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rsr kirchliche Aiachrichten. Predigtl. vom. HuasimoüoKeniti. Vorm.-Text: 1. Cor. 15, 50—57. Nachm.-Text: Joh. 20, 24—29. Dom: früh 9 Uhr, Herr Superintendent Merbach. — Beichte und Communion früh 7 Uhr, Herr Mac. vr. pü. Teichgräber. Petri: früh halb 9 Uhr, Herr Pastor Walter. — Nachm. 1 Uhr, Herr Oise. Reinhold. — Beichte und Communion früh halb 7 Uhr. Nicolai: früh halb 9 Uhr, Herr Pastor Sturm. — Beichte und Communion früh 7 Uhr. Jacobi: früh 8 Uhr, Herr Pastor Rosenkranz. — Beichte und Communion früh halb 7 Uhr. desselben sich näher aussprechendes ärztliche- Zeugniß, tngleichen die von dem Stadtrathe, beziehentlich dem GeMeinderathe vollzogene schriftliche Zusicherung, den täglichen Berpflegbeittag von 5 Ngr. berichtigen zu wollen, beizufügen. In dringenden Fällen kann aber auch die Zusendung des Kranken ohne vorherige besondere Anmel dung desselben unter Beischluß der gedachten Documente erfolgen. Die in dessen Verfolg im Stadtkrankenhause aufgenommenen Kranken erhalten sodann für den täglichen Verpflegsatz von 5 Ngr. bis zu ihrer Genesung oder ihrem Ableben die durch ihren Zustand bedingte vollständige Verpflegung und ärztliche Hilfe. Es darf, wie schon angedeutet wurde, angenommen werden, daß in sehr vielen Fällen, namentlich da, wo es sich um langwierigere Krankheiten handelt, die Verpflegung und ärztliche Behandlung der Kranken in den be treffenden Gemeinden selbst weit kostspieliger und dennoch weniger zweckmäßig sein wird, als im Stadtkrankenhause zu Dresden. E« liegt daher auf der Hand, wie überaus nützlich die gedachte Ein richtung ebensowohl für die Gemeinden, al« für die auf die Für sorge derselben angewiesenen Kranken sich erweisen muß. Es kann sonach auch nur gewünscht werden, daß die Gemeindevertretungen bei geeigneter Veranlassung dazu von der mehrberegten Einrichtung in umfänglicherer Weise und öfterer, als dies bisher geschehen ist, Gebrauch machen. Wo es aber in dieser Beziehung einer besonder» Anregung noch bedürfen sollte, darf namentlich von den Gemeinde obrigkeiten, wie von den Herren Aerzten und den Herren Friedens richtern erwartet werden, daß sie ihren Einfluß in obigem Sinne geltend machen werden. * Aus Rochlitz wird geschrieben: Am GründonnnerStage zeigte unsere seit dem Jahre 1864 trefflich restaurirte St. Kunigunden« kirche einen neuen künstlerischen Schmück, indem die aus Rochlitzer Porphyr gearbeitete Kanzel mit fünf Statuetten auSgestattet war, welche mit Genehmigung de« königl. Ministeriums des Innern auf Rechnung des Fonds für öffentliche Kunstzwecke unter Leitung des Hrn. Prof. l)r. Hähnel von Schülern desselben, den Herren Strecker, König, Kundmann und Andresen, modellirt und in Sandstein aus« geführt worden sind. Herr Archidiakonus Köhler gedachte in der am 29. März gehaltenen Vormittagspredigt in angemessener Weise dieses schönen Schmuckes. richtung entweder noch nicht gehörig gewürdigt werde, oder hier und da wohl gar nicht hinlänglich bekannt geworden sei. Eine Erinne rung an dieselbe dürfte daher im wohlverstandenen eigenen Interesse derjenigen Gemeinden, auf welche sie vorzugsweise berechnet ist, wohl am Platze sein. Wollen Gemeinden Kranke in den gedachten 30 Betten im Stadtkrankenhause zu Dresden unterbringen, so haben sie dieselben, nach den bezüglichen, vom 24. August 1864 und 1. März 1865 datirenden Veröffentlichungen des kgl. Ministeriums de» Innern im Gesetzblatte, dem „Dresdner Journal", der „Leipziger Zeitung" und den Amtsblättern des Regierungsbezirkes Dresden, in der Regel bei der Verwaltung des Stadtkrankenhauses anzu melden und dieser Anmeldung ein, die Transportfähigkeit des be treffende» Kranken bescheinigendes und sonst über den Zustand beträgt 50 Thlr., efnt Folge de» Umstande», daß die Defenstoner- ! Compagnie und ihre anderen Bestandtheile früher nur Sterbekassen waren, weshalb auch noch 84 Versicherungen von nur 10 Thlr. vorhanden sind. Doch empfiehlt sich durch diesen niedrigsten Ver sicherungssatz die Defensioner-Compagnie auch den Aermsten. An Dividende konnten auch im letzten VerwaltungSjahre 40«/, auSge- worfen werden. Der VerwaltnngSauswand, de- im Jahre 1861 noch >352 Thaler betrug, ist jetzt auf 313 Thaler gesunken, d. h. 8,„«/, der Jahreseinnahme und 4,„ pro Wil«, der Versicherungs summe. Da« Vermögen der Defensioner-Compagnie beläuft sich ! nach der gegenwärtigen Jahresrechnung auf 33,410 Thlr. und ist , demnach gegen daS Jahr 1864 abermals um 1364 Thlr. gestiegen. Dieses Vermögen verhält sich zur Gesammtverstcherung wie 1 : 2,,,, ! ein Verhältniß, was in der That große« Vertrauen zu dem ganzen Institute einzuflößen geeignet ist. Die Verwaltung besteht aus einem > Vorstande und einem RcchnungSführer, unter Concurrenz