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968 PAPIER-ZEITUNG Nr. 28/1914 Dem Geschäftsbericht des Verwaltungsrates der Neusiedler Aktiengesellschaft für Papierfabrikation in W ien über das Geschäfts jahr 1913 entnehmen wir folgendes. Der Bericht gedenkt einleitend des Ablebens zweier Mitglieder der Verwaltung, des Vorsitzenden Herrn Vinzenz Ritter von Miller zu Aichholz, wie des stellvertretenden Vorsitzenden Herrn George Borckenstein. Die Handel, Industrie und Gewerbe. schwer lähmende wirt schaftliche Niederlage, welche schon im letzten Viertel des Jahres 1912 mit Abflauen des Marktes einsetzte und das ganze Berichtsjahr hindurch anhielt, blieb auch für uns nicht ohne Folgen. Es hat uns viele Sorgen bereitet, die großen, für Massenerzeugung eingerichteten Papiermaschinen mit passenden Aufträgen zu versehen, was sich gegen Jahresschluß um so schwieriger gestaltete, als der ohnehin schon schleppend gewesene Absatz durch das Aufhören des Ver brauches der Verlegerfirmen und Buchdruckereien infolge des Buch druckerausstandes' noch mehr zum Stocken kam. Naturgemäß mußte dadurch Vergrößerung unserer Lagerbestände eintreten. Die stark zurückgegangene Aufnahmefähigkeit des Marktes einerseits und das wegen der überall angewachsenen Lager drän gende Ausgebot auf der anderen Seite verursachten namentlich bei den besseren Papiersorten sehr empfindlichen Rückgang der Preise. Daß wir trotz der geschilderten Verhältnisse ein nicht unbe friedigendes Ergebnis ausweisen können, danken wir der angestrengten Tätigkeit aller unserer Mitarbeiter. Wie in früheren Jahren haben wir auch in der Berichtszeit in unseren Werken größere Investitionen vorgenommen. Die Umbauten in der Papierfabrik Franzensthai nehmen befriedigenden Fortgang und wir hoffen, sie im laufenden Jahre zu Ende zu führen. Auch die in den Papierfabriken Petersdorf und Schlöglmühl und in der Zellulosefabrik Rattimau durchgeführten Neuherstellungen bewähren sich gut und haben die Leistungsfähigkeit dieser Werke gesteigert. Wir haben Verhandlungen eingeleitet, um die Aktien der neu gegründeten Goldzieher Geza A. G. in Budapest zu erwerben. Diese Verhandlungen sind vor kurzem zum Abschlusse gelangt, und das Unternehmen wird seit Januar 1914 für unsere Rechnung geführt. Die Papiererzeugung betrug in Klein-Neusiedl 81 316 dz gegen 86 127, in Franzensthai 57 008 dz gegen 59 813, in Pilsen 60 420 dz gegen 56 796 ab 1. April, in Petersdorf 54 567 dz gegen 54 509, zu sammen 253 311 dz gegen 257 245 im Jahre 1912. Die Erzeugung von Holzstoff belief sich in Petersdorf auf 15 133 dz gegen 15 197 dz im Vorjahre. In den uns angegliederten Papierfabriken wurden in Schlöglmühl 93 418 dz gegen 93 375, in Stuppach 104 074 dz gegen 107 527 im Jahre 1912 Papier, in den Holzschleifereien Schlöglmühl, Payerbach, Schmitzdorf und Stuppach 72 123 dz gegen 79 229 dz Holzstoff im Jahre 1912 erzeugt. Der Gesamtumsatz an Päpier betrug 18 174 441 Kronen gegen 18 798 005 Kronen im Vorjahre. Laut General-Gewinn- und Verlust-Konto ergibt sich nach Abschreibungen von 544 099 Kr. ein Reingewinn von 1 274 0,63 Kr., hiezu 300 526 Kr. Gewinn-Vortrag von 1912, zusammen 1 574 589 Kr., für welchen wir folgende Verwendung beantragen: 63 703 Kr. für den allgemeinen Reservefonds, 450 000 Kr. als 