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2 Academia Medicinae Dresdensis Deutscher Hochschulverband Der Deutsche Hochschulverband ist die Berufsorganisation der deutschen Professoren und Privatdozenten. Er wurde ursprünglich schon kurz nach 1990 gegründet, von den Nationalsoziali sten aufgelöst und 1950 in der BRD wie der gegründet. Heute sind mehr als 13 500 Hochschul lehrer in Deutschland freiwillige Mitglie der dieses Verbandes. Durch eine Sat zungsänderung auf dem 40. Hochschul- verbandstag (14. bis 26. Mai 1990) in Frankfurt/Main wurde die Möglichkeit geschaffen, daß auch Professoren, Do zenten und andere Habilitierte an den wissenschaftlichen Hochschulen der DDR einen Antrag auf Mitgliedschaft stel len können. Der Verband ist parteipolitisch neutral, seine Bestrebungen sind dem Wohle der wissenschaftlichen Hochschulen und ih rem Nachwuchs gewidmet. Als Gemein schaft von Lehrenden und Lernenden sol len die Hochschulen stets in der Lage sein, ihre Aufgaben in Forschung und Lehre in Freiheit und Selbstbestimmung zu erfüllen. Der Verband vertritt auch die hochschulpolitischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Interessen der Hoch schullehrer gegenüber Staat und Gesell schaft. Es ist geplant, auch in der DDR Ver bandsgruppen an jeder Hochschule und Landesverbände zu schaffen. Durch ver- mehrte internationale Kontakte sowie ma terielle und personelle Hilfe aus der BRD soll erreicht werden, daß erstens das in ternationale Niveau von Lehre und For schung wieder erreicht und zweitens wis senschaftliche Objektivität und Freiheit wiedergewonnen werden. Jeder Aufnahmeantrag bedarf einer Be stätigung durch das Präsidium. Damit soll vermieden werden, daß in der DDR auch solche „Kollegen" dem Verband beitre ten, die tatsächlich keine Wissenschaftler sind oder in der Vergangenheit das Prin zip der Kollegialität zum Schaden der Kol leginnen und Kollegen in schwerwiegen der Weise mißachtet haben. Unter Berücksichtigung der wirtschaft lichen Situation in der DDR sind die Mit gliedsbeiträge auf ein Drittel (pro Jahr zwischen 39 und 65 DM) gesenkt wor den. Diese sollen so lange gelten, bis sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in der DDR gebessert haben. Die Geschäftsstelle des Verbandes be findet sich in Bonn Bad Godesberg: Rhein allee 18, D-5300 Bonn 2, die Aufnahmege suche und Anfragen entgegennimmt. Prof. Dr. P. Wunderlich Ex- und Immatrikulationen Im Kongreßsaal des Deutschen Hygie nemuseums werden am 30. August, 14 Uhr 202 Absolventen der Medizin und Zahnmedizin feierlich exmatrikuliert. Zur gleichen Veranstaltung werden 210 neue Studentinnen und Studenten immatriku liert, darunter 30, die ihr Grundstudium in Dresden beginnen werden. Ein erster wichtiger. Schritt zur Vollakademie. Von freien ärztlichen Verbänden zur Kammer Selbstbewußtes berufspolitisches Engagement der Ärzteschaft Sachsens bei der Neugestaltung medizinischer Versorgung und Regelung eigener Angelegenheiten Nach der politischen Wende in unse rem Lande und dem offensichtlichen De saster der korrumpierten Einheitsgewerk schaft wurde das Vakuum berufsständi scher Vertretung offenbar. An vielen Einrichtungen im Lande versammelten sich unzufriedene Ärzte und Zahnärzte, gründeten Initiativgruppen, verfaßten Aufrufe und Problemkataloge mit dem Ziel, grundlegende, längst überfällige Gesundheitsreformen zu erreichen. Dem späteren Chronisten wird es obliegen, die vielfältigen Aktivitäten zu ordnen und zu bewerten, da im Zeitraum der haupt sächlichen