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DAPIER-VERARBEITUNG EBUCHGEUERBENr.27* Papierindustrie-Verein, E. V. und Vereinigung für die Zollfragen der Papier ver arbeitenden Industrie und des Papierhandels Auf Grund eines in der gemeinschaftlichen Vorstands sitzung des Papierindustrie-Vereins und der Vereinigung für die Zollfragen am 1. Dezember 1913 gefaßten Beschlusses sind die Vorsitzenden der beiden Vereine ermächtigt worden, den Termin der diesjährigen gemeinschaftlichen Tagung in Leipzig selb ständig zu bestimmen. Demgemäß ist als Termin für die diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung der Vereinigung für die Zollfragen der 4. Juni und als Termin für die ordentliche Hauptversammlung des Papierindustrie-Vereins der 5. Juni festgesetzt worden. Papierindustrie-Verein E. V. Max Krause, Vorsitzender Vereinigung für die Zollfragen der Papier verarbeitenden Industrie und des Papierhandels Herm. Richter Eugen Hager, Syndikus Postvordrucke Die Zahlkarten-Vordrucke für Einzahlungen im Postscheck- Verkehr können vom 1. Juli ab auch von der Privatindustrie hergestellt werden. Den Druckereien wird jedoch amtlich empfohlen, hiermit vorläufig nicht zu beginnen, da Aenderung des jetzigen Vordrucks bevorsteht. Auch die braunen Nach nahmekarten und Nachnahme-Postpaketadressen mit anhängen der Postanweisung oder Zahlkarte, die schon jetzt von der Privat industrie hergestellt werden dürfen, werden geändert, von der Herstellung oder Beschaffung größerer Vorräte an solchen Vor drucken ist daher zweckmäßig abzusehen. Die Postverwaltung wird demnächst Mustervordrucke herausgeben, die dann von den Postscheckämtern und Postanstalten bezogen werden können. Trübungen im Briefumschlaa-Fenster Wie Sie auf beiliegenden Fensterbriefumschlägen sehen, haben deren Fenster kleine weiße Flecke. Wie lassen sich diese vermeiden ? Ist daran der Feuchtigkeits-Unterschied der Trocken- und Arbeits räume schuld (erstere 30—40, letztere 60—75 v. H.) oder die Aus dünstung der Heizung (offene Gasflammen)? Zur Lüftung dient ein einfaches Abzugsrohr. Die Temperatur der Trockenräume ist 25—30 Grad, die Trockendauer 18—20 Stunden. Bei Entnahme aus dem Trockenraum sind die Flecke schon vorhanden und treten bei der weiteren Verarbeitung stärker hervor. Werkmeister Das Papier der drei Muster wurde auf Erdgehalt geprüft, da sich vermuten ließ, daß der Fehler durch zu großen Gehalt des Papiers an Erden entstanden sei. Es zeigte sich, daß das weiße Papier 5 v. H., das blaue 7 v. H. und das graue 6 v. H. Asche enthält, was als gering zu bezeichnen ist, da manche Papiere dieser Art 8—10 v. H. und mehr zeigen. Auch die Leimung der Papiere wurde geprüft und als richtig befunden. Uebergroße Leimung erschwert nämlich das Durch dringen des Lackes. Weitere Prüfungen zeigten, daß der Fehler vermutlich entweder am Lack liegt, der vielleicht zu wenig Durchschlag kraft besitzt, das heißt nicht genügend durchdringt, oder von dem zu wenig aufgetragen wurde. Die Papiere müssen vor dem Lackieren gut trocken sein, da sonst leicht derartige Fehler vorkommen können. Es empfiehlt sich, andern Lack zu ver suchen, da verschiedene Lackfabriken dafür Gewähr leisten, daß mit ihrem Lack der gerügte Fehler vermieden wird, falls gutes Papier zur Verwendung gelangt. Zum Trocknen empfiehlt sich am besten ein Trockenschrank (siehe Papier-Zeitung Nr. 4 S. 108 von 1913) mit Dampfrohr. Dadurch wird Gasbildung verhindert und schnelles, sicheres Trocknen erzielt. J. K. Internationale Buchgewerbe-Ausstellung Leipzig (BUGRR) Fortschritt der Neubauten Die von der Internationalen Baufach-Ausstellung (IBA) Leipzig 1913, auf deren Gelände neben dem Völkerschlachtdenkmal die BUGRA stattfinden wird, vorhandenen Bauten werden zum Teil umgebaut. Die neu erbaute Maschinenhalle III ist bedeutend größer als die Maschinenhalle I. Außerdem werden Maschinen gezeigt werden im sogenannten Industrie-Viertel, das neben der 200 Jahre alten Papiermühle eine Papierfabrik und eine große Zeitungsdruckerei in vollem Betriebe zeigen wird. Der englische Staatspavillon Auf der „Straße der Nationen" sind die Pavillons Frankreichs und Italiens in ihrem äußeren Aufbau ziemlich vollendet. Fertig ist einer der kleinen Pavillons', in dem japanische Holzschneider ihre Kunst zeigen werden, während mit dem Bau des englischen Staats-Pavillons, s. Abbildung, der mit seinem viereckigen Wacht turm einen burgartigen Eindruck hervorruft, begonnen wurde. Die Arbeiten an dein „Pavillon der Nationen", der alle die Staaten auf nehmen wird, die keine eigenen Gebäude auf dem Gelände errichten, schreiten fort. Von den Sonderausstellungen ist der Bau des Schulhauses, das das Hauptgebäude der Gruppe „Schule und Buchgewerbe" bilden wird, weit gediehen: Das Erdgeschoß ist vollendet und an dem ersten Stockwerk wird gearbeitet. Auch die Schulbaracke, die Vorführungssäle für zeichnerische Uebungen sowie für musi kalische Darbietungen enthalten wird, ist teilweise fertig. Das „Haus der Frau", das die Sonderausstellung „Die Frau in Buch gewerbe und Graphik" beherbergen wird, wächst schnell aus dem Boden empor, während an der „Ladenstraße" ein Verkaufs- und ein Erholungspavillon im äußeren fertig dastehen. Jenseits der Betonbrücke, welche die Schienenstränge der Leipzig-Hofer Bahn überspannt, erhebt sich das sogenannte „Akademische Viertel", das die Sonderausstellung „Der Student" in sich aufnehmen wird. Diese Baugruppe ist bis auf die innere Einrichtung fast vollendet: sowohl die Nachahmungen der inter essantesten Teile des alten Heidelberger Schlosses, des Otto Heinrich- Baues und des Gläsernen Saalbaues, wiedas studentische Verbindungs haus und die Exkneipe. Ein geräumiger Hof umgibt dieses Gebäude. Im Vergnügungspark ist der Bau des Zunfthauses weit vorgeschritten. * * * Die Maschinen-Industrie wird sich so stark an der Ausstellung beteiligen, daß die beiden vorhandenen Maschinenhallen, von denen die eine eine Grundfläche von 5000 qm, die andere eine solche von 6000 qm bedeckt, nicht ausreichten und der Bau einer neuen großen Maschinenhalle sich als nötig erwies. Diese Maschinenhalle II ist ein dreischiffiges Bauwerk, dessen Mittelbau 18 m hoch ist, während die Höhe der Seitenschiffe 9 m beträgt. Die Halle ist 6000 qm groß — 120 m lang und 50 m breit — und zu ihr kommt noch ein seitlicher Anbau, der 1000 qm mißt. Die Halle, die aus Eisen gebaut ist und