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952 PAPIER-ZEITUNG Nr. 28/1914 besprechungen. Der Vereinsraum war fast immer an den Samstag nachmittagen von 4 — 7 zum Lesen der Fachzeitschriften geöffnet. Gemeinsame Veranstaltungen waren im Juni 1913 eine Besichtigung der Papierfabrik Carl Scheufeien in Oberlenningen, im Juli Be sichtigung der Schlösser Rosenstein und Wilhelma, im November Rundgang durchs Landesgewerbemuseum, im Dezember Besuch der Buchkunstausstellung im Kunstgebäude und am 8. und 15. März 1914 Besuch des Museums für Länder- und Völkerkunde. Der Mitgliederstand erreichte die Zahl 422. Die Einnahmen betragen 3317 M. 90 Pf. einschließlich 60 M. 9 PA Uebertrag, darunter Mit gliederbeiträge von 2010 M. 35 Pf. Die Ausgaben in gleicher Höhe mit 3 M. 77 Pf. Kassenbestand am Schluß des Jahres wiesen ein zurückbezahltes Teildarlehen von 500 M. auf. Ein unter den Mit gliedern des Klubs veranstalteter Wettbewerb zur Erlangung einer Anzeige für eine Katalogseite des Kaufhauses Breuninger brachte von 42 Mitgliedern 54 Entwürfe. Prämiiert wurden 4, Belobungen wurden 3 erteilt, und 8 weitere Entwürfe wurden von der Firma um je 5 M. angekauft. Die ersten 7 Herren erhielten außerdem eine Erinnerungs-Urkunde. — s — da das glanzlose Kunstdruckpapier stärkeren Druck in der Maschine erfordert als glänzende Kunstdruckpapiere. 2. Matt-Kunstdruckpapier eignet sich für den gleichen Zweck wie das glanzlose Kunstdruckpapier, aber die Drucke haben nicht dieselbe weiche Wirkung, sie sehen etwas härter aus. Jedoch hat der Drucker mit diesem Papier gegenüber dem glanzlosen Kunst druckpapier etwas leichteres Arbeiten; auch ist das matte Kunst druckpapier im Verarbeiten weniger empfindlich als das glanzlose. Auf mattem Kunstdruckpapier drucken sich auch Klischees mit feinerem Raster gut aus. 3. Halbglanz-Kunstdruckpapier soll das glänzende Kunst druckpapier ersetzen, wenn die Buchseiten viele Abbildungen zeigen, da bei ihm der Hochglanz wegfällt, der bei wissenschaftlichen und anderen Werken so häufig unangenehm empfunden wird. Dieses Papier benötigt kaum etwas mehr Druck und Farbe als die glänzen den Kunstdruckpapiere; es läßt sich auf ihm sehr guter Druck er zielen, wenn auch die Abbildungen auf glänzendem Kunstdruck papier immer noch etwas schärfer kommen. Ein besonderes Heft enthält die Preisliste der Papiere. Aus den Typographischen Gesellschaften Bremen. Typographischer Klub. Am 23. Februar war eine große Anzahl Schriftgießerei-Neuheiten ausgestellt, die Herr Höfer einer Besprechung unterzog. Am 9. März hielt Herr Lehrer Rumpf einen Vortrag über Stillehre in der deutschen Sprache. Einen sehr schönen Verlauf nahm der am 14. März veranstaltete Volkslieder abend. In einem Vortrag behandelte zunächst Herr Buchhändler Otto Melchers das deutsche Volkslied, seine Geschichte und Charakteristik. Dann folgten Chor- und Sologesang, Cello- und Klaviervortrag. Eingelegte Rezitationen boten angenehme Ab wechslung. Die Sitzung am 23. März beschäftigte sich ausschließ lich mit der „Bugra". Es wurde eine fünfgliedrige Kommission gewählt, die als Auskunfts- und Vermittlungsstelle für den Aus stellungsbesuch von hier dienen soll. Eine Anzahl Pläne, Prospekte und Broschüren sowie Plakate, deren Verteilung der Klub für Bremen übernommen hat, waren ausgelegt. Die Prospekte und Pläne sind später in drei hübschen Mappen vereinigt worden, und an geeigneten Stellen in der Stadt zur allgemeinen Einsicht ausgelegt. Durch Notizen in der Tagespresse wies der Klub auf diese Einrichtung hin und erläuterte gleichzeitig die Symbolik des Plakates. Be schlossen wurde am gleichen Abend eine Eingabe an den Bremer Senat um Zuwendung einer Summe für den Ausstellungsbesuch. Am 30. März waren Arbeiten aus der Setzerfachklasse der hiesigen Gewerbeschule ausgestellt, über deren Herstellung der Vorsitzende als Lehrer in dieser Klasse einige Aufklärung gab. Das sehr schöne Gesamtergebnis wurde allgemein anerkannt. Dem besten Schüler war von seinem Lehrer als Anerkennung ein Klimsch, Jahrbuch 1914 gewidmet, die Bewertung der Arbeiten hatte Herr Faktor L. Miller in Braunschweig übernommen (früher Lehrer dieser Klasse) und auch ein vorzügliches Referat dazu geschrieben. Die Arbeiten werden in der Osterausstellung der gewerblichen Schulen ausgestellt und sollen dann als Rundsendung im Kreise Hamburg verschickt werden. Herr Stickann besprach sodann als Mitglied des Prüfungsausschusses die