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DEUTSCHER PAPIERVEREIN Mecklenburgischer Papier-Verein Versammlung am 16. Oktober, abends 9 Uhr, in Dabeisteins Restaurant 1. Bericht über die Hauptversammlung in Weimar. 2. Schul- und Zeichenwaren. 3. Markenartikel. 4. Verschiedenes. Otto Gutkind ' Papier-Industrie-Russtellung Berlin 1913 Die Leitung dieser vom 3. bis 14. Mai in den Gesamträumen der Philharmonie stattfindenden Fachausstellung versendet soeben ein gut ausgestattetes Werbeheft mit den Ausstellungsbestimmungen, der Gruppen-Einteilung, Platz-Ordnung und dem Lageplan. Das Unternehmen wird durch einen Ehren-Ausschuß gestützt, dem u. a. angehören die Herren: Geheimrat Dr.-Ing. Carl Hofmann, Berlin, Geheimrat Professor H. A. Schwarz, Berlin, Kommerzienrat Arthur Schwarz, Steglitz, Hans Ebhardt, i. Fa. Koenig & Ebhardt, Han nover, Alexander Flinsch, i. Fa. Ferd. Flinsch, Berlin, Fabrik besitzer Max Tetzer, i. Fa. Reinhold Tetzer, Berlin, Direktor Hans Kraemer, i. Fa. Rotophot, Berlin, Gustav Slaby, Vorsitzender des Bundes deutscher Buchbinder-Innungen u. a. m. Nach den bisherigen Anmeldungen dürfte diese Ausstellung einen großen Umfang annehmen, da u. a. Geschäftsbücher-Fabri- kation, die Herstellung von Lederwaren, eine Anlage zum Schleifen großer Maschinenmesser und eine vollständige Buchdruckerei in Betrieb vorgeführt werden. Sehr zahlreich sind die Meldungen aus der Kunstdruck-Industrie, dem Spielwaren- und Galanterie waren-Fach, sowie aus der Büro-Industrie eingelaufen. Schon heute ist ersichtlich, daß alle Gruppen der Ausstellung gut besetzt sein werden, da die beteiligten Geschäftszweige nach langjähriger Pause diese Gelegenheit gern ergriffen haben, der Fachwelt und dem großen Publikum ein Bild ihrer großen Leistungsfähigkeit vorzu- führen. Die ausführlichen Werbehefte sind vom stellvertretenden Vorsitzenden des veranstaltenden „Zentral-Verbandes der Papier- und Schreibwaren-Detaillisten Deutschlands, Herrn G. Krügel, Charlottenburg 4, erhältlich. Briefmarken-Preise Die verbreitetste Art des Sammelsports ist das Sammeln von Briefmarken, und dadurch haben einzelne Briefmarken allmählich Preise erlangt, welche ihren Erwerb nur verhältnismäßig wenigen der Sammler möglich machen. Man braucht dabei nicht gleich an die beiden fast sagenhaft gewordenen ersten Marken von Mauritius zu denken, von denen nur wenig Exemplare bekannt sind, und für die, wenn einmal ein Stück auf den Markt gelangt, willig 20 000 bis 35 000 M. gezahlt werden. Auch unter den alten Marken der deutschen Einzelstaaten befinden sich Stücke, für welche heute fast jeder geforderte Preis angelegt wird. Ein Beweis dafür ist, daß, wenn derartige Seltenheiten angezeigt werden, sofort tele graphisch Käufer sich melden. Eine Uebersicht über die Steigerung der Preise, welche im Laufe der Jahre eingetreten ist, bietet folgender Ausschnitt aus der Preisbewegung einiger alter deutscher Stücke in den letzten zwanzig Jahren. Die Marke von Oldenburg zu 1/3 Groschen, grün, aus dem Jahre 1858 war im Jahre 1892 für 100 bis 125 M. zu haben. Im Jahre 1902 hatte sie bereits den Preis von 170 M. erreicht, 1910 wurden bereits 250 M. gezahlt, und dieser Tage wurde dieselbe Marke für 450 M. angeboten! Die moosgrüne Marke 1/3 Groschen von Oldenburg aus dem Jahre 1861 kostete in denselben Jahren 40, 75, 150 M. und wird heute mit 200 M. be zahlt. Aehnliche Preisbewegungen haben die Marken von Hannover gemacht. Die beliebteste, die zu 10 Groschen, war vor 20 Jahren überall für 30 M. käuflich. Schon zehn Jahre später kostete sie 60 M., und heute werden guterhaltene Stücke dieser Marke bis zu 100 M. bezahlt. Der Preis würde bereits noch höher sein, wenn nicht vor zwei Jahren auf dem Boden des Postamtes in Hannover eine Kiste mit ungebrauchten althannoverschen Marken gefunden worden wäre, aus deren Verkauf die Reichspostbehörde annähernd 100 000 Mark löste und der etwas regelnd auf die Preise der hannoverschen Marken gewirkt hat. Klassisch ist noch immer die erste Marke von Sachsen, die rote Dreipfennigmarke aus dem Jahre 1850. Diese Marke ist in einer Auflage von annähernd 500 000 Stück verbraucht. Sie