Volltext Seite (XML)
—— — Anzeiger Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträche zu Freiberg, Sayda u. Brand. Sonnabend, den 12. Mai Raum M 8 Vf. berechnet. MWWMWWWW Linie gestoßen wurde. Trotzdem Excesse nicht vorkamen, erschien der Fesiungs-Commandant mit einigen Compagnien Infanterie und Pionnieren auf dem Platze. Den von verschiedenen Seiten erfolg ten Vorhaltungen ist es zu danken, daß die Wehrmänner sich be ruhigten und das EinkleidungS-, resp Einste llungSgeschäft seinen Fortgang nehmen konnte. Der Festung« Commandant entlieh auch bald die entbotenen Pionniere, und da auch die auf dem Platze ver bliebenen Compagnien Infanterie den Verkehr der Wehrmänner mit ihren Frauen, Kindern und Verwandten nicht hinderten, so kam nicht« Störende« mehr vor. bot«, welcher gleichzeitig einberufen war, ist heute mit der Anwei sung entlassen worden, sich am Donnerstag wieder zu stellen. - lSchl. Atg.) Stuttgart, 9. Mai. Da« württembergische Contingent soll, laut gestern erlassenen Verfügungen, auf SO,000 Mann gebracht werden. — Herr v. Barnbüler wird heute nach München reisen. und Tageblatt Prei» vtnMjHkt. -0 N-k. Lntaou V «erd«, die -«spaltene Zeile «»er »«en OvV» Königsberg, 8. Mai. Von einer Anzahl liberaler Männer ist eine öffentliche Einladüng an ihre gleichgesinnten Mitbürger er lassen worden, sich morgen Abend im großen Saale der Bürger- Ressource behufs Besprechung der gegenwärtigen Lage de« Lande» einzufinden. Köln, 8. Mai. Ein Theil der hiesigen Stadtverordneten hat an den Oberbürgermeister da« Gesuch gerichtet, auf Mittwoch, 9. Mai, eine außerordentliche Versammlung des GemeinderatHS zu berufen. Die Unterzeichner stellen den Antrag: eine Deputation nach Berlin zu senden, mit dem Auftrage, bei dem Könige um Ab wendung der alle Interessen des Staates schwer bedrohenden Kriegs gefahr Fürbitte einzulegen. (Rh. Z.) In Görlitz hat am 7. d. M. bei dem Zusammentreten der Infanterie-Reserven und Landwehrmänner ein bedauerlicher Conflict zwischen diesen und dem dort stationirten Jägrrbataillon stattge funden, welcher jedoch durch da« ruhige und besonnene Benehmen der Offiziere ohne weitere Folgen geblieben ist. Die Landwehrleute glaubten, die Jäger, welche -mit aufgepflanztem Hirschfänger auf dem Platze waren, seien ihretwegen da, während sie nur die Be stimmung hatten, das Publikum von dem Platze entfernt zu halten. Nach der Entfernung ging da« Verlesen in aller Ruhe vor sich. — Wie e« scheint, hat die Aufregung, welche durch diesen Vorfall hervorgerüfen, sich nicht gelegt, denn der „V. Z." schreibt man unter demselben Datum: Heute Abend kam es hier zu einem groben Ext ß, der wohl im Zusammenhang mit einem unruhigen Vorgänge am Morgen st ind. Bor einer Weinstube, in der das OffiziercorpS Versammelt war, sammelten fick Menschenmassen und demolirten mit Steillwiirfen die Fenster. Erst um 12'/, Uhr wurde die Straße durch Militär, das scharf geladen hatte, gesäubert. Glogau, 8. Mai. Die Einkleidung der Landwehr de« hiesi gen Landwehr Bataillons begann h?ute leider nicht in vollster Ruhe. Schon wegen ihrer Einberufung erregt — viele der Wehrmänner befinden sich bereits im zweiten Aufgebot — brach der Spectakel los, als die Frau eine- Wehrmanns von einem Unterossicier der es u u- , r u. -W Dresden, 10. Mai. Sonderbarerweise glauben viele Be wohner der Stadt, die preußische Regierung werde fernerhin an Sachsen kein Salz ablassen, und bestürmen die Salzschqnke nun so, daß dieselben häufig ihren ganzen Vorrath schnell absetzen und plötzlich keinen mehr haben. Vorgestern hat ein Sa zschank 9 Scheffel Salz verkauft, und natürlich hatte er Abend« k.inS mehr in Vorrath. Ein derartiges Vorkommniß ist aber nicht zu verwundern, wenn alle Welt in großen Quantitäten sich jetzt zu versorgen zu müssen ^glaubt. Um vielen Anfragen hinsichtlich dieses gehaltlosen Gerüchtes zu begegnen, haben wir von zuverlässiger Seite die Beruhigung erhalten, daß ein Mangel an Salz durchaus nicht zu befürchten sei. Täglich können von Dürrnberg li,00 Ctr. Salz nach Dresden geschafft werden, und selbst ans Yen Fall hin, daß diese Bezugsquelle versuche, könnte Salz in ausreichender Menge von anderen Orten iy ebenfalls kurzer Zeit anher gelangen. Deßhalb keine Ueberstürzung, keine unzeztige Furcht, wo alle Ursache fehlt! ' (Dr. N.) LH?