62 (seit 17. Juni 1881 preussischer Kultusminister) anwesend. Im Versamm lungssaale ist ein Modell des Jahnhauses zu Freiburg a. d. Unstrut, an gefertigt und eingesandt von Herm Arnold in Naumburg, sowie eine An zahl von Jahn- und Friesenbildern ausgestellt, deren Erläuterung Dr. J. Hermann Berlin vor Eintritt in die Tagesordnung übernahm. Die Ausstellung der Jahnbilder zeigte Friedrich Ludwig Jahn in drei verschiedenen Perioden seines Lebens: im Jahre 1811, 1819 und 1846. Das Jahnbild vom Jahre 1811: ein kleiner Stahlstich, gestochen von Ernst Ludwig Riepenhausen (Universitätskupferstecher zu Göttingen, bekannt durch seine Stiche von'Hogarth’s Sittenschilderungen zu Lichten- berg’s Text, gestorben in sehr hohem Alter 1840), stellt Jahn ohne Voll bart dar, indessen bereits mit vollständig kahlem Scheitel. Der Stich ist äusserst selten geworden; das ausgestellte Exemplar ist Eigentum von Dr. Wilhelm Angerstein-Berlin. Im Jahre 1819 wurde Jahn von dem Maler Ludwig Hein in Berlin gemalt, dem der „Alte im Barte“ zu einer gut ausgeführten Ölskizze (in halber Lebensgrösse) gesessen hat. Nach dieser Skizze hat Hein ein grösseres Ölbild ausgeführt, welches bei Gelegenheit des deutschen Turn tages zu Berlin am 12. August 1861 von Hans Ferdinand Massmann vor gezeigt wurde. Die Originalskizze, jetzt im Besitze des Hof-Porträtmalers Mützel zu Berlin, war hier nebst einer lithographierten, von Herrn Mützel vorzüglich auf den Stein gezeichneten Kopie ausgestellt. Hein hat Jahn vollständig en fae dargestellt, der grosse Vollbart ist vorhanden, aber er ist noch nicht weiss, sondern braun, ein wenig grau gemischt. Die Mützel’sche Kopie ist käuflich von ihrem Zeichner zu beziehen. Das Jahnbild vom Jahre 1846 ist das bekannte Engelbachsche. Der Maler Georg Engelbach (Schwager H. F. Massmanns, gegenwärtig in Berlin), reiste 1846 in Begleitung des ältesten, jetzt längst verstorbenen Sohnes Massmann’s von München nach Berlin. Unterwegs kehrten beide bei Jahn in Freiburg ein, der sie freundlich aufnahm und sie acht Tage lang als Gäste in seinem Hause behielt, auch Engelbach gestattete, von ihm ein kleines Bleistiftbildnis zu zeichnen. Nach diesem hat Engelbach später eine Lithographie in halber ’ und eine andere in ganzer Lebens grösse angefertigt. Diese beiden Bilder, schon stark verbreitet, sind noch jederzeit von Herrn Engelbach zu beziehen. (Berlin W. Margareten Str. 7.) Äusser den Jahnbildern hatte Herr Engelbach eine Zeichnung des Bildnisses Friedrich Friesens ausgestellt, über welche er dem Redaktions- Ausschüsse dieses Berichts folgende Bemerkungen mitgeteilt hat: „Ich führte diese Zeichnung nach einer Zeichnung von A. Schmidt aus, der ihn auch im Jahre 1803 gemalt hat. Beide Arbeiten von Schmidt sind