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n war die Erfüllung ufung als Arzt, its-Lauf- Frauenklinik der neugegründeten Medizi- tischen nischen Akademie Dresden-Johannstadt ten und wird er am 1. 9. 1956 ernannt. i veröf- Die Aufgaben der medizinischen Be- arzt bei treuung und der weitere Ausbau der durch e er bei die anglo amerikanischen Terrorangriffe I erhielt am 13. Februar 1945 stark zerstörten für die Frauenklinik der MAD, der Neuaufbau des ben so Lehrgebietes und die sozialistische Erzie- b 1938 bung der studentischen Jugend erforder- ik von ten die ganze Kraft des kommunistischen I943 er- Arztes. Er setzte aber auch pflichtbewußt rammer seine großen politischen Erfahrungen in Gebiet vielen verantwortlichen gesellschaftli- Ikunde. chen und politischen Funktionen, vor al- ges war lern als Mitglied der SED-Bezirksleitung lalf dort Dresden, Parteitagsdelegierter, Abgeord- h dem neter des Bezirkstages und Vorsitzender rsitäts- des Bezirksausschusses der Nationalen Gesuch Front ein. i seiner Seine wissenschaftliche Hauptaufgabe int. Erst war der Kampf um die Früherkennung des gierung Gebärmutterhalskrebses. Durch die Un- ;te Ver- tersuchungen von Hinselmann 1924 war end der bekannt, daß durch die optische Vergrö- zis und ßerung des Gebärmuttermundes bereits i regel- atypische strukturelle Veränderungen der ind for- Gewebeoberfläche erkennbar sind, die hi- AufAn- stologisch abgeklärt werden müssen, siedelte Ganse hatte bei Hinselmann die Kolposko- 47 nach pie kennengelernt. 1948 begann er im da- 47 wird maligen Sachsenverlag Dresden mit den is Stadt- ersten kolposkopischen Reihenuntersu- ichstadt dhungen. Er schuf in Zusammenarbeit mit irdentli- den Ihagee-Kamerawerken Dresden, dem für das jetzigen VEB Kombinat Pentacon, die Vor- Igte am aussetzungen für die Kolpofotografie. tor der Seine Bücher über die Kolposkopie und als Kommunist, als Mensch Kolpofotografie zählen noch heute zu den gültigen Standardwerken auf diesem Ge biet. Seine Bemühungen um die Durchset zung der Kolposkopie erforderten seine ganze ärztliche Persönlichkeit und Durch setzungskraft. Jährlich wurden von ihm viele Ärzte ausgebildet. Besonders im Be zirk Dresden hatten sich die Kolposkopie und die prophylaktischen Frauenuntersu chungen durchgesetzt. Die Erfolge, die wir feststellen können, sind sehr beein druckend. Über 68,9 Prozent der melde pflichtigen Veränderungen am Gebärmut termund werden heute bereits in den Frühformen erkannt und garantieren da mit für diese Frauen die absolute Heilung bei geringem chirurgischen Eingriff. Professor Robert Ganse hat stets als po litischer Funktionär, praktischer Arzt und hochgebildeter Wissenschaftler seine ganze Kraft für die Verwirklichung der hu manistischen Ideale der Menschheit, für den Kampf um den Frieden und den Auf bau der sozialistischen Gesellschaftsord nung eingesetzt. Er war seinen Mitbür gern und Mitarbeitern immer ein großes Vorbild in seinen festen und klaren politi schen Ansichten, er war ihnen Lehrer und Ratgeber in fachlichen und persönlichen Angelegenheiten. Am 13. August 1972 wurde er viel zu früh aus seinem schaffensreichen Leben gerissen, das er uneingeschränkt dem Aufbau der Deutschen Demokratischen Republik und dem sozialistischen Gesund heitswesen zur Verfügung stellte. OMR Prof. Dr. sc. med. Bode Sarembe In seiner Festansprache würdigte Ge nosse Professor Sarembe Leben und Werk des weltweit bekannten Gynäkolo gen und Kommunisten Robert Ganse, dessen Bücher über die Kolposkopie und Kolpofotografie noch heute zu den gülti gen Standardwerken auf diesem Gebiet zählen. inne arbeiten und kämpfen iltungen Hauptreserve. Und manchem würde das ugen zu leidenschaftliche und impulsive Herange- sine dia- hen von Robert Ganse an politische Fra- wissen- gen nichts schaden, sondern würde ihn gesell- schneller Antwort auf ihn bewegende Fra- daß die gen finden lassen. Auch das FDJ-Studien- ezogen jahr dient der kontinuierlichen Aneignung und Auseinandersetzung mit Klassiker- mpfpro- werken, Parteibeschlüssen und