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. .v/ .U . - .,:ll::i^ -il und > <s ' -t. u /k I. ->0!!!-! Tageblatt reiöerger A-MM Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämttt u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand. ^?L«3. Montag, den 16. Juli Berlin. Graf Bismarck hat jüngst auch einen (znr Veröffent« Erscheint jeden Wochentag such S U. Inserate werden bi« Nachm. Z Uhr für die nächste Nr. angenommene lichung bestimmten) Brief von dem ehemaligen grobherzoglichen baden'schcn Minister v. Roggenbach erhalten, worin dieser erklärt, daß jetzt der Moment gekommen sei, wo Deutschland alle seine Kräfte aufbieten müsse, um sich von der „fluchwürdigen Politik des Wiener CabinetS zu befreien, und daß er seinerseits, so viel er ver möge, zu diesem Zweck mttzuwirkcn bereit sei". Herr v. Roggcnbach sagt dabei wörtlich: „Sind Eure ELcellenz bereit, ganze Arbeit zu Tagesgeschichte. Dresden, IL. Juli, Di« königlich preußische Eisenbahnbetriebs- Lommission und die königlich sächsische Staat-eisenbahn-Direction machen bekannt, daß mit dem heutigen Tage auch im Bereiche der königlich sächsischen westlichen GtaatSejscnbahnlinien und der Gößnitz- Geraer Privatbahn der Personen- und Güterverkehr wieder eröffnet wird, wenn auch nur in beschränkter Weise. Der Personenverkehr findet nur unter Legitimationscontrole statt und ist auf preußische, unverdächtige sächsische und Unterthanen solcher Staaten beschränkt, welche mit Preußen sich nicht im Kriege befinden. — Aus den Briefen eines sächsischen Offiziers bringt die „D. A. Z." mehrere Auszüge, aus denen wir Folgendes entnehmen: „Der Weg, den beim Beginn des Krieges die sächsischen Truppen nach Böhmen genommen, ging zum großen Theil über Altenberg. Der Marsch durch den Böhmerwald war herrlich. Rach zwei Tagen war die Strecke von Dresden bis Teplitz zurückgrlegt. Nicht ohne Wchmuth ward bei Zinnwald die Grenze Überschritten; ein Jeder fragte sich im Stillen, ob er wohl je den heimathlichen Boden wieder betreten werde. An der Grenze wurden die Truppen von dem österreichischen Infanterieregiment „König von Hannover" feier lich begrüßt. König Johann hatte den Weg über Peterswalde und Mückenthürmchen genommen. Tief ergreifend soll es gewesen sein, als derselbe an der Spitze der Reservedivision unter General von Stieglitz den Fuß zuerst auf böhmischen Boden gesetzt. Eine ziem liche Weile hatte er vor dem schwarz gelben Schlagbaum gehalten, in ernster Stimmung versunken, dann hat er das Haupt erhoben und mit enrem: „Wie Gott will, mit frischem Muthe vorwärts!" hat er dem Pferde die Sporen gegeben. — Am 2l. und 22. Juni wurden die sächsischen Truppen über Prag in die Gegend von Par dubitz vorgeschoben, woselbst eine neue Formation der Armeedivision vorgenannten werden sollte. Drei Tage lang angestrengtester Marsch dahin, doch die Mannschaft wohlauf. Bei der Ankunft mußten einer einzigen Compagnie allein 200 Paar Stiefeln besohlt werden. Bis dahin war die Verpflegung eine gute, die Aufnahme seitens der Bevölkerung ließ nichts zu wünschen übrig. Die sächsische Gut- müthigkeit zeigte sich dagegen auch überall und nur ungern wurden die überaus reichen Saatfelder, die in wenig Wochen die schönste. Ernte gegeben hätten, unter den schweren Tritten von Mann und Roß binnen wenig Minuten bis zur völligen Vernichtung nieder getreten. Aber auch hier war kein Bleiben. Unvermuthet ward am 26. Juni Abends das Signal zum sofortigen AuSrücken gegeben. Es ward von 8 Uhr an die ganze Nacht hindurch bis früh 7 Uhr marschirt, ohne allen Aufenthalt, gegen Reichenberg zu, bloS nm dort sofort wieher kehrt zu machen und beinahe denselben Weg bis nach Jungbunzlau zurückzulegen! — Offiziere und Mannschaften waren infolge dieser Anstrengung zum Umsinken matt und die meisten warfen sich sofort auf die bloße Erde zum Schlafen nieder. Er müdung und Hunger hatten für den Augenblick alle anderen Gefühle zurückgedrängt. Man bivouakirte auf den Anhöhen von Jungbunz lau und an den Abhängen der Iser. Von der außerordentlichen Sonnengluth schwärzten sich Hände, Hals und Gesicht, als ob sie im Feuer verbrannt