49 Fig. 106 zeigt die Construction eines 4-fädigen Damastes. Hiebei sind H die 4-theiligen Jacquardhelfen und die verticalen Linien, die Kettenfaden, welche der Reihe nach, noch in die Schäfte 1—8 mit Fachhelfen ein gezogen werden. B ist die Schnürung der Tritte für 8-bind. Atlas alsG rund- bindung der Figur und des Grundes, wobei V die Hebung des Schaftes und A die Senkung bedeutet. Die Trittweise ist gerade durch und z. B. Tritt 1 mit Schaft 2 und 6 verbunden, derart, dass ersterer den 2 und 10 etc. Kettenfaden (OO) aus den gehobenen Kettentheilen senkt und letzterer den 6., 14., 24. u s. w. Kettenfaden (X) der liegen bleiben- denKettentheile hebt,also den Schuss nach Kett- und Schussatlas abbin det. C gibt die Schlagpatrone für die im Gewebe entstehende vergrößerte Bindung A an. Daraus folgt ferner, dass die Jacquardmaschine für 4 Schuss ausgehoben bleibt, während 4 Tritte nach einander getreten werden. Letzteres bleibt aber nicht Regel, sobald der Schuss unegal und die Dichte von jener der Kette verschieden ist. Es bleibt mithin Pig. 106. 1 4 3 4 dem Weber selbst, überlassen, eine correcte Figurbildung zu erreichen. Als Grundbindung kann selbstver ständlich auch jede andere zur An wendung kommen. Fig. 107 zeigt eine specielle Einrichtung, das sogenannte halbe Geschirr zwischen dem Streich baum SR und der Sehnurvorrich tung, um die allzusehr beanspruch ten Kettenfäden zu schonen. Durch die Bildung eines Kreuzfaches er fährt der einzelne Faden einen zwei fachen Zug. Er wird nothwendiger Weise gedehnt. Um nun diesem Übel stände abzuhelfen, kann man die Kettenfaden, bevor sie in die Jacquard- 11. Kinzer u. O. Fiedler, Technologie d. Handweberei. II. 4