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Academia Medicinae Dresdensis 3 Erinnern wir uns. Im Juni 1989, vor der Grundsteinlegung für unseren neuen OP- Trakt, wurde südlich der Baustelle eine Informationstafel aufgestellt, die neben der bildlichen Darstellung des zukünfti gen Komplexes über einige wichtige Da ten zum Vorhaben informierte. Unter an derem über den Ausführungszeitraum: 1989-1992. Nicht wenige Skeptiker gab es, die den Fertigstellungstermin in Zwei fel zogen. Am 19. Juni 1990 wurde das Baustellenschild entfernt. Behalten die Skeptiker recht? Ich komme darauf zu rück. Seit April diesen Jahres läuft die Montage des OP-Traktes. Sie soll voraus sichtlich Anfang September abgeschlos sen sein. Nach der Winterfestmachung beginnt dann der Innenausbau. Während die Arbeitskräfte des VEB Hoch- und Tief bau Pirna zur Zeit im 2-Schicht-System montieren, was nicht immer ganz lautlos zugeht, wird es dann für die umliegenden Kliniken wieder etwas ruhiger werden. Im Mai nächsten Jahres fällt der Start schuß für den Bettentrakt. Bis dahin müs sen auch die westlich des OP-Traktes vor gesehenen Objekte Verbinderbau und Trafo-Station rohbaufertig sein. Bis Ende 1992 ist dann der Bettentrakt als letztes al ler Teilobjekte (einschließlich der- Auf stockung des Überganges zwischen den Häusern 29 und 30) schlüsselfertig. Si cherlich wird uns mancher fragen: Könnt Ihr nun nach der Wende nicht ein biß chen schneller sein? Diese Frage ist Geschichte eines Baustellenschildes Wie geht es weiter auf der Baustelle OP-Trakt? durchaus berechtigt. Ich kann jedoch mitteilen, daß im genannten Zeitraum ein wesentlich größerer Leistungsumfang realisiert werden wird, als ursprünglich vorgesehen. Hier nur einige Beispiele: • Die gesamte gebäudetechnische und medizintechnische Ausrüstung wird umprojektiert, um sie dem internationa len Stand anzupassen, (OP-Tisch-Sy- steme, Sterilisation, Klimatechnik,-Perso nenaufzüge u. v. a.), • der Bettentrakt, der ursprünglich nur 4geschossig sein sollte, wird um 2 Als Herr von Oheimb uns im April dieses Foto schickte, verstanden wir es als indi rekte Aufforderung, über das Bauvorhaben wieder zu berichten. Und wie jeder se hen kann, es geht voran! Etagen aufgestockt. Diese werden der Kli nik für Kinderchirurgie eine neue Heim statt geben. Die Bauzeit verlängert sich dadurch nicht. • Auf dem OP-Trakt wird zusätzlich eine Hubschrauberlandeplattform entste hen. Über den aufgestockten Personen aufzug können verunfallte Patienten so mit auf dem kürzesten Weg in den OP Bereich gelangen. Die Montage der Stahlplattform wird noch in diesem Herbst erfolgen. Bis der erste Rettungshubschrauber je doch auf dem OP-Trakt landen kann, mußte eine provisorische Landemöglich keit geschaffen werden. Der dafür vorge sehene Platz befindet sich auf der Stra ßenkreuzung unmittelbar südlich der chirurgischen Notfallaufnahme. Damit eine Landung jedoch gefahrlos möglich ist, mußten alle hohen Hindernisse in der unmittelbaren Nähe entfernt werden. Dazu gehörte auch das Baustellenschild. Es wird direkt an der Baustelle wieder aufgestellt werden. Natürlich mit der Auf schrift: Ausführungszeitraum 1989-1992. Dipl.-Ing. Andreas Schubert, Aufbaustab Dieses Foto entstand Ende Juni. Deutlich ist zu erkennen, daß bereits das 2. Geschoß montiert wird. Hier hielt Frau Jähnig eine sehr ordentliche Baustelleneinrichtung im Bild fest. - was erwartet uns 1991? In Vorbereitung des Winterhalbjahres ist es an unserer Einrichtung üblich-, auf energetische Schwerpunkte und Schwachstellen hinzuweisen, die die be sondere Aufmerksamkeit zum rationellen Gebrauch gegebener Energieträger ver dienen. An dieser bewährten Art wird sich auch künftig nicht viel ändern. Krankenhäuser, eingeordnet in die Kör perschaften öffentlichen Rechts, werden sich wie die Kommunen, Artikel 28 des Grundgesetzes, stellen müssen; Pflicht zur eigenen Entscheidung der Versor gung mit Energieträgern sowie über de ren Art und Weise. Auf dem Energiesektor stand bisher die Reduzierung der GJ (Wärmeeinheit) auf der Tagesordnung und damit verbunden Energiepreise die Reduzierung der Kosten. Neu wird nun sein, daß das Primat die Kostenredu zierung ist und nicht mehr die GJ, die teil weise nur als Substitut abgerechnet wurde. Die Forderung steht demnach: Kostensenkung bei gleichzeitig stabiler Versorgung! Die Öffnung der Grenzen eröffnet auch konstruktivere Wege im Handeln und Denken der Energieversorgungsbe triebe. Prinzipiell wird es nicht mehr ver boten sein, bestimmte Energieträger ein zusetzen; dies gilt sowohl für die Indu strie als auch für den privaten Bereich. So sind Ölradiatoren und Elt-Warmlufterhit- zer wieder im Angebot bzw. werden demnächst den Markt überfluten. Dabei treten aber erhebliche Preisunterschiede auf. Das marktwirtschaftliche Anliegen der Energieversorgungsbetriebe ist da von getragen, Energie zu verkaufen und davon möglichst viel, das ist Umsatz und Gewinn. Daraus wird erklärbar, daß die Preise im privaten Haushalt wesentlich teurer werden als die Industriepreise. Bei letzteren kann teilweise, bezogen auf be stimmte Energieträger, eine Reduzierung eintreten (im Vergleich zu zur Zeit beste henden Industrieabgabepreisen in der DDR). Es gilt der Grundsatz des Energie wirtschaftsgesetzes der BRD, wonach Großverbraucher finanziell entsprechend zu stimulieren sind, damit ein Energieab gabebezug gefördert wird. Umgekehrt wird für Minderverbraucher der Preis hoch steigen. Dies wird aus folgender Tabelle deut lich, wobei die Preisangaben sich auf gel tendes Recht der BRD beziehen und vor erst nicht bei uns eingeführt werden (als Orientierung dürften sie aber interessant sein). Der Tabellenstand bezieht sich auf das Jahr 1988. (Fortsetzung auf Seite 4/5)