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geblieben. — Vorigen Sonnabend früh sah sich für diesen Winter un dabei war die Miltheilung besonders neu, daß auf seinen Rath an mehreren Orten zwischen den Obstbaumreihen Erdäpfel und Run kelrüben gebaut würden und man durch die Düngung dieser Früchte St. Petersburg, 6. März. (Nat.-Z.) Die Depesche aus Berlin, welche die Ankunft des Königs für die silberne Hochzeits feier des Kaiserpaares als höchst wahrscheinlich meldet, wurde hier unterdrückt, was vermuthen läßt, die Sache sei noch gar nicht ge wiß. UebrigenS dürfte es sich bestätigen, daß bei diesem Anlaß die Verlobung des Thronfolgers mit der Prinzessin Dagmar procla- mirt wird; gleichzeitig steht eine Preßamnestie bevor. Bei dieser Gelegenheit ist zu erwähnen, daß die Revue „das russische Wort" soeben nach einer dritten Verwarnung wegen einer ganzen Unzahl von staatsgefährlichen Artikeln gleichzeitig auf 5 Monate suspendirt - würde. — Der „Kronstadter Bote" berichtet, daß die Hebung der im Krimkriege im Sebastopoler Hafen versenkten Schiffe jetzt, nach dem „die 12 Apostel" mit großen Kosten von einem Amerikaner u gehoben worden waren, unter Leitung des Sebastopoler Kaufmanns Teliatninoff aus dem Meeresgrund herausgebracht werden. „Varna" ist ganz gehoben, „Tschesma", „Chrabrh", „Paris", „Swiätvslafs" und noch vier andere Schiffe sind zum großen Theile bereits ge hoben. Dadurch sind 22,000 Pud Kupfer, 5500 Pud Eisen, 1200 Kanonen, 4000 Kugeln und eine Masse Metallsachen gewonnen worden. ' - Vermischtes. * Die Bückeburger Bank hat den poetischen Einfall gehabt, ihre 10 Thaler-Scheine mit Versen auszustatten. Jede Banknote enthält ein Wort und die ganze Serie, die Nummern neben einander gelebt, enthält den ganzen Vers. Die 10 Thater-Noten z. B. von 323,300 bis 323,307 enthalten den VerS: „Ich hab' mein Sach' auf nicht» gestellt, juchhe!" (was schlimm genügt für eine Bank ist); eine andere Serie enthält den VerS: „Wer niemals einLn Rausch gehabt, bSr ist kein braver Mann!" Wer die ganze Serie besitzt, hat also daS Zeug, ein sehr braver Mann zu werden. ' ' In Italien heirathen sich Mönche , und Nonnen. In Moli z B. verheirathele sich ein junger Priester, in Sizilien ein., junger Advocat mit einer Nonne, vom Orden der heiligen Therese,^ Die Verwandten steuerten die Braut ohne Anstand anständsg au- „ und sämmtliche Behörden wohnten der Trauung bei. Die Gesichte mgchen den Grundsatz geltend, daß sich Civilbeamte um Gelübde,,, welch« Hör der Kirche abgelegt werden, nicht zu kümmern hättenda«, seien Ke- wtssenssachen, in welche der Staat sich nicht zu mischen hab«. „si * Brigham Uoung, der Mormonen-Prophet, will Mit seinen wunderlichen Heiligen aus Utha nach den Sandwichs - Inseln aü-« wandern, weil eS ihm zu 'eng wird in den weiten Räumen der amerika nischen Berge. Das heißt: die christliche Haushaltung mit einer recht schaffenen Hausfrau rückt seiner orientalischen Vielweiberei auf den Hal« und droht seinem Unfug am Salzsee ein Ende zu machen wie früher am Mississippi. Der Prophet hat bereits Pioniere vorau-geschickt, welche der Hawaischen Regierung zwei Inseln akgekaüst haben söllln. das kräftige Wachsthum der Bäume befördere Auch zeigte er, wie man durch