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69 unmöglich sei, konnte in Braunschweig zur Geltung kommen. Die gestrige Erfahrung aber spricht für uns; ich weiss viele, die zwei Abteilungs sitzungen beigewohnt haben. Und wenn das Resultat unserer Organisation nur die Sicherung dieser Einrichtung wäre, so würde das von Wichtigkeit sein. Es hat sich ein Ausweg gezeigt, um die Möglichkeit zu gewähren, an mehreren Sitzungen teilzunehmen. Es hat sogar noch inzwischen die märkische Turnlehrer- Versammlung getagt und ist zu Ende geführt. Wenn sich 40—50 Teil nehmer zusammenfinden und manchem die Zunge gelöst wird, der sich in der grossen Versammlung noch nicht mit der Sprache herausgewagt hat, und auf manche Einzelnheiten eingegangen werden konnte, für die nicht jeder Einzelne in der Versammlung die gleiche Teilnahme hat, so haben wir den Vorzug, dass wir in gewissen Dingen gründlicher verfahren können, auch ohne Vorbereitung. Um wieviel mehr nach gehöriger Vorbereitung aller Verhandlungen in den beiden Fachblättern, die unserer Sache dienen, und das ist ja wieder eine unserer Forderungen. In der grossen Versamm lung drängt alles bei minder brennenden Fragen zum Schluss. Sie setzt sich zusammen aus Leuten verschiedenster Richtung, Neigung und Bedeutung. Zeit und Ort und Verhältnisse üben einen Einfluss auf die Zusammensetzung. Es können die Berufensten fehlen. Da könnte es kommen, dass über die Beschlüsse abgeurteilt würde, sie seien nur Erzeugnisse einer augenblick lichen Stimmung und abhängig gewesen von Zufälligkeiten! Dagegen wollen wir ernste Arbeit und wollen gerade, dass jeder still stehen und nachdenken soll als über reife Entscheidungen. Zu dem Ende muss der Gegenstand in den berufenen Organen vorbereitet und besprochen werden und beim Eintritt in die Verhandlungen müssen wir sagen können: dies und das ist der Stand der Frage, von dem aus weiter gebaut werden kann. Zum Schluss möchte ich zu erwägen geben, dass der schlimmste Einwand, den mein Gegner macht, derjenige ist, dass die Änderung nicht nötig sei!! Zugleich möchte ich den Gedanken eines möglichen Bruches entschieden ablehnen. Über die Frage, ob die Sitzungen gerade so gestaltet sein müssen, kann es nicht zum Bruch kommen. Die Freunde der Reform erachten nur den Zeit punkt für gekommen, wo wir aus einem Chaos herauskommen müssen und zum Kosmos überlenken. So soll es bei uns nur sein, wie es im ganzen Weltall ist. Kommen muss der Augenblick, wo man sich nicht mehr in Allgemeinheiten bewegen darf. Die Verhandlungen sollen nach den früheren Gewohnheits-Grundsätzen geleitet werden — nur mit der Mass gabe der Beachtung der Braunschweiger Thesen. Es liegt also wirklich nur ein Kompromissvorschlag, ein Vermittlungsantrag, vor. Jede feste Abschliessung, etwa Beitragzahlung zu einem Verein, wird ferngehalten.