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Nr. 30/1914 PAPIER-ZEITUNG 1015 Bericht zeigen konnten (vgl. Papier-Zeitung 1913 Nr. 61 S. 2265). Benjamin Krebs Nachjl. in Frankfurt a. Main bringen Our zwei Vugenden gißt es. 9 wären |ie immer vereingt, imitier die Süte auch groß, und immer die ^röße auc gut. Kanzlist Schriftgießerei Benjamin Krebs Nachfolger, Frankfurt a. M. in dieser Richtung eine Neuheit unter dem bezeichnenden Namen „Kanzlist”, die einen gewissen Rückschlag gegen die Mode der letzten Jahre andeutet, und auch die von dem erfindungsreichen Heinz König für Genzsch & Heyse in Hamburg und München Die atur mu angeschaut und empfunden werben, in den einzelnsten Crfcheinungen, wie auc in ben höchsten Gejetzen Superbia Schriftgießerei Genzsch & Heyse entworfene „Superbia” schließt sich wieder an Formen an, die man jetzt seltener zu sehen gewohnt war. Einen wesentlichen Teil der Aufgabe der Kanzleischriften zu übernehmen scheint die Fraktur-Kursive sich anzuschicken. Nach dem Vorgänge anderer Gießereien finden sich jetzt wieder zwei Firmen mit diesem, fast für unmöglich gehaltenen Typ ein. Ludwig & Mayer in Frankfurt a. Main nennen „deutsche Kursiv” eine kräftige Schrift, die in ihrer Gesamtwirkung an die Die ^ef)n[ucf)t üerfcfjwindet im ^un und SCßivken. genug zu fcfjaffen iß, bleibt kein S^aum für Söetracßtung Deutsche Kursiv Schriftgießerei Ludwig & Mayer besten neueren kursiven Lateinschriften erinnert und in den 10 verschiedenen Graden zu mancherlei Verwendung einladet. Ob sich dieser Duktus im allgemeinen dauernd ein so weites Anwendungsgebiet, wie die Lateinsche Kursive erwerben wird, darf man wohl bezweifeln; indessen sind die damit gemachten Versuche reizvoll genug, um sie eine Weile fortzusetzen. Schüch tern sind in der Probe der letztgenannten Garnitur einige Proben der Zusammenstellung mit stehender Fraktur gemacht, die mir es nicht geraten erscheinen lassen, die Kursive dazu, wie bei den Antiquaschriften zur Auszeichnung zu benützen. Hingegen will ich nicht in Abrede stellen, daß sich das Auge auch daran ge wöhnen kann. Hier schließt sich noch an die von Genzsch & Heyse A.-G. herausgebrachte „Souverain”, die einen Mittelweg zwischen der Die ein/acfiffen ^7decn /ind off diejenigen, die fidi dern men/ddidien ff ei ffe ^ufeßt dar fielen Souverain Schriftgießerei Genzsch & Heyse Fraktur- und Rundkursive sucht, in der Hauptsache jedoch zur ersteren gehört und somit in die Reihe dieser neuesten Erschei nungen gehört. Die Souverain ist zart gehalten mit besonders feinen Haarstrichen und Federzügen, die sie der Lithographen feder an die Seite setzen. Zum Schluß dieses Abschnitts sei noch eine von Heinrich Hoffmeister in Leipzig bemusterte Kollektion von Fraktur- Initialen erwähnt die sehr hübsch erfunden, mit jeder Fraktur schrift angewendet werden können und besonders mit einer zweiten Farbe eingesetzt, sehr gut sich ausnehmen. QI) Schriftgießerei H. Hoffmeister Schluß folgt Vereinigung für die Zollfragen der Papier ver arbeitenden Industrie und des Papierhandels Berlin IV 9, Linkstraße 22 II Aus dem Geschäftsbericht für die Monate Januar bis März 1914 Schluß zu Nr. 29 Am 27. Februar 1914 versandten wir ein Rundschreiben,- in dem auf die auffallende Häufigkeit von Neugründungen wirtschaft licher Vereine aufmerksam gemacht wurde. Zu den damals erwähnten 12 Neugründungen haben sich inzwischen einige weitere gesellt. Gegen das Bestreben des hochschutzzöllnerischen Centralverbandes Deutscher Industrieller, in der beabsichtigten Deutschen Gesellschaft für Welthandel eine ausschlaggebende Rolle zu spielen und nament lich die doppelstaatlichen Verbände unter seinen Einfluß zu bringen oder ganz lahmzulegen hat sich freilich eine so starke Opposition entwickelt, daß das ganze Projekt fallen gelassen werden mußte. Aus den Kreisen des Centralverbandes, der bei dieser Gelegenheit eine empfindliche Niederlage erlitten hat, ist nunmehr, namentlich durch Zusammenschluß westdeutscher Industrieller eine Auslands- G. m. b. H. gegründet worden, um anscheinend dieselben Ziele zu verfolgen, die