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Academia Medicinae Dresdensis 5 Abrechnung des BKV (Fortsetzung von Seite 3) Die (noch) HGL-Vorsitzende, Frau Dr. Wirsing, sprach zur zukünftigen Gewerk schaftsarbeit. Sie dankte den AGL-Vorsit- zenden sowie den Mitgliedern der .al ten" HGL für ihr Engagement und ihre Einsatzbereitschaft. Die Wahlen seien in den Struktureinheiten abgeschlossen, und die gewählten AGL-Vorsitzenden bil den den Rat der AGL-Vorsitzenden. Aus diesem konstituiere sich eine neue HGL, und Kollege Pallas, Medizinische Fach schule, habe sich bereit erklärt, deren eh renamtlichen Vorsitz zu übernehmen. Das Gewerkschaftsbüro bestehe künftig aus zwei hauptamtlichen Mitarbeitern, ei ner Kassiererin und einer Geschäftsstel lenleiterin, die eng mit dem Personalrat zusammenarbeitet. Ab 1. März gehöre unsere Akademie zur Gewerkschaft Gesundheits- und So zialwesen. Nach wie vor habe das AGB und das Gewerkschaftsgesetz volle Gül tigkeit. Innerhalb unserer Hochschule Für den Personalrat kandidieren Auskünfte zur Person Dipl.-Ing. Kurt Kaiser 54 Jahre alt, verheiratet, 4 Kinder, Di plomingenieur, Wissenschaftlicher Mitar beiter der Abteilung MTE im Institut für Biomedizinische Technik; Abitur 1954, 1 Jahr Hilfsarbeiter bei der Deutschen Reichsbahn, Lehre als Rundfunkmechani ker, Studium an der TU Dresden, 1965-1970 Wissenschaftlicher Mitarbei ter im Institut für Luft- und Kältetechnik in Dresden, seit 1970 an der MAD. Meine Stellung in der Gesellschaft läßt sich nicht so gut in Stichpunkten darstel len. 1953 wegen des Bekenntnisses zur Jungen Gemeinde (evangelische Jugend) von der Oberschule verwiesen und wie der aufgenommen, durfte ich nach meh reren vergeblichen Versuchen 1959 doch noch studieren. Auch im Studium hatte ich verschiedentlich Schwierigkeiten. Ich war nicht in der FDJ und auch sonst nicht zu allem bereit, was von mir gesellschaft lich erwartet wurde. Ich gehöre und gehörte keiner Partei an, nach meinem Austritt im vergange nen Jahr bin ich wieder Mitglied des FDGB. Seit vielen Jahren bin ich Vorsit zender einer Konfliktkommission. Von den vielen Aufgaben, für die der Perso nalrat zuständig ist, möchte ich einige für mich wichtige nennen: Viele beschäftigt zur Zeit die Sorge um ihren Arbeitsplatz. Hier dürfen wir keine Ungerechtigkeiten zulassen. Wir müssen darauf drängen, daß den. Mitarbeitern, die nicht in der bisherigen Tätigkeit wei ter beschäftigt werden können, Umschu- lungsmöglichkeiten und Unterstützung dabei angeboten werden. Dem Umweltschutz muß dringlichere Beachtung geschenkt werden. Bei der Mitbestimmung über die sozia len Mittel ist notwendig, daß der Perso nalrat erfährt, was für die Mitarbeiter und vor allem die Mitarbeiterinnen als Mehr heit in der MAD wichtig ist und wie diese Mittel also verwendet werden müssen. Überhaupt müssen die Belange unserer Frauen mehr in das Bewußtsein aller ge rückt werden, damit sie umfassend be rücksichtigt werden können. Dipl.-Ing. Eckhard Mansfeld 1946 in Sachsen-Anhalt geboren, mit einer Bibliothekarin verheiratet, Vater von vier Kindern. 1965 besuchte ich die Technische Uni versität Dresden und absolvierte das Stu dium für Regelungstechnik an der Fakul tät für Schwachstromtechnik. Eckhard Mansfeld Kurt Kaiser 1970 begann meine Tätigkeit am ORZ der Medizinischen Akademie. Meine Ar beitsaufgaben in fast 20 Jahren waren vielfältig und verschafften mir durch Zu sammenarbeit mit Kliniken und Instituten Einblick in deren Arbeitsgebiete. Ein Hauptaufgabengebiet bestand unter mei ner Leitung in der Entwicklung und Be treuung von Laborinformationssystemen für unsere Einrichtung und darüber hin aus. Auf Grund der von mir zu betreuenden Projekte, nicht nur im klinischen Labor, sehe ich vor allem im Sinne der Betreu ungsleistungen der MAD meine eventu elle hauptamtliche Personalratsaktivität auf 3 bis 4 Tage der Woche begrenzt. Mein wesentliches gesellschaftliches Engagement begann in der Studienzeit als Sprecher der Studentengemeinde, setzte sich später u. a. im aktiven Mitwir ken in der AGL (seit 1972) des Institutes und in Elternaktiven sowie Elternbeirat fort. Einer Partei gehöre ich nicht und ge hörte ich nie an. Mein Engagement für eine neue Inter essenvertretung