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1126 PAPIER-ZEITUNG Nr. 33/1914 ketten aushalten. Wenn man die Marken, wie das bei vielen Sammlern üblich ist, mit Benzin reinigen oder Wasserzeichen suchen will, beginnt die Farbe zu fließen. Es ist möglich, der Marke Bild und Farbe vollständig zu nehmen. Sammler seien also gewarnt und be sonders auch vor Marken mit angeblichen Plattenfehlern. Die M. N. N. haben sich in dieser Angelegenheit an die Postverwaltung gewendet und erfahren, daß ihr diese Eigenschaft der Marken bereits während der Vorarbeiten bekannt war und daß ihr diese Einwirkung von Benzin und anderen ätzenden Flüssigkeiten nicht unangenehm ist. Bei den hochwertigen Marken der alten Ausgabe ist nämlich wiederholt und auch wohl mit Erfolg versucht worden, den Stempel mit solchen Flüssigkeiten zu entfernen. Das ist bei den jetzigen Marken zum Vorteil der Postverwaltung nicht mehr möglich. Ha. Neue ungarische Briefmarken, die künstlerisch sind, werden demnächst zur Ausgabe gelangen. Jede Marke wird eine besonders schöne Landschaft aus Ungarn — nach Art der bosnisch-herze gowinischen Marken — darstellen. CI. Was das Verkaufspersonal beachten muß! Ein Merkblatt für Verkäufer und Verkäuferinnen, aufgestellt von der Detaillistenkammer in Hamburg*) 1. Im Verkehr mit der Kundschajt 1. Als Verkäufer vertrittst du die Firma gegenüber dem Publikum; dein Auftreten sei daher sicher, aber stets zuvorkommend und höflich. 2. Den Käufer, der den Laden betritt, empfange mit einem freundlichen Gruße. Nenne ihn stets mit Namen und Titel, wenn dir diese bekannt sind. Suche den Namen des Käufers in unauf fälliger Weise zu erfahren und schreibe ihn dir sofort auf. 3. Begrüße den in den Laden tretenden Käufer, auch wenn du ihn nicht'selbst bedienst, durch Erheben von deinem Platze. 4. Den Gruß: „Gnädige Frau“, „Gnädiges Fräulein“ usw. wende sparsam an; verwende ihn nur dann, wenn die Käuferin durch ihre Kleidung und ihr Verhalten eine solche Ansprache recht fertigt. 5. Auch dem Kunden, der nicht sofort bedient werden kann, widme Deine Aufmerksamkeit und lade ihn ein, einen Augenblick Platz zu nehmen. 6. Behandle die Kundschaft, auch einfache, gleich höflich und zuvorkommend. Jeder Kunde ist für das Geschäft wertvoll. 7. Erkundige dich nach den Wünschen des Käufers, am besten durch die höflich gestellte Frage: „Womit kann ich dienen?“; „Was wünschen gnädige Frau ?“ usw. — Vermeide dagegen Fragen, wie: „Was wollen Sie haben?“, „Haben Sie schon?'' usw. 8. Bevor du dem Kunden Ware vorlegst, suche dessen Wünsche in bezug auf Qualität, Preis, Verwendungszweck usw. zu er forschen, um zu vermeiden, daß eine „nicht passende“ Ware an geboten wird. 9. Bei der Bedienung des Kunden bewahre Ruhe und Geduld, auch dann, wenn der Käufer schwer zu einem Entschlusse kommen kann. 10. Vermeide jede leere Empfehlung und nichtssagende Redens- ‘arten, dagegen begründe dein Urteil durch Hinweise auf die Qualität der Ware, die Farbenwirkung, Mode, den Verwendungszweck usw. Vergegenwärtige dir stets, daß du sachverständiger Berater des Käufers sein sollst. 11. Wende dem Käufer deine ganze Aufmerksamkeit und dein Interesse zu, und laß dich durch andere Vorgänge im Geschäft nicht ablenken; vermeide es insbesondere, mit deinen Kollegen während dieser Zeit zu plaudern, zu scherzen usw. 12. Garantiere nie eine bestimmte Eigenschaft der Ware, wie Farbenechtheit, Materialbeschaffenheit (Wolle, Halbwolle usw.), wenn du hierüber nicht ganz genau unterrichtet bist. Im Zweifels falle frage stets den Chef. 13. Vermeide den Eindruck des Nichtbeschäftigtseins durch Herumstehen im Laden, durch Beobachtung der Straße durch Schaufenster und Ladentür. Ein denkender Verkäufer, eine denkende Ladengehilfin, hat immer Arbeit. 14. Im Verkaufsraum darf grundsätzlich nicht gegessen werden, vermeide es aber auch, den Käufern mit kauendem. Munde gegen überzutreten. 15. Ist der verlangte Gegenstand nicht auf Lager, so suche einen ähnlichen zu verkaufen, vermeide jedoch unter allen Um ständen das „Aufschwatzen“ von Waren. 