wurde aber ausschließlich zur Frankatur von Drucksachen verwendet, und hierbei wurde sie vorschriftsmäßig zur Hälfte auf die Umhüllung, zur anderen Hälfte auf die Drucksache geklebt. Die Folge war, daß die Marke bei der Oeffnung einer solchen Sendung zerrissen wurde, so daß gute Stücke heute zu den größten Selten heiten gehören. Im Jahre 1892 war sie mit 75 M. bewertet, zehn Jahre später kostete sie bereits 140 M., und heute werden 250 M. und mehr für gut erhaltene Stücke bezahlt. Schreiber dieses hatte vor wenigen Tagen einen Brief in Händen, der mit vier Marken dieser Art beklebt war, und für den 800 M. gefordert und auch ge zahlt wurden! Eine ähnliche Steigerung ihres Preises erlebte auch die älteste der deutschen Marken, die zu 1 Kreuzer von Bayern aus dem Jahre 1849. Auch sie wurde bei der Frankierung von Drucksachen verwendet, doch war ihre Geltungsdauer länger als die der sächsischen. Sie wurde im Jahre 1892 mit 10 M. bewertet,für welchen Preis sie auch überall zu haben war. Zehn Jahre später war sie noch für 17 M. 50 Pf. zu kaufen, allmählich stieg sie auf 20 M., und noch vor kurzem kostete sie 30 M. Plötzlich und wohl nicht ohne Beihilfe interessierter Händlerkreise begann sie aus dem Markenhandel zu verschwinden, sie wurde selten gemacht, und die Folge ist, daß sie jetzt in guten Exemplaren mit 40 bis 60 M. gehandelt wird. Dabei ist gerade diese Marke nicht so sehr selten. Schreiber dieses sah noch vor kurzer Zeit bei einem Brief markenhändler mehr als 100 Stück, die aber absichtlich zurück gehalten werden, und wie jetzt verlautet, ist in alten bayrischen Aktenbeständen eine sehr große Zahl dieser Marken gefunden worden, die, wenn sie auf den Markt gelangen, sicher einen Rückgang der Preise zur Folge haben müssen. Wer die Marke also noch nicht hat, braucht nicht zu verzweifeln, er wird sie voraussichtlich in absehbarer Zeit billiger kaufen können, als sie jetzt angeboten werden. (Frankfurter Ztg.' "Zeit zum]Einarbeiten, "Vor dem Kaufmannsgericht zu Leipzig war von einer Buch halterin eine Klage gegen ihre Firma angestrengt worden. Die Klägerin war mit 14 tägiger Probezeit angestellt, am 1. Juli morgens um 8 Uhr trat sie ihre Stellung an und um % 10 Uhr war sie schon fristlos entlassen, angeblich wegen völliger Unfähigkeit. Sie verlangte Gehalt für die vereinbarte Probezeit. Das Kaufmannsgericht zu Leipzig stellte sich auf den Standpunkt, daß der Klägerin eine an gemessene Zeit hätte gewährt werden müssen, in welcher sie sich in ihreTätigkeit einarbeiten kann. Essei unmöglich, daß ein Geschäfts leiter nach den ersten 1 % Stunden sich ein fertiges Urteil über die Leistung einer Neuangestellten bilden könne. Es kam ein Vergleich zustande. Probenschau Abreißkalender von J. C. Schmidt in Erfurt. Dieser mit hübscher bunter Rückwand ausgestattete Kalender für den Garten- und Blumenfreund, der für 1913 im 24. Jahrgang er scheint, bietet auf der Rückseite jedes Tageszettels Anweisungen, Ratschläge und Belehrungen für die Pflanzen- und Tierpflege. Er ist ein wertvolles Hilfsmittel für den Kleingartenbau. Zahl reiche Bilder und verhältnismäßig guter Druck sowie eine eigen artige Preisaufgabe machen den Kalender besonders wertvoll. Photo-Poesie-Album von A. Neteband in Berlin SO 16, Köpenicker Str. 36-38. Das neue Album soll zwei bisher ge trennten Zwecken dienen. Es sammelt Bilder und zugleich auf dem nämlichen Blatt handschriftliche Eintragungen des Abgebildeten. Man hat also auf die Weise das bei der Jugend so sehr beliebte Poesie-Album mit dem Photographie-Album in solcher Weise vereinigt, daß eins das andere in glücklichster Weise ergänzt. Außer der Familie werden Vereine und Ver bindungen eine solche Einrichtung des Albums bevorzugen, welche gestattet, den Bildern gegebenenfalls auch einige bio graphische Vermerke beizufügen, wenn der Abgebildete dies nicht selbst tut. In Familien kann der verfügbare Platz neben den Bildern zum Eintrag von Geburtstag, Tag der Bilderaufnahme usw. dienen. Die Herstellerin hält acht verschiedene Aus führungen am Lager, welche mit Ausschnitten für Visit- und Prinzeßbilder versehen sind. Vgl. Anzeige in dieser Nummer.