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PAPIER-ZEITUNG Nr. 36/1914 Mittel und Wege gesucht werden müssen, damit Briefumschläge endlich wieder als nutzbringende Ware von dem Händler ge würdigt werden können. Die Verhandlungen mit der Konvention haben gezeigt, daß seitens der Fabrikanten Zugeständnisse gemacht werden, deren Durchführung aber scharf beobachtet werden muß. Hieran schließt sich eine längere Aussprache, an welcher sich die Herren Kleeßen, Müller, Schwalbe, Fränkel und Mann beteiligen. Im Fragekasten sind Anfragen nicht gestellt worden. Zum Schluß wird die Frage erörtert, ob von Berlin aus nicht eine Sonderfahrt für alle Mitglieder nach Leipzig in die Wege geleitet werden könnte. Der Vorstand wird sich über diese Angelegenheit mit der Eisenbahn-Verwaltung in Verbindung setzen und über das Ergebnis berichten. Schluß der Sitzung gegen 12 Uhr. Im Auftrage: Carl Arenstedt, Schriftführer Süddeutscher Papier-Verein Sitz in Nürnberg Die verehrlichen Mitglieder werden hiermit zu der am Mittwoch, 6. Mai 1914, abends 81 Uhr, im Hotel Deutscher Kaiser stattfindenden Hauptversammlung mit folgender Tagesordnung freundlich eingeladen. 1. Allgemeiner Jahresbericht. 2. Kassenbericht. 3. Bericht über die Vorstandssitzung des Hauptvereins am 29. März 1914. 4. Anträge zur Generalversammlung in Leipzig. 5. Neuwahl. 6. Wald der Abgeordneten zur Generalversammlung. 7. Bekanntgabe der Einläufe. In Anbetracht der umfangreichen Tagesordnung und Be sprechung verschiedener wichtiger Punkte werden die ver ehrlichen Mitglieder freundlich ersucht, recht zahlreich zu er scheinen. Carl Widerspick Ed. Junghändel I. Vorstand II. Vorstand Reichsverband für den Papier- und Bürobedarfs- Handel Der Wert der Organisationen! Ein Mahnruf an die Kollegen des Papier- und Bürobedarfshandels Seit einiger Zeit ist der Reichsverband für den Papier- und Bürobedarfshandel ins Leben getreten, überzeugt, daß nur eine für die reinen Händlerinteressen eintretende Vereinigung berufen sein kann, die Händlerschaft wirksam zu vertreten. So konnte der Vor stand schon wenige Tage nach der ersten konstituierenden Versamm lung über eine Mitgliedschaft verfügen, der die ersten Geschäfte Deutschlands angehören, und die infolgedessen in Fabrikanten kreisen wohl beachtet wird. Auf der Ende Januar in Frankfurt a. M. stattgefundenen ersten Besprechung der Händlerverbände mit den Briefumschlagfabrikanten bemerkte ein Mitglied des Arbeitsausschusses des Reichsverbandes, man habe in den Kreisen der Papierhändler bedauert, daß die Brief umschlagfabrikanten bisher mit der Händlerschaft keine Fühlung genommen und sie bei Konventions- und Preisfragen ausgeschaltet hätten. Hierauf wurde von dem Vorsitzenden erwidert, daß die Pa pierhändler nicht genügend organisiert gewesen und jetzt zum ersten Male die Vertreter derselben an sie herangetreten seien. Diesem Vorwurf konnte nicht widersprochen werden, er gibt aber zu denken. Bei den stets zunehmenden Konventionsbildungen ist es un bedingt erforderlich, daß auch die Händler sich den zu intensiver Arbeit bestehenden Verbänden anschließen, um ihre Fachinteressen zu wahren. Bei der stets zunehmenden Teuerung der Lebensver hältnisse und dem Wachsen der Geschäftsspesen, die mindestens 20 v. H. betragen, ist es nötig, daß die Verkaufspreise entsprechend erhöht und dafür Sorge getragen wird, daß sie mit Hilfe von Schutz maßregeln eingehalten werden. Um dies zu erreichen, müssen seitens der Fabrikanten feste Verkaufspreise vorgeschrieben und die Waren als Markenartikel gestempelt werden. Am 28. April tagten in Frankfurt a. M. verschiedene Konven tionen u. a. die Briefumschlag- und Brief ordnerfabrikanten. Zu diesen Verhandlungen waren die Vertreter der Händlerverbände aufgefordert. Mehrere Mitglieder vom Arbeitsausschuß des Reichsverbandes haben an der Sitzung teilgenommen und sich an den Erörterungen, welche bis in die späten Abendstunden dauerten, eifrig beteiligt. Unter anderen wurden verschiedene Mißstände besprochen und vor allem die nötigen Maßregeln betreffs Einführung der