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Grund der Anfechtung der auf ihn vorgenommenen Ueber- Schreibung des Geschäfts in Anspruch genommen werden können. In diesem Falle würden die Prozeßaussichten für ihn günstiger sein, da er nach der ganzen Sachlage die Annahme, daß die Ueberschreibung in der Absicht die Gläubiger zu be nachteiligen, erfolgt sei, widerlegen und im Gegenteil nach weisen kann, daß seine Absicht dahin gegangen ist, die Gläubiger nach Möglichkeit zu befriedigen. Voraussichtlich wird aber der Gläubiger seinen Anspruch in der erstangegebenen Richtung begründen. Eine strafbare Handlung des Fragestellers kommt nicht in Frage. Junge Deutsche in Deutsch-China Ich habe die Absicht, mit zweien meiner Kollegen ins Ausland zu gehen, und uns wäre Kiautschou am erwünschtesten. Wir sind alle drei junge Kaufleute im Alter von 18 bis 22 Jahren und möchten gern erfahren, wie die Verhältnisse in Kiautschou sind, und ob Aus sicht vorhanden ist, daß wir drei dort eine gesicherte Stellung er halten können. G. Ein Freund unseres Blattes, der im Jahre 1902 Kiautschou kennen gelernt hat, schreibt uns auf unsere Anfi agen felgendes. „Ob gegenwärtig solche Aussichten bestehen, würde am einfachsten durch eine unmittelbar nach Tsingtau zu richtende Anfrage zu ermitteln sein. Die Entwicklung der Kolonie hat in den letzten Jahren so große Fortschritte gemacht, daß meine Kenntnis der dortigen Verhältnisse, wie sie im Jahre 1902 be standen, zuverlässigen Schluß auf den jetzigen Zustand nicht zuläßt. Damals wandte sich der Strom Stellungsuchender vor nehmlich nach Schanghai, dem ostasiatischen Paris; das Leben in dem jungen Tsingtau legte Entsagung hinsichtlich vieler heimischer Kulturbedürfnisse auf. Das mag jetzt anders sein: zu Ungunsten der Aussichten Stellungsuchender. Ich empfehle dem Fragesteller, sich mit einer Bitte um Auskunft unmittelbar an das Kaiserliche Gouvernement in Tsingtau (China) zu wenden, unter Beifügung aller persönlichen Mitteilungen, die. einen dortigen Geschäftsmann interessieren könnten. Postverbindung Berlin-Tsingtau 12 Tage, mehimals wöchentlich, über Sibinien. Ich empfehle, sich vorher durch ärztliche Unteisuchung der Tiopendienstfähigkeit zu versichern, und warne: davor, nach Kiautschou oder sonstwohin über See ohne Vertiag in der Tasche zu gehen.” Unbewiesene Forderung Ein Handwerksmeister hat regelmäßig mit einem Rohrlieferer gearbeitet, der über Lieferungen niemals Rechnungen erteilt hat. Wenn der Meister, der Empfänger der Ware, Zahlungen geleistet hat, sind ihm Quittungen darüber nicht gegeben worden, vielmehr haben er selbst und der Lieferer für sich diese Zahlungen vermerkt. Inzwischen ist der Handwerksmeister gestorben, das Geschäft wird von der Witwe und dem Sohne weitergeführt. Jetzt erscheint der Rohrlieferer mit einer Forderung von 2000 M., worüber irgend welche Notizen, ob für diesen Betrag geliefert oder diese Lieferung bezahlt worden ist, nicht aufzufinden sind. Besteht diese Forderung zu Recht? Der Lieferer könnte ja noch viel mehr verlangen. Kann der Lieferer mit einer Klage Erfolg haben ? X Antwort unseres rechtskundigen Mitarbeiters: Der Lieferer hat zur Begründung seiner Forderung den Nachweis der dieser zugrunde liegenden Lieferungen zu führen und hierbei Zeit und Umfang jeder einzelnen Lieferung darzulegen. Den in Anspruch genommenen Erben steht demgegenüber das Recht zu, die un bewiesenen Angaben zu bestreiten und abzuwarten, welche Beweise der Lieferer antreten wird. Schon dadurch, daß er sich auf Rechnungen nicht berufen kann, wird ihm die Beweis führung erheblich erschwert. Gegenüber seiner etwaigen Bezug nahme auf Geschäftsbücher und Notizen steht es den Erben frei, die Ordnungsmäßigkeit und Zuverlässigkeit derselben sowie den Empfang der angeblichen Lieferungen zu bestreiten. In ersterer Hinsicht wird erforderlichenfalls ein gerichtlicher Bücher revisor über die Beweiskraft der Urkunden zu hören sein, in letzterer kann den Erben der Eid über den Empfang der Waren seitens des Erblassers zugeschoben werden. Diesen Eid brauchen sie indessen nach Lage der Sache nur in der sogen. Ueber- zeugungsnorm zu leisten, d. h. dahin, daß sie nach sorgfältiger Prüfung und Erkundigung die Ueberzeugung nicht erlangt haben, daß der Erblasser die streitigen Waren geliefert erhalten hat (§ 459 CPO). Sind sie auf Grund möglichst gewissenhafter Nach forschungen zur Leistung dieses