63 im Besitze des Vereins „Berliner Turnerschaft“ und befinden sich in der grossen städtischen Turnhalle (Prinzenstrasse 70). Da diese Schmidtschen Bilder mit niedergeschlagenen Augen gemacht sind, so nahm ich mir vor, eine Zeichnung mit geöffneten Augen zu machen. Dies war aber eine schwierige Aufgabe. Das Ergebnis meines Versuches habe ich ausge stellt. Ich würde gern eine Lithographie davon anfertigen, aber es wird gewagt sein, denn schwerlich werden sich dafür hinlänglich Abnehmer finden. Man denkt sich Friesen nur als Lützower, also zehn Jahr älter. Alle Bilder, die mit Zugrundelegung der Schmidtschen Bildnisse von Friesen in der Uniform veröffentlicht sind, sind unwahr, weil das junge Gesicht nicht in den Waffenrock passt; es müsste zehn Jahre älter sein. Aus seiner Lützower Zeit ist kein Bild von ihm vorhanden. Frau von Vietinghof besitzt ein solches, das aber auch nur nach jenem Schmidt schen gezeichnet ist und niedergeschlagene Augen hat.“ — Nach der Hermannschen Erklärung der ausgestellten Bilder und verschiedenen geschäftlichen Mitteilungen stellte vor Eintritt in die Tages ordnung F. Fischer-Potsdam folgenden Antrag: „Die neunte deutsche Turnlehrer-Versammlung wolle ihren Ausschuss ermächtigen, den Prediger Bauer in Belzig, den ältesten der gegenwärtig noch lebenden Schüler Jahns, zu seinem am 4. Juli d. J. stattfindenden fünfzigjährigen Prediger-Dienstjubiläum zu beglückwünschen.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen und die Ausführung des Beschlusses den Schriftführern übertragen. — Erster Gegenstand der heutigen Tages-Ordnung ist: Bericht des Ausschusses über den ihm in Braunschweig 1876 erteilten Auftrag, einen Entwurf einer festeren Ordnung für die deutschen Turnlehrertage auszuarbeiten. Referent A. Hermann (Gymnasial- und Turnlehrer in Braunschweig): Die Ausschussmitglieder waren äusser Hoffer-Wien zur Erledigung des Gegenstandes am 27. Juni 1880 in Frankfurt zusammengekommen und der Ausschuss selbst war schon 1876 der Frage näher getreten, da in Braun schweig beschlossen war, die Vorlage des Berliner Turnlehrervereins für die nächste Versammlung als Richtschnur zu nehmen und sie zur Aus arbeitung für die Zukunft zu empfehlen. In der Zwischenzeit 1876—1881 ist man noch nicht wesentlich in dieser Frage weiter gekommen. Des halb wurde in Frankfurt a. M. der Beschluss gefasst, der zur Sache selbst drängte: Auf meinen Wunsch, die deutschen Vereinigungen, welche einen Turnkreis, Turngau oder Land umfassen, aufzufordern, über die zweck-