68 Weise. Warum wollen wir nun nicht durch einen kategorischen Beschluss bewirken, so soll es bleiben? Noch arbeiten wir mit einem wertvollen Material von Vertretern, die auf allen Versammlungstagen wieder da sind, die vor jede Bresche treten. Unser Grundgedanke ist heute nur, die Zukunft zu sichern, und darum muss der Augenblick einmal kommen, wo geändert wird: Jetzt ist es noch Zeit zu organisieren, bis jetzt haben wir herumgetastet. Es ist bis jetzt gut gegangen, aber wer bestimmt den äussersten Zeitpunkt, wann es nicht mehr so geht? Später ist es vielleicht dann zu spät. In Beziehung auf die Frage über die Notwendigkeit der Bilduug eines Vereins kann man verschiedener Meinung sein. Unzweifelhaft ist es, dass die grossen deutschen, freien Versammlungen eine Zeit lang pro biert und getastet haben und damit bis zu einem gewissen Punkt erfolg reich sind, auch dass wir durch die Form den Geist nicht .ersetzen können; aber ihn zu bannen und zu fesseln, die Form gleichsam zu begeistern, das ist die Aufgabe. Nach denselben Gesichtspunkten runden in diesen selben Pfingsttagen in Frankfurt a. M. die Journalisten und Schriftsteller ihre Vereinigung ab. So wollen auch wir unseren Versammlungen eine feste Form geben. Man braucht ja den Formalismus nicht zu übertreiben, mit einem Minimum von Form sind wir ja schon zufrieden. Man sagt uns: „die Turnlehrertage haben regelmässig stattgefunden.“ Das ist nicht richtig. Es sind ganz verschieden lange Zwischenräume zwischen ihnen gewesen, und manchmal konnte es scheinen, als würde gar keine Fortsetzung folgen. In Betreff der Behandlung der Vorträge, An träge und Berichte ist zu bemerken, dass über letztere beiden natürlich nach der Debatte Beschlüsse zu fassen sind. Warum nun nicht im An schluss an Vorträge? Es steht dem nichts im Wege, sobald nur Thesen aufgestellt werden. Dann kommt auch der zweite Teil der Forderung in Anwendung. Die praktischen Vorführungen waren ferner immer, aber es ist übergangen worden, dass ihnen eine ganz bestimmte Seite abge wonnen werden soll: Nicht nur Muster-, sondern auch anregende Leistungen aus dem Stegreif wollen wir sehen; wir wünschen, dass man vor Abtei lungen ohne Vorbereitung tritt. Was ist das für eine Kunst, wenn man sich ein halbes Jahr auf eine Vorstellung vorbereitet? Wie macht Ihr es gerade unter ungünstigen Umständen ohne Vorbereitung? Das ist die Frage. Man scheint nun das Wort: das Neue an den Anträgen ist nicht brauchbar und das Brauchbare nicht neu, hier so anzuwenden: das einzig- Neue im Ganzen ist der Gegensatz von Plenarsitzungen zu Abteilungs sitzungen und dies Neue ist unbrauchbar. Der Einwand, dass eine Zer splitterung herbeigeführt werde und allen Abteilungssitzungen beizuwohnen