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Academia Medicinae Dresdensis Gedanken bedeutender Philosophen vorgestellt in lockerer Form für Interessenten unserer Hochschule Verschiedentlich ist von Mitarbei tern der Medizinischen Akademie Dresden der Wunsch an mich heran- getragen worden, in zusammenhän gender Form die Geschichte der Phi losophie kennenzulernen. Ich komme diesem Wunsche gern entgegen und werde jeweils dienstags von 16 bis 18 Uhr, beginnend ab 20. Februar 1990, eine Einführung in die Ge schichte der Philosophie vornehmen. Wer sich dafür interessiert, den bitte ich, sich persönlich an mich oder das Sekretariat des Institutes für Marxismus-Leninismus zu wenden, damit eine Einschreibung erfolgen kann. Die Teilnehmerzahl dafür ist begrenzt (maximal 25). Ich beabsichtige, zunächst in ei nem Teil, Philosophen vorzustellen, die uns auch heute viel zu sagen ha ben und worüber zu diskutieren wäre, auch die Beziehung Philoso phie-Medizin berücksichtigend In einer lockeren Form sollen sich Vor trag und Dialog mit dem Hörer ergän zen. Jedem Teilnehmer ist es mög lich, zu einem freigewählten philoso- - phischen (möglichst aktuellen) Thema in einem Vortrag zu Wort zu kommen. Der Themenplan, er ist mit einem Lehrangebot für die Studenten identisch, kann im Institut für Marxis mus-Leninismus eingesehen werden. Für weitere Auskünfte stehe ich frei tags von 11 bis 12.30 Uhr zur Verfü gung. Prof. Dr. sc. phil. Herbert Lindner Medizinhistorische Gedenktage ediziner, Militärarzt und chriftsteller Begründer der modernen Orthopädie - Richard von Volkmann (1830-1889) Die stürmische Entwicklung der Medi zin im 19. Jahrhundert mit ihrer durch den Umwälzungsprozeß bedingten natur wissenschaftlichen Fundierung und der damit in Verbindung stehenden Speziali sierung erfaßte sämtliche Bereiche. Dies traf besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf die Chirurgie zu, aber auch die Antiseptik und die mo derne Orthopädie hielten Einzug in die Medizin. Als Vertreter aller drei Bereiche gilt Ri chard von Volkmann, der als Sohn des bekannten Physiologen Alfred Wilhelm Volkmann (1800-1877) am 17. August 1830 in Leipzig geboren wurde. Seine Kindheit verlebte er in Dorpat und Halle und wuchs in gutbürgerlicher Tradition, in 'Wohlstand und vielseitiger Geistigkeit auf. Er studierte in Halle, Gießen und Ber lin, wo er 1854 promovierte. Einen gro ßen Einfluß auf seine weitere Tätigkeit und besonders in der Aneigung fundier ter chirurgischer Kenntnisse und Fertig keiten hatte die darauffolgende Assistenz zeit in der chirurgischen Klinik von Ernst Blasius (1802-1875). So konnte Volkmann sich 1857 in Halle als Privatdozent für Chirurgie habilitieren, schied jedoch da ¬ nach aus der Klinik aus und wurde ein sehr gesuchter praktischer Arzt. 1863 er griff Volkmann erneut die akademische Laufbahn und erhielt 4 Jahre später die Berufung zum ordentlichen Professor für Chirurgie und Direktor der chirurgischen Universitätsklinik in Halle. In Würdigung seiner großen Leistungen in der Medizin wurde er 1877 Geheimer Medizinalrat und 1885 geadelt. Er gehörte zu den ge nialsten deutschen Chirurgen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Besondere Verdienste erwarb er sich um die Ent wicklung, Einführung und Vervollkomm nung der antiseptischen Wundbehand lung in Deutschland. Desgleichen gilt er als Begründer der neuzeitlichen Orthopä die. In den Kriegen von 1866 und 1870/71 war Volkmann als Chirurg tätig, ab 1867 als konsultierender Generalarzt der preu ßischen Armee. Er führte die nach ihm be nannte Transportschiene (verschiebbare Metallschiene) zur Ruhigstellung verletz ter Extremitäten in der preußischen Ar mee ein. 1882 lehnte er eine Berufung nach Berlin ab, folgte jedoch einer derar tigen von Papst Pius IX. nach Rom. Von den wesentlichsten Schriften Volk manns seien die „Beiträge zur Chirurgie" 1875, „Bemerkungen über einige vom Krebs zu trennende Geschwülste" 1858 und „Krankheiten der Bewegungsorgane" 1865 sowie zahlreiche Aufsätze in der von ihm in Verbindung mit mehreren namhaften Klinikern seit dem Jahre 1870 herausgegebenen, sogenannten „Samm lung klinischer Vorträge" genannt. Unter dem Pseudonym „Richard Leander" ver öffentlichte Volkmann stimmungs- und phantasievolle Gedichte und Märchenbü cher („Träumereien an französischen Ka minen" 1871, „Kleine Geschichten", „Aus der Burschenzeit" 1876, „Gedichte" 1877), wobei er in den Träumereien Ele mente des Volks- und Kunstmärchens verband. Hinzu kommen noch „Alte und neue Troubadour-Lieder". In seinen „Ver mischten Gedichten" setzte er sich mit kritischen und ästhetischen