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Academia Medicinae Dresdensis
- Bandzählung
- 1.1990
- Erscheinungsdatum
- 1990
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 2. 493
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- CC BY-NC-ND 4.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1868900630-199000002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1868900630-19900000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1868900630-19900000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: SLUB
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Academia Medicinae Dresdensis
-
Band
1.1990
-
- Ausgabe Nr. 1, 15. Januar 1990 1
- Ausgabe Nr. 2, 29. Januar 1990 1
- Ausgabe Nr. 3, 12. Februar 1990 1
- Ausgabe Nr. 4, 26. Februar 1990 1
- Ausgabe Nr. 5, 12. März 1990 1
- Ausgabe Nr. 6, 26. März 1990 1
- Ausgabe Nr. 7, 9. April 1990 1
- Ausgabe Nr. 8, 23. April 1990 1
- Ausgabe Nr. 9, 7. Mai 1990 1
- Ausgabe Nr. 10, 21. Mai 1990 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Juni 1990 1
- Ausgabe Nr. 12, 18. Juni 1990 1
- Ausgabe Nr. 13, 2. Juli 1990 1
- Ausgabe Nr. 14, 13. August 1990 1
- Ausgabe Nr. 15, 27. August 1990 1
- Ausgabe Nr. 16, 10. September 1990 1
- Ausgabe Nr. 17, 24. September 1990 1
- Ausgabe Nr. 18, 8. Oktober 1990 1
- Ausgabe Nr. 19, 22. Oktober 1990 1
- Ausgabe Nr. 20, 5. November 1990 1
- Ausgabe Nr. 21, 19. November 1990 1
- Ausgabe Nr. 22, 3. Dezember 1990 1
- Ausgabe Nr. 23, 17. Dezember 1990 1
-
Band
1.1990
-
- Titel
- Academia Medicinae Dresdensis
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4 Academia Medicinae Dresdensis “ZS'XS“; Marktwirtschaftlicher Urknall und Gesurhei der Zeit vom 15. bis 30. April insgesamt """ 513 Einwohner Dresdens (= 01, Prozent der Gesamtbevölkerung der sächsischen Metropole) zum Problem „Gesundheit und Zukunft". Uns ging es um eine Mo mentaufnahme der Meinungen und Emp findungen von Dresdnern über Stand und Perspektiven des Gesundheitswe sens im Kontext der Währungs-, Wirt schafts- und Sozialunion mit der Bundes republik. Dazu wählten wir die Methode einer schriftlichen Blitzumfrage mit fünf inhaltlichen Fragen sowie einigen Anga ben zum sozial-demographischen Status der Probanden. So sind beispielsweise über 42 Prozent der Befragten in der In dustrie und 18 Prozent in den Bereichen Wissenschaft und Bildung beschäftigt - was durchaus den Besonderheiten Dres dens als Wissenschaftszentrum ent spricht oder haben knapp 43 Prozent von ihnen für Kinder unter 18 Jahren zu sorgen. Bemerkenswert scheint uns, das sei hier bereits schon erwähnt, daß ein Großteil der Befragten die über die stan dardisierten Vorgaben hinausgehenden Möglichkeiten zu verbalen Meinungsäu ßerungen recht ausgiebig nutzte. Nach folgend versuchen wir eine erste Auswer tung und Interpretation der Ergebnisse. Vor allem zwei Themenbereiche stehen im Brennpunkt des Interesses. • Beurteilung des Ist-Zustandes und Erwartungen an die medizinische Versor gung im Zuge der Vereinigung von BRD und DDR. Sicher ist, das zeigt auch die vorlie gende Untersuchung, daß eine relativ hohe Unzufriedenheit mit der gegenwär tigen medizinischen Betreuung nicht schon per se „rein positiven" Erwartun gen an das antizipierte Vereinigungsmo dell führt! Konkret: Die Frage nach der Beurtei lung der medizinischen Versorgung teilt die Population in zwei fast gleichgroße Gruppen: 43,3 Prozent „Positivurteilen" (sehr gut - zufriedenstellend) stehen 56,3 Prozent die heutige Praxis ungünstig be urteilende Wertungen gegenüber (man gelhaft - unzumutbar). Insofern aber Ex tremurteile (sehr gut bzw. unzumutbar) relativ gering abgegeben wurden, kann man unseres Erachtens nicht von einer Polarisierung der „Konsumenten medizi nischer Dienste" sprechen. Daß dennoch „Negativurteile" signifikant häufiger auf treten, war wohl auch angesichts der Si tuation im Gesundheitswesen der DDR - besonders in Dresden, wo zum Beispiel in dem stationären Bereich vergleichs weise mit anderen DDR-Bezirken weni ger investiert wurde - zu erwarten. Ei nige, wie lange Wartezeiten, langfristige Terminvergabe, ungünstige Öffnungszei ten für Berufstätige oder technische und personelle Mängel im Krankentransport wurden von den Befragten handschrift lich dem statistischen Fragebogenteil an gefügt. Besonders Frauen machen auf zum Teil unzumutbare Verhältnisse in der Gynäkologie, Kinderstomatologie und Physiotherapie aufmerksam. Hier bricht ein Stück sozialpolitischer Realität der DDR auf, die Nachteile der „Vorzüge des Sozialismus", denn neben der Berufstätigkeit (immerhin in der DDR über 90 Prozent aller Frauen in den ent sprechenden Altersgruppen) sind gerade sie vor dem Hintergrund einer noch im mer sehr traditionellen Arbeitsteilung in der Familie von Versorgungsengpässen durch das Gesundheits- und Sozialwesen unmittelbar betroffen. (Andere Zusam menhänge waren aus dem vorliegenden Material nicht zu ermitteln.) Hinter der spezifischen Situation der medizinischen Betreuung in Dresden - kein funktionie rendes Hausarztsystem; unter dem DDR- Durchschnitt liegende Anzahl ambulant tätiger Ärzte und Zahnärzte; „Warte schlangen" für operativ-chirurgische Be handlungen; teilweise nicht mehr tole rierbare Bausubstanz am Bezirkskranken haus Dresden-Friedrichstadt, unserer Hochschule und anderen medizinischen Einrichtungen - muß zur Kenntnis ge nommen werden, daß die kritisierten Er scheinungen primär auf strukturelle Män gel des Gesundheitswesens verweisen, die die Arbeitsbedingungen und Hand lungsmöglichkeiten für Ärzte und Schwe stern ungünstig präformieren. Die Erfah rung, daß das medizinische Personal oft mit hohem persönlichen Einsatz die un günstigen Arbeitsvoraussetzungen auszu gleichen versucht, könnte ein Grund für die unseres Erachtens hohe Zufriedenheit fast der Hälfte der Befragten mit der me dizinischen Betreuung sein ... Was die künftig erwartete soziale Si cherung betrifft, ist eine Polarisierung der Befragten zu registrieren; Angst um Sozialleistungen und Renten bekundeten 48 Prozent, während dies 49 Prozent ver neinten, wobei sich keine Antwortkon zentrationen in einer bestimmten sozia Fortsetzung von Seite 3 Anmerkung: Heizöl (privater Verbrauch) 40 bis 60 Pf./1 (1990). DDR I1/M3 EVP - BRD D/LE LAP LP EVP Elt K.Th 0,03 0,241 0,23 0,25 Gas m3 . 0,16 0,342 0,35 0,45 Erdgas m3 0,33 0,83 0,90 1,00 Braunkohlenbriketts t 62,00 147,40 265,00 300,00 Koks t 98,10 419,40 - - Steinkohlenkoks t 119,14 699,40 400,00 450,00 Ferhwärme GJ 7,25 43,30 45,00 55,00 Heizöl 1 000 1 - 1 380,00 320,00 380.00 Hinweis: In der Zeile Eit sind nur Men genpreistarife angegeben. Für den Zeit zonentarif gelten ähnlich harte Bedingun gen wie in der DDR (Winterspitzenzeit, Winterrestzeit und Sommerpreis). Die Er höhung bzw. Haltung des Leistungsfak tors cos phi auf mindestens 0,96 bis 0,97 ist auch weiter angezeigt (Ziel: 1,0). (Quellennachweis: Statistisches