5 v. H. Dividende, 720 000 Kronen als 8 v. H. Superdividende, zusammen 26 Kr. für die Aktie und den nach satzungsgemäßer Zuweisung der Verwaltungsrats- Tantiemen bleibenden Rest von 264 850 Kr. auf neue Rechnung vorzutragen. Von dem ausgewiesenen Erträgnisse der Aktiengesellschaft der k. k. priv. Papierfabrik Schlöglmühl von 390 953 Kr. zuzüglich Gewinn-Vortrag von 1912 167 513 Kr. zusammen 558 466 Kr. wurden 465 000 Kr. zur Abschreibung auf Gründe-, Gebäude- und Ma- schinen-Konto verwendet und der nach den satzungsgemäßen Zu wendungen von 19 347 Kr. bleibende Rest von 74 119 Kr. auf neue Rechnung vorgetragen. Das ausgewiesene Erträgnis des Oesterreichischen Vereines für Cellulosefabrikation 311 923 Kr. zuzüglich 13 573 Kr. Gewinnvortrag von 1912 zusammen 325 496 Kr. wurde zur Abschreibung mit 315 696 Kronen von den Gebäude- und Maschinen-Anlagen der Cellulose fabrik Rattimau verwendet und der Rest von 9800 Kr. auf neue Rechnung vorgetragen. Hauptzahlen der General-Bilanz {abgerundet). Aktiva: Gründe.. Gebäude und Maschinen der Papierfabriken Klein-Neusiedl, Fran zensthai und Pilsen nebst Hadernhalbstoff-Fabrik Wienerherberg, Zellstoff-Fabrik Josefihütte und Lagerhaus in Wien 5 546 300 Kr., Papiervorräte 2 507 100 Kr., Fabrikationsmaterial und Holzvorräte 1 959 200 Kr., Betriebs- und Reparaturmaterial 519 500 Kr., Bar geld, Rimessen und Kautionen 2 234 700 Kr., Forderungen 6 261 900 Kronen, Papierfabrik Petersdorf in Ungarn: Gründe, Gebäude und Maschinen 1 154 400 Kr., Papiervorräte 347 100 Kr., Fabrikations material 119 500 Kr., Betriebs- und Reparaturmaterial 113 100 Kr., Bargeld und Verschiedenes 36 000 Kr., Aktien des Oesterreichischen Vereins für Cellulose-Fabrikation 1 500 000 Kr., Aktien der Unga rischen Strohstoff-Fabriks-Äktiengesellschaft 400 000 Kr., Aktien der Aktiengesellschaft der k. k. priv. Papierfabrik Schlöglmühl 2 416 700 Kr. Passiva: Aktienkapital 9 000 000 Kr., alter Reservefonds 320 000 Kr., neuer allgemeiner Reservefonds 3 355 800 Kr., Divi- denden-Reservefonds 400 000 Kr., Steuern-Reserve Petersdorf 200 000 Kr., Gebäude- und Maschinenerneuerungs-Reserve der österreichischen Fabriken 1 390 900 Kr., Wertverminderungs-Re serve der Fabrik Petersdorf in Ungarn 501 100 Kr. Guthaben der angegliederten Unternehmungen 3 184 100 Kr., Verbindlichkeiten 5 189 000 Kr., Gewinn 1 574 600 Kr. Gewinn- und Verlust-Konto. Soll: Rückstellung auf Gebäude- und Maschinen-Erneuerungs-Reserve der Fabriken Klein-Neusiedl, Franzensthai, Pilsen, Wienerherberg, Josefihütte und Lagerhaus Wien 440 950 Kr., Rückstellung auf Wertverminderungs-Reserve der Papierfabrik Petersdorf in Ungarn 103 100 Kr., Gewinn 1 574 500 Kronen. Haben: Gewinn-Vortrag von 1912 300 500 Kr., Ertrag der österreichischen Fabriken 1 291 300 Kr., Ertrag der ungarischen Fabrik Petersdorf 526 800 Kr. In Bodenbach (Böhmen) wurde die Firma Buchdruckerei Stiller & Müller errichtet. Offene Handelsgesellschaft seit 1. März 1914. Gesellschafter sind die Herren Wilhelm Stiller . und Ferdinand Müller. Vertretungsbefugt sind beide Gesell schafter gemeinsam. (S. Nr. 19 S. 665) K. Schriftgießerei und Fabrik graphischer Maschinen Urania in Mailand. Diese mit 3,6 Millionen Lire arbeitende Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 1913 rund 232 000 Lire Nutzen, wovon 180 000 Lire als 5 prozentige Dividende verteilt werden. Cartiera Pirola e. G., Papierfabrik-A.