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(Fortsetzung von Seite 9) Angeregt durch das Jugendkommu- nique ist das Verantwortungsbewuft- sein der Studenten auch in anderer Hinsicht gewachsen. Sie betrachten gerade in der letzten Zeit ihre Umwelt kritischer, erheben Forderungen nach Verbesserungen im organisatorischen Ablauf ihrer Ausbil dung und bringen den Wunsch zum Ausdruck, an der Lösung der vor der gesamten Akademie stehenden Auf gaben teilzuhaben. Das ist nicht nur lobenswert, sondern auch Beweis eines wachsenden politischen Bewußtseins un serer Studenten. Insofern ist diese Tatsache erfreulich, und es wäre auch dieser neue und junge Bewußtseinskeim zu fördern und pfleg lichst zu behandeln. Aber auch dieser Prozeß vollzieht sich widersprüchlich. Im Bericht der Kommission zur Förde rung des wissenschaftlichen Nachwuch ses wird z. B. festgestellt: „Einzelne Studenten haben kein Verhältnis zu den Mitteln, die der Staat dem Gesundheits wesen zur Verfügung stellt..Das zeigt sich im nachlässigen Umgang einiger Studenten mit Instrumenten, kostspieligen Apparaten und anderen Gegenständen. Das heißt, das Verhält nis dieser Studenten zum sozialistischen Eigentum, einem der Grundpfeiler un seres sozialistischen Staates, ist noch nicht in Ordnung. Andere Studenten, die in dieser Beziehung selbst korrekt handeln und von diesem Mangel ihrer Kommilitonen wissen, nehmen auf sie noch nicht oder nur unzureichend korri gierend Einfluß. Ebenso folgt dem Wunsch, an der Lösung der vor der Akademie stehen den Aufgaben teilzunehmen, noch nicht die Tat. Zur Zeit herrscht bei den mei sten Studenten noch die Ansicht vor, nach dem Erheben ihrer Forderungen — wie oben erwähnt — hätte sich ihre Verantwortung erschöpft und alles an dere wäre nun Sache der staatlichen Leitung oder der Funktionäre des Ver bandes. Um diesen Zustand zu ändern, ist vor allem die Verbesserung der Lei tungstätigkeit und der politisch-ideolo gischen Arbeit im Verband erforderlich. In den FDJ-Versammlungen und auch in den Delegiertenkonferenzen wurde es bislang versäumt, die ideologisch politischen und moralischen Probleme in den Mittelpunkt der Diskussion zu stellen. Es ist von den FDJ-Leitungen der Studienjahre, aber auch von der Hochschulgruppenleitung der FDJ, bei der Vorbereitung ihrer Versammlungen zu wenig auf die Lösung einer großen Anzahl noch ungeklärter politischer Pro bleme gedrängt worden. Besonders un geklärt blieb, warum ein großer Teil der FDJ-Mitglieder politisch passiv bleibt. Die Ursachen dafür wurden nicht diskutiert. Auch werden oft von Funk tionären des Verbandes und der Abteilungsparteiorganisation Studenten außerhalb der Versammlungen in sektiererischer Manier den Studenten gegenüber Fehler gemacht; besonders gegenüber denen, die noch um Klärung in ideologisch-politischen Fragen rin gen, weil sie entweder durch ungünstige Einflüsse aus dem Elternhaus oder durch verzerrte Informationen aus west deutschen Sendern den Weg zu unserer Politik noch nicht gefunden haben und deswegen als „Abtrünnige und Unbe lehrbare* gelten sollen, die nicht wert wären, daß man sich mit ihnen be schäftigt. Solch eine Verhaltensweise der Funktionäre bedeutet, auf die Pole mik und Auseinandersetzung mit ihren Kommilitonen zu verzichten und sie beim Finden der Wahrheit sich selbst zu überlassen. Der Hochschulgruppenleitung der FDJ wird empfohlen, ihre Leitungstätigkeit so zu verändern, daß eine jugend gemäße, elastische, auf die breite Mit gliedschaft und auch auf das einzelne Mitglied gerichtete FDJ-Arbeit zustande kommt. Dazu gehört auch die Verwirk lichung der Forderung nach einer bes seren Anleitung der FD J-Seminargrup pen zur kollektiven Studienarbeit und die Entwicklung der gegenseitigen Hilfe der Studenten untereinander. Es gibt einige Seminargruppen, die die kameradschaftliche Hilfe unterein ander bereits pflegen. Es ist erwiesen, daß diese Studentenkollektive bessere Leistungen.in