemühungen, die österreichische Anleihe zu vereiteln oder doch möglichst zu erschweren. Daß man in Berlin keinen Anstand nimmt, die Wiener Politik an ihrer schwächsten und empfindlichsten Stelle, an den Finanzen, zu chikaniren, das isr viel leicht die grellste Kundgebung be- Mißverhältnisses zwischen beiden Kabineten, welche bis jetzt zum Vorschein gekommen. Wie weit muß es Mit dieser Freundschaft gekommen sein, wenn sich der eine Theil mit Schadenfreude an den Geldverlegenheiten de« ändern weidet. Giebt die« etwa Aussicht auf eine friedliche Lösung? Ge nug, die augenblickliche Lage ist eine sehr schwierige; Deutschland steht möglicherweise vor einer schweren Krisis. Noch bebt man in Berlin zurück vor dem entscheidenden Entschlusse, noch giebt man --sich selbst Aufschub von Tag zu Tage; aber die Frist kann binnen -heute und morgen abgelaufen sein. G Jndeß 'auch dieser Zustand hat sein Gute«. Das Hoffen der Tageblatt. Amtsblatt de- Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. GerichtSämter u. der StadtrSthe zu Freiberg, Sayda u. Brand.' ständigkeit.der.A unter einem Gesammtinteresse/ wie Nord amerika, wie die Schweiz — das ist es, was der Sinn des Volks iustinktartig erstrebt; nicht aber die Einheit der Uniformität, einest CäsariSmuS, der die Rechte des Volks niemals berücksichtigen und gelten lassen würde. Die unselige Zerissenheit unsere- Vaterlandes durch die Interessen vieler Dynastien hat in uns eine Sehnsucht nach Abänderung dieser nationalen Demisihigung erweckt/des Wst bisher mehr oder minder in idealen Plänen Rechnung trugen. Wer wir müssen uns post diesxm bestrickenden Jdealisirey losmachen ustd hedenkest, daß mit der bloßen Centralisation Deutschlands stwd so stellten sich ja sehr Viele die Einheit Deutschlands immer vor — eine dynastische Macht geschaffen'wird, die ebenso bebroyr vom Auslande wäre, wie sie der eignm Nation keine Freiheit Masten würde, die ohne allen Zweifel den CäsariSmuS verträte. A» hieser Einheit, die eiste Centralisation der regierenden Macht ist, uytstt welcher keine Freiheit de« Volks möglich wäre, krankt Frankreich, und auch die Frastzosen lernen jetzt begreifen, weshalb sie trotz ihrer Revolutionen noch immer nicht ,eiste gesicherte Freiheit ihrer Ein- richtustgen, nur eine Gleichheit erhalten haben, Hie sehen eS endlich ein , daß nur in der Decentralisation des StaatS, in der Selbst ständigkeit der Eiuzelglieder bi» zur Gemeinde herab, eine allge meine Freiheit be» Volks möglich sein kann. . Hallen wir also an mit dem Streben nach einer falschen Einheit, die nicht der Nation zu Gute käme. Es ist wohl ein große- Vergnügen, eine große Armee zu haben, wie der Czaar, oder ein großes Budget, wie der Kaiser Napoleon —- eS muß wohl ein Hochgenuß für einen Minister sein, wenn der Telegraph zu gleicher Zeit 40 Millionen Menschen seine Befehle übermittelt und er in dem Bewußtsein leben kann, daß Niemand ihm den Gehorsam ver weigern werde: aber wiegt dies Vergnügen eines Herrschers, diese- Glück eines Ministers den Verlust der Freiheit auf und ist es zu begreifen, daß diese 40. Millionen menschliche Geschöpfe stolz darauf sind, in demselben Augenblick demselben Willen oder gar derselben Laune zu gehorchen? Sollten wir un- begnügen mit dem Gefühl, wie ssqe bloße Heerde uns zusammen, zst drücken, oder wollen wir frei unser , dem Schutze guter, von uns seihst gegebener Gesetze leben? Da« sollen wir doch nicht denkest, es gebe nur Glück und Ruhe und Wohlstand für un« , wenn wir alle blindlings einer Gewalt gehorchen müssen, wenn Beamte uns Alle übet einen Kamm scheeren, wenn einerlei Klerus uns abkanzelt, einerlei Polizei uyS überwacht und die Armee in einer gemeinsamen Uniform uns mit aufgevflanztem Bayoynet zum Gehorsam zwingt. DaS allein thut es doch wahrlich nicht. Äst der mecklenburgischen Ständekammer haben die dortige» Junker wieder einmal ihren Unstuth gegen den Zollverein Luft gemacht. Ein Antrag wegen Anschluß Mecklenburgs an den deutschen Zollverein wurde mit wahrem Hohn von der Tagesordnung gestrichen. / , In Hadersleben wurde von den dänisch gesinnten Schles wigern ein deutscher Sattlergeselle mit Messerstichen auf der Straße angefallen und getödtet, weil er deutsche Lieder gesungen hatte. Wie preußische Blätter berichten, soll der Großherzog von Oldenburg definitiv vpn seiner Landidätur auf Schleswig-Holstein zurückgetreten sein , und zwar deshalb, weil die Provinzen zu sehr mit Schulden überbürdet würden, nämlich mit 60 Millionen Thaler. In Berlin hät eine Mittheilung der „Staatsb ürgsr- zeitung" tiefe Sensation hervorgebracht. Hiernach wäre jüngst vor einem Hause in der Scharrnsttaße in einem Packet die Leiche eine» neugebörttest Kindes gefunden worden, nachdem eS sich herausgostellt hätte, daß eist in dem Hause wohneMr Zeitung«. M KÄSAVSÄS? ML WS Och* deutschen Nation nach einer Neugestaltung de« deutschen Vaterlandes ist der nüchternen Betrachtung wirklicher Thatsachen gewichen. Treibt man sonst gern im Strom der allgemeinen Hoffnungen, so gelangt man jetzt zum Nachdenken darüber, worauf sich denn jene. Hoffnungen bastrten und wie sie überhaupt zu ihrer Erfüllung igelangen können. Die Gegenwart belehrt uns, daß die deutsche Frage zwei Seiten hat, die der Einheit und die der Freiheit, und - wir lernen begreifen , daß die Einheit an sich nicht ein Glück der - Nation sein würde. Die vernünftige und wohlthätige Einheit Deutschland«, das sehen wir ein, besteht nicht darin, daß Alles in Deutschland unter Einen Hut kommt: das wäre eine Centralisation der regierenden Macht, die schwerlich jemals die Bedürfnisse nach freisinnigen Institutionen de» deutschen Volk« berücksichtigen werde. Lins im Ganzen, durch da« Gefühl der Zusammengehörigkeit, aus- spedsieür je» gedrückt durch den Volkswilleu, aber jedes Besondere doch für sich, anderem Ust .«M HMsWDM KM UM M P«i»»ietttMrl.30Ngr. Inserat« ' k vxrdm dl« gespaltme Zeil« oder dn«n 1 ->-l Raum mU SHf,rm»n«t. f