16. Verkäufer, die im Augenblick mit der Bedienung eines Kunden nicht beschäftigt sind, sollen es vermeiden, den von anderem Personal bedienten Kunden zu beobachten. 17. Erfolgt nicht sofort Bezahlung, so schreibe die verkaufte Ware ins Buch, ehe du sie einpackst und dem Käufer aushändigst. Notiere den Namen und die Adresse des Käufers und lies beides diesem nochmals vor. 18. Duze dich nicht mit deinen Kollegen und Kolleginnen im Geschäft, namentlich nicht in Gegenwart der Kundschaft. *) Die Detaillistenkammer gibt Büchlein folgenden Inhalts ab. Jedem neu eintretenden Verkäufer händigt der Geschäftsherr ein solches Büchlein ein. 19. Lege der Kundschaft keine verstaubte oder unansehnlich gewordene Ware vor. 20. Deine Kleidung, einschließlich der Wäsche, sei stets sauber, einfach und nicht auffallend. 21. Besondere Aufmerksamkeit widme den Händen und Finger nägeln, die den Blicken -der Kundschaft am meisten ausgesetzt sind. Wasche dir mehrmals am Tage die Hände. 22. Mache nie im Laden Toilette, insbesondere aber nicht in Gegenwart der Kundschaft; insbesondere vermeide vor derselben das Ordnen der Haare. 23. Vermeide die Verwendung von „wohlriechenden “Essenzen und Oelen, da viele Käufer hiergegen sehr empfindlich sind. 24. Dränge nicht zum Verkauf, namentlich gegenüber solchen Käufern, die, „nur um etwas anzusehen“ den Laden betreten. 25. Lasse es den Kunden nie merken, daß deine Mittagspause- bzw. deine Ablösung naht. Dasselbe gilt von der Abfertigung von Kunden kurz vor Geschäftsschluß. 26. Setze nie die Konkurrenz in den Augen des Publikums - herab. 27. Sei auch beim Umtausch von Waren höflich und zuvor kommend . 2. Im Interesse des Geschäfts 28. Wahre die Interessen des Geschäfts, als wären es deine eigenen. 29. Beginne deine Tagesarbeit mit dem Ordnen deines Lagers. Beschäftige dich selbst in deinem Lager; überlasse diese Arbeit nicht jüngeren Angestellten (Lehrlingen); nur dadurch gewinnst und erhältst du die Uebersicht über das Lager. 30. Waren, die öfters verlangt, aber nicht geführt werden, notiere sofort und melde dies dem Chef. 31. Merke Dir, was du am Lager hast, und wo die Ware unter gebracht ist, damit du in Anwesenheit des Kunden nicht erst nach der verlangten Ware zu suchen brauchst. 32. Halte deine Abteilung, der du vorstehst oder in der du tätig bist, stets in Ordnung. 33. Nimm nie das letzte Stück einer Ware vom Lager, ohne es zur sofortigen Nachbestellung zu notieren, falls der Artikel gang bar war. 34. Sorge stets für Vertretung, bevor du dich von deinem Platze im Verkaufsraum entfernst. 35. ’ Halte grundsätzlich alle deine Privatangelegenheiten vom Geschäft fern. Vermeide auch die Benutzung des Fernsprechers im Geschäft zur Führung privater Gespräche. 36. Bilde dich in deinem Beruf rastlos weiter; benutze jede dir sich bietende Bildungsgelegenheit (Fortbildungsschulen, Vor träge usw.). 37. Wahre deinen guten Puf innerhalb und außerhalb des Geschäfts. . Probenschau Taschen-Brief-Post, DRGM. Nr. 590668 von F. H. Schmidt, Briefumschlag- und Papierausstattungs-Fabrik in Torgau. Nebenstehendes Bild zeigt die geöffnete, mit 25 Briefbogen und 25 Umschlägen aus feinem Leinenpapier gefüllte Mappe oder Tasche. Derartige Behält nisse aus Steifpapier für kleine Mengen billiger Briefbogen und Umschläge werden schon seit langer Zeit auf den Markt ge bracht. Vorliegende neuartige Packung enthält gutes Papier, und die Umschläge sind mit Seidenpapier gefüttert. Die Tasche ist aus einem Stück so angefertigt, daß die Bogen und die Umschläge je für sich in einem Behälter liegen. Beide Behälter können zusammen geklappt und durch eine Zungenklappe geschlossen wer den. Die Ware bewahrt da durch länger ihr gutes Aussehen und läßt sich nicht so leicht nach jeder Richtung ver schieben, wie in Taschen üb licher Art. Trotzdem gelangen diese Packungen zu sehr mäßigem Preis in den Handel. Bromsilber-Postkarten DRGM 594612 der Neuen Photo graphischen Gesellschaft A.-G. in Berlin-StegliG. Diese neuen Postkarten zeichnen sich dadurch aus, daß die Augen der darauf