gleichzeitig ausliegenden Arbeiten von den diesjährigen Gehilfenprüfungen. Im Gewerbemuseum war im März vom Verein der Plakatfreunde und von der Museumsleitung eine Ausstellung kaufmännischer Drucksachen veranstaltet. An den Sonntagvormittagen wurden im Ausstellungsraum Vorträge gehalten, so sprach am 8. März unser Vorsitzender Herr Aschoff über die Technik des Buchdrucks, am 15. März Herr Gewerbeschullehrer Sägelken, am 22. März Herr A. Halbert aus Hamburg und am 29. März Herr Frieling von der hiesigen Kunstgewerbeschule. Kunstdruckpapiere und -Kartone der Ersten Deutschen Kunstdruck-Papierfabrik Carl Scheufeien in Oberlenningen-Teck, Württemberg. In gediegener, fester Hülle versendet die Firma ihre drei Musterbücher für glänzende und matte Papiere und für Karton. Die Papiere jeder Gruppe sind sehr mannigfaltig: ein- oder zweiseitig gestrichen, holzhaltig oder holzfrei, in ver schiedensten Schweren und Blattgrößen. Unter den vorrätigen Formaten sind auch die Weltformate der „Brücke” berück sichtigt. Jede Papiersorte enthält als Druckmuster eine Autotypie, welche eine Ansicht aus Oberlenningen wiedergibt. Auf diese Art wird dem Verbraucher des Papiers die Druck fähigkeit nachgewiesen, sowie ein Wink gegeben, für welches Raster sich das Papier am besten eignet. Die Firma unter scheidet in bezug auf den Glanz er matten Papiere zwischen Halbglanz, Matt und Glanzlos und erläutert dem Drucker diese Unterschiede durch folgende Winke: Glanzlos- Kunstdruckpapier eignet sich hauptsächlich für Bilderbeilagen, bei welchen auf künstlerische Wirkung Wert ge legt wird, denn die darauf erzielten Drucke haben dem Aussehen nach Aehnlichkeit mit« Lichtdrucken und Heliogravüren. Die für dieses Papier bestimmten Klischees sollten mit einem etwas gröberen Raster (54 oder 60 Normalraster) und etwas tiefer geätzt werden, Büchertisch Die hier besprochenen Werke werden in die Bücherel des Papierhauses, Dessauer Straße eingereiht, welche wie der Lesesaa woch’ntäglich von 10 bis 1 und 3 bis 6 zur Benutzung frei steht Leitfaden des Preußischen Wasserrechts nebst Text des Wasser gesetzes vom 7. April 1913 von Justizrat Dr. Baumert, Spandau. Verlag von Wilhelm Knapp, Halle a. S., 1914. Preis geheftet 6 M. 80 Pf. Das Buch besteht aus zwei Teilen, die ungefähr je die Hälfte des Inhaltes ausmachen. Der erste Teil, der eigentliche Leitfaden, erörtert das Wassergesetz vom 7. April 1913 in volkstümlicher Weise und bespricht alle Fragen, welche bei Anwendung des Wasseigesetzes auftauchen können. Der zweite Teil gibt den Wortlaut des Gesetzes. Ein alphabetisches Register ist am Schlüsse angefügt und erleichtert dieVerwendung des Buches beim Nachschlagen. Wertvoll ist auch die alphabetische Angabe aller Wasserläufe erster Ordnung. Preisverzeichnis über Buchbinder-Arbeiten aufgestellt vom Bund Deutscher Buchbinderinnungen. Verlag des Bundes. Preis 2 M. 50 Pf. Zu beziehen durch den Verlag der Papier-Zeitung. Das vorliegende Preisverzeichnis über Buchbinder-Arbeiten erscheint gemäß den Beschlüssen des 33. Verbandstäges des Bundes Deutscher Buchbinder-Innungen in Bremen als neue Bearbeitung der ersten Ausgabe vom Jahre 1909, die im Auftrage des Bundes durch Buchbindermeister Arthur Kallmann, Würzburg, besorgt wurde. Der Tarif soll vorläufig bis zum 38. Verbandstag gelten. Die im Tarif enthaltenen Sätze werden als Mindestpreise für das Deutsche Reich anerkannt. In den tabellarischen Zusammen stellungen, aus welchen das Buch besteht, wird zunächst angegeben, zu welchem Preise die alphabetisch aufgezählten häufig vor kommenden Zeitschriften und Sammelwerke gebunden werden sollen, je nach der Bindeweise (steifbroschiert, halbleinen, halb Leder, Halbfranz, mit oder ohne Goldschnitt und in Decke). Der Vergoldungspreis ist besonders beigefügt. Sodann wird übersicht lich angegeben,»wie Bücher von gangbaren Größen je nach der ver schiedenen Bindeweise berechnet werden müssen. Die Ausführung gliedert sich nach der Buchhöhe, von 2 zu 2 cm steigend, sowie nach der Seiten- oder Bogenzahl. Die Preise sind angegeben je nach dem Einbinden in Blauumschlag, steif broschiert usw. (wie oben) mit Halb-, Ganzleinen, mit oder ohne Goldschnitt usw. Die im Preisverzeichnis niedergelegte mühsame und sorgfältige Arbeit verdient die Beachtung aller Buchbindermeister, und wenn sie sich an die hier angegebenen Preise halten, so werden sie zum eigenen Gedeihen sowie zum Aufblühen ihres Gewerbes beitragen. F.