von zwölf Ausschußpersonen. Uebrigens hat die Defensioner-Compagnie die Rechte einer juristischen Person oder sogenannte CorporationSrechte > im Laufe des Jahres 1865 erhalten. Und hoffentlich wird sich schon in der nächsten Zeit die bereits angebahnte Vereinigung der Grenadiergrabegesellschaft mit ihr vollziehen. Möge aber auch der schon öfters ausgesprochene Wunsch baldigst in Erfüllung gehen, daß noch die beiden anderen Gesellschaften dieser Art dem abge schlossenen Bunde der Mehrheit sich einverleiben! T - - Dresden, 19. März. Mit der im Jahre 1864 erfolgten Auflösung der vormaligen chirurgisch-medicinischen Akademie zu Dresden sind auch die bis dahin mit der letzter«, zunächst zu Lehr zwecken, verbunden gewesenen Kliniken für innere und chirurgische Kranke — allgemein bekannt unter den Namenübezeichnung „Kli nikum" — in Wegfall gekommen. Die genannten Anstalten waren seit ihrem ein halbes Jahrhundert umfassenden Bestehen vorzugs weise von den kleinern Stadtgemeinden und den Landgemeinden zunächst des Regierungsbezirks Dresden, welches es an eigenen Krankenanstalten gebricht, zu Unterbringung derjenigen Kranken benutzt worden, für welche zu sorgen nach Maßgabe gesetzlicher Vorschriften, dermalen des Heimathgesetzes vom 26. Nov. 1834 und der allgemeinen Armenordnung vom 22. Oet. 18-10, den be treffenden Gemeinden oblag. Es lag daher, als die Auslösung der gdnannten Akademie vorzubereiten war, die Erwägung sehr nahe, daß die gänzliche Einziehung der klinischen Anstalten der Akademie in den genannten Kreisen sehr störend und schmerzlich werde empfunden werden, wenn nicht auf einen geeigneten Ersatz für dieselben im Interesse der gedachten Gemeinden Bedacht genommen würde. Dieser Ersatz ist von der StaatSregierung mit Hilfe der von den Ständen in dankbar anzuerkennender Liberalität dazu bewilligten Geldmittel durch eine entsprechende Uebereinkunft mit der Stadt gemeinde Dresden dergestalt geschafft worden, daß seit October 1864, an Stelle der Kliniken der Akademie, in dem Stadtkranken hause zu Dresden 30 Betten zur Benutzung feiten der Gemeinden des Regierungsbezirks Dresden und der angrenzenden Landestheile für die obgedachten Zwecke zur Verfügung stehen. Es gilt die« sowohl für innere al« für chirurgische Krankheitsfälle. Obschon nun aber der tägliche Verpflegbeitrag, für welchen den betreffenden Kranken Alles gewährt wird, was ihr Zustand erheischt, seit längerer Zeit schon auf den sehr geringen Satz von 5 Neugroschen herab gesetzt worden ist, so hat doch die beregte Einrichtung bisher noch bei Weitem nicht denjenigen Anklang und in dessen Verfolg diejenige Benutzung gefunden, die mit Grund zu erwarten war. Diese Erscheinung ist um so auffälliger, als, einerseits die Fälle, in welchen auf öffentliche Kosten für arme Kranke zu sorgen ist, sehr häufig sind, andererseits aber der tägliche Satz von 5 Ngr. weit geringer, als in den meisten jener Fälle der von den Gemeinden zu über tragende tägliche Aufwand für Arztlohn, Medicamenle, Unterkunft de« Kranken rc. und dabei für die letztern selbst ungleich besser ge sorgt ist, als für dieselben innerhalb der betreffenden Gemeinden selbst dann gesorgt sein kann, wenn die letztern ihrer gesetzlichen Verpflichtungen dem ganzen Umfange nach sich bewußt und von dem redlichen Willen, demselben Genüge zu leisten, erfüllt sind. ES will daher den Anschein gewinnen, als ob die fragliche Ein« Neueste Post. Berlin, 4. April. Heute äußerte der König, eS müßte sehr weit kommen, ehe Preußen zum Schwert griffe. Wien, 4. April. Die heutige „Abendpost" ist den gegen- theiligen Meldungen Berliner Blätter gegenüber in der Lage, auf das Bestimmteste zu versichern, daß eine Einberufung der Urlauber in Oesterreich bisher nirgends stattgefunden hat. Puris, 4. April. Heute erschien bei Dentu eine angeblich officielle Broschüre unter dem Titel: „Der österr.-preußische Con« flict." Die Broschüre giebt Oesterreich vom französisch-bayrischen Gesichtspunkte aus den Rath, die holsteinische Frage dem Bundes tage, die schleswigsche einem europäischen Schiedsspruch zu unter« breiten, mit anderen Worten: Holstein dem Augustenburger und Schleswig den Dänen zu überliefern. Paris, 5. April. Der „Moniteur" erklärt: „Die französischeu Truppen würden Mexico in drei Abtheilungen räumen. Die erste gehe im November 1866, die zweite im März und die dritte im November 1867 ab. Florenz, 4. April. Die Journale dementiren die Gerüchte über militärische Rüstungen Italien«; sie behaupten, e« sei nicht die Rede von Truppen - Concentrationen bet Bologna oder anderswo, e« hätten vielmehr nur einige Regimenter im Jnterresse de« ge wöhnlichen GarnisonSdtensteS ihre Standquartiere gewechselt. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Wolf.