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Robert Ganse - so wie ihn viele an unserer Akademie noch kennen. Er konnte sich nur schwer einen Arzt vorstellen, der seinen Beruf ausübt und sich nicht gleichzeitig ent schieden gegen Krieg und die Vernichtung des Lebens wendet. In diesem Jahr jährt sich zum 35. Mal der Gründungstag der Deutschen Demokrati schen Republik. Seit dieser Zeit hat sich unsere Republik zu einem politisch stabi len und wirtschaftlich hochleistungsfähi gen Staat entwickelt, in dem Bildung und Wissenschaft eine bedeutende Rolle spie len. Damit eng verbunden ist die Entwick lung des sozialistischen Gesundheitswe sens. Aus den materiellen und geistigen Trümmern, die der Faschismus dem deut schen Volk hinterlassen hatte, schufen deutsche Antifaschisten tiefgreifende Ver änderungen beim Aufbau des Gesund heitswesens. Einer der Aktivisten der er sten Stunde, die ihre großen politischen menschlichen und beruflichen Erfahrun gen bei dem Aufbau der Republik einsetz ten, war Dr. Robert Ganse. Am 24. Februar wäre Robert Ganse 75 Jahre alt geworden. Wir gedenken an diesem Tag eines großen Arztes und Kom munisten, der in seinem Leben aktive poli tische Tätigkeit mit ärztlichem Handeln und Forschungsdrang verband. 1909 wurde er in Kassel geboren. Die Schuljahre verlebte er in Duisburg. Er hörte Vorlesungen an verschiedenen Uni versitäten und legte 1936 im Hamburg das Staatsexamen ab. Noch im gleichen Jahr promovierte er zum Doktor der Medizin. Mit Studienbeginn wurde er Mitglied der Roten Studentengruppen und trat 1931 in die Kommunistische Partei Deutschlands ein. Bereits 1930 wurde er wegen seiner aktiven politischen Tätigkeit zum ersten Mal verhaftet. Nach der Machtübernahme durch die Nazis wurde er am 12. April 1933 erneut inhaftiert und kam als Schutz häftling in das KZ Brauweiler. Nach einem halben Jahr wurde er entlassen und konnte das Medizinstudium wieder auf nehmen. Auf Grund seiner politischen.Ein- Stellung und der Weigerung, in die Nazi partei einzutreten, durfte er nach dem Sein Leben Wc seiner Berufen Staatsexamen keine Universitäts-Lauf- Brauer bahn einschlagen, in keiner städtischen nische oder staatlichen Einrichtung arbeiten und wird e keine wissenschaftlichen Arbeiten veröf- Die fentlichen. So war er Vertretungsarzt bei treuun Landärzten. 1937 bis 1938 arbeitete er bei die an Prof. Hinselmann in Hamburg und erhielt am 1: hier die entscheidenden Impulse für die Frauer Kolposkopie, die sein späteres Leben so behrge nachhaltig beeinflussen sollte. Ab 1938 hung < war er an der Privatfrauenklinik von ten die Prof. Mackenroth in Berlin tätig. 1943 er- Arztes hielt er durch die Berliner Ärztekammer seine die Facharztanerkennung für das Gebiet vielen der Geburtshilfe und Frauenheilkunde, chen i Gegen Ende des zweiten Weltkrieges war lern al er in Polen dienstverpflichtet und half dort Dresdi den polnischen Partisanen. Nach dem neter Kriege bewarb er sich an der Universitäts- des B Frauenklinik in Erlangen. Dieses Gesuch Front wurde zunächst vom Senat wegen seiner . Seir politischen Vergangenheit abgelehnt. Erst war de auf Anweisung der Militärregierung Gebär wurde er eingestellt. Ganse deckte Ver- tersuc brechen an Ostarbeiterinnen während der bekan Zeit des Faschismus auf. Alte Nazis und ßeruni deren Anhänger entfalteten eine regel- atypis< echte Hetzkampagne gegen ihn und for- Gewel derten seine sofortige Entlassung. Auf An- stolog raten der Landesleitung der KPD siedelte Ganse er und seine Familie im Sommer 1947 nach pie ke Dresden über. Am 1. August 1947 wird malige ihm die Leitung der Frauenklinik des Stadt- ersten krankenhauses Dresden-Friedrichstadt dhung übertragen. Die Berufung zum ordentli- den Ih chen Professor mit Lehrauftrag für das jetzig« Fachgebiet Frauenheilkunde erfolgte am aussei 1. September 1954. Zum Direktor der Seine Die Festveranstaltung am 24. Februar