Bundes amt, Fachserie 17, Reihe 7, Preise und Preisindizes für die Lebenshaltung 1988). Nicht vollständig ist die Problematik len oder demographischen Gruppe fest innere Struktur dieser beiden Gruppen ist e-jend des I stellen lassen. Als Gruppen, die im Zuge der Anglei chung der Wirtschafts- und Sozialsy steme beider deutscher Staaten einen be sonderen Schutz bedürfen, werden am häufigsten kinderreiche und/oder allein erziehende Frauen (Kinderbetreuung in Krippe, Kindergarten und Hort sowie Kündigungsschutz zur Sicherung der Er werbsfähigkeit) und Bezieher von Mindestrenten - deren Ausrichtung am „Existenzminimum" als inhuman bezeich net wird - genannt. Wenn zudem bei spielsweise ein Recht auf Wohnraum und gesundheitliche Betreuung nach der Prio rität der Bedürfnisse gegenüber „dem Geld" gefordert wird, so kommt darin eine Art von gewachsenen sozialpoliti schen (Selbst-)Bewußtsein vieler DDR- Bürger zum Ausdruck, das als Bestandteil ihres Kulturniveaus in der geplanten So zialunion in Rechnung zu stellen ist, sol len nicht soziale Erschütterungen provo ziert werden. Das wird deutlich bei der Prognose zur Situation von Älteren, Kran ken und sozial Schwachen: Zwei Drittel der Befragten befürchten eine Ver- schlechterung deren Lebenschancen, während nur knapp 30 Prozent gegentei liger Auffassung sind. So wird zum Bei spiel eine Verbesserung der materiell- technischen Ausstattung des Gesund heitswesens bei gleichzeitigem „Sozialab bau" befürchtet. Relativierend ist hier aber anzumerken, daß soziale „Rand gruppen", Gefährdete und Schwache of fiziell nahezu tabuisiert und auch im All tagsleben marginalisiert wurden. Wie heutige Selbstorganisationsbemühungen von Behinderten, chronischen Kranken und Älteren zeigen, hat hier der oft pro klamierte „sozialistische Humanismus" beschämend versagt. „Hilfe für Selbst hilfe" wurde als emanzipatorisches Prin zip paternalistischen Machtansprüchen geopfert! Bereitschaft zur Beteiligung an Ge sundheitskosten Es mag zunächst Erstaunen hervorru fen, daß sich 61,4 Prozent der von uns Befragten für eine zumutbare Beteiligung an den medizinischen Kosten, und „nur" 38,6 Prozent gegen solche, mit der bishe hier aufschlußreich. Vor allem Frauen, Aigen von , Angehörige der Altersgruppen zwischen haskosten 20 und 40 Jahren sowie für ein bzw. zwei Suke bis hi Kinder bis 18 Jahre sorgepflichtige Eltern- fümitel wie teile stimmen Signifikat häufiger einer Ko- hch Überle stenbeteiligung zu als andere Gruppen, tebei intern Das trifft ferner auch auf die mit dem jet- tim auf; äh zigen Niveau der medizinischen Betreu- günsichtlich ung Unzufriedenen zu. Offensichtlich - Kraus, und so die weiter zu prüfende Hypothese - reinvollstänc handelt es sich hier um zwei Gruppen, uhsJahren, die über finanzielle Eigenbeiträge der Pa- tighronisch tienten die unstrittig notwendige Erhö- tie d Dauerp hung der Qualität und des Nutzens medi- mengenere zinischen Handelns erhoffen: die unmit- fo befreit se telbar unter den Mängeln des gegenwär- danach der tigen Versorgungssystems „leidenden" liean Gesun Frauen mit Kindern unter 18 Jahren in der ermie" für Familie wie bereits im ersten Abschnitt sonne medi erwähnt; sowie andererseits kinderlose, m jüngere Menschen, für die gesundheitli che Beeinträchtigungen Attribute eines noch jenseits ihrer Erfahrungswelt lie gende (bzw. daraus verdrängten) Aiterns prozesse sind. Das die beiden Gruppen Verbindende ist ihr direkter