Volltext Seite (XML)
1036 PAPIER-ZEITUNG Nr. 30/1914 Aktendeckel 1318. Schiedspruch Schieasprche werden kostenfrei gefällt und ohne Namen der Beteiligten veröffentlicht Ich bestellte nach voraufgegangener Anfrage bei der Papier fabrik X in A 1000 Deckel, sandte vorerst eine Probe mit der An frage an die Fabrik, ob diese mir die Deckel genau nach Vorlage machen könne, und erbat den Preis darüber. Es wurde der Preis von etwa 80 M. für 1000 Stück vereinbart. Die Fabrik sicherte mir sorgfältigste und rascheste Bedienung zu, und so bestellte ich 1000 Bogen nach dem einliegenden % Muster-Deckel. Ich bekam die Deckel geliefert, aber der Preis war nicht 80 M. das Tausend, sondern 79 M. 36 Pf. für 790 Stück. Zwei Tage nachdem ich die Deckel bestellt hatte, schrieb ich an die Fabrik und bat sie, genau nach Vorlage zu arbeiten, da es ein Erstlingsauftrag einer großen Behörde sei, und weitere Aktendeckel-Bestellungen davon abhängen, ob ich gut lieferte. Ich bat die Fabrik, den Deckel nicht leichter zu arbeiten, eher eine Kleinigkeit schwerer, um keine Ausstellung zu bekommen. Die Deckel kamen an, und da der Auftrag eilte, bedruckte ich sie. Die Behörde stellte mir die Deckel zur Verfügung, weil das darauf mit Tinte Geschriebene sofort einzieht und' ver läuft. Abgesehen davon, daß die Fabrik den Deckel hoch einmal so dick arbeitete und der Deckel in der Färbung erheblich abwich, war die Leimung viel geringer. Die Behörde hat mir die Deckel aus diesem Grunde zur Verfügung gestellt, und ich war gezwungen, mich der Fabrik gegenüber gleichfalls so zu verhalten, d. h. ich stellte ihr die bedruckten Deckel zur Verfügung, konnte aber mit der Fabrik keine Einigung erzielen und bitte ich Sie, Ihren Schied spruch zu fällen, dem wir uns (die Fabrik und ich) nach Verein barung bedingungslos unterwerfen wollen. Ich lege den Brief mit ein, den die Fabrik an mich nach meiner Anfrage sandte und worauf ich die 1000 Deckel bestellte. Ich war der Ansicht, daß ich, wenn ich Deckel genau nach Probe bestelle und mir rasche und sorg fältigste Lieferung zugesichert wird, die Deckel nicht vor dem Druck zu prüfen brauchte, ob sie die richtige Beschaffenheit auf Schreib festigkeit haben. Anbei eine Probe, nach der ich bestellte und einen von den gelieferten Deckeln. V, Buchdruckereibesitzer * ♦ * Wir sind mit der Buchdruckerei Y in B wegen einer Lieferung Aktendeckel in Streit geraten und einigten uns dahin, uns beide Ihrem Schiedspruche zu unterwerfen. Wir haben der Firma einen kleinen Posten Aktendeckel laut Muster „Lieferung“ geliefert. Bestellt war nach dem gleichfalls beiliegenden „Bestellmuster“, dieses ist ein Drittel des uns vom Kunden gesandten Stücks Aktendeckel. Die Firma rügt haupt sächlich die schlechte Leimung der Aktendeckel und stellt uns aus diesem Grunde die Sendung zur Verfügung. Wir sind der Ansicht, daß uns die Firma besonders darauf aufmerksam machen mußte, wenn die Deckel besonders fest geleimt werden sollten. Wie Sie an dem Lieferungsmuster feststellen können, sind die Aktendeckel nicht schlecht geleimt, -denn es vergeht geraume Zeit, bis die auf den Aktendeckel übertragene Tinte eingezogen ist. Die Aktendeckel sind gleich gut geleimt wie alle Normal-Aktendeckel, die wir fertigen, und bisher ist noch nie über schlechte Leimung geklagt worden. Wir haben der Firma gegenüber eine Zurverfügungstellung unserer Lieferung nicht anerkannt, zumal die Aktendeckel bereits bedruckt sind, und wir keine Verwendung dafür haben. X, Papierfabrik in A Wie aus dem Briefwechsel hervorgeht, war der Preis der Lieferung deshalb höher als der bei der Bestellung vereinbarte, weil der Käufer nachträglich vorschrieb, die Deckel sollen etwas schwerer sein .als das Muster, und weil infolgedessen die Papier fabrik die Deckel ziemlich erheblich schwerer gearbeitet hatte. Bei so kleinen Posten von Aktendeckeln sind erhebliche Schwan kungen der Schwere oft unvermeidlich, aber hier ist die Ab weichung zu groß: sie beträgt etwa 30 v. H. der bestellten Schwere und Dicke. Uebrigens hat die Papierfabrik einen kleinen Nachlaß gewährt und die Druckerei schließlich den Preis nicht mehr beanstandet. Die gelieferten Deckel sind etwas schwächer geleimt als die Vorlage. Die Papierfabrik kann dies nicht damit begründen, daß Normalaktendeckel nicht besser geleimt seien als die Lieferung, denn die Druckerei hat nicht Normalaktendeckel sondern Deckel nach Muster bestellt, und deshalb hätte die Fabrik das Muster auch in bezug auf Leimung zum Vorbild nehmen müssen. Die etwas geringere Leimung macht jedoch die Deckel nicht unver- . wendbar, Fragesteller sollte deshalb die bestellende Behörde davon überzeugen, daß die Deckel, besonders da sie schon be druckt sind, von der Behörde verbraucht werden sollten und können. Der Papierfabrik gegenüber hat sich die Druckerei dadurch, daß sie die Deckel nicht erst prüfte, sondern sofort durch Bedrucken verarbeitete, ihres Rügerechtes begeben, und deshalb entscheiden wir. daß die Buchdruckerei kein Recht hat, die bedruckten Deckel der Papierfabrik zur Verfügung zu stellen, daß sie vielmehr diese Deckel bezahlen muß. Da gegen entscheiden wir, daß sie vom Kaufpreis der Deckel 8 v. H. abziehen darf, teils um den Minderwert auszugleichen, den die Deckel infolge der nicht mustergetreuen Leimung haben, teils weil die Fabrik die Deckel übermäßig schwer geliefert hat. lfzn- Schreibbänder Kohlenpapier GÜNTHERWAGNERzHANNOVER UND WIEN GEGRÜNDET 1 1838 39 AUSZEICHNUNG 753!9 J Tfakaffaßrik C ' Kartonplakate u. Kalendervücken in SCZdI . Reliefprägung sowie Velours-Präge- .— — plakate mit Nickelschrift = sucht Vertreter oder Grossisten welche möglichst mit der Branche vertraut sind. r66193 F. Tiennefefd, ^Bertin SW 68 §egr. 1887 Htte JaßoBftraße 11^12 §egr. 1887 Füllfeder EFW Sicherheits-System, präzise Werkmanns arbeit, Goldfeder mit Natur-Iridiumspitze, feinstes Paragummi! Penkala- Original-Fiillbleislifl von keiner Imitation erreicht! Achtung auf die Marke „Penkala", weil diese für erprobte Qualität bürgt. Hohe Rabatte. Zug kräftiges, originelles Schaufenster - Mate rial. Günstigste Bezugs - Bedingungen. . Edmund Mosler 4 Co. A M. Hktien-Ges. A «h. Berlin-Neikölln A "GMh. Agram (Zagreb)