gehörige Abnahme der überflüssigen Aeste an den laubtragenden Nutzhölzern die Holzzunahme der Stämme befördern könne. Hierauf folgte eine Besprechung Aber das Superphosphat, die durch einen Vortrag des Vorstandes eingeleitet würde. Bezüg lich der Düngung mit Superphosphat war man fast allgemein der Ansicht, daß dasselbe in Verbindung mit Peru-Guano so angewen det würde, daß man drei Theile Superphosphat und einen Theil Guano nehme. Endlich theilten die anwesenden Landwirthe m Folge einer Aufforderung des landw. Kreisvereins sich ihre Ansichten, und Erfahrungen über das Staßfurther Kalisalz mit. Im Ganzen war dasselbe in hiesiger Gegend bis jetzt noch nicht sehr zur Anwendung gekommen. Es waren damit gedüngt worden: Flachs, Erdäpfeln, Kraut und Rüben, und zwar mehrfach in Verbindung, mit.Kuh dünger ohne Jauche und dies mit sichtbarem Erfolge, Wynn, das Kalisalz der Ackerkrume einverleibt worden war. Als Kopfdüngung zeigte eS kein günstiges Resultat. Man hatte meistentheilH 2'Clr. auf den sächsischen Scheffel Land genommen. Eine, Beschleunigung der Vegetation hatte sich nicht auffallend bemerkbar gemacht., Leipzig, 9. März. Gestern haben die Mitglieder des Dir«- toriums der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie beim Bezirks gerichte den Vertrag wegen der neuen 6 Millionen-AnleihL reeognoS« ctrt und es hat dabei der gewiß selten vorkommende Stempelbetrag von 5000 Thalern erlegt werden müssen. - > ^'1-, — Die hiesige Gesellschaft zu gegenseitiger Hagelschäden-Ver gütung, welche seit 1824 besteht, während dieser Zeit 324 Mill. Thaler versicherte und 3,790,000 Thaler Entschädigung vergütete, veröffentlicht als Resultat ihres Rechnungsabschlusses für 1865: Versicherungssumme 5,453,941 Thlr. auf 5252 Policen^ Prämien- Einnahme 59,820 Thlr., Ueberschuß davon in den Reservefonds 10,000 Thlr. welcher dadurch ca. 32,000 Thlr. erreicht. . r. Freiberg. Oeffentl. Gerichtsverhandlungen: den 23. März, Vormittags 9 Uhr: Verhandlungstermin in Privatanklagsachen .! Christoph Friedrich Uhligs in Obersayda gegen Karl Gotthelf Krönert in PilSdorf; Vormittags 10 Uhr: Verhandlungstermin Privat- und Gegenprivatanklagsachen des Bürgermeister »r meä. Reinhard in Frauenstein gegen den Kaufmann Joseph Grohmann d daselbst; Verhandlungstermin in Privat- und Gegenprivatanklag- »fachen des Bürgermeister l)r. mell. Reinhard zu Frauenstein gegen den Lohgerbermeister Heinrich Adolph Straßberger daselbst. Freiberg. Das letzte Abonnement-Concert, welches unser zeitheriger Musikdirektor, Herr C. Hugershoff, am Freitage Abend im Saale de« Herrn Kämps abhielt, erfreute sich eines sehr zahl reichen Besuches. Ist auch diese außergewöhnliche Theilnahme zunächst als ein Act der Pietät gegen den allbeliebten, bald scheidenden Concertgeber anzusehen und andererseits dem Reiz der Neuzeit in '"Rücksicht der mitwirkenden königl. Hofschauspielerin F. I. Wolf eytsprungen, so legten die gemeinsamen Applause, die nach jedem Bortrage sich kundgaben, sicher hinlängliches Zeugniß ab, daß unser Orchester dem gewählten Publikum gegenüber seinen alten Rus zu bewähren wußte und es eines fremden Magnetes kaum bedurfte, den Abend zu einem genußreichen zu erheben. Wir erlauben uns, " hierbei an den 2. Theil des