57 für ein derartig glattes Gewebe. 1 und I[ sind die Kettenfaden, bezw. II der Grund- oder Stehfaden, I der Dreherfaden. Die gegenseitige Umschlin ¬ gung mit eingewebtem Schüsse ist deutlich erkennbar. In der Ausführung nimmt der Steh faden II gleichfalls eine gebrochene Lage an. Der Einzug dieser beiden Fäden erfolgt vorerst in das Grundwerk 1 und 2 gerade durch wie gewöhnlich, während der Einzug in das Dreherwerk abweichend erfolgt. Der Drehfaden I geht unter dem Grundfaden 11 durch die Dreherhelfe, welche entweder rechts oder links vom Grundfaden zu stehen kommt und mithin ein Rechts- oder Links- drehet erzielt wird. Fig. 119 zeigt das Schema des Dreherwerkes; 3 ist der ganze Fig. 118. Schaft, 4 der halbe, welcher im Wesentlichen nur einen Schaftstab 4 mit darüber geschlungenen halben Helfen bekommt. Die halben Helfen gehen durch die Augen der Helfen des Schaftes 3 und erhalten den Fir 119. Drehfaden /. In Fig. IIS ist dieses gleichfalls von oben ° angesehen angedeutet. Der Rapport dieser Bindung beträgt - demnach 2 Ketten- und 2 Schussfaden, wofür ferner 2 Tritte 1 und 2 erforderlich sind. Der erste Tritt wird mit Schaft 1 und 4 geschnürt. Der zweite Tritt mit Schaft 3 und 4. Hält man dieses fest, so ergibt sich für den 1. Schuss mit dem ersten Tritt ein Leinwand-Fach. Für den 2. Schuss mit dem 2. Tritte wird das Dreherfach gebildet, welches durch Hebung des 3. und 4. Schaftes entsteht. Daraus geht hervor, dass die Grundkettenfäden II gar keine Bewegung zur Fachbildung machen und Schaft 2 nur deshalb vorhanden ist, damit die Stehfaden sich nicht ver schieben und das Dreherfach vollkommen rein erhalten wird. Bei Schaftfach Vorrichtungen für Hoch- und Tieffach wird der halbe Schaft 4 oben stehen und im gegebenen Falle sich senken müssen. Der Tritt 2 wird der Drehertritt oder der harte Tritt genannt. Erfolgt die Drehung ununterbrochen, so nennt man diese Gewebe Ganzdreher. Werden hingegen nach einer Drehung mehrere Leinwandschüsse gethan, wobei sich selbst verständlich auch der Schaft 2 bewegen und ein dritter Tritt vorhanden sein muss, so ergeben sich die sogenannten Halbdrehergewebe. Geht man in der Zahl der Grundschüsse weiter, so kann man natürlich zwischen den Dreherschüssen größere Bindungsmuster weben. Vermehrt man die Dreher schäfte, so kann man die Dreherpunkte abwechselnd in verschiedenen Schüssen erzielen; nimmt man in der Dreherhelfe 2 Faden und zieht diese