der Mitarbeiter begann in einer Diskussion zur Erneuerung der Gewerkschaftsarbeit und der Mitveran lassung der vorübergehenden Schlie ßung der Kaderregistratur im Dezember 1989. Die Diskussion und Schaffung in haltlicher Grundsätze zur Bildung von Be triebs- und Personalräten fördere ich in einer regionalen unabhängigen Arbeits gruppe für Betriebsräte und Gewerk schaftsarbeit. Als Mitglied oder eventueller Vorsit zender des Akademiepersonalrates sehe ich die Aufgabe in der von mir wesent lich mit erarbeiteten Grundsätze des vor läufigen Personalratsstatutes in die Praxis umzusetzen, um damit die sozialen, ar beitsplatzspezifischen Interessen aller Mitarbeiter zu vertreten, eine gute Zu sammenarbeit, aber auch den Meinungs streit mit den entsprechenden Leitungs ebenen zu gestalten und bei allen Fragen der zukünftigen Umgestaltung unserer Einrichtung zu einer leistungsfähigen Be- treuungs- und Hochschuleinrichtung die Transparenz zwischen Leitungsentschei dung und Mitarbeiter zu wahren. Dr. med. Bernd Schottmann Geboren 1961 in Prenzlau, Abitur, Sto matologiestudium in Rostock und Dres den, seit 1985 Wissenschaftlicher Mitar beiter, in Ausbildung zum Facharzt für Klinische Pathobiochemie und Laborato riumsdiagnostik im Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik, im März 1990 promoviert, verheiratet, eine Tochter. Ich war nie in einer Partei, bin es auch jetzt nicht. Wenn ich dem alten System nie ganz kritiklos gegenüberstand, so hatte ich keine ernsthaften Konflikte mit diesem. Im vergangenen Jahr wuchs allerdings mein innerer Widerstand, bis ich mich Anfang Dezember maßgeblich an der Or ganisation einer neuen Belegschaftsver tretung beteiligte, die ich dann leitete. Unsere erste Aufgabe war die Umwand lung des Direktorates für Kader und Qua lifizierung in ein Personalbüro, jeder hatte die Möglichkeit, seine Kaderakte einzusehen und zu bereinigen. Weiterhin wurde der Aufbau einer neuen Interes senvertretung der gesamten Belegschaft der MAD notwendig. So entstand zu nächst das Arbeitssekretariat unter paritä tischer Beteiligung durch Vertreter der HGL und der Belegschaftsvertretung. Dieses Arbeitssekretariat leite ich zur Zeit noch gemeinsam mit Frau OA Dr. Wir sing. Wir schufen die ersten notwendi nimmt künftig der Personalrat die Interes sen der Mitarbeiter wahr, nach außen, z. B. bei Rechtsstreitigkeiten, vertritt der Vorsitzende der HGL die Mitarbeiter. Magnifizenz Professor Knoch versi cherte, daß er den Vorsitzenden des Per sonalrates in die 1. Leitungsebene, beru fen wird und sich verpflichtet, ihn jeder zeit zu akzeptieren. Bernd Schottmann gen Grundlagen, die die Wahl des Perso nalrates ermöglichten. Gleichzeitig be mühte ich mich um die Lösung der Wohnungsprobleme an der Akademie. Für mich ist es selbstverständlich, daß ich jetzt für den Vorsitz kandidiere. Aller dings werde ich gleichzeitig den Ab schluß meiner Facharztausbildung anstre ben. Dazu werde ich ein Zeitvolumen von ein bis zwei Tage pro Woche vorse hen. In der nächsten Zeit liegen die Schwer punkte unserer Arbeit auf folgenden Ge bieten: • Der Status einer Vollakademie ist Vor aussetzung für den Erhalt von Arbeitsplät zen, die in einem Stadtkrankenhaus keine Berechtigung mehr hätten. So sind alle Bestrebungen, diesen Status zu errei chen, zu unterstützen. Umstrukturierun gen verbunden mit Planstellenabbau wer den nicht immer vermeidbar sein. Die MAD hat aber die Pflicht, für die Betroffe nen alle Möglichkeiten zur Arbeitsbe schaffung, für Umschulungen u. a. voll auszuschöpfen. • Unter den Bedingungen der Marktwirt schaft wird die Akademie zunehmend Mittel für verschiedenste soziale Maß nahmen aufbringen können. Daß sie ent sprechend ausgegeben werden, dafür hat der Personalrat zu sorgen. So sind si chere Kindergartenplätze für unsere Mit arbeiter zu erhalten bzw. zu schaffen, ist für Unterstützung und berufliche Sicher heit bei Schwangerschaft zu sorgen, das Mensaessen zu erschwinglichen Preisen zu sichern und vieles andere mehr. Für kulturelle Belange werden weiterhin Mit tel vorzusehen sein. • Arbeitsbedingungen mußten in ver gangener Zeit an letzter Stelle rangieren. Hier besteht ein großer Nachholebedarf, wofür Mittel zur Verfügung zu stellen sind.