Concerts zu erinnern, der die Sinfonie Nr. 8, p-6ur, v. L. v. Beethoven vorführte, eine Sinfonie, die ^vvn asten Sachkennern zu den schwersten gezählt und seit sechs ' Jähren hier nicht gehört wurde. Nach jeder Abteilung derselben erntete da« Mustkchor für das Verständniß, für die Routinirt- heit, gelungene Nuancirung und Bravour, mit der diese ewige Ton- schöpfuug zur Geltung kam, von Seiten der Anwesenden reiche An- . erkennung. Möchte es gelingen, durch eine Neuwahl die scheidende Kraft im Interesse des Chores und beziehendlich des musikliebenden Publikums vollständig ersetzt zu sehen. - Mehrere hiesige Jahrmarktsfieranten, die usuell alljährlich von einem hiesigen Lohnkutscher gratis ein Geschirre zu einer Lust- parthie «hielten, fuhren in einem Omnibus, der voll besetzt war, vorigen Montag in der Richtung nach Halsbrücke, um, wie un« mitgetheilt wurde, in dem Dörfchen Sand einige frohe Stunden "zu verleben. Doch da« Unglück schreitet schnell. Am HalSbrückner Berge geschah"'«-, daß- der schwerbeladene große Wagen umstürzte. und demnächst imußisch zu werden bestimmt seien, und zwar von Die meisten Paffagiere haben" dabei bedeutyche Quetschungen er- Recht-wegepH um nichts halb zu thun und damit zu räumen, litten. Die Ursache, ob Uyporsicht oder Unzurechnungsfähigkeit wird dann ^di Wiche» auch noch von den im Holstein'schen bele- des Kutschers das Unglück heraufbeschwor, ist M» unbekauut genen, unter deni Namen des Fürstenthums Lübeck bekannten En- geblieben. , O f elaven lEutin. Schwartau rc.) bewiesen wetcke v»>- . — . . . .. V. —. genen, unter dem Namen de« Fürstenthums Lübeck bekannten En klaven (Eutin, Schwmctän rc.) bewiesen, welche der Größherzog von Weise in s„e Gegend durch den ersten größeren Schnee überrascht. Der auf den Gedanken kommen, daß Schneefall dauerte den ganzen Sonnabend über fort und häufte sA sich gegen Abend in den Straßen bis zu einer Viertelelle Höhe. mdem sie zeigt, daß sich am Ende Alles, selbst die Zusammengehö- " „ , rigkeit de» Mondes mit Preußen, mit dem Aussehen juristischer -- ..Lichtenberg. Am 4. März hielt der landwirthschaftliche Beweisführung zu Stande bringen läßt. Freilich haben wir früher Betern eine Sitzung, wozu auch andere Freunde der Landwirthschaft auch ebenso sonderbare Schriften über die Erbfolge in Braunschweig eingeladen waren. Den ersten Vortrag hielt der Baumzüchter Göh. stnd in den Herzogthümern von Berliner „Gelehrten" ausgehen ler aus Frauenstein, ein rüstiger Greis von 70 Jahren) i p,w stit sehen, die wenigsten» ganz ernsthaft aussahen. Auch hat der 40 Jahren sich um die Obstbaumzucht der Frauensteiner Gegend .-„Hamb. Corresp." „die allerbesten Gründe, zu glauben, daß diese anerkannte Verdienste erworben-hat. Sein lebendiger-, klarer und Schrift ganz so gemeint, wie sie geschrieben ist, und daß sie ferner von ,vieler Sachkenntniß zeugender Vortrag fand beider BeFamm- nicht nur im Sinne der k. preußischen Regierung, sondern sogar, lung allgemeine Anerkennung. Er zeigte, wie mau in den Mhrsten 'worauf auch der dem Titel beigefügte Zusatz deutlich genug hinzu-> Gegenden des AzgebirgeS gedeihliche weisen wagt, nicht ohne deren Vorwissen verfaßt ist." Es bleibt " zu erwarten, wa» man von Berlin aus darüber sagt.