wären." alles Ringens de« deutschen Volkes seit 50 Jahren erreicht sind, so werden Sie auch mich jederzeit bereit-finden, mitzuarheiten für die Neugestaltung der deutschen StaatenvnhSltgM, wie-<-^ au- der Niederwerfung der österreichischen auf Merdrückupg qll«r Nationalitäten und aller Freiheit begründet^ aus der Beschränkung der SouveränetätSrecht«,- hierzu verbündeten Regierungen von selbst ergeb« HjH/- — Ans einem Berichte aus dem preußischen Hauptquartier zu Hohenmauth vom 9. Juli (im „StaatS-Anz.") ersehen wir, daß am 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz Se, Maj. der König von Preußen der Gefahr sehr nahe war, von einer Schwadron österreichischer.Kürassiere enveloppirt und vielleicht mit sortgerissen zu werden. Der Bericht sagt wörtlich darüber: „Bei dem Dorfe Rosnitz hatte nämlich auf dem linken Flügel eine Jnfanteriebrigade, zwischen deren erstem und zweitem Treffen Se. Maj. sich gerade befand, ein Gefecht zwischen österreichischer und preußischer Cavalerie siattgefnnden, das nach dem Choc in ein wildes Handgemenge über ging, aus dessen wirrem Knäuel sich endlich.ein Trupp österreichi scher Kürassiere herauswickelte und in der Betäubung ohne Orien- tirung zwischen die beiden Treffen der Infanterie gerade auf die Stelle loSjagte, wo sich Se. Majestät befand. Einer der Flügel adjutanten holte eben die Cavalerie der Stabswache herbei, al- die österreichischen Kürassiere, entweder durch die nun auch bei ihnen einschlagenden österreichischen Granaten oder die Wahrneh mung gewarnt, daß sie sich zwischen zwei Treffen preußischer In fanterie verirrt hatten, umkehrten, um den linken Flügel des ersten Treffens hernmwirbeltcn und zurückjagten. Se. Maj. der König hatte sich nicht von der Stelle bewegt und den Vorgang kaum eines Seitenblickes gewürdigt, da seine ganze Aufmerksamkeit auf den Gang des Gefechts vor seiner Stellung gerichtet? war. Schon int Anfänge des Kampfes unterhalb des Hügels, wo Se. Majestät eine das Schlachtfeld dominircnde Aufstellung genommen hatte und zwar in einer Allee, war der Kön g in Granatfeuer des Feinde- gekommen, welches wahrscheinlich d e sehr zahlreiche Suite auf sich gezogen hatte. Niemand wagte, den König zu bitten, sich nicht persönlich dem Feuer ausznsetzen, die Suite blieb aber sofort mög lichst zurück, nm die Aufmerksamkeit der feindlichen Artillerie auf eine so große Gruppe von dem Könige abzulenken. Als aber später beim Dorfe Lipa Se. Majestät selbst das Vorgehen der Cavalerie befahl und dabei abermals in Gränatfeüer kam, erlaubte sich der in der Uniform des 7. schweren Landwehrreiterregiments beim Kö nige anwesende Ministerpräsident Graf Bismarck die Bitte, Se. Majestät möge sich dem so^wohlgezielten österreichischen Artillerie- fcner nicht so rücksichtslos aussetzen." — Am 4. Juli hat der König von Preußen sodann an die Armeen folgende Ansprache erlassen: „Soldaten Meiner in Böhmen versammelten Armeen! Line Reihe blutiger und ruhmreicher Gefechte hat die rechtzeitige Ver einigung unsrer sämmtlichen Streitkräfte in Böhmen möglich ge macht. Aus den Mir vorliegenden Berichten ersehe Ich, daß dreS Resultat durch die sichere Führung Meiner Generäle und durch die Hingebung und Tapferkeit sämmtlicher Truppen erreicht worden ist. Unmittelbar darauf hat die Armee, trotz aller Anstrengungen und Entbehrungen der vorhergehenden Tage, unter Meiner Führung, den Feind in einer festen Stellung bei Königgrätz energisch ange griffen, die gut verthewigte Position nach heißem Kampfe genom men und einen glorreichen Sieg erkämpft. Diele Trophäen, über 100 eroberte Kanonen, Tapsende von Gefangenen geben auf S Neue Zeugniß von der Tapferkeit und Hingebung, in welcher alle Waffen „ . > mit einander gewetteifert haben. Der Tag von Königgrätz hat sagt dabei wörtlich: „Sind Eure Stellen; bereit, ganze Arbeit zu schwere Opfer, gefordert , aber er ist ein Ehrentag für die ganze machen und festzustehen im Kampfe, bis dir wesentlichen Zielpunkte Armee, auf welche das Vaterland Mit Stolz und Bewunderung Preis vierteljährl. 20 Ngr. Inserate -ßLDFK« werden die gespaltene Zeile oder deren I Raum mit S Pst keitchnet. W