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2936 PAPIER-ZEITUNG Nr. 82/1912 Die Vernickelung der Drähte und der Gewebe ist ebenfalls seine Erfindung. Den Handwebstuhl hat er 1898 teilweise zum mechani schen umgestaltet, wodurch dem Weber die sonst so schwere Arbeit bedeutend erleichtert wurde. 3. Franck & Cie. 1858 entstand in Schlettstadt die Drahtgewebefabrik Franck & Cie. Der Gründer, Alfons Franck, war vorher Beamter der Fabrik L. Lang & Sohn. Er arbeitete anfangs auf einigen Webstühlen und vergrößerte von Jahr zu Jahr sein Geschäft. Herr Ren Franck, der jetzige Inhaber, hat das Geschäft seines Vaters bedeutend aus gebaut. 1899 verlegte er die Fabrik in einen schon 1889 begonnenen Neubau. Seine patentierten Erfindungen zum Endlosmachen der Papiermaschinentücher haben zum guten Ruf der Firma bei getragen. In der letzten Zeit ist die Firma allmählich vom Hand betrieb zum mechanischen Betrieb übergegangen. 4. Martel-Catala & Cie. 1868 entstand noch die Metallgewebefabrik Martel-Catala & Cie. Fortune Martel und Adolf Catala, die Gründer des Geschäfts, waren langjährige Angestellte der Fabrik Roswag. Auch sie haben klein angefangen. 1872 erwarben sie die seit mehreren Jahren bestehende Metalltuchweberei Hatterer, und die inzwischen gebildete Gesellschaft Martel-Catala & Cie. vereinigte 1877 die beiden Geschäfte in einem Neubau. Seit etwa 10 Jahren ist der Handweb stuhl durch den mechanischen ersetzt. Die Firma besitzt eigene Gießerei mit Walzwerk und Draht zieherei, in der die Phosphorbronze-, Messing- und Kupferdrähte für den Fabrikbedarf hergestellt werden. * * * Die drei Schlettstadter Metallgewebefabriken beschäftigen zur zeit 313 Arbeiter und 175 Arbeiterinnen. Drehsandfang Dieser Sandfang läßt sich fortlaufend reinigen und soll bei geringem Erfordernis an Raum und Kraft recht leistungsfähig sein. Bilder 1 und 2 zeigen ihn in Aufrißschnitten senkrecht und parallel zur Drehachse, und Bilder 3 und 4 zeigen in Aufriß ansicht und Grundriß, wie zwei solcher Sandfänge in Verbindung mit einem Drehknotenfang angeordnet sind. Schleusen gründlich. Der Sandfang dreht sich frei auf Rollen 16, die auf Ständern 2 ruhen. Die Drehbewegung wird ihm durch Riemenzug 21 und Kammräderpaar 18, 19 erteilt. Nach Bildern 3 und 4 fließt der verdünnte Papierstoff durch Leitung 5 dem 1. Sandfang s 1 und aus diesem durch Leitung 7 dem 2. Sandfang s 2 zu. Rinne 9 leitet den Stoff von hier in den Dreh knotenfang 10. Fettdicht? n Der dünne Papierstoff wird durch Leitung 5 dem Drehsand fang 1 zugeführt und ergießt sich in diesen. Er gelangt dort in Räume, die durch die schraubenförmig gebogenen Rippen 3 und durch die zwischen diesen Rippen’* angebrachten Schleusen 4 gebildet werden. Die Höhe der Schleusen und ihre Neigung zum Umfang des Sandfanges richten sich nach dem verarbeiteten Stoff. Dieser wird vom Sandfang in die Höhe geführt, sein flüssiger Teil fließt in dem Maße, wie sich die Schleusen mehr und mehr schräg stellen nach unten. Er gelangt dabei jeweils in die nächst unteren, durch die Schleusen gebildeten Räume und findet dort neue Gelegenheit schwere Teile abzusetzen. Nach einer Viertel drehung des Sandfang ist aller flüssige Stoff abgeflossen, und sowie die Schleusen in so geneigte Lage kommen, daß auch der Sand abrutschen würde, wird das, was von den Schleusen ab fließt oder abrutscht, von der verstellbaren Wand 14 aufgenommen und nach der Rinne 13 geführt, welche den Sand nach außen ab leitet. Spritzrohre 11 und 12 reinigen die Räume zwischen den Zur Frage 12244 in Nr. 80 „Halbfettdichte” Perga mentersatz- und Pergamyn- papicrc sind leider schon seit einigen Jahren im Handel. Allerdings wurden diese Papiere beim Inkrafttreten der „Kon vention fettdichter Papiere” nicht mehr gehandelt und so viel ich weiß, wurde den Kon ventionsfabriken nur gestattet, die alten Abschlüsse in „halb fettdicht” noch auszuliefern. Daß die Papierfabriken die Bezeichnung „halbfettdicht" einführten, geschah jedoch nur auf Drängen der Kundschaft, denn die halbfettdichtenPapicrc, die in der Regel 2 M. die 100 kg billiger als die fettdichten Pa piere abgegeben wurden, segel ten, nachdem sie in den Besitz der Abnehmer gelangt waren, unter der Bezeichnung „fettdicht” weiter. Da man sich nicht dazu verstehen konnte, die Fettdichtigkeit einheitlich zu prüfen und festzulegen (denn das Material-Prüfungsamt entschied sich für die Terpentinprobe, während die Papierfabrikanten auf der Blasenprobe bestanden), benutzten verschiedene Groß abnehmer die Gelegenheit, eigene Normen einzuführen, mit anderen Worten, sie kauften „halbfettdicht” nach der Blasenprobc und verkauften dasselbe Papier als „fettdicht” nach der Terpentin probe. Ich habe halbfettdichte Pergamynpapiere gesehen, die min destens fettdicht waren, denn man hatte einen Maßstab für den Grad der Fettdichtigkeit bei den „halbfettdichten” Papieren nicht festgelegt. Die Konvention hat hier dadurch einen Riegel vorgeschoben, daß sie halbfettdichte Papiere nicht mehr liefert. Hiermit ist aber das Zwischending immer noch nicht beseitigt, denn neuerdings will man imit. Pergamynpapiere so gearbeitet haben, daß sie beim Erhitzen einen kleinen Anflug von Blasen zeigen; jedenfalls soll dieses Papier jetzt als „halbfettdicht” herhalten. Prokurist