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Akademie-Echo Medizinhistorische Gedenktage Wegbereiter der Mikrobiologie Frank Macfarlane Burnet (geb. 1899) Eines der interessantesten Kapitel in der Geschichte der Medizin ist der Erfor schung der Krankheitserreger und dem Kampf gegen die Infektionskrankheiten gewidmet. Die wissenschaftlich begrün dete Bekämpfung der Infektionskrankhei ten wurde erst möglich, als auch die je weils spezifischen Erreger nachgewiesen werden konnten. Diese für die Mensch heit so wichtige Epoche wurde vor nun mehr 135 Jahren eingeleitet, als nämlich im Jahre 1849 Alois Pollender (1800-1879) den Erreger des Milzbrandes nachweisen konnte. Es begann die Entdeckung der Bakterien vorrangig in den letzten Jahr zehnten des 19. Jahrhunderts. Im 20. Jahr hundert wurden die Erreger der Rickett siosen und Viruskrankheiten nachgewie sen, wobei dieser Prozeß noch nicht abge schlossen ist. Zu den Forschern, deren Name un trennbar mit diesen kurz skizzierten Fort schritten in Verbindung steht, gehört der hervorragende australische Virologe und Immunologe Frank Macfarlane Burnet, der am 3. September vor 85 Jahren (1899) geboren wurde. Er absolvierte im Jahre 1923 die Medizinische Fakultät der Univer sität in Melbourne, verblieb an dieser Hochschule und wurde Professor für Ex perimentelle Medizin. Eine Vielzahl wis senschaftlicher Arbeiten zeugt von sei ¬ nem Können. So schlug er die Nutzung von Bakteriophagen zur Typisierung der Dysenterieerreger vor, verbesserte die Kultivierung der Viren, präzisierte die morphologischen Beschreibungen einer Reihe von Viren und entdeckte die erwor bene immunologische Toleranz, bekannt unter der Bezeichnung „Immunitätstheo rie nach Burnet", für die ihm 1960 der No belpreis (gemeinsam mit Peter Medawar, geboren 1915) verliehen wurde. Besonders bedeutungsvoll war, daß F. M. Burnet die Ätiologie einer lange Zeit unklaren Infektionskrankheit klärte. Es handelte sich um das sogenannte Q-Fie ber, das Query Fever (Fragezeichenfieber) oder auch Queenslandfieber. An der Ent deckung dieses Erregers arbeitete er von 1937 bis 1944 und fand typische Mikroor ganismen, die nach ihm benannt wurden (Coxiella Burneti), rickettsienähnliche Ei genschaften aufweisen sowie durch infi zierte Haustiere, tierische Produkte und auf aerogenem Wege auf den Menschen übertragen werden können. Gegenwärtig kann angenommen wer den, daß sich hinter den noch während des zweiten Weltkrieges gebräuchlichen Bezeichnungen wie „Balkangrippe", „Athener Fieber", „Akropolisfieber" oder „Infektionskrankheit unklarer Genese" für Infektionsgeschehen bei Truppenkontin genten im Balkangebiet das Q-Fieber ver birgt. Mit seiner Entdeckung gehört Frank Macfarlane Burnet zu den „Mikrobenjä gern", die der Geißel der Menschheit, den über Jahrtausende grassierenden Infek tionskrankheiten, ein Ende setzten. Zu ih nen zählen Vertreter aller Nationen. Sie beweisen die Notwendigkeit der interna tionalen Zusammenarbeit, deren großen Nutzen und widerlegen gleichzeitig Ten denzen der nationengebundenen Priori tät. MR Prof. Dr. sc. med. Hippe OA Dr. med. Rehe IlLIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII = Kulturinformation = Im Rahmen des 14. Kon- = = gresses der Augenärzte der = E Gesellschaft der DDR findet = = am 23. Oktober, 20 Uhr = = eine konzertante Auffüh- = = rung des Singspiels „Der = = Augenarzt" von A. Cyro- = E wetz (1763-1850) und am E = 25. Oktober, 18 Uhr ein = = A-capella-Konzert des = = Dresdner Kreuzchores im = = Kongreßsaal des Hygiene- = = museums statt. = = Für beide Veranstaltungen = = sind noch Karten unter der = = Telefonnummer 3381 bzw. = E 3621 oder an der Abend- = = kasse erhältlich. Öruiiiiililiiilliiiiiiliiiiriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniin i=mmmmsansnunsnnansssmm KULTURPALAST DRESDEN Schmiedel widmet sie einem der großen Exponenten der amerikanischen Folk song-Szenerie, Bob Dylan. Im Augenblick des Glücks Eine Fotoaussteliung des Dresdner Bild reporters Erich Höhne ist im Oktober im Foyer des Kulturpalastes (2. Oberge schoß) zu sehen. Eindrucksvoll