wurde ganz im Sinne von Robert Ganse als eine Arbeitstagung durchgeführt. Magnifizenz Professor Schmidt begrüßte die Familienangehörigen und Gäste, die zahlreich erschienenen Freunde, ehemaligen Kollegen und Mitstreiter, die Mitarbeiter der Frauenklinik sowie Mitarbeiter anderer Kliniken und Institute der Akademie. Prof. Schmidt würdigte Robert Ganses Wirken, das den edelsten Zielen gewidmet war, der Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit der Menschen. Durch sein gesamtes Wirken als Arzt, Wissenschafter und Hochschullehrer hat er sich unauslösch lich in das Buch der MAD eingetragen. Sein Leben war eng mit der Entwicklung der Deutschen Demokratischen Republik verbunden und geprägt von einer unerschütterli chen Treue zur Partei der Arbeiterklasse. In verschiedenen Beiträgen stellten Kollegen neue wissenschaftliche Ergebnisse vor, erinnerten in vielen Episoden an Begebenheiten mit ihm, ein Jugendkollektiv, das sei nen Namen trägt, berichtete über Ergebnisse ihrer Arbeit. Bertolt Brecht Die Schwachen kämpfen nicht. Die Stärkeren kämpfen vielleicht eine Stunde lang. Die noch stärker sind, kämpfen viele Jahre. Aber die Stärksten kämpfen ihr Le ben lang. Diese sind unentbehrlich. Robert Ganse war ein solcher Mensch. Er kämpfte ein Leben lang. Und unent behrlich sind uns auch heute noch die Le bens- und Kampferfahrungen von Genos sen Robert Ganse. Ihm unsere Ehre zu erweisen, daß be deutet für uns nicht nur, seinen Namen, den wir am 5. November 1975 verliehen bekamen, in Ehren zu halten, sondern so zu werden wie er: Kommunist sein, wie Robert Ganse, heißt in enger Verbundenheit zur Arbei terklasse und ihrer Partei als treuer Freund der Sowjetunion, als hervorragender Arzt und Wissenschaftler zu wirken. Robert Ganses Wirken an der Medizini schen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden ist stets auf das engste besonders mit der Entwicklung der studentischen Ju gend an unserer Einrichtung verbunden gewesen - als Prorektor für Studienange legenheiten und sozialistischer Hoch schullehrer hatte er seit 1954 wesentlichen Anteil an der kommunistischen Erziehung unserer Studenten. ‘Auch später, als er an dere verantwortungsvolle Funktionen aus übte, hatte er Zeit und Verständnis für die Probleme seiner Studenten. Stets war er bereit, seine Erfahrungen im politischen Kampf, als Parteifunktionär und Arzt jun gen FDJlern zu vermitteln. In seinem Sinne Er verstand es, in Lehrveranstaltungen Haupt den Studenten anschaulich vor Augen zu leider führen, daß auch in der Medizin eine dia- hen v lektische Einheit zwischen dem wissen- gen r schaftlich-fachlichen und dem gesell- sehne schaftlichen Engagement besteht, daß die gen fi Medizin politisch und klassenbezogen jahr d ist. und , Wir setzen uns in unserem Kampfpro- werke gramm das Ziel, „mit noch größerer Kon- Proble sequenz den Zusammenhang zwischen FDJ-G Friedenssicherung und allseitiger Stär- wird < kung des realen Sozialismus sowie der Be- mäßic reitschaft zu eigenen Höchstleistungen im dien je Studium oder in der medizinischen Be- friede treuung ins Bewußtsein aller Freunde zu Mitgli bringen und zum Kriterium unserer poli- der pi tisch-ideologischen Arbeit werden zu las- doch sen." des F Grundlage für das bewußte Erfassen FDJ-K dieser Zielstellung bildet das weitere Stu- Üben dium, die Aneignung und Propagierung der V des Marxismus-Leninismus und der Be- treuul Schlüsse unserer Partei. tung Im Dezember schätzten wir den erreich- gelös ten Stand unserer Bemühungen im marxi- FDJ-C stisch-leninistischen Grundlagenstudium schaf ein und kamen zu der Feststellung, daß un- der H sere Jugendfreunde fest zur Politik unse- belast rer Partei stehen und sich im marxistisch- Räum leninistischen Grundlagenstudium um rate n hohe Leistungen bemühen. Viele Seminat- der gruppen sehen in einer niveauvollen und schlä, effektiveren Seminarvorbereitung ihre reich.