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6 Akademie-Echo WeristdielDFF? Wessen Interessen vertritt sie? Die IDFF vereint Frauen ohne Unterschied der Rasse, der Natio nalität, der Religion und der politi schen Anschauung. Sie tritt ein für • die Erringung, Anwendung und Verteidigung der Rechte der Frauen als Mütter, Werktätige und Bürgerinnen • die Verteidigung der Rechte al ler Kinder auf Leben, Wohlstand und Bildung • die Erringung und den Schutz der nationalen Unabhängigkeit der demokratischen Freiheiten. Die IDFF als eine nichtstaatliche Organisation hat beratenden Status bei verschiedenen Organisationen der UNO: beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen, bei der UNESCO (Erziehung, Wis senschaft und Kultur), sie ist regi striert bei der Internationalen Ar beitsorganisation (ILO) und arbeitet zusammen mit der Weltgesund heitsorganisation (WHO), der Or ganisation für Ernährung und Land wirtschaft (FAO) und anderen. Die IDFF unterstützt die UNO-Dekade für die Frauen, die 1975 begann und im nächsten Jahr zu Ende geht. Es ist Anliegen des IDFF, an die Körperschaften der UNO nicht nur die sozialen Probleme heranzutra gen, die die fortschrittliche Menschheit bewegen, sondern auch alle jene, die mit der Erhal tung des Friedens, mit der Sicher heit und Abrüstung, der Demokra tie und den Menschenrechten in Verbindung stehen. Der Sitz der IDFF ist Berlin, die Hauptstadt der DDR. Dort arbeitet das Sekretariat mit Mitarbeiterin nen aus Ländern aller Konti nente. G. C. Herausgeber: SED-Hochschulpartei■ leitung der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden, Fet- scherstr. 74. Verantwortlicher Redak teur: Ursula Berthold, Ruf: 4583468. Veröffentlicht unter Lizenz-Nr. 50 beim Rat des Bezirkes Dresden, Druck: IH/9/288 Grafischer Großbetrieb Völ kerfreundschaft Dresden, 8010 Dresden, Julian-Grimau-Allee. Ruf: 48640. Herzlich begrüßter Gast zur Frauentags veranstaltung der MDA, die Sekretärin der Internationalen Demokratischen Frauenföderation Brigitte Kubisch. Fotos: Schwarting Am 13. März fand zu Ehren der Mitar beiterinnen der Medizinischen Akademie Dresden eine zentrale Festveranstaltung statt, zu der der Rektor anläßlich des Inter nationalen Frauentages in den Festsaal der Medizinischen Fachschule eingeladen hatte. Zur Bedeutung des weltweiten Kampfes der Frauen um die Erhaltung des Friedens sprach die Sekretärin der Internationalen Demokratischen Frauenföderation Brigitte Kubisch. Sie überbrachte allen Frauen der Medizinischen Akademie „Cari Gustav Ca rus" die Grüße des Sekretariats der IDFF und ihrer Präsidentin Freda Brown und versicherte, daß sich diese internationale Frauen für den Frieden der Welt Festveranstaltung zum Internationalen Frauentag Frauenorganisation mit 135 Mitgliederor ganisationen aus 117 Ländern seit ihrer Gründung nach dem zweiten Weltkrieg - am 1. Dezember 1945 - und mit besonde rer Intensität in der politisch angespann ten friedensgefährdenden Gegenwart für die Erhaltung des Friedens einsetzt. Genossin Kubisch zeigte die Historie des Kampfes um einen internationalen Tag für gemeinsame Aktionen der Frauen auf. Es ist ein Tag, an dem die Errungen schaften der Frauen in der Welt von heute, ihre wachsende Beteiligung an gesell schaftlichen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Leben hervorgehoben werden. Brigitte Kubisch informierte des weite ren mit hochinteressanten und wichtigen Details auch über Aktivitäten der Frauen der ganzen Welt anläßlich des Internatio nalen Frauentages 1984. Die anwesenden Frauen der MAD dank ten der Sekretärin des IDFF mit großem Beifall. Ihr Applaus galt aber auch dem niveau vollen musikalischen Programm, das Stu denten der Dresdner