ursprünglich der Gesellschaft für Welthandel ge steckt waren. Neben dem Centralverband hat aber auch der Bund der Industriellen, dessen Leitung vorschnell mit dem Centralverband wieder einmal eine „Interessengemeinschaft” geschlossen hat, sehr ungünstig abgeschnitten. Man hat dem Bund öffentlich nach drücklichst attestiert, daß er als eine Vertretung der verarbeitenden Industrie nicht angesehen werden könne. Es wurde auch darauf hingewiesen, daß der Bund schon vorher eine wesentliche Schwächung durch den Austritt des Verbandes Württembergischer Industrieller erlitten hat. Die durch die Deutsche Gesellschaft für Welthandel in ihrer Selbständigkeit bedrohten zweistaatlichen Verbände haben sich inzwischen zu einem Verband deutsch-ausländischer Wirtschafts vereine zusammengeschlossen. Der Deutsch-Griechische Wirtschafts verband ist inzwischen in dem Deutschen Balkan-Verein auf gegangen. Die endgültige Begründung des Deutsch-Amerikanischen Wirtschaftsverbandes ist am 2. März 1914 erfolgt. Ende Februar 1914 erfolgte die endgültige Gründung des Deutschen China-Instituts und Anfang März diejenige der Deutsch-Türkischen Vereinigung. Für alle diese Neugründungen gilt in vollem Umfang das, was wir schon in unserem vertraulichen Rundschreiben vom 27. Februar 1914 zum Ausdruck gebracht haben. Durch ein weiteres vertrauliches Rundschreiben vom 27. Fe bruar 1914 empfahlen wir unseren Mitgliedern, gegenüber den von unberufenen Stellen, namentlich von ganz neugegründeten Vereinen, versandten Umfragen betreffend Neuregelung unserer Handels beziehungen zum Ausland äußerte Vorsicht zu üben. In noch höherem Grade ist eine solche Vorsicht am Platze, wenn Anfragen über handels politische Wünsche aus dem Ausland an reichsdeutsche Firmen ge richtet werden. Es liegt nicht im deutschen Interesse, daß unsere zollpolitischen Wünsche dem Ausland oder gar den ausländischen Regierungen vorzeitig bekannt werden. Dergleichen Verlautbarungen können die deutschen Interessen sogar wesentlich schädigen. Eine bezügliche vertrauliche Mitteilung haben wir den hauptsächlich an der Ausfuhr beteiligten Firmen am 21. März 1914 zugehen lassen. Seit einigen Jahren gibt es in Deutschland einige Zeitschriften, welche sich die Vermittlung von ausländischen Bestellungen zur Auf gabe gemacht haben. Die bezüglichen Anfragen nach deutschen Bezugsquellen sind jedoch nicht immer ganz unbedenklich. So ist uns aus Mitgliederkreisen gemeldet worden, daß eine derartige Zeit schrift wiederholt unter der gleichen Ziffer eine Anfrage aus Ruß land nach einer bestimmten deutschen Bezugsquelle veröffentlicht, daß aber die Adresse des ausländischen Interessenten auf dessen ausdrücklichen Wunsch von der Zeitschrift nicht bekannt gegeben wird. Das legt die Vermutung nahe, daß der ausländische Inter essent wahrscheinlich nur in den Besitz deutscher Muster gelangen will. Es ist deshalb gegenüber all diesen Bezugsquellen-Vermitt- lungen eine gewisse Vorsicht wohl am Platze. In Haiti können Bücher und Unterrichtsgegenstände zum aus schließlichen Gebrauch in Schulen, wie auch Gegenstände für die Buchführung, Schönschreibhefte, Zeichengeräte, Lehrbücher und Landkarten künftig zollfrei eingeführt werden. Alle Anträge auf zollfreie Zulassung sind an das Ministerium für öffentlichen Unter richt zu richten. In New York ist vor einiger Zeit eine Deutsch-Amerikanische Handelskammer (Chamber of German American Commerce) errichtet worden. Der Handelssachverständige Wossidlo beim Kaiserlichen General konsulat in St. Petersburg ist Ende Februar 1914 aus dem Reichs dienst ausgeschieden. Unter dem Titel,, Reklame im Ausland“ ist als Heft 9 des Bandes 20 und Heft 2 des Bandes 21 der im Reichsamt des Innern zusammen gestellten „Berichte über Handel und Industrie“ (Carl Heymanns Verlag, Berlin W 8) eine sehr lesenswerte Sammlung von Kon sulatsberichten über Reklame im Ausland erschienen. Zu dieser Sammlung ist als Muster der in den einzelnen Ländern üblichen Re klame verschiedenes Material eingegangen, das inländischen Inter essenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden kann. Die