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W- Politik ist pon hiestn Mächten selbst nach Gebühr gewürdigt Kopenhagen M die ünS lotenden MckMen ' iWt ÄÄaüttt und jede Gelegenheit ergriffen, um die Ehrlichkeit unserer Haltung während des Krieges und das freund- schastlichä Wohlwollen unserer Bemühungen zud Erleichterung der Fo1geW"dess»lben' anzuerkennen. Deutschland seinerseits konnt^ ein- seytnsvaßwir, im Gegensatz zu alten Vorurtheilen, keine Gefühle von böfeNi Willen hegten, und wir können uns nur! freuen über die Stellung der verschiedenen deutschen Staaten zu uns, sowohl iU deN Fragen, die wir direkt mit ihnen zu verhandeln haben, als in allgemeinen Angelegenheiten." Ueber die Räumung des Kirchen staates sagt das Expos«: .... „Da die Regierung des Königs Victor Emanuel die Bedingung, welche der Ausgangspunkt des UkbereinkommeuS war (Verlegung der Hauptstadt), erfüllt hatte, -so schien, nn* der Augenblick, gekommen zu sein, mit der Räumung da» --päpstlichen Gebiete« zu beginnen, Das allmählige Heimkehren, unserer- «Truppen in kleineren Abteilungen war immer al» die für > den heiligen Stuhl« günstigste Combination angesehen worden. Man vermied auf diese Weise die Erschütterungen, welche ihr gleichzeitiger Abzug hätte hervorbringen können. Außerdem hatte diese Maßregel einen anderen Bortheil: indem man die französischen OccupationS- truppenauf eine gewisse Anzahl von Punkten zusammenzog und die ge räumten Provinzen der Obhut der päpstlichen Armee überließ, gewöhnt man diese daran, sich allein zu-genügen. Se. Heiligkeit hat diese Bestimmungen genehmigen wollen und hat uns für die Fürsorge, durch die sie eingegcben waren, danken lassen. . . . Die römische Curie beschäftigt sich mit Vermehrung des EffectivbestandeS ihrer Armee und sucht sich in den Stand zu setzen, selber für die Aufrechterhaltung der inneren Ruhe im ganzen Lande zu sorgen. Wir Häven ihr unsere Mithilfe zur Erleichterung der Anwerbungen und zur Organisation ihrer Streitkräfte angeboren. Durch Art. 4 btt Conpention vom 15. September hat Italien sich bereit erklärt, einen öerhältnißmäßigen Theil der ehemaligen römischen Staatsschuld zu übernehmen. Die kaiserliche Regierung wünschte, der römischen Curie' die Vortheile dieser Klausel zuzusichern. Die Schwierigkeit bestand in der Ausfindigmachung von Ausdrücken für einen Com- promiß, der von Seiten des Papstes keine Verzichtleistung auf feine früheren Vorbehalte! bedinge. Das französische Cabjuet hofft, bald in Gemeinschaft'Mit dem Cabinet von Florenz zu einer Verstän digung zu zwangen, welche der heilige Stuhl, ohne irgend ein Opfer für seine Würde zu bringen, wird annehmen können. . . i" —- Die mexicüUifche Frage wird ausführlicher behandelt, wenn auch kein neüe» Licht über die directen Mittel zur Lösung dieser Angelegenheit' verbreitet wird.' — Den Vereinigten Staaten wird zu ihrem Siege Glück gewünscht. (Die Vereinigten Staaten wissen, wa« sie davon zu halten haben, da die mexikanische Geschichte von Napoleon nur unternommen wurde, weil er an die Niederlage des Nordens glaubte.) : Die „Kölnische Ztg." bringt aus Paris einen wichtigen Nachtrag zur Kammereröffnung: die Kaiserin erschien dabei ohne Lrinoline! Der Cursiotät wegen drucken wir das ganze Schreiben de« merkwürdigen Correspondenten ab: „Bei der Feierlichkeit war