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Es bleibt sogar Alles bestehen, was unsern Gegnern an das Herz ge wachsen ist, so weit es nicht einer Veränderung unterliegen muss. Nun, meine Herren, Berlin ist die Wiege der volkstümlichen Turnerei gewesen, Berlin hat vor 20 Jahren den ersten deutschen Turnlehrertag in seinen Mauern gesehen und das erste grosse deutsche Turnfest. Von Berlin ging die Reform der deutschen Turnerschaft, der Gedanke der Ausgestal tung der deutschen Turnlehrertage aus, die uns hier in Berlin heute be schäftigt. Bessern Sie daran, fügen Sie eigene Gedanken hinzu, aber be wahren Sie die Grundgedanken der Reform, als wohl geeignet, gegen un geahnte Stürme unsere nützlichen Bestrebungen zu sichern. (Lebhafter Beifall.) Hellmann-Bromberg: Ich bitte Sie im Interesse der ganzen Sache den Antrag des Berliner Turnlehrer-Vereins auf Änderung der Ge schäftsordnung unserer Turnlehrer-Versammlungen annehmen zu wollen. A. Maul-Karlsruhe: Wenn ich das Wort ergreife über die ge machten Vorschläge, über die ich kaum eine andere Meinung als Hermann- Braunschweig sagen kann, so geschieht es, weil ich mich gedrungen fühle, bei dieser Gelegenheit, gewiss im Sinne der meisten Teilnehmer der Ver sammlung, zu erklären, dass mir die Vorschläge am meisten zusagen, welche der Ausschuss ausgearbeitet hat. Wir wollen erst sehen, wie sich manche der Vorschläge in Wirklichkeit ausnehmen. Der bisher einge schlagene Weg ist ganz gewiss ein sehr zweckmässiger gewesen. Wenn man Neues und Ungewohntes einführen will, so genügt es nicht zu sagen: Ich empfehle es Euch, ich versichere es Euch, Ihr könnt mir’s glauben! Die einzige Art, jemand zur Überzeugung zu bringen, ist die, darzuthun, wie sich das Ding in der Wirklichkeit macht. Der jetzige Anfang ge nügt allerdings noch nicht. Wir wollen aber in dem Begonnenen noch einige Male fortfahren, es weiterbauen und weiter prüfen. Ich gestehe, dass ich durch die wohleingerichteten Vorgänge und Anordnungen, wie sie diesmal getroffen sind, nicht davon überzeugt worden bin, dass wir sagen müssen, es ist notwendig, dass wir unsere Organisation umgestalten. Die Notwendigkeit ist mir nicht deutlich geworden. Ich bestreite sie heute, wie ehemals, und kann nicht finden, dass jetzt der Zeitpunkt ge kommen ist, wo der Geist sich in feste Formen binden lassen müsste. Ich habe nicht die Empfindung, dass der Geist der Versammlungen der deutschen Turnlehrerschaft ein anderer geworden ist, und sehe keine An zeichen des Siechtums, welche es notwendig machten, unsere Versamm lungen vor gänzlichem Verduften zu retten. Wir werden zwar älter und sind schon alt geworden bei der Sache, aber selbst die Ältesten sind noch frisch dabei; und wenn es gilt, zu arbeiten für die gemeinsame Sache,