« VSNLL D rjen ge Theil de» zwe e fg xj„en solchen Umfang an, daß die betreffenden Verkaufsstätlen förm lich belagert waren. Wir haken an verläßlicher Quelle über dm wahren Sachverhalt Erkundigungen eingezogen, und können in Folg» dessen die beruhigende Mittheilung machen, daß die Furcht, e« könne Salzmangel eintreten, eine ganz unbegründete ist. Der in hiesiger Galzverwalterei vorhandene Vorrath reicht bis Ende Juni au» und ist eine weitere Zufuhr bereit« unterwegs. Ein Mangel an Sal» ist kaum denkbar, und könnte höchsten« auf ganz kurze Zeit dadurch herbeigeführt werden, wenn der massenhafte, durch nicht« gerecht- ' fertigte Aufkauf unaufhörlich fortgesetzt würde. Jedenfalls werden , sich aber die ängstlichen Gemüther bald wieder beruhigen. l Freisberg. Gestern früh '/,6 Uhr rückten die seit 7 Dachet» der Seite so getroffen sind, damit keinerlei Veränderung im bundes beschlußmäßigen Stande der hiesigen Bundesgarnison eintrete. Kiel, 7. Mai. Nachdem gestern Nachmittag die preußische Schraubencorvette „Gazelle" hierselbst eingelaufen ist, sind stimmt« liche größeren Dampfkriegsschiffe der preußischen Marine, mit Aus nahme der in die südamerikanischen Gewässer entsandten Lorvette „Vineta" und der noch im Mittelmeer weilenden „Nymphe", tm hiesigen Hafen versammelt, nämlich: „Arkona", „Hertha" (jetzt bei Friedrichsort), „Gazelle", „Augusta", „Victoria." Die beiden letzt genannten Schiffe liegen noch vollständig abgetakelt und mit Schutz dach versehen im Winterlager. An preußischen SegelkriegSschiffen sind hier: Fregatte „Gefion", Brigg „Rover" und Brigg „MuS- kito." Endlich das Kasernenschiff „Barbarossa" und einige Dampf- kan»nenboote. Aus Paris wird dem Kölner „Allgem. Anzeiger" (einem vor sichtigen und in der Regel gut bedienten HandrlSblatte) telegraphirt r „In ganz Frankreich werden in aller Stille all« beurlaubten Sol daten eipberufrn, die Armee wird sür all« Fälle kriegsbereit gemacht." London, 7. Mai. Der „Globe" macht aus die Antwort dt» Kaiser« Napoleon an den Mayor vvn Auxerre aufmerksam. ,Mr verabscheut die Verträge von 18 l 5". Man hat e« gewußt — aber daß er e« in diesem Augenblick bei einer feierlichen Beraulassnyg mit Nachdruck ausspricht — stimmt fchecht zu Rouher« Redt UNd klingt eher wie: Da« Kaiserreich ist der Krieg. (K. Z-) Frankfurt a. M., 8. Mai. Da« „Frankf. I." erhält von zuständiger Seite folgende Berichtigung: Die in der heutigen ersten Beilage de» „Frankfurter Journals" enthaltene Angabe, daß von preußischer Seile eine Anfrage wegen Unterkunftsräumen für die zu vermehrenden preußischen Truppen an den hohen Senat gestellt „ worden sei, sowie, daß überhaupt hierüber mit irgend einer Be- hi» emexercirten Rekruten wieder au«, um sich mit ihrer tu.dk Hörde eine Verhandlung stattaefunden habe, ist völlig unbegründet, Gegend um Meißen liegeqden Brigade zu vereintem wie au« bester Quelle versichert Werden kann. Im Gegentheil liegt Frankenberg. Ich habe Ihnen zunächst witzutheilen, daß aller Grund zu der Annahme vor, daß die Vorkehrungen von je- die traurigen Folgen der letzten Messe und di» der betrübenden ! . ! ! > - Tagesgeschichte «»F» Erscheint jeden Wochentag stutz V N. Tsg I ARTH Inserate werden bi« Nachm. 3 Uhr Ee»V v« für die nächste Nr. angenommen.