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6 Akademie-Echo Zu den traditionellen Verpflichtungen der Mitglieder des Lehrkollektivs der Hautklinik - als mehrfach ausgezeichne tes Kollektiv der DSF - gehört die Vorbe reitung fachlicher Gespräche verbunden mit einer Patientendemonstration, die Kol legen der Hautabteilung des sowjetischen Lazaretts in regelmäßigen Abständen mit den Kollegen unserer Klinik zusammen führt. An diesem Treffen und Gedanken austausch nehmen alle Hochschulkader teil. Auch Schwestern und weitere Mitar beiter der Klinik haben ihren Anteil am Ge lingen der Veranstaltung, denn der nor male Tagesablauf wird ja durch die Patien- tenvorstelltung beeinflußt. Am 10. Oktober waren die sowjetischen Kolleginnen und Kollegen erneut unserer Einladung gefolgt. Als Überraschung, über die wir uns herzlich freuten, über reichten sie uns zur Begrüßung Blumen und Geschenke anläßlich des National feiertages der DDR und des 30jährigen Be stehens unserer Akademie. Die Demonstration und Besprechung gut auswählter interessanter Fälle führte zu einer angeregten Diskussion. Sprachli che Verständigungschwierigkeiten, so weit überhaupt vorhanden, wurden durch eine Kollegin überbrückt, die jetzt zwar nicht mehr in unserer Klinik arbeitet, aber zu diesen Veranstaltungen immer als Gast „zur Stelle" ist. Bei einer Tasse Tee wurde die freundschaftliche Gesprächsrunde fortgesetzt, fachliche Probleme erörtert, aber auch über allgemein interessierende Dinge diskutiert. Diese Art der deutsch-sowjetischen Freundschaft in Aktion ist für die Mitglie- Freunde bei uns zu Gast der unseres Kollektivs im Verlauf vieler Jahre zu einer guten Tradition geworden, die wir sorgfältig pflegen und bewahren - das nächste Treffen dieser Art ist im Ter minkalender schon vorgemerkt. Vorher werden die Mitglieder unseres Lehrkollek tivs allerdings als Gäste an den Feierlich keiten zum 67. Jahrestag der Großen So zialistischen Oktoberrevolution im sowje tischen Lazarett teilnehmen. Über diese Einladung haben wir uns sehr gefreut. Dr. med. Ursula Heidelbach Besonders in den letzten Tagen, als sie von den Dresdner Tagen in Lenin grad lasen, erinnerte sich das Lehrkollektiv der Haut klinik an eine ihnen unver geßliche Reise im Frühjahr dieses Jahres in die Helden stadt. Nebenstehenden Be richt schrieben sie für das „Akademie- Echo" Erlebtes Leningrad „Kollektiv DSF" ist dem Lehrkollektiv der Klinik für Hautkrankheiten nicht nur Name, den es seit 11 Jahren erfolgreich verteidigt hat, sondern Verpflichtung in der täglichen Arbeit. Dazu zählen neben dem fachlichen Austausch mit den Kolle gen des sowjetischen Lazaretts und unse rem Briefwechsel mit zahlreichen Kliniken und Instituten in der Sowjetunion auch der direkte Kontakt mit Land und Leuten. Des halb beschlossen wir im Kollektiv, nach dem wir zum 10. Mal mit dem Ehrenna men ausgezeichnet wurden, eine Kurz reise nach Leningrad zu unternehmen. Gezielte Eigeninitiative führte letztlich zum Erfolg, so daß wir zu sechst am 27. April voller Erwartungen in Berlin- Schönefeld ins Flugzeug stiegen. Lenin grad empfing uns mit schönstem Sonnen schein bereits im Fahnenschmuck zum 1. Mai. Obwohl nur drei Tage zur Verfü gung standen, wurde uns ein überaus reichhaltiges, vielseitiges und interessan tes Programm geboten. Neben den Schönheiten der Newastadt, die wir tags und auch im Vorgeschmack der weißen Nächte bewundern konnten, sahen wir ausgewählte Kostbarkeiten der Eremitage, besuchten das ethnographische Museum, fuhren nach Pawlowsk und hatten dabei auch noch Gelegenheit für einen Blick auf Katharinenhof in seiner blau-weiß-golde- nen Farbenpracht und die kunstvoll gefer tigten Parktore. Die Abende gehörten kul turellen Veranstaltungen. Beeindruckend war die Ballettaufführung „Zar Boris" nach Puschkin und der Musik von Prokowjew. Auf dem Piskarjowksi-Friedhof gedachten wir der Helden der Leningrader Blockade. Dabei wurde uns erneut bewußt, daß nur gemeinsam mit der Sowjetunion und allen progressiven Kräften der Welt der jetzt so besonders gefährdete Frieden erhalten werden kann. OA Dr. med. Hübner NEVAk NEV (e) § 11 h 1 I guk, u ) L" II $ in Threr -fewerksdnaAtsbibliolhex Sowjetische Literatur wird gern gele sen, oft ausgeliehen und lebhaft diskutiert. Anläßlich der Tage des sowjetischen Bu ches stellt die Gewerkschaftsbibliothek ei nige interessante Neuerscheinungen vor. Der erste weibliche Botschafter der So wjetunion, Tochter eines russischen Offi ziers, kämpfte für soziale Reformen und die Frauenbefreiung. In ungewöhnlichen Liebesgeschichten vertritt sie die Aner kennung neuer Formen ehelicher Ge meinschaft, eine Sexualmoral der Zukunft in den schwierigen Anfangsjahren. Ale xandra Kollontai: „Wege der Liebe." Der ukrainische Schriftsteller Juri Stscherbak behandelt in seinem Erzähl band „Abschied von Julia" allgemein menschliche Probleme und moralische Fragen, die den Leser betroffen zum Nach denken bringen. Jewgeni Jewtuschenko hat vorallem.als Lyriker Popularität in aller Welt erlangt. In seiner meisterhaften Novelle „Ardiobiola" spricht er hochaktuelle Probleme an: Psy chische Ursachen von Krankheiten, er schreckende, aus innerer Leere herrüh rende Verrohung Jugendlicher, Angst und Sorge um das Menschsein in heutiger Zeit. Jewtuschenko erweist sich auch in dem soeben erschienenen Buch „Beeren reiche Gegend" wieder als rigoroser Mo ralist. In 161 kurzweiligen Texten treibt Ras umny sein Nachdenken über Elend und Glanz alltäglichen Mensch-Seins auf die Spitze pointierender Selbst- und Welter kenntnis. Dieses Buch „Auch im Herbst blühen die Bäume" wurde geschrieben mit der Empfindsamkeit eines Kindes, der Herzensklugheit eines Narren und dem Humor eines zeitgenössischen Weisen.