Verbandsgründungen, etwa Februar bis Mai 1990, noch große Unsi cherheiten über Wege und Ziele sowie lähmende Informations- und Kommunika tionsdefizite vorherrschten. Einig waren sich die Ärztevertreter in der Kritik am alten System, wie es etwa in der Willenserklärung der Vorbereitungs gruppe für den Unabhängigen Verband der Ärzte und Zahnärzte Sachsens zum Ausdruck kam: Wesentliche Grundansprüche der Ärzte, Zahnärzte, des mittleren medizini schen sowie medizinisch-technischen Fachpersonals wurden in unserem Lande über Jahrzehnte hinweg mißachtet, ob wohl es zahlreiche Vorschläge, Mahnun gen und Proteste gab. Wir wurden entmündigt, wichtige ge sundheitspolitische Orientierungen er folgten über unsere Köpfe hinweg. Wir sind der Meinung, daß unsere Arbeit in der Gesellschaft in moralischer und fi nanziell-sozialer Hinsicht unterbewertet wurde. Die ernsten Auswirkungen dieser Mißstände werden immer drängender all gemein sichtbar. Wir müssen feststellen,,daß die beste henden staatlichen, gesellschaftlichen und gewerkschaftlichen Strukturen sowie die Medizinisch-wissenschaftlichen Ge sellschaften diese negative Entwicklung nicht verhindern konnten. Einigkeit bestand auch in dem dringen den Bestreben, eigene berufsständische freie Berufsverbände zu gründen, die mit Nachdruck künftige Ziele und Aufgaben der Ärzteschaft von der Basis her vertre ten werden. Eine Hauptforderung be stand in der Vorbereitung und Durchset zung der ärztlichen Selbstverwaltung, die mit der vorläufigen Kammergründung am 12. Mai 1990 erfüllt werden konnte. Eine weitere Forderung besteht zu dem Komplex „Bewältigung" kritikwürdiger in effektiver Strukturen und Versorgungs modalitäten des überkommenen Sy stems. Eine dritte wesentliche Forderung freier Verbände bezieht sich auf starke Tarifrechtsvertretung, die im Falle der Ärzte auf der Grundlage des Bundesange- stellten-Tarifvertrages durch die Deut sche Angestellten Gewerkschaft (DAG) wahrgenommen werden sollte. Bei den vorbereitenden Diskussionen zu Ver bands- und Kammergründungen standen sowohl Vertreter der freien Verbände als auch der Landes- und Bundesärztekam mer mit Rat und Tat zur Verfügung. Es entwickelte sich ein ausgesprochener Verbandspluralismus, der als Ausdruck einer differenzierten demokratischen Meinungs- und Interessenvertretung zu verstehen ist. Andererseits gab und gibt es Tendenzen und Standpunkte freier Verbände, die einer Zersplitterung der Kräfte und damit der alten Herrscher weisheit „divide et impera" (teile und herrsche) Vorschub leisten. Um so mehr ist es zu begrüßen, daß bereits am 24. Fe bruar 1990 Vertreter des Marburger und Virchow-Bundes die Initiative zur Grün dung der Sächsischen Ärztekammer er griffen haben. Mit der Konstituierung der vorläufigen Landesärztekammer auf der Grundlage der von der Volkskammer be stätigten Kammerverordnung können die Aufgaben der ärztlichen Selbstverwal tung parteien- und verbandsübergreifend bereits vor der Ländergründung aufge griffen werden. Parallel dazu wurden von Vertretern der niedergelassenen bzw. im ambulanten Gesundheitswesen tätigen Kollegen die Vorbereitungen zur Grün dung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Sachsen getroffen, die in enger Absprache mit der Kammer als Binde glied zwischen Arzt und gegliedertem Kassensystem tätig wird. Der KV oblie gen folgende drei Hauptaufgaben: • Sicherstellungsauftrag Garantie der Sicherstellung der kassen ärztlichen Versorgung der Bevölkerung; • Gewährleistungsauftrag Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Durchführung