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1478 PAPIER-ZEITUNG Nr. 43/1914 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, tum Preise von 1 M für Jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschiner Str. 97—103, an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Hebevorrichtung an Kalandern für die Abwickelrolle von Karl Krause in Leipzig. DRP 274191 (Kl. 55). An dem Kalandergestell 1 ist die Aufwickelrolle 2 in einem Lager 3 gehalten. Die Abwickelrolle 4 ruht in Armen 5, welche um die Drehbolzen 6 schwenkbar sind. Das Heben oder Senken der Abwickelrolle 4 erfolgt durch ein Windwerk 7, welches mit einem Zugorgan 8 an einem Gelenk 9 beiderseits die beiden Schwenkarme 5 faßt. In dem dargestellten Beispiel ist angenommen, daß die Abwickelrolle in den Schwenkarmen selbst gelagert ist. Beim Einlegen wird man den Wagen mit der Abwickel rolle unter den gesenkten Schwenkarm (punktierte Stellung) fahren, die Rolle einlegen, die Lagerdeckel schließen und dann mittels Wind Werkes 7 die beiden Arme und damit die Abwickel rolle hochführen. Um besondere Verriegelung in der höchsten Stellung entbehrlich zu machen, ist ein federnder Anschlag Bild 1 Bild 2 vorgesehen, gegen welchen die Zugorgane 8 die Schwenkarme anziehen. Als federnder Anschlag ist in jedem Schwenkarm ein Bolzen 10 vorgesehen, welcher durch eine Feder 11 aus dem Schwenkarm herausgedrückt wird. An der Wand 1 befindet sich ein Arm 12, gegen den der federnde Bolzen 10 sich in der höchsten Lage legt. Mittels des Windwerkes 7 wird die Rolle 4 nun so weit gehoben, daß die Federbolzen zurückgedrückt werden. Diese federnde Lagerung hat außerdem den Vorteil, daß die in der Papierbahn auftretenden verschiedenen Spannungen durch diese federnden Glieder in gewissem Maße ausgeglichen werden. Um die Spannung im Papier regeln zu können, kann die Befestigungsstelle der Zugorgane an den Schwenkarmen 5 ver stellbar angeordnet werden (Bild 2). Zu diesem Zweck wird das Zugorgan an Schraubenspindeln 13 befestigt, die in den Schwenk armen 5 durch ein Handrad 14 verstellbar sind. Der zum Hinzuführen der neuen Rolle 4 benutzte Wagen kann sofort zum Wegführen der fertigen Rolle verwendet werden. Patent-Ansprüche: 1. Hebevorrichtung an Kalandern für die Abwickelrolle, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwickelrolle (4) durch ver- schwenkbare Arme (5) über die Aufwickelrolle (2) hinweg bewegt wird. 2. Hebevorrichtung nach Anspruch f, dadurch gekenn zeichnet, daß die verschwenkbaren Arme (5) die Lager für die Abwickelrolle enthalten. 3. Hebevorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge kennzeichnet, daß die verschwenkbaren Arme (5) in der Höchst lage von dem Windwerk gegen einen federnden Anschlag zur Anlage gebracht und gehalten werden. 4. Hebevorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, daß die Befestigungsstelle des Zugorgans des Wind werkes verstellbar an den Schwenkarmen (5) angeordnet ist. Rotationsmaschine für Tiefdruck auf Bogen mit veränder lichem Format von Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A.-G. in Augsburg. DRP 270063 (Kl. 15). Der zu bedruckende Bogen wird dem Druckzylinder a durch eine Zuführungsvorrichtung d zugeleitet und an der Stelle y mittels Greifer z erfaßt. Darauf wird er der Druckstelle g zu geführt. Der Druckzylinder a wird hierbei um ein geringes Maß gesenkt, so daß er in der Druckstellung an den Formzylinder b gepreßt wird. Nach dem Bedrucken bleibt der Bogen zunächst auf dem Umfang des Druckzylinders a und wird, während sich der Druckzylinder nach Fertigstellung des Druckes wieder hebt, der Ablegevorrichtung e zugeführt. Die Oberfläche des Formzylinders b wird durch die Farb walze c eingefärbt. Nach dem Einfärben dreht sich der Forni zylinder mit der darauf befindlichen Form der Rakel f zu, welche die überflüssige Farbe abstreicht. Der einmal abgestrichene Teil der Formzylinderoberfläche bewegt sich nun unter dem Druck zylinder a hindurch, der sich jetzt in der abgehobenen Stel- • lung befindet, und wandert dann weiter wieder der Farb walze c zu. Man kann nun die Form nochmals einfärben, so daß die Farbe sicher in die ver tieften Stellen der Form eindringt, oder man kann die Farbwalze c vom Formzylinder b ab- heben, so daß noch maliges Einfärben der Form vermieden wird. Der in letzte rem Falle nur ein mal eingefärbte und abgestrichene Teil der Formzylinder oberfläche nähert sich dann wieder der Rakel /. Es wird dann derjenige Teil der Farbe, der etwa noch auf den nicht vertieften Stellen der Form haftet,abgestrichen, so daß der Form zylinder an den nicht vertieften Stellen vollständig von Farbe befreit in die Druckstellung gelangt. Beim zweiten Abstreichen kann man die Rakel zur Schonung der Form mit geringerem Druck an dem Formzylinder anliegen lassen. Das zweite Abstreichen kann auch durch eine andere Rakel besorgt werden. Schon beim ersten Abrakeln braucht der Druck nicht sehr hoch zu sein, da die beim ersten Ab rakeln nicht abgestrichene Farbe beim zweiten Abrakeln sicher entfernt wird. Nach dem zweiten Abrakeln wandert die Form zylinderoberfläche wieder der Druckstelle g zu, der Druckzylinder hat sich unterdessen gesenkt und der Druckvorgang beginnt. Zweckmäßig wird man der Rakel auch eine Seitenverschie bung erteilen und letztere so einrichten, daß beim zweiten Ab rakeln nicht wieder dieselben Stellen des Rakelmessers mit den gleichen Stellen des Formzylinders in Berührung kommen wie das erste Mal. Hierdurch wird vermieden, daß etwa hervorstehende oder scharfe Teile der Druckform das' Rakelmesser mehrmals, hintereinander angreifen und dadurch verletzen. Patent-Anspruch: Rotationsmaschine für Tiefdruck auf Bogen mit veränder- lichem Format, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotations maschine als Zweitourenmaschine ausgebildet ist und die Druck form vor jedem Druck zweimal abgerakelt und einmal oder zwei mal eingefärbt wird.