Problemen, mit Tagesfragen und Geltungsregeln aus einander. Richard von Volkmann starb am 28. November 1889 in Jena an Para lyse. Vor seiner Klinik in Halle wurde 1894 sein Denkmal enthüllt, doch Volk mann hatte sich selbst mit seinen hervor ragenden Leistungen bei Lebzeiten schon ein bleibendes Denkmal gesetzt. Dieser Leistungen soll zu seinem 100. Todestag gedacht werden. OA Dr. sc. med. Rehe NEVak NEU (e) $ ii IN H " V/ in Jhrer Sewer ksdhaftsb i bl iol he Von seinen „Entdeckungsfahrten im Pacific" und in antarktischen Gewässern zeugen James Cooks Logbücher. Sie ent halten auch Berichte vom Leben in den entdeckten Gebieten. Der Herausgeber verband Weisungen an die Mannschaft, Berichte an die Admiralität und Briefe Cooks durch einen die zeitlichen Lücken schließenden Bericht. Seine zweite Reise führte James Cook in den Jahren 1772-1775 in die Südsee und nach Tahiti. Auf dieser Reise wurde er von dem damals achtzehnjährigen Ge org Forster begleitet. Aus unmittelbarem Erleben schrieb Georg Forster den Reise bericht „Entdeckungsreise nach Tahiti und in die Südsee 1772-1775". Die far bige wie wissenschaftlich exakte Schilde rung, in der die Begegnung mit der Urbe völkerung einen wichtigen Platz ein nimmt, ist auch heute eine interessante und spannende Lektüre. Zu Beginn unseres Jahrhunderts begab sich der deutsche Arbeiter Fritz Kummer auf eine Weltreise. Wandernd, mit der Ei senbahn oder per Anhalter schlägt sich Kummer durch und beobachtet die Welt nicht als wohlversorgter Tourist, sondern im Prozeß des Einbezogenseins, des Mit lebens und Mitarbeitens. „Eines Arbei ters Weltreise" ist der erste Reisebericht, der von einem Arbeiter geschrieben wurde. Besondere Aufmerksamkeit wid mete der Metall- und Eisenbahnarbeiter den Lebensbedingungen und der Lebens ¬ weise von Arbeitern in der USA, Japan, China, Ceylon und Palästina. Ausgerüstet mit einem kleinen Startkapital und einem großen Vorrat an Abenteuer- und Schau lust lernt Kummer fremde Länder kennen und sein eigenes Leben besser einzu schätzen und zu gestalten. Der Dresdner Architekt Helmut Trau zettel hatte dreimal die Möglichkeit Sy rien zu besuchen. Aus seinen Reisetage büchern löste er Bedeutsames heraus und unternimmt mit dem Leser neun Aus flüge durch das geschichtsträchtige Land. Die zahlreichen von ihm gefertig ten Zeichnungen vermitteln Eindrücke von Sonne, Verknüpfung hellenistisch-rö mischer und islamischer Architektur und Lebensweise eines fernen Volkes. Auch für Nichtfachleute ist Hermann Saitz’ „Tunnel der Welt - Welt der Tun nel" eine interessante Darstellung. In Wort und Bild informiert dieses Buch über gigantische Tunnelbauten, deren Baugeschichte und Erbauer. IPPNW-Quartals- zeitschrift: Consensus Unter diesem Titel gibt das Prä' dium der DDR-Sektion dbr IPPNW ab I. Quartal 1990 eine eigene Zeitsch r heraus. Sie erscheint vierteljährlich und ist über den Postzeitungsvertrieb erhältlich (Bezugspreis je Heft 2,50 Mark). Diese Zeitschrift wird über Aufga ben, Probleme und Ergebnisse de’ IPPNW-Arbeit informieren und dem Erfahrungsaustausch dienen. In diesem Zusammenhang teilen wir mit, daß der Protokollband de Internationalen wissenschaftliche Symposiums europäischer Sektionen der IPPNW zum Thema „Das Schic sal der Medizin im Faschismus - A trag und Verpflichtung zur Bewr rung von Humanismus und Friede- im Sekretariat des Bezirkskomitee Dresden (1. Prorektorat, Rektoratsge bäude, Tel. 35 20) erworben werden kann. Der Buchhandel hat nur eine begrenzte Anzahl zum Vertrieb erhal ten. Dipl. rer. pol. Eckert, Wissenschaftssekretär uemmmmunsevesoosssesesemmmemi KULTURPALAST DRESDEN Aus dem Spielplankalender des Kulturpalastes „Rhythmus aus Dresden" heißt es am 6. und 7. Februar. Schlager und Schlagzeilen präsentieren Berufs- und Volkskünstler sowie Arbeitsgemein schaften des Kulturbundes der Stadt und dem Bezirk Dresden. Erwartet werden u. a. Dorit Gäbler, Gunther Emmerlich, Olaf Berger, Wolfgang Roeder, Ralf Herzog. „Country-Corral", wie jedes Jahr findet auch 1990 das große Fest der Country- und Westernmusik in Dres den statt. Diesmal ist vom 21. bis 23. Februar der Treff der Country- Freunde mit ihren internationalen Gä sten. Am 22. und 23. Februar, jeweils 12 Uhr, sind unter dem Motto „Von den blauen Bergen kommen wir" die Kinder zu einer bunten Veranstaltung zur Faschingszeit mit Country-Musik und vielen Überraschungen eingela den. Die traditionellen „Frühlingskon zerte des Dresdner Kreuzchors" er klingen am 19. und 20. März. Ein Konzert der Singakademie Dres den steht am 22. März im Spielplan. Zur Aufführung kommt das Oratorium „Elias' von Felix Mendelssohn Bart holdy.