-G. mit 3 Millionen Lire Kapital in Mailand. Der Reingewinn in 1913 betrug 191 000 Lire, woraus 152 690 Lire als 8 v. H. Dividende an die Inhaber der nicht ganz 2 Millionen M. ausmachenden alten Aktien verteilt werden. Die Papiergroßhandlung, Tütenfabrik, Buch- und Stein druckerei Aktieselskabet P. Schouw & Co. in Kopenhagen, Rantzausgade 14, verteilt für 1913 bei 189 613 Kr. Rohgewinn aus 56 877 Kr. Reingewinn auf 300 000 Kr. Aktienkapital 7 v. H. Dividende, wie für 1912; zum Reservefonds werden 12 000 Kr., der Rest zu Abschreibungen auf Maschinen und Grundstück und zu Tantiemen verwendet, bg. Neue Papierfabrik in Schweden. In Göteborg bildete sich mit einem voll gezeichneten Aktienkapital von 300 000 Kr. eine Firma für Herstellung von Papier und Kartonpapier. Als Vorstand wurden H. G. Hammar, Direktor der großen Werft und Maschinenfabrik Göteborgs Nya Verkstads A.-B. („Göta- verken”) in Göteborg und Vorstandsmitglied sowohl des Export vereins wie des Industrieverbands, Emric Thunberg, Direktor der Nordiska Armaturaktiebolaget in Stockholm, und Kapitän Carl Jacobson in Stockholm gewählt. Der letztgenannte wird Verwaltungsdirektor. Der Vorstand wurde beauftragt, einen geeigneten Platz in Schweden für Anlage der Fabrik zu be stimmen und Grundstück dafür anzukaufen. Beteiligt sind (und als Revisoren wurden gewählt) Olof E. Melin, Teilhaber des Papierausfuhrhauses Kommanditbolaget C. Fr. Wärn & Co., und Alb. Svensson, Teilhaber der großen Dampferspeditions firma Tycho Roberg, beide in Göteborg, bg. Zeitungswesen. Der Oldesloer Landbote in Bad Oldesloe in Holstein vollendet am 6. April sein 75 jähriges Bestehen. Im Verlag von Albert Hofmann, Buchdruckereibesitzer in Eningen (Wrttbg.) erscheint seit 2. April das neugegründete ,,Eninger Amtsblatt“ und zwar dreimal in der Woche. M. Der ,,Pirnaer Anzeiger“, Amtsblatt für die sächsische Amts hauptmannschaft Pirna, der sich seit 1866 im Besitz der Familie Eber lein befand, ist am 1. April in den Besitz des Herrn Ostermann aus Halle a. d. S. übergegangen, der Mitinhaber der ,,Halleschen Zeitung“ war. CL Die Priener Zeitung in Prien (Oberbayern) verlegt ihren Betrieb nach Grassau. M. In Hermannstadt (Siebenbürgen) erscheint seit 1. April unter dem Titel ,,Siebenbürgisch-deutsche Tagespost“ ein neues Tagblatt, das die Fortsetzung der bisher zweimal wöchentlich erscheinenden „Deutschen Bürgerzeitung'‘ bildet. M. Die alte Zeitung ,,Nya Pressen“ in Helsingfors, Finland, von einer A.-G. gleichen Namens herausgegeben, stellte am 19. März ihr Erscheinen ein. Sie wurde von Hufvudstadsblädets Nya Tryckeri Aktiebolag gedruckt. Das Blatt wird mit der vor etwa 2 Jahren gegründeten „Dagens Tidning“ zu einer neuen Zeitung namens ,,Dägens Press“ vereinigt, bg. Bekanntmachung Hierdurch mache ich bekannt, dass ich für Schulden nicht auf- komme, die mein Mann auf meinen Namen in der mir gehörigen Buch- und Papierhandlung, 1. Filiale Firma Hermann Sommerfeldt, Inh. Christiane Sommerfeldt in Berlin, Gleditschstrasse 49, macht. Waren dürfen nur gegen sofortige Barzahlung geliefert werden. Frau Christiane Sommerfeldt 2. Filiale: Schöneberg, Kyffhäuser Strasse 15 [78593