Bezug zur „Leistungsgesellschaft" in Gestalt der Be rufsarbeit. Zudem könnte dieses mehr heitliche Votum für eine Kostenbeteili gung in zumutbarer Weise unseres Erachtens auch die Interpretation zulas sen, daß die Befragten weniger auf ein (eventuell staatlich inszeniertes) „Wun der" hoffen, sondern auf strukturelle, le Bereits gi en Gesui m vei Interp dekerung g eit Einerseit unaren Eigen de an die f anderen E lesare" erscl waZum anc drrauch eir zache Praxis loe ihre Klie nilund zügle substantielle die Wurzeln der bisherigen «W«hnin< Übel erreichende Strukturveränderun- tod Scheins i gen. inehr an Le Von den Bürgern, die Bereitschaft zur Etage an d Selbstkostenübernahme erkennen ließen, .sichen" Ps waren jeweils etwa die Hälfte der Mei- sunden mi nung, dies über Rezeptgebühren, in Ab- dean sozia hängigkeit vom Lebensstil sowie vom Ein- alealgehalt kommen bzw. Vermögen praktisch aus- 4, worin 5 zugestalten, so daß eine Rangreihe unter lels die unt diesen Selbstbeteiligungstypen aus dem vn Grune erhobenen Material nicht erstellbar ist. w Zugleich gab es gerade zu diesem Pro- liegende „ blemkreis im offenen Teil des Fragebo- wProblemf gens die meisten Äußerungen. seRezepte fi Einige dieser wiederholt auftauchen- odie Trägen den Vorstellungen sollen hier unkom- scenden So mentiert aufgelistet werden: Arzneien v-eröffnet $ seien durch die Mediziner verantwor- Er und Beg tungsbewußter zu verschreiben: Re- w Perspekt zeptgebühren sollten erst ab einen be- M rigen Praxis in der Tat nicht vereinbaren Vorschläge aussprachen. Ein Blick auf die Fernwärme aus der Tabelle erkennbar. Während wir bisher für eine GJ (Produkt aus Massenstrom, der Umrechnungskon stanten c und dem delta t) im Arbeitspreis 13,10 bezahlten, wird sich künftig ein er heblich höherer Preis einstellen. Die so genannte Verrechnungsleistung von Heizanlagen bei einem Leistungspreis von 1 MW = 161 000 M wird es als Fest betrag so nicht mehr geben. Im Klartext heißt das: etwa 76,6 Prozent der Aufwen dungen für die Fernwärme werden über den Arbeitspreis geregelt. Das bedeutet für die MAD eine Erhöhung der Energie kosten im Arbeitspreis von über 5,1 Mil lionen Mark, d. h. jede Verschwendung von Fernwärme sind empfindliche finan zielle Verluste für die Einrichtung, wirken sich negativ auf den zu erarbeitenden Pflegesatz aus. Mit der Einführung der stimmten Preis des Medikaments erho ben werden; für Kostenselbstbeteiligung Pflegesätze nach bundesdeutschem Mu- “exo- un ster liegt die MAD im Energiehaushalt tiherter Ge nach DDR-Energierecht mit 15,3 bis Rtungen $ 16 Mark/Patient x Tag deutlich über dem vehkeiten d Durchschnitt (BRD 10 bis 11 DM). n Um vernünftige Senkungsraten zu er- fehl fest: I zielen, ist die Reihenfolge energetischer scächst selb Maßnahmen künftig eindeutig bestimmt: e strenger 1. Umfassende Gebäudesanierung mit gebotener Wärmedämmung; sasen. Dazi 2. Reduzierung der Heizlasten; zgievisiten 3. Senkung des Beleuchtungsaufwandes, ogen, den Einbezogen in den Maßnahmekatalog e Empfehlu sind neben den vielen technischen Mög- „ierung di lichkeiten wie Lastabwurfschaltungen, dureinheit z Computercontroling, individuelle Ge- s: Manag bäude- und Strangheizungen und Umrü- |jn wo stung von Heizanlagen auf Gas-/Öl-Be- "deoriede. trieb auch die nicht unwesentlichen Ses äber a ideellen Voraussetzungen wie Einhaltung • ' von Zweckbestimmungen der Räumlich- "
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