ihrem Studium erbringen als die Einzelgänger und daß ihr Den ken entwickelter ist. Die Anzahl der Studenten aber, die noch nach der De vise studiert: „Jeder stirbt für sich allein*, ist noch zu groß. Das entspricht weder sozialistischen zwischenmensch lichen Beziehungen, noch gibt es die Gewähr dafür, die gesamte Kraft des Kollektivs zur Erreichung höchstmög licher Resultate in der Ausbildung ein zusetzen. Auch im Bericht der Kommis sion zur Förderung des wissenschaft lichen Nachwuchses wird festgestellt: „Examensversager haben vielfach allein gelernt und begründen dies nicht selten mit laschen, nicht überzeugenden Aus reden.' Für die Neugestaltung des Medizin studiums ist das Zusammenwirken von FDJ und Lehrkörper unerläßlich. Dazu ist aber eine intakte Verbandsarbeit erforderlich. nisreproduktion wurde durch die Ober tragung von Denkaufgaben an einzelne oder Gruppen von Studenten abgelöst. Dadurch läßt sich eine Verbesserung des gesellschaftswissenschaftlichen Denkens bei den Studenten erkennen; jedoch ist es noch nicht im gleichen Maße bei allen Studenten und auf alle Probleme bezogen ausgedehnt. Auch die Methode des Staatsexamens in Marxismus-Leninismus wurde für etwa ein Viertel der Studenten geän dert. Es sind Examensthemen zur schriftlichen Ausarbeitung ausgegeben worden, die im Zeitraum von einem Jahr durch selbständiges Literatur- Studium und durch kleine empirische Forschungsaufgaben anzufertigen sind. Der Student ist dabei gezwungen selbständige Schlußfolgerungen zu zie hen und Einschätzungen zu treffen. Da zu werden die Studenten in kleineren Gruppen angelcitet. Die Erfahrungen, die dabei bisher gesammelt werden konnten, sind so gut, daß die Abteilung für Marxismus-Leninismus in den näch sten Jahren diese Methode ihrer Arbeit erweitern wird, da diese Schule des Denkens sich gegenüber der mündli chen Prüfung als wesentlich wertvoller erwies. Einige Faktoren, die die Erziehung der Studenten zum Denken positiv be nicht. Darüber können auch die gegen wärtig bestehenden kleinen Gruppen von Studenten, die in den einzelnen Kliniken und Instituten an der wis senschaftlichen Forschung ihren Fähig keiten und Möglichkeiten entsprechend teilnehmen, oder einige auf der Leip ziger Leistungsschau ausgestellte Dis sertationen nicht hinwegtäuschen. Es mangelt gegenwärtig einfach an der Vorstellung, wie so etwas organisiert werden soll, welche Maßstäbe für einen Wettbewerb gesetzt werden müßten, und zum anderen auch an der Bereit schaft der Mehrheit der Studenten, sich einem wissenschaftlichen Leistungswett bewerb zu unterziehen. Die mangelnde Bereitschaft ergibt sich z. T. auch aus der Unkenntnis des Inhalts eines sol chen Wettbewerbs. Es wäre deswegen vorerst von der Hochschulgruppenleitung der FDJ und vom Prorektor für Studienangelegen heiten eine Vorlage auszuarbeiten, in der Vorschläge über die Art und Weise der Organisierung solch eines wissen schaftlichen Leistungswettbewerbes for muliert werden, die dem Senat zur Be ratung zu unterbreiten ist. Erst danach können weitere Schritte zur Lösung die ses Problems unternommen werden. (Fortsetzung auf Seite 11) Höhere Verantwortung bei der Erziehung unserer Studenten uiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiih forderungen genügt, die an einen Arzt gestellt werden müssen, der sich mit seiner Dissertation erstmals wissen schaftlich ausweisen will. Im gesellschaftswissenschaftlichen Grundstudium gab es die gleichen Er scheinungen von unbefriedigendem Den ken unserer Studenten. Deshalb hat die Abteilung für Marxismus-Leninismus seit etwa 15 Monaten eine Änderung ihrer methodischen Arbeit besonders in den Seminaren herbeigeführt. Die Me thode des Abfragens und der Gedächt- einflussen würden, seien hier nur am Rande erwähnt, weil sie nicht unmittel bar unserem Einfluß unterliegen, jedoch für die Ausbildung und Erziehung der Studenten nicht weniger wichtig als die vorgenannten sind. Das