die Kaiserin ziemlich einfach, wenn auch kostbar gekleidet. Sie trug ein malvenseidenes Schleppkleid mit einem prachtvollen Spitzenmantel darüber. Dem Anscheine nach hatte sie die Crinoline dieses Mal bei Seite gelegt. Die übrige Damenwelt im Saale war aber auf'« prachtvollste und pomphafteste gekleidet, und es kam Einem vor, als wolle Ihre Majestät gegen den übertriebenen Luxus abwiegeln, der mit ihrem Erscheinen in Frankreich Mode geworden ist. Der. kaiserliche Prinz, der mit seinem Vater in den Saal trat, war in sehr ! einfacher Kleidung. Er trug eine Sammet-Jacke, kurze weite Hosen, rothe Strümpfe und Schnallschuhe; den Hals umgab ein niedergeschlagener Kragen und seine kleine Brust schmückte der Großkordon der Ehrenlegion. Sein Gesicht war etwas bleich, aber er sah sonst ganz gut, fein und ungenirt aus; seine Augen hatten sogar einen etwas boshaften Ausdruck und machten den Eindruck, als komme ihm Alle« doch etwas komisch vor. Ohne gute Einfälle scheint übrigens der Prinz nicht zu sein. Eines Tags verbot man ihm, das Puppentheater im Tuileriengarten zu besuchen. „Gut" — sagte er trotzig --- „man verbietet mir die»; das erste Mal) daß ich ausfahre, werde ich das Volk- nicht grüßen." Amsterdam. Die holländische „ Staatszeitung '.^enthält die Angaben über Ausdehnung' Und Verbreitung dex MjndeWst in der P'tovinz Südholländ in der Woche vom 7. bis 13. Jan^,Hiernach find erkrankt 2721, ckrepirt 447, getödtet 302 , kürirt MZ, Ende der Woche noch krank 1770 Rinder. Seit dekk ersten Auftreten der Seuche ist der Provinz find im Ganzen erkrankt 27,027, krepirt 8123, getödtet 6898, kurirt 8763. — In der Provinz Utrecht siüd in der bezeichneten Woche erkrankt 299, krepirt 112, getödtet 17, kuritt 165, Ende der Woche noch krank 280 Rinder. Seit dem ersten AWruche der Seuche in der Provinz sind im Ganzen erkrankt -710, MttM kurirt 723 Rinder. London, 22. Januar. Frankreich, heißt es, habe seine Ver mittlung angsbüten in der Schwierigkeit/ die sich zwischen dem Papst und Rußland in Folge de« Gesprächs zwischen br. Heiligkeit und dem russischen Geschäftsträger Baron v. Meyendorff ergeben hat. Die französische Regierung soll die GenUgthuungsforverung de« hell. Stuhls an Rußland! unterstützen, und Oesterreich ersucht haben- seinen Einfluß zu demselben Zweck aUzuwenven. Skew-Nork, 12. Jan. Die früheren Ulavenhän^ gegen- wärtigen Agenten Knox und Smith in Alexandria bei Washington, Massen unter dem i. d.M. ein Circular, worin sie ihren KnnM astzeigen, daß sie im Stande seien, zu jeder Zeit und auf kurze Be stellung deutsche Arbeiter, mit oder ohne Familie, Unter folgendem Bshingslngen zü „liefern": Männer zu 100, Frauen zu 60 uNd Kinder unter zehn Jahren zu 30 Doll, per Jahr; zugleich erhaltest dieselben Negertöst und Negerwohnungen (im Vergleich zu welchen eine Hütte in der Wasserpolackei noch eist Palast ist). Als Mäkstr- gebühren berechnen Knox und Smsth für Männer und Frauen 25 Döll, und die Hälfte für Kinder, Von weWM und 5 Doll, den Arbeitern abgezogen werden, so daß diese in der That int günstigsten Falle nur je 90, 50 und 25 Doll, per Jahr erhalten. „Diese Deutschen", heißt es am Schlüffe des Circulars, „sind ein geduldiges, fleißiges Volk". Nach ihrer Ankunft ist Virginien werden sie vorläufig, bis sie von ihren Herren abWoff werden, in den alten Negerställen