dokumen tiert die Schau mit dem Titel „Im Augen blick des Glücks" den 35jährigen Aufbau und die Entwicklung unserer Republik in allen gesellschaftlichen Bereichen. Auch Fotos von der Entstehung des Kulturpala stes und seiner Eröffnung vor 15 Jahren sind zu sehen. Bob Dylan - Poet und Rebell Die 75. Veranstaltung in der Reihe „Rund um die Schallplatte" geht am 18. Oktober, 19 Uhr, im Studiotheater des Kulturpalastes über die Bühne. Gottfried „Mazowsze" wieder in Dresden Am 19. Oktober, 19.30 Uhr, wird es im Festsaal des Kulturpalastes eine Wieder begegnung mit dem weltbekannten En semble aus der VR Polen geben, das sich auf seiner fünften DDR-Tournee befindet. In über 40 Ländern der Erde wurde „Ma zowsze", das in seinen Liedern und Tän zen die besten Traditionen seiner Heimat bewahrt, bereits stürmisch gefeiert. Großes Rock-Konzert im Palast Zum letzten Rock-Konzert dieses Jahres stellen sich am 22. Oktober, 19.30 Uhr im Festsaal des Kulturpalastes die Gruppen „Reform" (Magdeburg), „Gipsy" (Karl- Marx-Stadt), „Gong" (Leipzig) und die Dresdner Mädchenband „Na und" vor. Musikalisch eingestimmt wird der Abend bereits 18.30 Uhr im Foyer des Hauses. NEU NEU in Ihrer -fewerksdhaAtsb ibliothex Mit der Darstellung ihrer Kind heit und Jugend in der Weimarer Republik bis zur Flucht aus Deutschland 1933 spiegelt Inge von Wangenheim „Mein Haus Va terland" zugleich ein Stück deut scher Zeitgeschichte wider. Seit Juri Gagarin als erster Mensch den Weg ins Weltall bahnte, folgten viele hervorra gende mutige Menschen seiner Spur. Sigmund Jähn berichtet inter essant, spannend, manchmal fast poetisch von seinem „Erlebnis Weltraum" in einem Bildband mit zahlreichen erstaunlichen Aufnah men. Der nordamerikanische Künstler Rockwell Kent zeichnet in „Ich bin's, o Herr!" ein anschauliches Bild von seinem Entwicklungsweg und seinem abwechslungsreichen Leben. Mit einigen Abbildungen aus dem Werk des vielseitigen Ma lers und Graphikers werden zu gleich auch die Gedanken und Er fahrungen eines Menschen vermit telt, der durch seine humanistische Haltung zum Streiter für den Welt frieden wurde. In der Bildbiographie „Asta Niel sen" wird vor dem historischen Hintergrund und aufschlußreichen Bildern und Fakten aus dem Leben der ersten „Diva" des Films die Ent wicklung des Kinos dargestellt. Für dieses Buch stellten Angehörige Asta Nielsens, Archive, Museen, Kinematheken und Filmenthusia sten reichhaltiges Material zur Ver fügung. Es sind filmhistorisch wert volle Dokumente, die hier erstma lig veröffentlicht werden. Ein immer wieder reizvolles Fotomotiv in der Sächsischen Schweiz ist diese kleine Kirche in Königstein. Foto: Küchler Die Sektion Wandern/Bergsteigen fragt: Waren Sie schon einmal in Zabeltitz? Nein? Dann sollten Sie dies schnellstens nachholen und mit uns zum 7. Zabeltitzer Wandertag am 13. Oktober 1984 fahren. Wir starten - ausgerüstet mit Marschver pflegung - 7.36 Uhr ab Dresden-Haupt bahnhof nach Großenhain. Von hier ha ben die Zabeltitzer Wanderfreunde für uns eine Wanderroute vorbereitet, die uns zunächst durch offenes Gelände über Walda-Thiemig und Bauda nach Zabeltitz führt, das mit seinen zwei Schlössern und seinem schönen Park eine Perle im nord sächsischen Flachland darstellt. Hier ist Gelegenheit zur Teilnahme an einer Park führung und zur Besichtigung der alten Dorfkirche. Der zweite Teil unserer Wanderung er folgt nach freier Routenwahl und macht uns mit der herbstlichen Röderaue be kannt, die mit teils parkähnlichem Charak ter, teils ganz urwüchsiger Natur mit vie len eingelagerten Teichen - uns jedes Jahr von neuem anzieht; für viele von Ih nen aber eine Neuentdeckung sein dürfte. Also, auf nach Zabeltitz! A. Hengst Sektion Wandern/Bergsteigen Herausgeber: SED-Hochschulpartei leitung der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden, 8019 Dresden, Fetscherstr. 74. Verantwortli cher Redakteur: Ursula Berthold, Ruf: 4583468. Veröffentlicht unter Lizenz-Nr. 50 beim Rat des Bezirkes Dresden, Druck: III/9/288 Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, 8010 Dresden, Julian-Grimau-Allee. Ruf: 48640.