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Hedychium Coronarium als Rohstoff für Papier Hierüber haben die Londoner Papierchemiker Clayton Beadle und Henry P. Stevens viel gearbeitet und unter anderm einen Beitrag zur letzten Hauptversammlung des Vereins der Zellstoff- und Papier-Chemiker geliefert, der in unserer Nr. 23 von 1914 abgedruckt ist. In Nr. 2840 der Londoner Chemical News vom 1. Mai 1914 veröffentlichen sie einen Aufsatz über „die allgemeinen Kennzeichen von Papier, hergestellt aus Hedy chium Coronarium”. Sie führen hier nicht nur die verschiedenen Sorten auf, die sie zum Teil in großem Maßstabe aus dem er wähnten Rohstoffe hergestellt haben, sowie die physikalischen Eigenschaften dieser Papiere, sondern sie geben auch an, welche Bleichfähigkeit die auf verschiedene Weise aus dem genannten Rohstoff gewonnenen Papiere besitzen und welche Farben sich am besten zum Färben der Stoffe eignen. Zum Schluß führen sie alphabetisch die Bezeichnungen aller derjenigen Papiersorten an, es sind meist Packpapiere, zu deren Herstellung sich Hedychium Coronarium eignet. Eigenmächtigkeit der Bank Zu Nr. 46 S. 1558 Es ist eine bekannte Tatsache, daß besonders die Großbanken nach Möglichkeit Handlungsunkosten, die jedes Unternehmen selbst tragen müßte, auf ihre Kunden abwälzen. Es sei daran erinnert, daß die Berliner Grßbanken ihren Depositenkunden für Ueber- weisung vom Postscheckkonto auf Depositenkonto Gebühren rechnen und neuerdings auch für Einlösung von Wechseln, die auf die Bank domiziliert sind, selbst dann eine nicht unerhebliche Provision be rechnen, wenn die Deckung aus dem Barguthaben des Kunden er folgt. Wenn berücksichtigt wird, daß die Banken aus den Kunden- Guthaben recht erhebliche Zinsgewinne erzielen, so erscheint die Berechnung obiger Gebühren sehr ungerechtfertigt. Papiergroßhandlung * * * Wenngleich die „Pappenfabrik“ von ihrem großen Bankhause niemals einen Kredit beansprucht hat, dürfte sie nach meinem Dafürhalten gegen die geringen Kosten des Handelsregisterauszuges keinen weiteren Widerspruch erheben, denn dieser Auszug wird wohl mit der Kreditfähigkeit der Pappenfabrik in gar keinem Zu sammenhang stehen, sondern das Bankhaus hat sich nur darüber vergewissern wollen, wer berechtigt ist, die Pappenfabrik zu ver treten und über das jeweilige Guthaben derselben bei dem Bank hause zu verfügen, damit nicht etwa Unbefugte sich dies Recht aneignen. Somit liegt die Beschaffung des Handelsregisterauszuges nicht bloß im Interesse des Bankhauses, sondern noch viel mehr in dem der Pappenfabrik selbst. Ich hatte seinerzeit einen andern Fall, bei dem ich mich mit Recht gegen Bezahlung der auferlegten Kosten sträubte. Ich hatte meinem damaligen Bankhause eine Sicherheitshypothek auf mein Haus für kurze Zeit eintragen lassen. Als der Kredit ausgeglichen war, unterschrieb leider keiner von den langjährigen Inhabern des alten Bankhauses die Löschungsbewilligung für die Sicherheits hypothek, sondern dies taten zwei Kollektivprokuristen, die neu bevollmächtigt worden waren und nur sehr kurze Zeit als solche amtiert hatten. Da hatte das Gericht vor der Löschung der Sicherheits hypothek einen Auszug aus dem Prokuren-Register verlangt und für diesen verlangte das Bankhaus beinahe 10 M., deren Bezahlung ich verweigerte, denn der Nachweis, daß die beiden Kollektiv- Prokuristen zu der Unterschrift berechtigt waren, lag dem Bank hause ob. Hätte einer der Firmeninhaber die Löschungsbewilligung unterschrieben, so wäre gar kein Auszug erforderlich gewesen. Th. Knösel Für Pretoria (Transvaal) geplante Papierfabrik. Nach einer Mit teilung des Vorsitzenden des Gewerbeausschusses der Bürgerschaft von Pretoria sind einige Ballen von gewöhnlichem veldt-Gras zu Versuchszwecken nach Schottland und Amerika gesandt worden. Die Berichte aus Schottland besagen, daß dieses Gras sich zur Papier fabrikation fast ebenso eigne wie Esparto. Man hält ein Kapital von 20 000 Lstr. für ausreichend, um eine Fabrik zu betreiben, in der wöchentlich mindestens 15 t Packpapier und gröbere Papiersorten hergestellt werden. Indem der Vorsitzende die Errichtung einer Papierfabrik in Pretoria befürwortet, weist er darauf hin, daß außer dem Gras zwei für die Papierfabrikation wichtige Rohstoffe, nämlich Leim und Kohle, in großen Mengen und zu billigem Preise vorhanden seien. (The Board of Trade Journal.) Hmerikanischer Harzmarkt Aus Savannah, Anfang Mai Die' Preise von Harz, die sich in der ersten Aprilhälfte unver ändert gehalten hatten, sind seitdem gefallen. Am meisten haben die besten Sorten gelitten, die um 35 Cts. für 1 .Faß von 280 Pfd. (= 127 kg) gefallen sind, die schlechtesten Sorten nur um 20 Cts;; die mittleren Sorten sind dagegen etwas gestiegen. Die Preise der Börse in Savannah am 1. Mai lauteten: W. W. 5,65 Doll., W. G. 5,65 Doll., N. 5,40 Doll., M. 4,70 Doll., K. 4,30 Doll., J. 4,15 Doll., H. 4.05 Doll., G. und F. 3,95 Doll., E. 3,85 Doll., D. 3,80 Doll., B. 3,50 Doll. In New York wurde Anfang Mai W. W. noch zu 6,50 Dollar und W. G. zu 6,40 Doll, verkauft, während die anderen Marken sich um etwa 50 Cts. über den Savannah-Preisen hielten. Die in ländische Nachfrage beschränkt sich auf die Befriedigung laufender Bedürfnisse, auch das Ausland hat weit geringere Mengen als im vorigen Jahre übernommen, so daß sich die statistische Lage noch weiter verschlechtert hat. Die Vorräte hatten am 1. 