Musikhochschule „Carl Maria von Weber" boten. Mit drei modernen Liedern, Madriga len, Sonaten von Schumann, Kunst- und Volksliedern sowie Opernarien und einer Komposition der künstlerischen Leiterin, Frau Bodenstein, nach einem Text von Rai ner Fetscher errangen sie sich schnell die Sympathie der Frauen. Sie dokumentier ten mit ihren Darbietungen den hohen Grad ihrer Ausbildung und brachten mit dem Einsatz ihrer schönen Stimmen und der offensichtlichen Freude am Gesang Anerkennung und die Achtung vor den Mitarbeiterinnen der Akademie bestens zum Ausdruck. Gisela Cohen Medizinhistorische Gedenktage Entdeckung der Vitamine - wichtiger Schritt im Entwicklungsprozeß der Medizin Kazimierz Funk (1884-1967) Der 100. Geburtstag von Kazimierz Funk am 23. Februar und das Erscheinen seiner Arbeit „Vitamine" vor nunmehr 70 Jahren (1914) sollten Anlaß sein, sich der Entdeckung der Vitamine zu erinnern, an der Wissenschaftler der ganzen Welt beteiligt waren. Verschiedene Hypo- und Avitaminosen waren ähnlich wie Infek tionskrankheiten Begleiter der Mensch heitsgeschichte. Da ihr Auftreten als Grup pen- oder Massenerkrankungen den Epi demien ähnelte und besonders als Begleit- und Folgeerscheinung der Kriege beob achtet wurde, suchte man bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nach spezifischen Er regern. Christian Eijkmann (1855-1930) ein holländischer Hygieniker und Ge richtsmediziner, hatte während seiner Dienstzeit in den holländischen Kolonien (Batavia) die Gelegenheit, die von Einge borenen als „Beri-Beri" (hindostanischer Wortstamm „Charbari" - Anschwellung) bezeichnete Krankheit bei Gefängnisin sassen zu beobachten. Ein Teil der Insas sen erhielt zu gut gesäuberten, „polierten" Reis, andere wiederum ungereinigten Reis mit Schalen und Spelzen. Gleichzeitige Beobachtungen an unterschiedlich gefüt terten Hühnern ließen ihn schlußfolgern, daß in den Reisschalen ein wichtiger Fak tor der Ernährung enthalten war, dessen Entzug die „Beri-Beri-Krankheit" auslö ste. Die diesbezügliche Veröffentlichung Eijkmanns war dann für K. Funk 1911 die Anregung, Massenversuche an Tauben vorzunehmen und schließlich die Sub stanz aus dem Reiskornmantel zu isolie ren. Die in dieser Substanz vorhandene Aminogruppe (NH2) war dann für die Be griffsbildung „Vitamine" entscheidend, obwohl, wie sich in den folgenden Jahren herausstellte, die meisten Vitamine ande ren chemischen Stoffklassen angehörten. Eijkmanns (1896) und Funks (1911-1914) Arbeiten gaben den Anstoß für umfangrei- sche Forschungsvorhaben, bei denen sich Kuhn (1900-1967), Szent-György (geb. 1893), Dam (geb. 1895) und viele andere Verdienste erwarben. Die in alphabeti scher Reihenfolge bezeichneten Vitamine gehen gegenwärtig bis zum Buchstaben T und bilden zusätzlich ganze Gruppen (z. B. B, K, P, T). Die Erforschung der Vita mine stellt ein umfangreiches und interes santes Kapitel der Medizingeschichte, speziell der Geschichte der Ernährungs physiologie und der Biochemie dar. Es wi derspiegelt ganz besonders bei der Erfor schung der Ursache für den Skorbut auch Erfahrungen der Volksmedizin, die von einzelnen Ärzten aufgegriffen wurden, um dieser gefürchteten Avitaminose zu be gegnen (Verwendung von Auszügen aus Kiefer- und Fichtennadeln, Hagebutten, Torfbeeren, Einlagerung und Ausgabe von Sauerkraut und Zitrusfrüchten). Wenn gegenwärtig Hypo- und Avitami nosen ihre früher gefürchtete Rolle verlo ren haben, dann gebührt dafür auch dem polnischen Arzt Kazimierz Funk unsere Anerkennung. Sein Leben und Schaffen stellen unter Beweis, daß durch intensives Arbeiten und Beharrlichkeit Arbeitsresul tate zu erzielen sind, die sich zum Wohle der Menschheit auswirken. MR Prof. Dr. Hippe/OA Dr. Rehe