Eides imstande und steht dem Lieferanten ein weiteres Beweismittel nicht zu Gebote, so hat er auf Erfolg seiner Klage nicht zu rechnen. Abwaschbare Schreibflächen Zu Nr. 26, S. 888 Auf Janbei bemusterter Lackplatte haftet Tintenschrift sehr fest undjläßt sich trotzdem noch nach Jahren durch Wasser weg wischen. Auch läßt sich die Platte gut beschreiben und gibt alle Fein heiten der Schrift wieder. • Alexander Schwarz, Siegellackfabrik, Leipzig Die uns gesandte 10 mm dicke Siegellackplatte besitzt die angegebenen Eigenschaften. Schriftleitung Maschinen zum Einschlagen von Schreibheften Zu Nr. 20 S. 681 Unter obiger Bezeichnung verstehe ich eine Maschine, welche den Schreibheft-Umschlag mit einem Schutzpapier bekleidet, welches verhüten soll, daß der eigentliche Umschlag beschmutzt wird. Solches Einschlagen von Schreibheften und Schulbüchern von Hand ist schon sehr alt und erfordert, wenn das Heft usw. ordentlich aussehen soll, einige Geschicklichkeit, die Schulkindern meist nicht eigen ist. Eine Maschine für eine solche Arbeit dürfte kaum auf dem Markt erscheinen, weil dabei für den Maschinenbauer nichts herausspränge. Es würden nämlich nur wenige solcher Maschinen abgesetzt, auch dürfte sich eine solche Maschine kaum lohnen. Der Ladenbesitzer könnte ja für das Einschlagen nur einige Pfennige verlangen, und mit der Zeit würde das Einschlagen als Zugabe be trachtet werden. In einer der nächsten Nummern wird eine An leitung erscheinen, auf welche Weise sich ein Mittelweg ohne Maschine finden läßt. F. K. Probenschau Stahlfedern und andere Schreibwaren von Perry & Co. Ltd. (A.-Sommerville & Co.) in Berlin SW 68, Alte Jakobstr. 133. Die Berliner Vertretung der Birminghamer Fabrik gibt für die deutsche Händlerkundschaft eine Preisliste heraus, welche zu nächst das Reklamematerial, welches die Firma den Händlern kostenfrei zur Verfügung stellt, farbig abbildet. Sodann folgt die Großhandels-Preisliste der mannigfaltigen Stahlfedern dieser Firma. Jede in Deutschland gangbare Feder der Firma ist ab gebildet und angegeben, in welchen Spitzenbreiten sie gefertigt wird. Sodann folgen die farbigen Abbildungen der vielerlei Schachtelausstattungen der Firma. Goldfüllfederhalter in ver schiedenen Ausführungen, Achat-Durchschreibstifte, Tintenfleck entferner, Stellzirkel, Lupen, Klammern aller Art, Gummi bänder usw. schließen sich an. Amtliche Postkarten mit Abbildungen des geplanten Bismarck- Nationaldenkmals. Das Bismarck-Nationaldenkmal wird nach Plänen der Professoren Kreis und Lederer auf der, Elisenhöhe bei Bingerbrück errichtet und soll Deutschlands Dank an Bismarck verkörpern. Die Kosten für dieses Denkmal belaufen sich auf ungefähr 3 Millionen M. Ein großer Teil, etwa die Hälfte dieser Bausumme, ist bereits durch Stiftungen und Beiträge aufge bracht, aber es bedarf noch einer umfassenden Tätigkeit des Vereins zur Errichtung des Bismarck-Nationaldenkmals, um die fehlende Summe aufzubringen. Zu diesem Zwecke hat der Vor stand des genannten Vereins die Firma Karl Rud. Bremer & Co. in Köln mit der Herausgabe der ersten amtlichen Ansichts postkarten des geplanten Denkmals beauftragt. Die Firma hat eine Serie von 6 Karten fertiggestellt, die nunmehr in den Handel kommen und lebhaftes Interesse in den Kreisen der Bismarckfreunde wecken dürften. Die Karten kommen einzeln zu 10 Pf. das Stück und in Serien zum Verkauf. Jede Karte trägt den Vermerk „Offizielle Postkarte des Vereins zur Er richtung eines Bismarck-Nationaldenkmals. Dieser Gruß ein Baustein zum Bismarck-Nationaldenkmal.” Die 6 Karten sind wie folgt betitelt: Nr. 1: Bismarck. Studie zum Kopf des Bismarck-Standbildes von Hugo Lederer. Nr. 2. Bismarck. Entwurf zum Modell der Statue von Hugo Lederer. Nr. 3. Denkmal. Ansicht vom Festplatz, Entwurf von Wilhelm Kreis. Nr. 4. Denkmal. Ansicht der Elisenhöhe, Entwurf von Wilhelm Kreis. Nr. 5. Denkmal. Innenansicht, Statue von Hugo Lederer.. Architektur von Wilhelm Kreis. Nr. 6. Denkmal. Ansicht von der Rheinseite, Entwurf von Wilhelm Kreis. Die Karten sind auf gelblichem, mattem Steifpapier in feinem Tiefdruck ausgeführt und sehen wie künstlerische Radierungen aus. Der grünliche Ton der Druckfarbe paßt trefflich zur ernsten Stimmung des Denkmals und seiner Umgebung. Wer diese Postkarten kauft, zollt nicht nur dem Schöpfer des Deutschen Reiches Verehrung, sondern hilft auch Deutschland um ein Denkmal von hohem Kunstwert bereichern.