untergebracht. — Von hier wird vom 13. Jan. berichtet: Die dem Con- greß vorgelegte diplomatische Correspondenz enthält unter Ändernd auch einen ausgefangenen Brief des CapitänS Maury an Herrn Benjamin Wood, worin es heißt: „Der Süden steht in Beziehung zu dem Unternehmen Gwynn's. Kaiser Napoleon wird ihm allen nöthigen Beistand leisten. Er wird als Generaldirektor abgehen, uni ein großartiges Colonisationsproject (in Mexico) nuszuführon," Jin Juli sandte Seward diesen aufgcfangenen Brief au Bigelow, mit der Bitte, denselben an Drouyn de Lhuhs zu übermitteln und diesem anzuzeigen, daß jede Begünstigung Hwynn's oder eines andern südstaatlichen Agenten von Seiten des Kaisers Maximilian oder der französischen Regierung, bezüglich eines solchen Coloni« sationsplancs, nur dazu dienen werde, den Widerwillen des amerika nischen Volkes gegen die französische Intervention so zu steigern, daß es diese als eine ernstliche Gefahr und Drohung gegen die Vereinigten Staaten betrachten müsse. Am 14. December schrieb sodann Seward an Bigelow: „Ihre Depesche vom 24. November scheint unsre Hoffnungen in Betreff eines baldigen Abzugs der Franzosen aus Mexico bedeutend zu schwächen. Doch wollen wir annchmen,, daß Ihre Mittheilnngen nicht des Kaisers und seiner Regierung definitive Entschlüsse wiedergeben". Sachsen. Brand, 25. Jan. Man beabsichtigt, für Grand und Um gegend eine Vereins-Brodbäckerei, wie eine bergt, in Zaukeroda besteht, auch hier ins Leben.zu rufen. Der Zweck dieses Vereins ist, ein billiges Brod zu liefern, so daß vorgenannte Bäckerei z. B. ein 6-Pfund-Brod für 48 Pf. liefert. So wurde am 21. d. M. mit obrigkeitlicher Genehmigung eine Versammlung in der Garküche abgchaltcn, wobei sich eine bedeutende Anzahl von Bergleuten ststd Gewerbtreibenden eingesunden hatte, so "daß die Zeichnungen mid Zahlungen ein erfreuliches Resultat lieferten. Ein Mitglied ,haD auch die Vercinsbäckerei zu Zaukeroda in Augenschein genommen,, wo das dortige Direktorium mit der größten Zuvorkommenheit die, Einrichtung, Buchführung re. in wohlunterrichteter Weise erklärt hatte. Auch hatte dasselbe ein dergl. Brod mit anher gesendet, über dessen Qualität die Anwesenden ihre' größte Zufriedenheit aussprachen. Es wurde beschlossen, die Zeichnungen und Zuzahlün- gcn bis Ostern sortzuhalten, um dann die Einrichtung zu treffest — In den letzten Sitzungen des Gewedbevereins hielten dw Herrest Lehrer Krötcr, Schubert uno Bretschneider gediegene Vorträge, thcils über die Welt- und Naturgeschichte, 'auch wurde.der.hiesige Lehrer KriM zum Vicevorsteher gewählt. Der'Vorsteher, Herr GerichtsamtSactuar'Meyer, sowie Herr Lehrer Kröter, bemerkten, das Wohl des Vereins stets in's Auge zu fassen. — Es wäre zu wünschen, daß beide Vereine wachsen, blühen und reife Früchte tragen möchten. Glückauf! — l. -j- Dresden, 26. Januar. Der jugendliche Mördex Paul Gustav Neumann, welcher im vorigen Jahre den Kanfm. Feßler in seinem Laden erschlug, stand heute vor den Schranken de« höch sten Gerichtshofes. Sein Ausdruck in Wort, Miene und Haltung entsprach den inneren Empfindungen der Neue, mit welchen Neu mann bereits in erster Instanz die umfänglichsten und eingehendsten Geständnisfe abgelegt hatte, um — wie er selbst geäußert — durch Offenheit und Wahrhaftigkeit vor dem westlichen Richter die Strafe