Kampf sorten in Briefumschlägen und Briefordnern beraten. Eingehender Bericht folgt in nächster Nummer der Papier-Zeitung. Es wurde ein Protokoll aufgenommen, welches unseren Mitgliedern auf Wunsch gern übersandt wird. In einigen Wochen werden mit diesen Konventionen weitere Sitzungen in Frankfurt oder einem anderen mitteldeutschen Platz stattfinden zur Festsetzung von besseren festen Verkaufspreisen und zur Beratung verschiedener Anträge, insbesondere auf Auf hebung der direkten Lieferung der Fabrikanten an Verbraucher unter Ausschaltung der Händler. Bei dieser Gelegenheit wollen die Fabrikanten die Wünsche der Händler hören, um auf Grund derselben neue Verkaufsbedingungen festzulegen. Darum ist es vor allen Dingen notwendig, daß die Fach genossen sich einmütig zusammenscharen, damit der Reichsverband in der Lage ist, dem wohlwollenden Entgegenkommen der Fabri kanten auch eine geschlossene Händlerschaft zu zeigen, die gewillt ist, die durch ihre Vertreter mit den Fabrikanten festgelegten Ver einbarungen anzunehmen und durchzuführen. Erfahrene Mitarbeiter der verschiedensten Zweige unseres Faches stehen unseren Mitgliedern mit Rat zur Verfügung. Das in Frankfurt a. M. errichtete Büro des Reichsverbandes für den Papier- und Bürobedarfs-Handel ist ebenfalls zu weiteren Auskünften gerne bereit. Zuschriften werden unter der Adresse Wiesenhüttenstraße 14 erbeten. Frankfurt a. M. im April 1914 Reichsverband für den Papier- und Bürobedarfshandel Briefumschläge Von einer Kuvertfabrik kaufte ich 30 000 Kuverts nach Muster I, ein Kunde bestellte mir gleich 15 000. Als ich die Sendung bekam, waren die Kuverts wie Muster II, also rauher. Mein Kunde ist sehr wählerisch, und ich lieferte ihm deshalb 1000 vorab, es waren aber kaum einige Tage vergangen, da hatte ich die Beschwerde im Hause. Der Mann schrieb mir, dies seien Kuverts für die Schreib maschine, aber nicht für die Handschrift und zog den Auftrag zurück. Bei der mündlichen Verhandlung meinte er, wenn ich 10 v. H. nach ließe, wollte er die Ware abnehmen. Ich habe dieserhalb an die Fabrik geschrieben, diese läßt sich auf nichts ein. Ich wollte nur für die 15 000 den Nachlaß. Wie denken Sie darüber? Meinen Kunden, kann ich wohl auch nicht auf Abnahme drängen ? M. Der gelieferte Briefumschlag ist merklich rauher als die Vorlage, und die Feder gleitet infolgedessen nicht so glatt darauf wie auf dieser. Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch darf der jenige, der eine Ware kauft, verlangen, daß diese die zuge sicherten Eigenschaften besitzt, und die mustergetreue Glätte ist eine solche zugesicherte Eigenschaft. Da der Ware diese Eigenschaft fehlt, darf der Kunde die Annahme verweigern, ebenso darf dies Fragesteller der Briefumschlagfabrik gegen über tun. Allerdings erscheint es billig, daß sowohl Fragesteller wie der Kunde die Ware mit weniger als 10 v. H. Nachlaß über nehmen, da der Wertunterschied nicht so viel ausmacht, jedoch kann der Käufer dazu nach dem Gesetz nicht gezwungen werden. Vorrichtung zum Abreißen von Teilen eines Streifens, ins besondere für Markenaufklebevorrichtungen von Bohumil Jirotka^ in Berlin. DRP 269460. Zusatz zum DRP 261994 (Kl. 70). VergL Papier-Zeitung 1913, S. 3629. Die Vorrichtung des Hauptpatentes ist hier dahin abgeändert, daß beim Abtrennen der Marke diese auf die Unterlage gedrückt ist und die beiden nächstfolgenden Streifenteile an ihren Prismen seiten durch seiltiche Klemmfedern festgehalten werden. Der Markenstreifen wird an dem den beiden mittels Klemmfedern festgehaltenen Streifenteilen vorausgehenden Streifenstück durch eine Schleiffeder auf eine Prismenfläche gedrückt. Das Prisma wird in der Bereit- oder Aufsetzstellung festgehalten und erst durch einen auf die Handhabe ausgeübten Druck, durch welchen zugleich die Klemmfedern ausgerückt werden, auf die Unterlage gedrückt. Parlograph-Preis. Seit 1. Mai ist der Preis der Parlo- graph-Diktiermaschine von 250 M. auf 275 M. erhöht. In Zu kunft werden die Parlographen mit Rückschalttaste und Walzen schutzvorrichtung geliefert.