aktuellen rer Koh- Problemen des Weltgeschehens. In allen wischen FDJ-Gruppen der Hoch- und Fachschule er Stär- wird der Zirkel „Junge Sozialisten" regel- iderße- mäßig durchgeführt. Mit dem FDJ-Stu- ngen im dienjahr im Klinikum können wir nicht zu- hen Be- frieden sein. Hier bilden vorrangig die unde zu Mitgliederversammlungen die Hauptform rer poli- der politischen Meinungsäußerungen. Je- n zu las- doch konnten wir besonders im Rahmen des Friedensaufgebotes der FDJ in den Erfassen FDJ-Klinikgruppen erreichen, daß durch :ere Stu- Übernahme einer spezifischen Aufgabe in igierurlg der Verbesserung der medizinischen Be- der Be- treuung vielfältige Initiativen in Vorberei tung des Nationalen Jugendfestivals aus- erreich- gelöst wurden. So übernahmen z. B. die n marxi- FDJ-Gruppe der Augenklinik die Paten studium Schaft über die Kinderstation, die Gruppe , daßun- der Hautklinik kontrolliert in den Spitzen- ik unse- belastungszeiten die Beleuchtung der xistisch- Räume und nimmt die Sterilisation der Ge- jm um rate nach 20 Uhr vor. Das Jugendkollektiv ieminat- der K 4 konnte 1983 14 Neuerervor- Hen und Schläge, davon 6 Importablösungen ein ig ihre reichen und die Jugendlichen der Sta ¬ tion 9d (Radiologie) und 10a (Medizini sche Klinik) stehen im Leistungsvergleich bei der Ausbildung der Fachschulstuden ten. Unsere FDJ-Studenten sehen als den wirksamsten Beitrag zur Stärkung unserer Republik die Erhöhung der Produktivität der geistigen Arbeit. Das heißt für uns zuerst, daß jeder Student seine eigene Verantwortung für ein qualitätsvolles Stu dium selbst erkennt und wahrnimmt. In noch größerem Maße muß es uns gelin gen, die wissenschaftliche Besessenheit, die Ausdauer und Geduld bei der Lösung von Problemen und die Hartnäckigkeit bei der Durchsetzung neuer Erkenntnisse die Robert Ganse besaß, zum Merkmal stu dentischer Forschungskollektive bzw. Ju gendforscherkollektive werden zu las sen. Fortschritte konnten auf dem Gebiet der Bestenförderung erreicht werden. Jedoch gilt es, die abgeschlossenen Förderungs vereinbarungen nun mit besten Ergebnis sen zu erfüllen und das wird nicht leicht werden. Noch mehr wünschen wir uns, daß unsere Hochschullehrer persönlich ihre Erfahrungen an diese Studenten wei tergeben und somit auch im Sinne von Professor Robert Ganse wirken. (Auszug aus dem Beitrag des Sekretärs der FDJ-HSOL, Renate Kummer, zur Fest veranstaltung.) Herzliche Gespräche vor und nach der Festveranstaltung führten ehemalige Kol legen und Freunde von Prof. Robert Ganse mit der Witwe Erika Ganse und er innerten sich an die vergangenen Jahre und ihr Wirken gemeinsam mit ihm. Fotos: Schmid-Langner Robert Ganse KZ-Ballade Wir haben die engen Zellen er lebt mit Gittern, Kübeln, Spion. Wir haben vor Wut und Haß ge bebt, und draußen lachten sie Hohn. Sie trieben uns in den engen Hof, einzeln, Abstand zwei Schritt. Sie schrien uns an: He, rotes Schwein! Es folgte der rohe Tritt. Sie haben noch Schlimmeres uns angetan, wie man es nicht antut dem Vieh. Sie machten Musik und brüllten ein Lied, wenn einer zu schauerlich schrie. Der Tod kam in unsere Zellen mit Hunger, Folter und Qual. Er hockte in allen Ecken. Wirtragen sein schreckliches Mal. Denn es war kein Tod, der ver söhnt und kommt, wenn das Leben zu Ende geht. Der Tod, der einmal zu jedem kommt, wenn der Zeiger stille steht. Es war ein Tod aus kranker Lust, aus Verbrechen und Irrsinn ge macht. Er kniete auf unserer keuchenden Brust in langer Gefängnisnacht. Wir haben das Leid wie ein Meer gefühlt, das die Welt zu verschlingen droht. Und daß ihr es wißt, unsere Fahne ist vom unschuldigen Blut so rot! Und es strahlt ein Stern auf ro tem Grund, und er strahlt in die ganze Welt, daß nie mehr der Wahnsinn und brauner Mord in unsere Reihen fällt. Denn es war kein Tod, der ver söhnt und kommt, wenn das Leben zu Ende geht. Der Tod, der einmal zu jedem kommt, wenn der Zeiger stille steht. Es war ein Tod aus kranker Lust, aus Verbrechen und Irrsinn ge macht. Er kniete auf unserer keuchenden Brust in langer Gefängnisnacht.