der kassenärztlichen Tätig keit; • Interessenwahrung Wahrung der Interessen der Kassenärzte durch Vereinbarungen mit den Kranken kassen (Honorarabrechnung). Die KV Sachsens sind Körperschaften des öffentlichen Rechts, die sich nach den Grundsätzen eines Selbstverwal tungsorgans aufbauen. Sie werden künf tig, wie die KVs anderer Bundesländer, zur Kassenärztlichen Vereinigung (KBV) gehören und auf der Rechtsgrundlage des Sozialgesetzbuches (SGB V) wirksam sein. Der geneigte Leser könnte zu dem Schluß kommen, daß es ja nunmehr zwei öffentlich-rechtliche Institutionen ärztli cher Selbstverwaltung gibt, die im Fall der Kammer für alle Fragen der „Ethik" und im Falle der KV für alle Fragen der „Monetik" zuständig sind, und sich somit die Aufgaben der freien Verbände erübri gen. Dem ist jedoch nicht so, da eine dif ferenzierte Berufs- und Tarifpolitik vor- ; dergründig von den Berufsverbänden . getragen werden muß, die entsprechend ihrer Profilierung den „Vektor" Kammer im Sinne eines Kräfteparallelogramms fördern und beeinflussen können. Ein gutes Beispiel abgestimmter Ver bandspolitik stellt die „Gemeinsame Er klärung der Vorsitzenden der freien Ärz teverbände in der DDR zur Neuordnung des Gesundheitswesens im Zusammen hang mit der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion" dar. Hier werden im Sinne eines gemeinsamen Nenners Leitli nien künftiger Gesundheitspolitik festge schrieben, die von der jetzigen und zu- : künftigen Administration akzeptiert wer den müssen (siehe Academia Medicinae I Dresdensis Nr. 14 vom 13. August). " Nur durch Profilierung - und, wo ver tretbar, durch einheitliches Auftreten der Verbände - sowie durch Stärkung der Kammerstruktur wird es gelingen, die zur Zeit noch unbefriedigende Zusammenar beit mit den Ministerien, Gesundheitsde zernaten, Amtsärzten etc. zu verbessern. Die Mitarbeit jedes Kollegen ist erfor derlich, um bei der Neugestaltung bzw. Angleichung medizinischer Versorgungs systeme am Übergang von überlebter Planwirtschaft zur Marktwirtschaft mitzu wirken. Doz. Dr. J. Schulze, Vorstandsmitglied der vorläufigen Sächsischen Ärztekammer e. V Vorsitzender des Unabhängigen i Verbandes der Ärzte und Zahnärzte | des Landes Sachsen e. V ’ Es stellt sich vor: Bund Deutscher Sekretärinnen e. V. Der Bund Deutscher Sekretärinnen • e. V. (BDS) ist Europas größter Berufsver band für Sekretärinnen. Mitglied werden • können Sekretärinnen und Chefassisten tinnen mit Berufsabschluß „geprüfte Se kretärin" oder entsprechend langer Be rufserfahrung. . In 45 Städten Deutschlands arbeiten BDS Klubs. Was will der Verband? • Weiterbildung und Erfahrungsaus tausch Vertretung der beruflichen und sozia len Interessen Persönlichkeitsentwicklung der Sekre tärin Stärkung des Berufsbildes der Sekretä rin. Berufskolleginnen, die Interesse an ei ner Klub-Arbeit haben, können Anfragen an Frau Elfriede Otto, Hepkestraße 60, Dresden, 8021, richten oder telefonisch unter Ruf 4 57 95 14. Märchenoperkarten Wir möchten Sie darauf hinweisen, daß sich im Programm der Staatsoper Dresden im Dezember wieder meh rere Aufführungen der Märchenoper „Hänsel und Gretel" befinden, und zwar am Sonnabend, dem 22. Dezem ber, am Sonntag, dem 23. Dezember, am Dienstag, dem 25. Dezember, so- | wie am 29.; an diesem Tag wird nach mittags und abends gespielt. Melden Sie bitte schon jetzt Ihre Kartenwün sche an den Kartenservice der MAO, Frau König, Tel. 24 13. Die Karten werden zum Matineepreis, also ver billigt, zum Verkauf gelangen.