4. 110 425 Faß gegenüber 91 206 Faß i. V. betragen, die Anlieferungen im April haben sich auf 40 903 Faß belaufen gegenüber 79 580 Faß, die Ver schiffungen aber nur auf 40 903 Faß gegenüber 80 330 Faß, so daß die Vorräte am 1. 5. auf 97 714 Faß gestiegen sind gegenüber 49 416 Faß i. V. Ob der geringe Umfang der bisherigen Anlieferungen auf Einschränkung der Erzeugung beruht, läßt sich noch nicht sagen. Nach Zeitschrift f. angew. Chemie. Papierstoffmarkt Göteborg, 10. Juni 1914 Holzschliff. Ein paar Verkäufe in feuchtem, weißem Schliff sind, wie wir erfahren, in den letzten Tagen für sofortige Lieferung zu 30 K netto fob Bottnischer Meerbusen einschl. Vertreterprovision abge schlossen worden. Auch in trockenem Schliff kamen einige Ab schlüsse zustande zu Preisen, die zwischen 72 und 75 Kr. die Tonne netto fob Hafen der Westküste und etwa 70 Kr. fob Bottnischer Meerbusen einschl. Vertreterprovision liegen. Sulfitzellstoff. Aus England wird mitgeteilt, daß mehrere große Papierhersteller jetzt zu Verhandlungen über Verträge für Lieferung im nächsten Jahre und später bereit sind. Abschlüsse kamen aber, soweit bekannt, noch nicht zustande, da die Verkäufer keine Preis zugeständnisse machen wollen, sondern an ihren Notierungen fest halten. Von mehreren Seiten wurde uns bestätigt, daß England sich für bedeutende Mengen für nächstes Jahr decken muß. Auch aus Amerika sind Anfragen nach größeren Mengen im Markte. Sulfatstoff. Die Markt- und Preislage ist unverändert.. Nennens werte Verkäufe in den letzten Tagen sind uns nicht bekannt geworden. („Affärsvärlden.") bg. Kristiania, 13. Juni 1914 Der Zellstoffmarkt ist immer noch unbelebt, und die Preise sind schwach.. Die Marktstimmung für Holzschliff ist diese Woche ein wenig fester geworden. Weder in Norwegen noch in Schweden haben sich Vorräte angesammelt, weil alle sofort lieferbaren Posten, welche bisher auf den Markt gekommen sind, sofort, verkauft wurden. London, 12. Juni 1914 Holzzellstoff. Da die Preise für Sulfatstoff sich etwas ermäßigt haben, zeigt sich für diese Ware mehr Kauflust, und es kommen Lie ferungsverträge zustande. Bei Sulfitstoff beschränken sich die zahl reichen Anfragen auf sofort lieferbare Posten, und es haben auch einige Verkäufe geringer Mengen stattgefunden. Die britische Einfuhr von Holzzellstoff hat im Mai um rund 9400 Tonnen gegenüber dem Vormonat abgenommen. Holzschliff. Der Markt bleibt flau und die Preise niedrig, obwohl die Verkäufer wenig geneigt sind, den Preiswünschen der Käufer entgegenzukommen. Die britische Holzschliffeinfuhr hat gegenüber dem Vormonat um rund 5700 Tonnen abgenommen. Esparto. Die Nachfrage ist etwas geringer geworden, trotzdem bleibt die Marktstimmung fest. Kartoffelstärke und Kartoffelmehl Marktbericht von A. Siewerts, Berlin SW 19 8. Juni 1914 Die letzten Tage brachten lebhaftes Geschäft bei anziehenden Preisen. Ursache davon waren wohl weniger die beunruhigenden Nachrichten über' Frostschäden in Holland und die Befürchtung, daß auch für die Entwicklung der deutschen Kartoffeln die augen blickliche Witterung schädlich sein könnte, als der hervortretende regere Bedarf und die scharfe Aufwärtsbewegung der Getreide preise. Da nach den letzten Feststellungen bereits annähernd 500 Kartoffel-Trocknereien im Betriebe sind, welche während der kommenden Kampagne die Umwandlung der Kartoffeln in Dauer ware bewirken können, so ist selbst bei einer guten Ernte kaum mit allzu billigen Kartoffelpreisen zu rechnen. Bei den verhältnismäßig niedrigen Fabrikatpreisen und dem anhaltend billigen Geldstande zeigt sich auch für spekulative Käufe wieder mehr Interesse. Berliner Preise zur Lieferung im Juni: Kartoffelstärke und Kartoffelmehl, trockene Superior 19,00—19,50 M. „ Prima .• 18,50—19,00 „ „ ,, . abfallend Prima . . . 17,50—18,00 „ Kapillarsirup, prima weiß 44° 23,50—24,00 „ Stärkesirup, prima halbweiß 21,50—22,00 „ Kapillarzucker, prima weiß 22,50—23,00 » Dextrin, prima gelb und weiß 24,50—25,00 „ Die Preise gelten für die 100 kg bei ersten Kosten in Posten von mindestens 10 000 kg.