wären solche Faktoren wie: die Verbesserung des ge samten Volksbildungswesens - besonders im Rahmen der Oberschulen - und die Entwicklung unserer Akademie zur Vollakademie mit der Vereinigung der vorklinischen und klinischen Ausbil dung und Erziehung. Es braucht nicht besonders unterstrichen zu werden, daf sie wesentliche Bedeutung für eine ver besserte, vor allem zusammenhängen dere und geschlossenere Ausbildung und Erziehung der Studenten hätten. Deswegen sind sie hier auch mit ange führt Abschließend dazu ist noch der Stand des wissenschaftlichen Leistungswettbe werbes der Studenten einzuschätzen. Ein Leistungswettbewerb zur Erstre- bung höchster Ergebnisse in der Aus bildung und zur Erziehung wissen schaftlichen Denkens der Studenten existiert an der Akademie zur Zeit noch Erziehung des schöpferischen Denkens unserer Studenten Student beim Selbststudium In dem eingangs genannten Doku ment des Senats zu Problemen der Er ziehung und Ausbildung der Studenten der Medizinischen Akademie Dresden wird gefordert: „Bei der Darlegung des Stoffes muß richtiges Denken aner zogen und der Student mit der Metho dologie des entsprechenden Fachgebie tes vertraut gemacht werden.* Bei dem größten Teil unserer Stu denten ist diese Eigenschaft noch nicht ausreichend entwickelt. Das läßt sich an einigen Beispielen deutlich machen, (Wir stützen uns dabei auf Gespräche mit Professoren, die zur Zeit die Examina abnehmen, sowie auf den Be richt der Kommission zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und auf die Erfahrungen aus den Stu dienjahres-Wahlversammlungen der FDJ.) Die Herren Professoren bemerken, daß der Examinand in den Examina vorwiegend von seinem Gedächtnis Ge brauch macht und bei einer gestellten Denkaufgabe zumeist versagt. Im Grunde genommen weist das auf die Notwendigkeit hin, weiter an der methodologischen und an der didakti schen Verbesserung der Vorlesungen zu „Akademie-Echo" Seite 10 arbeiten. Es bleiben damit die im Senatsbeschluß 1952 unter: „II. Gestal tung und Mitarbeit in der Vorlesung'; getroffenen Festlegungen weiterhin gültig. Es muß jedoch darauf hinge wiesen werden, die Assistentenkollek tive in diesem Sinne anzuleiten, damit sie besonders der Kontrolle und Hilfe des Selbststudiums der Studenten große Aufmerksamkeit schenken können. Auch bei Ausarbeitung von Disserta tionen wird wissenschaftliches, schöpfe risches Denken der Studenten vermißt. Es fehlt bei der Ausarbeitung der Dis sertationen besonders die selbständige wissenschaftliche Arbeit mit der Litera tur und die Erbringung des Nachweises, daß sie selbständig wissenschaftlich arbeiten können. Vielleicht werden den Studenten auch zu große Erleichterun gen bei der Erarbeitung der Disserta tionen geschaffen, oder es müssen ihnen durch die große Belastung in der Grundausbildung solche Erleichterun gen zugestanden werden. Mit dieser Methode jedoch wird ihr selbständiges Denken nicht entwickelt. Es sollte deshalb im Zusammen hang mit der Neugestaltung des Medi zinstudiums nochmals überprüft wer den, ob die bisherige Regelung für die Promotion zum Dr. med. noch den An- 6 (F Ein reg Leben an die Erziel ken als a lung der deutung. doch sehi Es besteh Studenten wieder ( teilnehme Veranstall Prokop existiert 1 jedoch bi hatte. Zur Zei auf dem < Studenter essen un Betätigun musischer meinbilde chen sine Gespräch: aus, und sionen de Die m noch nid andersetz dargelegt lieh. Sich wähnte 1 FDJ-Mitc sich nod durchges: zur Entv Lebens j gruppenl tung der und heiß kunft au: I der Es k weniger sache zu eine gev vorhandc auch nie rechterhi mit vert ten begr auf die 1 gischen : immer 1 mangeln ist die 1 Kollegs, Unruhe der Stu schätzen Damit plinprob Es gilt 1 ten: 1. 1 den Ko 2. Was ’ Student« Zur 1 richte d< FDJ, d< der Stu der Stuc den. Eir lien her Linie di: Fähigke des Hot ihre Di: lassen. Vorhand Lesen u Wenn terium muß dc Diszipli werden, einen P Aufmerl geben: tenen S kann <